Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Kann ich einen 102 durch einen 104 ersetzen?


von Frank (Gast)


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Hallo zusammen,

ich versuche mich gerade an einem Projekt und im Schaltplan steht, daß 
ich zwischen zwei Beinchen eines 74HCT244 einen Keramik-Kondensator mit 
der Bezeichnung "102", also 1 nF, verbauen soll ... ich denke als 
Abblockung. Ich habe aber solch einen nicht da, sondern nur 
Kondensatoren mit einer "104", also 100 nF.

Kann ich die 100 NF benutzen, oder muß es 1 nF sein? Eigentlich sind 100 
doch wesentlich mehr Puffer, schützen also auch besser, oder übersehe 
ich da etwas?

MfG,
Frank

von HildeK (Gast)


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Frank schrieb:
> Kann ich die 100 NF benutzen, oder muß es 1 nF sein?

Das hängt jetzt stark davon ab zwischen welchen Beinchen! 😉

von Frank (Gast)


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HildeK schrieb:
> Das hängt jetzt stark davon ab zwischen welchen Beinchen

Zwischen den PINs 10 und 16.
Und dann gibt es noch einen zwischen GND und PIN 1.

MfG,
Frank

von S. Landolt (Gast)


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> ... und 16.
Nicht 20 (Vcc)?

> einen zwischen GND und PIN 1
Hier sind 100 nF höchstwahrscheinlich nicht zulässig.

von Stefan F. (Gast)


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Frank schrieb:
> Zwischen den PINs 10 und 16.

Also dient er nicht zum Abblocken der Stromversorgung. Hätte mich auch 
gewundert, bei 1nF. Es wird schon einen guten Grund haben, warum der 
Ausgang "nur" mit 1nF belastet wird, wobei das schon viel ist.

Ich hänge mir ja schließlich auch keinen Sack Zement an die Türklinke.

von Wolfgang (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Also dient er nicht zum Abblocken der Stromversorgung. Hätte mich auch
> gewundert, bei 1nF. Es wird schon einen guten Grund haben, warum der
> Ausgang "nur" mit 1nF belastet wird, wobei das schon viel ist.

Eigentlich gibt es überhaupt keinen guten Grund, einen Ausgang direkt 
kapazitiv zu belasten.

Frank schrieb:
> ... und im Schaltplan steht, daß ich zwischen zwei Beinchen eines
> 74HCT244 einen Keramik-Kondensator mit der Bezeichnung "102",
> also 1 nF, verbauen soll ...

Da zeig mal den Schaltplan.
Bist du sicher, dass mit dem Kondensator zwischen Gnd und 1A0 die 
maximale Flankensteilheit von 139ns/V nicht überschritten wird?

von S. Landolt (Gast)


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> Eigentlich gibt es überhaupt keinen guten Grund,
> einen Ausgang direkt kapazitiv zu belasten.
Dem stimme ich im Prinzip zu; aber vielleicht als einfache 'slew rate 
limitation' (bei 1 nF)?

von ja ja die Digitale Hardware (Gast)


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Wolfgang schrieb:
> Eigentlich gibt es überhaupt keinen guten Grund, einen Ausgang direkt
> kapazitiv zu belasten.

Sehr richtig! Das sind typische Designs bei denen der Entwickler
sich keine Gedanken um das Bus-Timing gemacht hat und zur Not
mit Kondensatoren Buskonflikte vermeiden will.

Andere Version (Ursachen für Fehldesign) sind zu lange Leitungen
die Klingeln (und damit Doppel- oder Mehrfach-Triggern) an den
Schaltflanken verursachen.

von Wolfgang (Gast)


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ja ja die Digitale Hardware schrieb:
> Andere Version (Ursachen für Fehldesign) sind zu lange Leitungen
> die Klingeln (und damit Doppel- oder Mehrfach-Triggern) an den
> Schaltflanken verursachen.

Da helfen Serienwiderstände

von Sebastian S. (amateur)


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Ohne jetzt näher ins Detail zu gehen, würde ich pauschal sagen:
Die 1 nF haben schon ihren Grund.
100 nF sind als Blockkondensator praktisch Standard, aber außer bei 
Filtern setzt niemand 100 nF in eine Signalleitung.

von Christian H. (netzwanze) Benutzerseite


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Sebastian S. schrieb:
> Ohne jetzt näher ins Detail zu gehen, würde ich pauschal sagen:
> Die 1 nF haben schon ihren Grund.
> 100 nF sind als Blockkondensator praktisch Standard, aber außer bei
> Filtern setzt niemand 100 nF in eine Signalleitung.

Ohne Schaltplan bleibt es erst einmal Rätselraten.

von Georg (Gast)


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Wolfgang schrieb:
> Bist du sicher, dass mit dem Kondensator zwischen Gnd und 1A0 die
> maximale Flankensteilheit von 139ns/V nicht überschritten wird?

Die Frage ist doch höchstens ob die minimale Flankensteilheit nicht 
unterschritten wird. Dass ein Lastkondensator die Flankensteilheit 
erhöht wäre mir neu, aber hier im Forum wundert mich schon längst nichts 
mehr, und es ist auch noch lange nicht Freitag.

Georg

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