Forum: Platinen Litze direkt auf PCB löten


von Ing-Dom (Firma: OpenKNX) (sirsydom)


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Hallo,

ich designe gerade ein ziemlich kompaktes Gerät und brauche eine sehr 
platzsparende Lösung wie die Anschlüsse ausgeführt werden. Ich brauche 3 
Anschlüsse mit H05V-K 1.5mm². Ich hätte diese gerne direkt aufs PCB 
gelötet, die Zugentlastung hätte ich dann am Gehäuse gelöst (3D-Druck).

meine Idee warn ein längliches Pad mit einem PTH an einem Ende. DIe 
Litze wird dann durch das Loch gesteckt und um 90° gebogen, auf der 
Oberseite bündig gekürzt.

Haut das hin? Bessere Ideen?
Danke!

von Schlaumaier (Gast)


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Das mache ich bei 3-Loch-Rasterplatinen dauernd. Wenn du daran eine 
halbe Tonne hängen willst, dann Bohre 2 Löcher, setze einen Gummiring 
o.ä. in die  Löcher, führe ALLE Litzen durch 1 Loch rein und durch das 
andere Loch zurück. Fertig ist das Ganze. Der Gummiring verhindert bei 
Bewegungen ein Scheuern an der Kante.

Verbindungen nur auf der Platine brauchen keine Sicherungen die halten 
sehr gut mit ein Klecks Lötzinn. Ich setzte meist 0.14mm Litzen ein.

von Schlaumaier (Gast)


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Nachtrag : Für Anschlüsse setze ich immer PSS/PSK Stecker ein.

Auf der Platine festgelötet, den Kabel selbst gemacht oder gekauft je 
nach Laune. Schrumpfschlauch hab ich immer da. Man muss ihn ja nicht 
schrumpfen. ;)

Da kann ich bei Wartungsarbeiten die Kindersichern Stecker einfach 
abziehen.

von Ing-Dom (Firma: OpenKNX) (sirsydom)


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ich hab zwischen Bottom und Gehäuse 3mm - das muss reichen.
Eine halbe Tonne muss es nicht halten, eine regelmäßige mechanische 
Belastung gibts auch nicht, nur bei der Montage.
Wird ein Unterputzrelais für 230V.

von Schlaumaier (Gast)


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Dom S. schrieb:
> ich hab zwischen Bottom und Gehäuse 3mm - das muss reichen.
> Eine halbe Tonne muss es nicht halten, eine regelmäßige mechanische
> Belastung gibts auch nicht, nur bei der Montage.
> Wird ein Unterputzrelais für 230V.

Schon mal ein elektronisches Gerät auf gehabt. Da werden dauernd Litzen 
aufs Board gelötet und an der anders Seite mit einen Stecker (JST/PSS 
o.ä.) zusammen gebunden. Der Stecker kommt dann in das Mainboard meist 
und alles ist gut.

Aber bei 230 Volt solste das eher ein Kabel sein, anstelle einer Litze. 
Also vorher Datenblatt lesen. ;)) Und ich würde da lieber ein 
Schraubkontakt nehmen. Aber rein aus Gefühl heraus.

von MaWin (Gast)


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Dom S. schrieb:
> DIe Litze wird dann durch das Loch gesteckt und um 90° gebogen, auf der
> Oberseite bündig gekürzt.
> Haut das hin? Bessere Ideen?

Deine Idee ist besser, als Litze bloss abisoliert durch ein Loch zu 
stecken, weil dann das Lötzinn durch die Litze im Loch nach oben steigt 
und auf der anderen Seite das Litzenkabel verhärtet, so dass sich eine 
Bruchstelle bildet an dem Punkt, bis zu dem es das Lötzinn hoch 
geschafft hat, denn irgendwas wackelt dort bestimmt am Draht, sonst täte 
es ja auch Starrdraht statt Litze.

Du könntest dafür sorgen, dass du deine Litze nur am Ende des Lötpads 
auflötest, so dass kein  Lötzinn bis zum Loch und durch das Loch 
hindurch steigt.

Andere Hersteller geben sich noch mehr Mühe, in dem sie die Litze durch 
2 Löcher fuhren, in einem abisoliert eingelötet und durchs zweite mit 
Isolierung auf die andere Seite durchgesteckt, damit die Litze aus dem 
zweiten Loch garantiert ohne Lötzinn durchgeht und bis da hin fixiert 
ist und nicht wackeln kann, aber das kostet noch mehr Platz.

Und Heisskleber als Knickschutz und Zugentlastung wird auch gerne 
verwendet, ist besser als nichts, taugt aber nicht so viel, wie ich 
finde .

von Christian B. (luckyfu)


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Kommt drauf an: Wenn du eine Zugentlastung brauchst kannst du die 
Drähte, wie beschrieben, 2mal durch Die Platine führen oder du machst 2 
Löcher neben die selben und nimmst einen Kabelbinder. Es gibt von Erni 
auch kleine Schneidklemmsockets, die du SMD auflöten kannst. Litze 
einführen, zudrücken fertig. Ich hab die aber noch nicht eingesetzt und 
kann daher keine praktischen Ratschläge dazu erteilen.

von Ing-Dom (Firma: OpenKNX) (sirsydom)


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Das mit der Zugentlastung und durch mehrere Löcher fädeln klappt leider 
nicht, da auf der anderen Seite des PCB das Relais sitzt. Ich hab also 
nur die Unterseite und ggf. ein Loch, muss aber topseitig bündig werden.

Sofern eine ausreichende Zugentlastung über das Gehäuse realisiert ist, 
sollte doch auch nicht gegen das direkte auflöten auf einem Pad 
sprechen, oder?

Die Erni Sockets bauen leider zu hoch.

: Bearbeitet durch User
von Wolfgang P. (Gast)


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von Teo (Gast)


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Dom S. schrieb:
> Sofern eine ausreichende Zugentlastung über das Gehäuse realisiert ist,
> sollte doch auch nicht gegen das direkte auflöten auf einem Pad
> sprechen, oder?

Nein... solange da nur ein paar Ws drüber gehen 
(Sicherung/Überlastschutz im Gerät verbauen!).
Nur sorge dafür, das der Schutzleiter, egal wo angeschlossen, im 
Worstcase immer der letzte ist der abreist!

von Ing-Dom (Firma: OpenKNX) (sirsydom)


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Danke Wolfgang!
Das passt super:

https://www.digikey.de/product-detail/de/molex/1722490100/WM10611CT-ND/4946695

0,30Cent ist zwar ganz ordentlich, aber was solls.
14AWG sollte auch für 1.5mm² Litze passen.

von Christian B. (luckyfu)


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Dom S. schrieb:
> 0,30Cent ist zwar ganz ordentlich, aber was solls.
> 14AWG sollte auch für 1.5mm² Litze passen.

Das nützt dir aber nur etwas mit dazu passender Crimpzange. Ansonsten 
fährst du besser, wenn du die Drähte direkt auflötest.

von Ing-Dom (Firma: OpenKNX) (sirsydom)


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puh. 400€ ist ne Ansage.
GIbts da keiner Alternative? Universal Crimpzange, normale Zange. 
schraubstock  oder so?

von Christian B. (luckyfu)


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Dom S. schrieb:
> GIbts da keiner Alternative? Universal Crimpzange, normale Zange.
> schraubstock  oder so?

Nicht wirklich. Das ist nämlich der große Pferdefuß am Crimpen: Da hat 
jeder Hersteller seine eigene Strategie und sein eigenes Werkzeug. Zu 
allem Überfluss geht auch nicht ein Werkzeug für alle Crimpkontakte des 
Herstellers sondern, je nach Sortiment, kann man da schonmal 5 
verschiedene Zangen brauchen. Es gibt zwar auch Modelle mit 
Wechselbacken, aber die funktionieren dann auch nur bei einem 
Hersteller. Wenn du das Crimpen mit einer nicht dafür gemachten Zange 
erledigst kann das funktionieren. Allerdings ist, insbesondere bei 
solchen Spezialteilen wie dem von dir avisierten, sehr wahrscheinlich, 
dass du nur die Kontakte verbiegst / oder einzelne Adern der Litze 
abscherst aber keine haltbare Crimpung zustande bringst. Auf keinen Fall 
kann man sowas in der Serienfertigung brauchen, für einen Prototypen 
geht es aber oftmals auch mit nicht passender Zange.

Was du machen kannst ist deinen Kabelkonfektionär (sofern vorhanden) 
fragen, ob der passendes Werkzeug da hat. Bei diesem Spezialkontakt sehe 
ich persönlich das aber als eher unwahrscheinlich an.

: Bearbeitet durch User
von W.S. (Gast)


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Dom S. schrieb:
> Bessere Ideen?

Rundes Lötauge, davor 2 Löcher (nur mechanisch, also un-elektrisch) in 
der LP, die groß genug sind, um die Litze inclusive Isolation 
aufzunehmen. Litze durch beide Löcher durchfädeln, ins Lötauge hinein, 
verlöten+verputzen. Dieses Durchfädeln soll gegen Verbiege-Bruch dienen, 
hilft aber auch als Zugentlastung.

W.S.

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