Moin, ich bin seit ca. 2 Jahren nach einem E-Technik-Studium in einem Ingenieurbüro für Anlagenplanung tätig. Mein erstes Projekt, welches ich weitestgehend eigenständig bearbeite, ist direkt ein anspruchsvolles Großprojekt mit ungefähr den folgenden Rahmenbedingungen - Sehr anspruchsvoller Kunde mit entsprechendem Abstimmungsaufwand - Relativ viele Projektbeteiligte - Relativ hohe Anzahl an unterschiedlichen Anlagenteilen - Recht hohes Budget (ca. 3,2 Mio € nur in meinem Bereich) - Sehr ambitionierter Terminplan Generell ist das Projekt für unsere gesamte Firma (auch für erfahrene Kollegen in den anderen Bereichen) eine Herausforderung. In Anbetracht meiner bisher eher geringen Berufserfahrung für mich natürlich auch. Deshalb habe ich dort bis jetzt auch einige Fehler gemacht. Ich habe zwar jemanden, der "auf meine Arbeit draufschaut", aber das meiste geht über meinen Tisch ohne weitere Kontrollinstanz. Jedenfalls demotiviert mich das Projekt ein wenig, da es halt nicht gut läuft und ich wie gesagt auch einige (im Nachhinein) vermeidbare Fehler gemacht habe und mein Selbstbewusstsein entsprechend ein wenig gelitten hat. Ich würde sogar soweit gehen, zu sagen, dass ich meine Berufswahl/die Wahl des Arbeitgebers ein Stück weit in Frage stelle, da ich bisher so gut wie keine Erfolgserlebnisse hatte. Ich habe ehrlich gesagt auch keine Lust auf andere Projekte, da mir eben das Selbstbewusstsein aus "guten" Projekten fehlt. Andere Kollegen, die neu anfangen, bekommen anfangs wesentlich kleinere Projekte, in denen Sie lernen können und auch schnell Ergebnisse sehen und Erfolgserlebnisse haben. Die durchlaufen die einzelnen Projektphasen halt viel schneller und machen Ihre Fehler im "Kleinen" und können es im nächsten Projekt direkt besser machen. Dazu kommt, dass ich eigentlich nur im Büro sitze, während andere Kollegen regelmäßig auch draußen sind und Ihre (kleineren) Projekte auch vor Ort betreuen und somit auch viel mehr Praxiserfahrung sammeln können. Das finde ich sehr schade, da ich selbst eigentlich auch ein Praktiker bin. Jedenfalls gehe ich nun seit einiger Zeit wirklich ungerne zur Arbeit und überlege mir mögliche Konsequenzen, wobei ich einen Arbeitgeber-Wechsel nicht ausschließe. Ist meine Demotivation an dieser Stelle für nachvollziehbar? Wart ihr schonmal in einer ähnlichen Situation?
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Hannes891 schrieb: > Ist meine Demotivation an dieser Stelle für nachvollziehbar? Hast du bei deiner Bewerbung zu sehr auf den Putz gehaut?
Nick M. schrieb: > Hannes891 schrieb: >> Ist meine Demotivation an dieser Stelle für nachvollziehbar? > > Hast du bei deiner Bewerbung zu sehr auf den Putz gehaut? Ich bin dort als Praktikant eingestiegen und wurde übernommen.
Cheffe werden, da brauchst keine Ahnung und gehst wieder gern ins Büro.
Sei froh , dass Du überhaupt noch einen Job dort hast.... Fehler hinterher als vermeidbar zu beurteilen ist einfach , das kann passieren, und wenn dein "Auf Arbeit Schauer" die auch nicht gesehen hat , sprich das für die "Kompetenz" dieser Person Hier mal mein Geegnbeispiel. Ich durfte quasi als Projektleiter ein von "Vorgängern" ( in der Firma ..) aus der Wand ziehen .... das schaffte ich sogar trotz bei sogar mutwilligen Fehl/Falschinformationen ....sonstigen Gegenwind etc ... Und .. das Dinf wurde letztlich patentiert ..ich als Mahcer idealerweise entSORGt und dann beklaggt sich der hiddenchampion von Chef in dr Presse so 3 Monate später über generellen Fachkräftemangel... jaja Dass er mutwillig seine Macher derart feuert ,dass man hinterher in der Branche ( Quasi Einstellstopp inden 90ern ) keinen Job merh findet....also die WIRTSCHAFT selbst schuld ist , wenn sie keine /kaum mehr leut findet.... Sprich , konstruiere Dir keine Probleme herbei ,wo keine sind ..Solange Du nicht grundlos gefeuert , nicht H4 bist etc , deine Frau /Freundin dich wegen Joblosigkeit verlassen hat ( sowas gibt nicht allzu selten ) , vom Freundeskresi ganz zu schweigen ( auch die kennen dich plötzlich nicht mehr ) dann gehts dir soweit hervorragend in diesem Land Ich muß zum Glück nicht arbeiten - ansonsten wäre ich längst in attraktiveres Areal ausgewandert .. Wen ich so höre..... deren Fehler war einer : MINT zu studieren.
Piccoz schrieb: > Sei froh , dass Du überhaupt noch einen Job dort hast.... Naja, mit der Begründung kann man sich natürlich alles schön reden. Ich sehe es eher so: Der Arbeitgeber kann froh sein, dass ich mich noch nicht woanders beworben habe. Zumindest in meinem Bereich gibt es nämlich (gerade noch) einen echten Fachkräftemangel. Ist es naiv, einen Job haben zu wollen, den man gerne ausübt? Oder ist jeder Job irgendwann "nur noch ein Job", der einem (Schmerzens-)Geld einbringt?
Es ist absolut nachvollziehbar, dass dich die Situation demotiviert. Mir gings am Anfang bei meinem ersten „größeren“ Projekt auch so ähnlich, dass ich manchmal echt hätte heulen können, weil mich die Größe des Projekts „erdrückt“ hat. Mittlerweile seh ich das ganze natürlich entspannter, das kommt eben erst mit der Zeit (Obligatorisches „es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen“ einfügen). Dass dein Chef dich als „Greenhorn“ gleich an ein Mammutprojekt lässt, ist auf der einen Seite ein Zeichen von Vertrauen, auf der Anderen muss ihm dabei klar sein, dass da natürlich das ein- oder andere schiefgeht - woher sollst du alles gleich wissen. Wenn es dich belastet, dann sollte dir seine Tür offen stehen. Vielleicht kann dich ja ein Kollege unterstützen, oder du fährst mal nen Tag mit nem Kollegen „raus“, dass du mal einen Tapetenwechsel kriegst, die wichtigen Erfahrungen sammelt man meiner Meinung nach sowieso „draußen“. Wenn du taugliche Kollegen hast, scheu dich nicht, die alten Hasen zu fragen, bevor du dir den Kopf zermarterst und am Ende Unfug verzapfst. Ich habe nach dem Studium auch viele Fehler gemacht, und hier und da auch Schaden damit angerichtet - das sind aber am Ende genau die Fehler, die ich nie wieder machen werde. Wenn du es hinbringst, das Ding durchzustehen, kannst du am Ende Gewinn daraus ziehen. Dein schwindendes Selbstvertrauen würde ich auch rein objektiv nicht als Schlecht bezeichnen - Selbstkritik/Selbstreflektion sind ein hohes Gut, wer das nicht kann oder will, mutiert zum „Unfehlbaren Taugenichts“ (und von denen wimmelt es nur so).
Hannes891 schrieb: > Ist meine Demotivation an dieser Stelle für nachvollziehbar? Nein. Jedenfalls nich als Abolvent eines Studiums, weil es eigentlich jedem klar sein muesste das Studieninhalte und Jobinhalte zwei grundverschiedene Dinge. Nach dem Studium beginnt die Lehre aka Praxis-Schock. Ferner ist unverständlich warum man sich nicht eigene Projekte sucht um Erfolg zu erleben. Beispielsweise, das eigene Evalboard designen oder "Programmieren wie die Informatiker ( ;-) ) zu lernen. Das würde Dir auch bei der weiteren Karriere helfen.
Hannes891 schrieb: > Ist meine Demotivation an dieser Stelle für nachvollziehbar? Ja. > Wart ihr schonmal in einer ähnlichen Situation? Ja. Such dir eine besser bezahlte Stelle (wenn du dort genauso demotiviert bist verdienst du immerhin mehr Geld).
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Mir kam bei diesem Beitrag auch der Gedanke auf, ob die Ingenieurtätigkeit (Werte schaffen) wirklich deine Berufung ist. Vor allem in der aktuellen Epoche. Viele kommen später zum Ergebis, dass es ein Fehler war, MINT zu studieren. Zum Glück gibt es heute viele Möglichkeiten, von dieser Ingenieurstätigkeit wegzukommen. Man muss es aber wirklich wollen, und auch wissen, was man will/wo man hin will. Man braucht neue Ziele, wenn die alten sich als nicht mehr erstrebenswert herausgestellt haben. Und man braucht Persönlichkeitsentwicklung. Also nicht auf der Stelle treten. Bei dir scheinen gewisse Nachdenkprozesse schon eingesetzt zu haben. Ich wünsche Dir auf dem weiteren Weg viel Erfolg!
Anarchist schrieb: > Zum Glück gibt es heute viele Möglichkeiten, von dieser > Ingenieurstätigkeit wegzukommen. Nicht, dass ich das wollte, aber ich bin neugierig: Welche vielen Möglichkeiten meinst du konkret?
ich hab ne Vorstellung davon, was die Worte "anspruchsvoller Kunde" bedeuten. Klingt für mich als hätte man dich mit voller Absicht dort positioniert. Das ist natürlich ne harte Schule. Du hast studiert und ein Praktikum, Du hast also wirklich wenig Ahnung. Ist nicht schlimm, so haben die meisten angefangen! Mach dir also bewusst, dass alle Entscheider genau wissen was du kannst und was nicht. Denen ist auch klar, dass Du Anfängerfehler machst. Einfach ordentlich und offen mit deinen Ansprechpartnern sprechen. Vielleicht auch mal zusätzlich einen Rat zu holen. Du wirst jetzt halt auch lernen müssen, mit Fehlern umzugehen. Das gehört dazu und das wirst Du Dein Leben lang brauchen. Pass immer auf, dass aus Selbstkritik keine Selbstzerfleischung wird! Und bevor Du alles in Frage stellst, ein Gedanke: Du bist fast überall ein Anfänger - es wird nirgends wirklich leicht. Wechseln wird dich kaum weiter bringen.
Früh im Berufsleben als Unerfahrener in einem Großprojekt zu scheitern ist keine Schande. Später (wenn du Erfahrung hast) kannst du das Gelernte einordnen, erkennst Fallen und Problemmuster früher als andere und kannst entspr. gegensteuern. Was jetzt also dein Scheitern ist, ist später ein Wettbewerbsvorteil. Und ein anderer Aspekt: Wenn man dich als Neuling so starten lässt und so alleine lässt, dann zeugt das eher von inkompetenten Vorgesetzten und schlechten Firmenstrukturen (QS, Freigabeprozesse, Personalentscheidungen, usw). ...soweit meine Erfahrung Mein Tip: Binde deine Vorgesetzten gut und rechtzeitig aber nicht zu früh ein. Probleme, die du nicht lösen kannst, sind ihre Probleme! Sie haben ein Recht, das zu erfahren und du hast die Pflicht, sie zu informieren. Kannst du offen mit deinen Vorgesetzten ansprechen, dass die Aufgabe drei Nummern zu groß für einen Anfänger ist? Und überleg mal, was sich im Projekt ändern müsste, damit es besser läuft für dich: - mehr Mitarbeiter - mehr Zeit - ein Experte für ein spezielles Thema - Arbeitspakete definieren, Verantwortung an Arbeitspaketverantwortliche delegieren - bessere Kommunikation, Zusammenarbeit der Projektmitarbeiter - kennen alle die Ziele und wissen alle, was du von ihnen erwartest - macht jemand Ärger, weil er das Projekt gerne leiten würde - haben deine Vorgesetzten Erwartungen an das Projekt, die nicht erfüllbar sind - oder bist du vielleicht noch nicht reif für den Posten (keine Schande!!)
Hannes891 schrieb: > Deshalb habe ich dort bis jetzt auch einige Fehler gemacht. Die macht jeder mal auf Arbeit, auch ich. Passiert jedem mal. Solange man daraus lernt und die Fehler nicht wiederholt ist doch alles gut. > Ich würde sogar soweit gehen, zu sagen, dass ich meine Berufswahl/die > Wahl des Arbeitgebers ein Stück weit in Frage stelle, da ich bisher so > gut wie keine Erfolgserlebnisse hatte. Wenn du überall so launisch bist wird dir das in anderen Berufen genauso ergehen. > Jedenfalls gehe ich nun seit einiger Zeit wirklich ungerne zur Arbeit > und überlege mir mögliche Konsequenzen, wobei ich einen > Arbeitgeber-Wechsel nicht ausschließe. Vor deinen Fehlern davon laufen wird dir nichts bringen.
Martin schrieb im Beitrag #6586662: > also wenns mir schlecht geht trinke ich einfach ein paar bier :) > das > hebt die stimmung. Immer wenn ich traurig bin, trink ich einen Korn!
Das mit der Wirtschaft und den Projekten wird immer schlimmer. Es wurd immer von agil geredet. Es geht nur nich darum zu funktionieren. Dann jommen noch die jungen Cheffs. Echt furchtbar. Ich kann nachvollziehen wenn das Rentenalter erreicht wird, natürlich gesund. Nach Corona wird das genauso weitergehen wie vorher wenn nicht noch schlimmer. Die Menschheit schafft sich ab.
Beitrag #6587012 wurde von einem Moderator gelöscht.
Ja Instagram furchtbar. Die jungen Leute sollten lieber viel mehr sport treiben. Viele sind dick und unbeweglich aber Hauptsache gut mit Pc/Netzwerk/Instagram umgehen.
Ich würde nie mehr E Technik studieren.
Ingenieur schrieb: > Ich würde nie mehr E Technik studieren. Bitte weiter ausführen warum. Habe nämlich vor dieses Studium anzufangen.
Im Berufsleben wird es halt immer schwieriger. Es wird immer mehr einem Ingenieur auserlegt.
Gerade wenn man sich wo bewirbt. Es gibt immer nur 40h Verträge.
Einfache Mitarbeiter sind bei komplexen Aufgabenstellungen schnell überfordert. In meiner Abteilung bekommen die Mitarbeiter klare Anweisungen die sie dann motiviert und gewissenhaft umsetzen. Bin dort Chef.
Beitrag #6587060 wurde von einem Moderator gelöscht.
Ja öd. Mein Vater hat das schon früher zu mir gesagt.
Es ist auch so, dass wenn man in einer Firma arbeitet, muss man sich rechtfertigen wenn man schon um 15:30 oder 16 Uhr gehen will. Da kommt man sich vor wie ein Sklave im Knast.
Beitrag #6587081 wurde von einem Moderator gelöscht.
Ja und die meisten Ingenieur in der Wirtschaft rauchen viel, sind extrem hektisch, kauen Fingernägel oder haben eine Wampe
JAS schrieb: > Bitte weiter ausführen warum. Habe nämlich vor dieses Studium > anzufangen. Was ist der Unterschied zwischen Lidl und E-Technik? Lidl lohnt sich!
Danke für eure Beiträge, insb. an Piccoz, Patrick, Rainer, ThomasW, den ausgebildeten Projektleiter und Reinhard. Ich denke auch, dass mir die Erfahrung jetzt gerade in meinem weiteren Berufsleben zugute kommen wird. Aber man hinterfragt sich halt schon etwas, wenn es so unrund läuft bzw. das nagt am Selbstvertrauen. Weil halt die Erfolgserlebnisse ausbleiben. Aber vielleicht wird es in den nächsten Projekten ja besser.. Spätestens im nächsten Vorstellungsgespräch ist das Projekt definitiv ein guter Aushänger. Und auch beste Grüße an die Trolle hier. Wie immer großes Kino.
Projekte sind eigentlich immer so angelegt, dass sie nicht schaffbar sind. Das hat etwas mit dem Paretoprinzip zu tun. 80% aller Aufgaben in einem Projekt kosten 20% der Gesamtkosten. Die restlich 20% "Detail"-Aufgaben verursachen aber 80% der Kosten. Nur die allerwenigsten Menschen sind bereit für den 5-fachen Preis zu zahlen, wenn dann alles in Ordnung ist. Kleine (oder große) Mängel und viel Geld gespart reicht meistens. Viele Projekte werden auch zwischendurch storniert. Deshalb wartet man als Auftragnehmer auch immer eine Weile, bevor man den Finger krum macht. Viele Projekte werden auch nie fertig. Und wenn sie doch fertig werden, werden die Ergebnisse nicht gebraucht. Eigentlich scheitert jedes Projekt, nur eben unterschiedlich stark. Im Studium galt damals "4 gewinnt". Es war früher der Normalfall schlecht in der Prüfung zu sein. Wenn jemand besser war als 3, dann war die Prüfung zu leicht. Warum glauben viele Ingenieure in der Berufspraxis dann die 1 zu schaffen? Bei den Projekten wird immer massiv übertrieben. Der Kunde fordert das 10-fache, damit wenigstens das Wichtigste fertig wird und die Ingenieurbüros, die sich auf die Ausschreibungen bewerben, hauen mit ihren Fähigkeiten auf den Putz. Der Preis wird dabei so weit gedrückt, dass man noch nicht einmal die Putzkraft bezahlen könnte. Verdient wird mit "Support" und "Service". (Eigentlich eine getarnte Mängelbeseitigung)
Stefan H. schrieb: > Projekte sind eigentlich immer so angelegt, dass sie nicht schaffbar > sind. Das hat etwas mit dem Paretoprinzip zu tun. 80% aller Aufgaben in > einem Projekt kosten 20% der Gesamtkosten. Die restlich 20% > "Detail"-Aufgaben verursachen aber 80% der Kosten. Nur die > allerwenigsten Menschen sind bereit für den 5-fachen Preis zu zahlen, > wenn dann alles in Ordnung ist. Kleine (oder große) Mängel und viel Geld > gespart reicht meistens. Das ist grundsätzlich sicherlich abhängig von der konkreten Branche. Bei uns ist es so, dass Themen, die in der Planung nicht berücksichtigt werden, einem dann bei der Ausführung auf die Füße fallen. Die kosten fallen also so oder so an.. > Eigentlich scheitert jedes Projekt, nur eben unterschiedlich stark. Im > Studium galt damals "4 gewinnt". Es war früher der Normalfall schlecht > in der Prüfung zu sein. Wenn jemand besser war als 3, dann war die > Prüfung zu leicht. Warum glauben viele Ingenieure in der Berufspraxis > dann die 1 zu schaffen? Also in Bachelor- und Master-Zeiten zählt jede Prüfungsnote in die Endnote rein. Wenn man dann einen Schnitt wie 2,0 erwartet (welcher heutzutage ja Standard ist), dann darf man gar nicht alle Prüfungen nach den Minimalprinzip bestehen.. Soviel nur zu dem Vergleich. ;) Aber ja, grundsätzlich hast Du sicher recht. Das muss man halt auch lernen, wann man Fünfe gerade sein lassen kann, und wann nicht. Das kommt dann wahrscheinlich mit der Erfahrung.. > Bei den Projekten wird immer massiv übertrieben. Der Kunde fordert das > 10-fache, damit wenigstens das Wichtigste fertig wird und die > Ingenieurbüros, die sich auf die Ausschreibungen bewerben, hauen mit > ihren Fähigkeiten auf den Putz. Der Preis wird dabei so weit gedrückt, > dass man noch nicht einmal die Putzkraft bezahlen könnte. Verdient wird > mit "Support" und "Service". (Eigentlich eine getarnte > Mängelbeseitigung) Wie gesagt, das ist sicherlich stark abhängig von der konkreten Branche. Bei uns ist es so, dass wir sehr stark ausgelastet sind und unsere Aufträge mehr oder weniger aussuchen können. Also unrentabel werden die Projekte eigentlich nur, wenn sie schief laufen. Und da es viele Projekte gibt, welche sehr gut laufen, ist es halt schade, als Anfänger in eines der (wenigen) Projekte gesteckt zu werden, die von vornerein "zum scheitern verurteilt sind" und die man aufgrund seiner Erfahrung und der Komplexität gar nicht "gut" abschließen kann. Da leidet dann halt das Selbstbewusstsein, wenn man keine Erfolge vorweisen kann. Insb. wenn das Projekt 2-3 Jahre dauert, und man dauerhaft damit konfrontiert ist. Besonders doof ist es dann halt, wenn man andere Kollegen/Berufsanfänger sieht, die "Bonscherprojekte" kriegen und daran lernen und wachsen können. Ich bin nicht neidisch - ich finde es halt nur schade. Aber wahrscheinlich lautet die Devise da: Durchhalten und auf bessere Zeiten hoffen..
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Hannes891 schrieb: > Deshalb habe ich dort bis jetzt auch einige Fehler gemacht. Ich habe > zwar jemanden, der "auf meine Arbeit draufschaut", aber das meiste geht > über meinen Tisch ohne weitere Kontrollinstanz. Mir wurde mal gesagt, dass ich die Ansprüche, die ich an mich selbst stelle, nicht auch an die Kollegen stellen dürfe. Für Dich: Versuche herauszufinden, ob Du wirklich so schlecht bist oder einfach nur zu kirtisch Dir selbst gegenüber. Ich kenne Aktionen, mit deren Ausgang ich nicht ganz glücklich war, und dann kommt der Kunde wieder und verlangt ausdrücklich nach mir. Was war da falsch, oder auch nicht? Es war (für mich) nicht perfekt, aber der Kunde fühlte sich ordentlich bedient!
Alloholiker schrieb: > Immer wenn ich traurig bin, trink ich einen Korn Und wenn ich dann noch traurig bin, dann fang ich an von vorn
Null M. schrieb im Beitrag #6587236: > Es ist immer wieder erstaunlich, wie viel du zu Themen labern kannst, > von denen du null Ahnung hast. Was können wir froh sein, dass du niemals > über das schreibst, womit du dich auskenntst! Da würde der Speicherplatz > des Internets wohl nicht ausreichen. Vielen Dank für die konstruktive Kritik. Mir gefällt sehr, dass Du Dich Dir extra den Aufwand gemacht hast, Dich vor 2:30 h hier anzumelden, um diesen Beitrag zu schreiben.
Piccoz schrieb: > Wen ich so höre..... deren Fehler war einer : MINT zu studieren. Unbelegte Privatmeinung.
Hannes891 schrieb: > Ich habe > zwar jemanden, der "auf meine Arbeit draufschaut", aber das meiste geht > über meinen Tisch ohne weitere Kontrollinstanz. Ja wie jetzt? Macht Ihr keine Review Meetings? Jeder wurschtelt halt so vor sich hin, und das Ergebnis geht direkt und ungefiltert an den Kunden? Klingt für mich so, als ob man versäumt hätte, eine vernünftigen Prozess für die Freigabe einzurichten.
Hannes891 schrieb: > ich bin seit ca. 2 Jahren nach einem E-Technik-Studium > in einem Ingenieurbüro für Anlagenplanung tätig. Mein > erstes Projekt, welches ich weitestgehend eigenständig > bearbeite, > [...] > Generell ist das Projekt für unsere gesamte Firma (auch > für erfahrene Kollegen in den anderen Bereichen) eine > Herausforderung. Stopp. Ich habe den Faden verloren: Bearbeitest Du das Projekt nun "weitestgehend eigenständig", oder gibt es auch noch andere Kollegen in Eurer Firma, die daran arbeiten? Eins von beiden geht nur. > Deshalb habe ich dort bis jetzt auch einige Fehler > gemacht. Ich habe zwar jemanden, der "auf meine > Arbeit draufschaut", aber das meiste geht über meinen > Tisch ohne weitere Kontrollinstanz. Und woher kennst Du dann Deine Fehler? - Ist Dir selbst hinterher aufgefallen, dass man dies und das besser machen kann? - Gab es kritische Rückmeldung vom Kunden? - Gab es Kritik von Kollegen? Welche genau? - Hat Deine eigene Chefetage Dich kritisiert? > Jedenfalls demotiviert mich das Projekt ein wenig, da > es halt nicht gut läuft Woher weisst Du das? Ich ziehe Deine Aussage nicht in Zweifel -- ich möchte nur Deine Faktenbasis kennenlernen.
Ich würde Handwerker an der TU München studieren.
Vielleicht sollte man (wieder?) einführen, dass Fachplaner das Gewerk das sie "planen" sollen, auch mal richtig gelernt und danach noch 3-5 Jahre darin gearbeitet haben. Dann kriegen die Ausführenden nicht laufend solche Planleichen vorgelegt, die man meist so wie sie sind in die Tonne kloppen kann. Und die Planer selbst werden dann vielleicht auch etwas normal und nicht so verweichlicht, wie dieses Exemplar hier. Traurig ist dabei, dass solche Vögel dann auch teilweise das doppelte und dreifache von dem bekommen (nicht verdienen!) was die bekommen, die die Grütze dann vor Ort mit Schweiß und Überstunden wieder auslöffeln dürfen. Und nein... Mir gehts gut und ich schreibe das nicht aus Neid. Aber ich brauche mich nicht hinter einem Titel verstecken in der Hoffnung, dass niemand merkt was für eine Flachzange ich bin und mich dann im Internet ausheulen in der Hoffnung, dass dafür auch noch Verständnis aufgebracht wird. Klingt fast so, als wenn meine Tochter nicht beim ersten Versuch Fahrrad fahren konnte und dann heulend wegrennen wollte. Nur, dass deine Eltern dich dann scheinbar nicht dazu gebracht haben mal an dich zu glauben und aus deinen Fehlern zu lernen und es besser zu machen. Also... Entweder reißt du dich mal am Riemen und kriegst dein Zeug auf die Reihe, oder kündige und lass jemand potentiell besseren den Job richtig machen.
Null M. schrieb im Beitrag #6587236: > Stefan H. schrieb: >> Blaaaaaaaaaa blubbb blub blub blub blaaaaaaaah > > Es ist immer wieder erstaunlich, wie viel du zu Themen labern kannst, > von denen du null Ahnung hast. Was können wir froh sein, dass du niemals > über das schreibst, womit du dich auskenntst! Da würde der Speicherplatz > des Internets wohl nicht ausreichen. Stefan kennt sich dafür ganz toll mit Multilevel-Marketing aus!
M. K. schrieb: > dass niemand merkt was für eine Flachzange ich bin und mich dann im > Internet ausheulen Du hast immer alles auf Anhieb geschafft. Darum musst du auch das was der Planer erzeugt hat, vor Ort auslöffeln ;-) Zum Thema: Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Niemand ist direkt nach Lehre oder Studium allwissend. Das erste Jahr ist für alle schwierig, auch wenn die wenigsten das zugeben. Du hast das Praktikum dort gemacht, die kennen dich also schon. Lerne aus den Fehlern und alles wird gut.
Münchhausen schrieb: > Niemand ist direkt nach Lehre oder Studium allwissend Nein... Deswegen finde ich es ja auch so grenzwertig, dass Leute nach dem Studium direkt so verantwortungsvolle Aufgaben übernehmen dürfen.
M. K. schrieb: > Deswegen finde ich es ja auch so grenzwertig, dass Leute nach dem > Studium direkt so verantwortungsvolle Aufgaben übernehmen dürfen. Man wächst an seinen Aufgaben und vor allem Niederlagen. Wenn sie ihn die die ersten 7 Jahre nur simple Kleinprojekte machen lassen, dann passieren ihm diese Fehler halt erst danach beim ersten Großprojekt. Vieles lernt man nicht vom zuschauen, sondern erst durch machen. Schaut euch mal irgendein beliebiges Großprojekt an, fällt euch nur ein einziges ein was komplett ohne Fehler direkt so gepasst hat? Individuelle Projekte laufen immer anders als Massenprodukte, immer anders als erwartet. Da passieren auch Leuten mit 20 Jahren Berufserfahrung Fehler.
Hannes891 schrieb: > Ist meine Demotivation an dieser Stelle für nachvollziehbar? Wart ihr > schonmal in einer ähnlichen Situation? Also das sind ja mal zwei unterschiedliche Sachen: Fehler machen und Langeweile 1. Man muss Fehler machen dürfen, damit ein Lernprozess entsteht. Was denkst du warum Elon Musk sich freut und das als Riesenerfolg sieht, als seine Rakete abstürzte? Er sieht darin als Riesenfortschritt. Denn aus diesem Fehler entstehen neue Erkenntnisse. https://www.youtube.com/watch?v=_qwLHlVjRyw die zweite Rakete wird noch besser fliegen. 2. Demotivation bedeutet Langeweile. Warum nur im Büro sitzen? Wer sagt das? Geh raus und schau bequem die Praktiker zu. Oder die sollen Videoaufnahmen machen, wenn du nicht vor Ort bist. Die Videos dann anschauen, damit du besser koordinieren kannst. Stelle den Praktikern viele Fragen warum die so und so machen. Lass die dir alles erklären, je mehr Antworten du bekommst desto weniger Selbstbewusstsein haben die anderen.
Hallo Hannes, also nachvollziehbar ist es, aber Demotivation ist in dem Fall wahrscheinlich der Angst und der großen Verantwortung geschuldet. Zunächst mal ist Projektleitertechnisch etwas fehlgeplant, wenn einem "neuen/unerfahrenen" Mitarbeiter allein ein 3,5Mio Risiko zugetraut wird. Aber jetzt ist wohl nicht der Zeitpunkt um mit dem Finger auf andere zu zeigen. Vielmehr würde ich dir deine Situation als Chance verständlich machen. Wenn du das Projekt gut abschließt, wird dir eine tolle Karriere offen stehen. Deine Kunden und Kollegen werden dich und deine Belastbarkeit schätzen. Schließlich lernt man aus Herausforderungen am meisten. Wenn du vor kurzem noch Elektrotechnik studiert hast, scheinst du Herausforderungen doch zu lieben. Zumindest hab ich das Gefühl bei allen Ingenieuren die etwas auf ihre Berufswahl halten. Nimm dir zunächst die Zeit und schau dir das Projekt im Gesamten an. Mach dir einen klar strukturierten Zeitplan und teil die Aufgaben in kleinere Arbeitspakete auf - So bekommst du keine Panik wenn du den Berg an Arbeit siehst sondern kannst dich auf die einzelnen Teile konzentrieren. Bespreche deine Meilensteine mit den Verantworlichen und Projektleitern, dadurch sicherst du deine Planung ab und die Verantwortlichen wissen was geplant ist. Kommunikation ist meist der Übeltäter und somit ein Schlüssel zum Erfolg. Zudem schäme dich nicht andere um Rat zu fragen. Das hat für dich und das Projekt nur Vorteile. Eine Firma die dir soviel Verantwortung gibt, hält viel von dir. Nutz das Adrenalin und verfall nicht in Panik. Jetzt kannst du viel lernen, dich verwirklichen und somit deiner Karriere einen Boost gegeben. Es gibt sicher andere die sich so eine Gelegenheit wünschen würden. Kopf hoch und nimm dir danach eine Woche Urlaub ;-)
Hannes891 schrieb: > Ist meine Demotivation an dieser Stelle für nachvollziehbar? Wart ihr > schonmal in einer ähnlichen Situation? ja ist sie und NEIN ich meistere so Situationen. Und zwar auf 2 Weisen. Entweder ich bekomme es hin ODER ich habe die Eier zu sagen, sorry aber das wird nix. Davon habe ich zu wenig Ahnung. Fakt ist aber auch. Wenn man ins kalte Wasser geschmissen wird lernt man schwimmen (und wächst mit der Aufgabe) oder man geht unter und erkennt so sehr schnell seine Grenzen. Wenn das im erlernten Beruf passiert hat man nur EINEN Fehler gemacht. Man hat die Situation nicht erkannt oder sich überschätzt. DAS ist mir noch nie passiert. Weil ich verschaffe mir ein Überblick über das Projekt, erkenne relativ schnell Probleme und ob ich dafür Lösungen habe. Und ich habe mein Chef auch oft gesagt "Muss ich mal sehen ob ich das schaffe" und nicht wie heute üblich "WIR SCHAFFEN DAS". ;)) Mal ne Nacht drüber schlafen ist halt keine schlechte Idee. Und man kommt besser weg als wenn man sich vor den Chef stellen muss und zugeben muss das man es nicht schafft. Ach ja, was mich angeht. Ich habe 2 x ein Projekt abgelehnt. Es wurde dann "Outsourcing" gemacht und ich wurde Verbindungsmann zur Firma zum Projekt. Weniger denken, und den Fremdmitarbeitern nur noch auf die Finger schauen. ;)
Senf D. schrieb: > Stefan kennt sich dafür ganz toll mit Multilevel-Marketing aus! 🚀🚀🚀 Komm in mein Team! 🚀🚀🚀 💰💰💰💰 💪🏼💪🏼💪🏼 ;)
Kleiner Nachtrag : Meine schlimmsten Projekte fingen alle mit den Worten an : MAL EBEN". ;)
Schlaumaier schrieb: > Und ich habe mein Chef auch oft gesagt "Muss ich mal > sehen ob ich das schaffe" Wenn der Chef nicht anbrüllt: "Überprüfe deine Fähigkeiten, damit ich weiß aus welchem Fenster ich Sie rauskicken kann." dann würde man besser gleich woanders arbeiten, bevor die Firma gegen die Wand fährt.
Beitrag #6587694 wurde von einem Moderator gelöscht.
Dummschwätzer schrieb: > Wenn der Chef nicht anbrüllt: "Überprüfe deine Fähigkeiten, damit ich > weiß aus welchem Fenster ich Sie rauskicken kann." dann würde man besser > gleich woanders arbeiten, bevor die Firma gegen die Wand fährt. Wenn dein Chef so was macht, ist er ein Idiot. Aber ich gebe zu, es gibt so Idioten ohne Ende. Was auch dazu führt das man viele Projekte gegen die Wand fährt. Siehe BER. Da wurden dauernd die "Bosse" ausgetauscht, und das Ding hat immer noch Probleme. Mein Chef fand meine Haltung gut. Weil er wusste : Wenn ich JA sagte war das Projekt in sicheren Händen. Weil er weiß das er ein Mitarbeiter hat, der seine Fähigkeiten kennt, und genau weiß wie viel Fortbildung er für das Projekt eingeplant hat. Und JA genau das halbe ich. Genug Zeit um mich schlau zu machen bei gewissen Problemen die das Projekt möglicherweise hat. Aber ich habe mich NIE zu weit aus den Fenster gelehnt. Es gibt da ein Spruch den man auf der Arbeit beherzigen sollte. LIEBE EIN ENDE MIT SCHRECKEN ALS EIN SCHRECKEN OHNE ENDE. Bei letzteren fliegst du mit Sicherheit raus und hast auch noch als Geschenk BURN-OUT und vielleicht eine kaputte Ehe/Beziehung falls vorhanden. Denn abschalten kannst du nicht wirklich. Wer das sagt labert sich selbst schön. Beim ersten geht es dir wenigstens seelisch besser.
Senf D. schrieb: > Anarchist schrieb: >> Zum Glück gibt es heute viele Möglichkeiten, von dieser >> Ingenieurstätigkeit wegzukommen. > > Nicht, dass ich das wollte, aber ich bin neugierig: Welche vielen > Möglichkeiten meinst du konkret? Also wenn man in so einer Situation ist und einen die aktuelle Arbeit nicht befriedigt, hat man in einer Selbstreflektion sicher inzwischen rausgefunden was einem eher liegt. Der TE hat hierzu auch schon vage Andeutungen gemacht. Weiter hat man seine Persönlichkeit abgerundet und ist dabei, in Gebieten jenseits dessen, was man nicht mehr machen will, Fähigkeiten zu entwickeln. Z.B. emotionale Intelligenz, anderen Druck machen und damit Dinge voranbringen. Die Schwächen anderer erkennen, bei Ingenieuren ist es meistens so, dass diese Nice Guys sind, Gutmenschen, die mit großem Einsatz an Dingen werkeln, die dem Kunden keinen Mehrwert bereiten für den er mehr zu zahlen bereit ist. Das kann man dann wunderbar nutzen, um erstmal koordiniernd tätig zu sein, mit einem allmählichem Übergang zum managen. Und da entstehen auch laufend neue Jobs wie Sustainability Manager, wo emotionale Intelligenz mit technischem Background gefragt ist. Und die Bereitschaft, die Scheinheiligkeit zum eigenen Vorteil zu nutzen. Nur wer auf gar nichts Bock hat, also weder selbst Werte schaffen, noch andere zum Werte schaffen bringen, muss hartzen.
Anarchist schrieb: > Die Schwächen anderer erkennen, bei Ingenieuren ist es meistens so, dass > diese Nice Guys sind, Gutmenschen, die mit großem Einsatz an Dingen > werkeln, die dem Kunden keinen Mehrwert bereiten für den er mehr zu > zahlen bereit ist. Also ich bin kein Gutmensch und erst recht kein Nice Guy.
Ultimate Qwertz schrieb: > Also ich bin kein Gutmensch und erst recht kein Nice Guy. Dito. Man darf sich nicht ausnutzen lassen im Leben. Meine Devise lautet: Gutes Geld für gute Arbeit, dann haben beide Seiten etwas davon.
Beitrag #6588209 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6588250 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6588320 wurde von einem Moderator gelöscht.
Hannes891 schrieb: > Ist es naiv, einen Job haben zu wollen, den man gerne ausübt? Deine Beschreibung hört sich aber nicht so an. Geh mal in dich und überlege dir, ob du für diese Art von Projektgeschäft überhaupt geschaffen bist. Oder ob du viel eher "einfach" nur Anlagen und Maschinen berechnen und in Betrieb nehmen willst. > Ich sehe es eher so: Der Arbeitgeber kann froh sein, dass ich mich noch > nicht woanders beworben habe. Diese Ansicht ist falsch. Aber vor Allem: sie wird dich nicht zufriedener oder glücklicher machen, weil sie ja nichts an der aktuellen Situation ändert. > Zumindest in meinem Bereich gibt es nämlich (gerade noch) einen echten > Fachkräftemangel. Was bringt dich dazu, zu meinen, woanders wären die Trauben süßer, der Wein besser und das Bett weicher? Sogar noch in der selben Firma, gleich am Schreibtisch gegenüber ist die Lage tausendmal besser. Denn Hannes891 schrieb: > Andere Kollegen ... schnell Ergebnisse sehen und Erfolgserlebnisse Sei dir sicher: auch die haben Probleme und Stress mit ihren Projekten. Vermutlich guckt sogar grad einer zu dir rüber und denkt: "Der Hannes hat es schön, darf immmer am Schreibtisch sitzen und ich muss ständig raus! Und ich muss laufend neue Miniprojekte bearbeiten und dem seines läuft so richtig lang! Und meine Projekte krebsen immer nur mit ganz kleinem Budget herum! Echt fies!" > Ich würde sogar soweit gehen, zu sagen, dass ich meine Berufswahl/die > Wahl des Arbeitgebers ein Stück weit in Frage stelle Du hattest im Grunde schon als Praktikant die Chance, die Arbeit kennenzulernen und die künftigen Kollegen zu befragen. Oder nicht? Hattest du da keine Erfolgserlebnisse? Warum hast du dich dort wieder beworben? Nur, weil diese Firma die einzige war, die du kanntest? Hannes891 schrieb: > Ich habe zwar jemanden, der "auf meine Arbeit draufschaut" Frage den, ob deine Fehler vermeidbar waren und woran man das hätte sehen können. > Wart ihr schonmal in einer ähnlichen Situation? Ja. Zieh die Sache durch, zumindest dein Chef traut sie dir zu. Am Ende des Projekts weißt du dann, ob das deine Arbeit ist, die du tatsächlich den Rest deines Lebens machen kannst und willst. Denn so eine Aufgabe wird in ähnlicher Form ständig wiederkommen. Schlaumaier schrieb: > Und ich habe mein Chef auch oft gesagt "Muss ich mal sehen ob ich das > schaffe" und nicht wie heute üblich "WIR SCHAFFEN DAS". Im Zweifelsfall stehst du nämlich sowieso ganz allein da und "WIR" guckt zu, ob du es schaffst... Piccoz schrieb: > Hier mal mein Geegnbeispiel. > Ich durfte quasi als Projektleiter... Ja, gründlich arbeitende Projektleiter wie man sie kennt und liebt. Mit sprachlich und sachlich konkret und verständlich dargestellten Beschreibungen.
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Hi, mir wird nicht ganz klar wo genau Dein Problem ist. Aber meist ist es einfach die Masse and paralleln Aufgaben die einen erschlagen. Auch wenn es der ein oder andere hier nicht wirklich hören will oder die Kollegen aus den Bereichen gerne als Bremser genannt werden, würde ich Dir raten Dich mit folgenden Themen zu beschäftigen: - V-Modell XT - System Engineering (Requirement Tracing, Change Management) - Agile (Scrum, Kanban) - Prozesse (gibt es diese) - Konfigmanagement Und bevor jetzt alle schreien... Man muss nicht alles bis ins letzte Detail verstehen, man muss auch nicht alles gut finden. Aber bei allen dreien gibt es gute Ansätze und da geht es drum diese zu erkennen und für sich einsetzen zu können. Ich habe selber bei einem KME die Entwicklung von der Pieke auf gelernt. Bin dann irgendwann in einen Konzern gewechselt und über Multi-Projektansätze, Matrix-Organisation, Karierregeile Ja-Sager, Prozesse weit ab von der Praxis definierte Prozesse, habe ich gelernt dass man nicht mehr alles im Kopf haben kann und immer gucken muss seine "Hausaufgaben" gemacht zu haben. V-Modell XT / System-Engineering - V-Modell XT ist frei zugänglich und auch mit Templates downloadbar - Achtung viel in der Literatur ist auf SW-Entwicklung geschrieben. Aber das ganze funktioniert mehr oder weniger überall - nicht alles muss seine eigene Phase haben - Verstehe aber die Abgrenzungen der einzelnen Phasen und gucke ob es an der Schnittstelle Prozesse/Dokumente/Meilensteine gibt - Verstehe die Verknüpfung von Architektur und Verifikation, Validierung - Verstehe, dass Anforderungen, Meilensteine, Kundenabsprachen gibt und diese auch messbar sind, somit auch verifizierbar sind. - Im Idealfall definiert man bei der Bearbeitung der linken Seite des V's schon die Tests, Abnahmekriterien, etc. für die rechte Seite - Werde Dir bewusst was eine Änderung bedeutet (sowohl links, unten und rechts im V) - Jede Phase im V kann auch iterativ wiederholt werden (Achtung auch das Wasserfallmodell war eigentlich nie so gedacht). Ggf. kostet es halt Dokumente, Zeit, Freigabeprozesse etc. Aber nicht alles ist schon von Anfang an in Stein gemeißelt - Für Requirement Tracing benötigt man nicht Doors! Aber es kann helfen mit solchen Tools zu arbeiten, allerdings müssen dann auch vernünftige Auswertungen automatisiert durchlaufen. Und nicht erst am Projektende, wenn alle Requirements eingesammelt werden sollen. Agile - Ja es ist ein Modewort, aber eigentlich auch nur alter Wein in neuen Schläuchen - Kernaspekt ist es: Aufgaben in Teilaufgaben zu zerlegen - Kernaspekt ist es: Definition auf Done festzulegen - Regelmäßiger Austausch und Absprache der Aufgaben für die Sprints. Manchmal merkt man so, dass die Kollegen noch nicht anfangen können, da Dokument, Produkt XY fehlt. - Visualisierung nach Kanban oder Scrum digital, analog möglich (ich habe es lange analog per Post-Its auf der Tapete hinter meinem Schreibtisch gemacht. Ist auch nur ein Mittel den Überblick nicht zu verlieren - Wir leben nicht in einer idealen Welt, man wird nicht alle Sprints in 14Tagen abarbeiten können. Die Bücher sind leider voll mit idealen Welten von Softwareentwicklern. Aber mit ein wenig Erfahrung lernt man, was gut geht und was nicht Prozesse - mag keiner hören, sind häufig falsch - aber bezüglich Geld, Finanzen, Meilensteinen, etc. zum Kunden sollte man ein paar (Projekt-)Prozesse definieren. Auch um Dich gegenüber Deinem Chef abzugrenzen. Vermutlich darfst nämlich gar nicht Du das CoC oder das CE unterschreiben, aber mangels Prozess wird es von Dir verlangt. Aufpassen! Konfigmanagement - In einem großen Unternehmen gibt es einen Konfigmanagementplan in dem alles geregelt ist... die ideale Welt gibt es da aber auch nicht. Aber auch dort orientiert man sich ggf. an den Schritten vom V-Modell. - Aber welche Dokumente gehen an den Kunden, vor allem in welchem Stand? - Kannst Du das nachvollziehen, oder hat irgendjemand doch in das Worddokument noch schnell aus +/- 12 V das ganze auf +12 V +-5% korrigiert und der Kunde wundert sich warum Dein gerät bei -12V nicht funktioniert? Och mist, doch ne alte Version verteilt. - Gibt es einen Reviewprozess? - Wo liegen die Dokumente? Und vielleicht noch ein letzter Tip: - Outlook und eMail sind Müll! - Lerne die richtige Datenablage, und wenn es nur für dich ist. (Netzwerklaufwerk, Sharepoint, TFS, Jira, Confluence, etc. es gibt da eine Menge) - Prozessfortschritte in Excel oder MS Projekt zu tracken ist naja geht so Ich will nicht sagen, dass es in Jira, TFS, Polarion etc. (ggf. mot Connector zu Excel) besser geht, aber es kommt immer auf die Granulität und Nachvervollziebarkeit an. MS Projekt geht für Meilensteine gut, für einzelne Tasks sollte es granularer sein. TODO Listen in Excel führen dazu, dass sie nie abgehakt werden oder zu früh abgehakt werden oder es gibt 1000. Versionen.
Freddy schrieb: > [sehr viel Richtiges] > > Agile > > - Ja es ist ein Modewort, aber eigentlich auch nur alter > Wein in neuen Schläuchen > - Kernaspekt ist es: Aufgaben in Teilaufgaben zu zerlegen > - Kernaspekt ist es: Definition auf Done festzulegen Also... DAS stimmt nicht so ganz. Kernaspekt bei agilem Vorgehen ist die Erfahrung, dass die Anforderungen, die man AM ANFANG des Projektes vom Kunden bekommt, häufig grob unvollständig sind. Man hat dann zwei Möglichkeiten: - ENTWEDER man arbeitet streng nach Vorschrift, stellt dem Kunden einen Haufen Fragen, die er nicht versteht, bekommt Antworten, die einem nichts nützen, und vertut so einen Haufen Zeit ohne echten Fortschritt, - ODER man scheisst auf die Vorschrift, programmiert erstmal drauflos, präsentiert das Ergebnis irgendwann dem Kunden und lässt sich kritisieren, warum man in die völlig falsche Richtung gearbeitet hat. Immerhin bekommt man jetzt konkrete Kritik und kann eine zweite Runde mit hoffentlich besserem Ergebnis versuchen. Kern des Problems ist die Tatsache, dass sich die Computertechnik im Moment explosionsartig entwickelt und in jedem Jahrzehnt neue Tätigkeiten automatisierbar werden, die vorher nur der Mensch ausführen konnte. Die Kunden KÖNNEN also in vielen Fällen gar nicht wissen, welche Möglichkeiten der Computer bietet. Vielfach ist es nämlich nicht sinnvoll, einfach existierende Tätig- keiten in den Computer zu verlagern -- es müssen völlig neue Arbeitsabläufe entwickelt werden, die aber auf genau DER Software beruhen, die AUCH ERST NOCH entwickelt werden muss. Der Lösungsansatz der agilen Methoden ist hier, die ZIELDEFINITION a) iterativ und b) in ständiger Zusammenarbeit mit dem Kunden vorzunehmen: Erstmal die vorläufig bekannten Anforderungen hernehmen, eine sinnvolle Auswahl treffen, ein vorläufiges System bauen, was schon irgendwas Nützliches kann. Dieses zeigt man dem Kunden. Der SIEHT also schon etwas, was er versteht und womit er erstmal herumhantieren kann. Auf Basis dieser Erfahrungen kann der Kunde idealerweise sagen, ob die BISHERIGEN Anforderungen richtig verstanden und umgesetzt wurden, und man kann außerdem den nächsten Block Anforderungen besprechen, mit dem man dann genauso verfährt. Problem an der Sache: Man braucht dazu - einen wohlwollenden Kunden, - der das Prinzip agilen Vorgehens versteht, und - ein wohlwollendes eigenes Management, - das das Prinzip agilen Vorgehens versteht. > [...] > TODO Listen in Excel führen dazu, dass sie nie > abgehakt werden oder zu früh abgehakt werden oder > es gibt 1000. Versionen. Eine Frage der Organisation. Ich habe bei einem Projekt die ToDo-Listen mit dem mcedit geführt, und das hat hervorragend funktioniert :)
1 | Ich LIEBE ASCII-Formulare . . . . . . . . [X] |
2 | Ich HASSE ASCII-Formulare . . . . . . . . [ ] |
Der simple Trick: Ich hatte ZWEI Listen, nämlich einmal die Datei im Computer und einmal die gedruckte Liste auf Papier. Den Tag über wurde NUR auf der gedruckten Liste abgehakt; wenn neue Punkte erkannt wurden, wurden diese HANDSCHRIFT- LICH auf der Papierliste ergänzt und ggf. gleich abgehakt, wenn sie schon erledigt worden sind. Jeder Arbeitstag begann damit, die handschriftlichen Ergänzungen von gestern einzupflegen und so die Datei von heute zu erzeugen. Diese wurde zu guter Letzt ausgedruckt, und dann konnte der praktische Teil starten. Das System war super, weil ich a) alle Listen im Computer erfasst hatte, so wie sie dem Stand am MORGEN des jeweiligen Arbeitstages entsprachen, b) alle Listen gedruckt und handschriftlich ergänzt vorliegen hatte (und abheften konnte), die dem Stand ABENDS am jeweiligen Arbeitstag entsprachen, c) nach der morgendlichen Planungsphase den Computer den ganzen Tag nicht mehr brauchte, sondern mit Klemmbrett, Papier und Stift ausgekommen bin. Ich habe über ein paar Monate hinweg 3..5 Leute mit Arbeit versorgt, und ich würde es jederzeit wieder so machen.
Egon D. schrieb: > Problem an der Sache: > Man braucht dazu > - einen wohlwollenden Kunden, > - der das Prinzip agilen Vorgehens versteht, und > - ein wohlwollendes eigenes Management, > - das das Prinzip agilen Vorgehens versteht. genau da ist leider häufig das Problem. Wir haben immer mal versucht unseren Kunden zu den Sprint Übergängen oder zumindestens zu den Plannings einzuladen. Leider ohne Erfolg. Aber auch wir mussten erst lernen wie man agile dann in der Praxis umsetzt. Denn nicht alles was der Berater erzählt lässt sich in der Unternehmenspraxis so umsetzen, vor allem wenn die Führung Agile für ein Wunderwerk zum Lösen aller Probleme sieht, aber es nicht versteht womit genau man dann die Projekte stört. Das Telefon und eMail abschalten und sich in den zwei Wochen nur noch zum Daily sehen und dann 100% arbeiten zu können, das ist leider ganz oft die Idealvorstellung. Um nicht abzuschweifen, denn da könnte man noch viel zu schreiben. Für mich klang es so, dass Thread-Eröffner zwar schon auf seinem Acker den ein oder anderen Meilenstein gefunden hat, aber ihm irgendwie die Leitpfosten um diese zu erreichen fehlen. Deswegen hatte ich in meinem Post auch nur geschrieben, dass man sich die Themenbereiche ansehen sollte und sich für seine Arbeitsweise inspirieren lassen soll. Und diese kann man durchaus immermal wieder hinterfragen. Selbst beim nächsten Projekt/Kunden kann eine bewährte Praxis nicht funktionieren und man muss sich wieder anpassen. Insbesondere wenn ich Einzelkämpfer bin und keinen Mentor habe fehlt da häufig die zweite Sicht. Ich kann auch super itertiv mit dem Kunden zusammenarbeiten und beim nächsten Projekt entwickele ich aber nach DIN EN61508 (funkt. Sicherheit) und dann muss ich wissen was noch iterativ geht oder nicht. Nicht selten läuft der Zertifizierungsprozess entwicklungsbegleitend und dann kann ich dem Auditor nicht alle zwei Wochen ein neues Konzept vorwerfen. Oder wenn der Kunde es anders haben will, ich aber schon voll in der Auditierung bin ist es ggf. sinnvoller es bis zu einem bestimmten Punkt fortzuführen. Parallel wird dann ein offizieller Change Request eröffnet und dieser wird wieder in den Prozess eingesteuert. Das ist dann das was auch der Auditor versteht und akzeptiert. Der mag es nicht, wenn in einem Sprint die Bremse auf dem rechten Pedal definiert wird, dann aber im nächsten doch wieder links und rechts das Gaspedal!
Der TO is wech. Wird erst wieder am Wochenende Zeit haben hier zu schreiben. Handwerker schrieb: > Ich würde Handwerker an der TU München studieren. Im angelsächsischen College-Bachelor-Master System ist das so. Es gibt dort keine Duale Ausbildung wie bei uns mit Berufsschule und Technikerschule. Da geht man dazu an die Universität. Viele gewerbliche Universitäten sahen darin eine Geldquelle und betrieben deshalb vor rund zehn Jahren massive Lobbyarbeit und die FH hängten sich da an. Bei der damaligen Regierung, Schröder, SPD. war das Hauptargument, wenn die Bayern (u. Baden Würtenberger) dagegen sind, dann kann das nur gut und besser sein. Und nun haben wir die Bescherung. Wenn das aber zur Arbeitslosigkeit in großen Ausmaß führt, Staatsarmut und ausreichend genug Leute verhungern, dann werden aber die viel wichtigeren Ziele erreicht, nähmlich die CO2-Reduzierung, d.h. die Klimaziele. Und dagegen kann wirklich niemand hier sein, auch wenn es hier gar nicht zum Thema paßt. Es gibt auch Firmen, die legen einem Neuling zu schwere Projekte auf um zu sehen, wie diese sich schlagen oder auf den Teppich zurück zu holen. Ist natürlich auch nur Spekulation.
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