Hallo, ich würde mir gerne ein einfaches Hochspannungsnetzteil mit dem TL783 bauen, um bspw. elektronische Bauteile unter hohen Spannungen zu testen oder auch Röhrenschaltungen zu betreiben. Verwenden würde ich die Schaltung im Anhang, also zwei TL783, um eine symmetrische Betriebsspannung zu erzeugen. Laut Datenblatt verträgt der TL783 am Eingang maximal 125 V, die ich auch gerne möglichst komplett ausnutzen möchte. Bei 10 V Mindestspannungsabfall pro Regler wäre also maximal eine Gleichspannung von 230 V (+115V gegen -115V) am Ausgang erreichbar. Mein Hauptproblem ist nun der Trafo, da ich zwei Sekundärwicklungen brauche, die jeweils amplitudenmäßig möglichst nah an die 125 V reichen sollen. Bisher habe ich für Selbstbau-Netzteile immer Printtrafos von Reichelt benutzt, aber die gibt es leider nur für kleine Spannungen. Wäre ein Universaltrafo da sinnvoll, dessen Wicklungen man sich irgendwie ,,zurechtschaltet" oder hat jemand dafür eine andere Lösung? Ach ja: Ich möchte auf jeden Fall - trotz hoher Verluste und nötigem Kühlkörper - ein linear-geregeltes Netzteil bauen und kein geschaltetes, nur damit die Diskussion nicht in diese Richtung geht.
Karl D. schrieb: > Bisher habe ich für Selbstbau-Netzteile immer Printtrafos von > Reichelt benutzt, aber die gibt es leider nur für kleine Spannungen. Für diesen Fall habe ich zwei Printtrafos hintereinander geschaltet. Der erste Trafo ist ein 230-->15V die ich auf den 12V--->230V gegeben habe (bzw. 2x115V). Denke daran, das Du am Elko die 1,41 fache Spannung hast. Bei Dir wäre sinnvoller: 230-->9V und 12V-->2x115 zu nehmen. Sollten dann rund 80V am Ausgang sein mit Scheitelwert fast 120V.
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Karl D. schrieb: > Mein Hauptproblem ist nun der Trafo, da ich zwei Sekundärwicklungen > brauche, die jeweils amplitudenmäßig möglichst nah an die 125 V reichen > sollen. Dabei solltest du nicht vergessen, dass die Netzspannung +/-10% schwanken darf. Außerdem ist die Ausgangsspannung Lastabhängig. Das "möglichst nah an die 125 V" ist daher riskant oder kaum zu erreichen. Wie wäre es mit einem Vorregler mit Leistungstransistor und Zenerdiode(n)?
Bei HV-Netzteilen hat man immer das Problem mit der Verlustleistung. Als Trafo mal bei eBay nach Anodentrafo Röhrentrafo Trenntrafo suchen. Einen genau passenden Trafo für UAC x Wurzel 2 = 125V wirst du nicht finden. Eine 1-IC-Lösung ist bei höheren Spannungen nicht gerade erste Wahl. Anbei ältere Bauvorschläge. Grüße von petawatt
Also wenn linear, dann mit triac vorregler. Sonst wird der TE wenig Freude daran haben.
Ok, vielen Dank für die Hinweise! Nur nochmal kurz nachgefragt: Warum genau ist ein Vorregler in so einem Fall nötig/sinnvoll? Wenn ich die Eingangsspannung für den TL783 so vorsehe (+-10% Netzspannungsschwankung und ggf. Leerlaufspannungsfaktor von Trafo berücksichtigen), dass sie nie seine maximal erlaubte Eingangsspannung überschreitet und er die Verlustleistung mit Kühlkörper verträgt...
Karl D. schrieb: > Nur nochmal kurz nachgefragt: Warum genau ist ein Vorregler in so einem > Fall nötig/sinnvoll? Wenn ich die Eingangsspannung für den TL783 so > vorsehe (+-10% Netzspannungsschwankung und ggf. Leerlaufspannungsfaktor > von Trafo berücksichtigen), dass sie nie seine maximal erlaubte > Eingangsspannung überschreitet ... Naja, du wolltest doch nahe an die 125V herankommen. Wenn du das oben genannte alles berücksichtigst, dann erreichst du im Worst-Case (-10%, volle Last) deutlich weniger als 125V. Nur du weißt, ob dir das ausreicht...
Auszug aus dem Datenblatt: Minimum output current to maintain regulation Vl – VO = 125 V 15 mA nicht vergessen! Arno
Also wenn irgendwas um die 200 V am Ausgang rauskämen, wäre das völlig ausreichend! Dennoch erscheint mir die Idee mit dem Vorregler sinnvoll. Also würde ich das dann quasi so wie in der Schaltung im Anhang machen, wobei die Zenerdiode dann so zu wählen ist, dass am Emitter <=125V anliegen, oder?
Soll das Netzgerät jetzt in Spannung und Strom einstellbar sein? Oder reicht eine feste Spannung mit einfacher (fester) Strombegrenzung? Soll das Kurzschlussfest sein? Irgendwie habe ich das noch nicht kapiert. Wenn man einen größeren Strom benötigt, kann man die Spannungsregler auch parallel schalten. Geht aber nur mit Ausgleichswiderständen. Wenn die Spannung einstellbar sein soll, benötigst Du noch einen OpAmp. Hört sich aber einfacher an als es ist. Von Null Volt an braucht man nicht wirklich, macht nur unnötige Arbeit. Die maximale Eingangsspannung bei einem Spannungsregler macht mir auch immer Kopfschmerzen. Im Datenblatt sieht das immer einfach und hübsch aus, aber praktisch,…na ja. Ich begrenze die Leerlaufspannung hinter dem Elko mit Zenerdioden oder Mosfet, oder auch BJT. (einfache Leistungszenerdiode mit Transistor, was man so in der Bastelkiste findet) Da geht immer viel wärme raus. Aber in meinem kalten Bastelkeller ist mir das ganz angenehm. Gruß Thomas
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Also es soll primär nur die Spannung eingestellt werden können, eine einstellbare Strombegrenzung ist eher optional!
Thomas B. schrieb: > Irgendwie habe ich das noch nicht kapiert. Mich würde interessieren, was nun der genaue "erlaubte Mindest- und Maximalspannungsbereich DC" ist, und der benötigte Strom. Höchstmögliche Leerlauf-Spannungsüberhöhung hat man halt bei sehr kleinen Trafos. Größere (auch durch Überdimensionierung erreichbar, klar) sind aus mehreren Gründen spannungshärter u. auch effizienter (...außer im Leerlauf, I_mag ist ja höher). Karl D. schrieb: > Warum genau ist ein Vorregler in so einem Fall nötig/sinnvoll? Dieser könnte -bei Bedarf- höhere U_ein(max) vertragen als ein diesbzgl. möglicherweise überforderter integr. Spannungsregler. Brauchst Du aber keinen, dann brauchst Du halt keinen... :) Eine weitere Option ist Anpassung via Kleinspannungstrafo(s) in Sparschaltung - damit könnte man den Bereich (also Leerlauf- Spitzenspannung bis unterer Rand Spannungsripple bei Vollast, letzteres ist natürlich auch von der Elko-C abh.) weiter nach unten oder auch oben verschieben, falls ein Einzel-Trafo nicht exakt das gewünschte liefert. Hauptvorteile sind: Auch "nach oben" möglich + die Effizienz. (Allerdings ist die Effizienz bei Laborversorgungen oft fast unwichtig - oder landet zumindest weit hinten auf der Liste... nichtsdestotrotz ist es ein möglicher Vorteil dieser Variante.) Zuerst allerdings würde ich mich auf sinnvolle Werte festlegen und gründlich nach Trafo wie auch Regler-Typen recherchieren, um auf keine Weise mehr unangenehm überrascht werden zu können. Z.B. ein halbfertiges Projekt und plötzl. Entdeckung von viel besser passenden Komponenten, die alles viel einfacher gemacht hätten, ist ein relativ einfach vermeidbares Ärgernis.
Vielen Dank nochmal für all die Erklärungen, auch bzgl. Sinn eines Vorreglers! Ich habe mich jetzt für eine Lösung mit einem Kleinspannungstrafo (2 x 24V sekundär) mit nachgeschaltetem Spannungsvervierfacher sowie anschließendem Vorregler entschieden!
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