Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Elektrotechnik und Raumfahrt?


von Elect-Rick (Gast)


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Hallo,

bin angehender Elektrotechnik-Student und habe den Studiengang auch aus 
Interesse am Strom bewusst so gewählt.

Nur interessieren mich auch zusätzlich andere Themen aus den 
Ingenieurwissenschaften. Nicht so sehr, wie Elektrizität, aber dennoch 
sehr stark.

Zwar haben wir ein bisschen klassische Mechanik und Quantenmechanik im 
Studium, aber wenn es an die Berechnung mit Druck, Strömung oder gar 
Thermodynamik und Kontinuumsmechanik geht, dann findet man das eher bei 
den Maschinenbauern und Luft- & Raumfahrtingenieuren wieder. Logisch, 
und auch richtig so, aber dennoch ist mein Interesse in den Gebieten 
vorhanden.
z.B. spiele ich gerne mit der Raketengleichung herum (und wende sie in 
Simulationen wie "Kerbal Space Program" an).

Seht ihr Möglichkeiten, wie man als Elektrotechniker mit diesen Gebieten 
in Berührung kommen kann?
Macht es Sinn, sich trotzdem in diesen Bereichen weiterzubilden? Wenn 
ja, welche Mittel könnt ihr dafür empfehlen?
Werden in der Raumfahrtindustrie auch Elektrotechniker gesucht?

Mal ganz blöd gesagt: Wenn man ein Elektroauto, oder eine Rakete 
konzipiert, dann muss man ja noch andere Faktoren mit einbeziehen ausser 
wie der Strom läuft, z.B. Luftwiderstand, Impulserhaltung, etc.....

Bin auf eure Meinungen gespannt!

von Achim M. (minifloat)


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Elect-Rick schrieb:
> Elektrotechnik-Student

Wo kann man denn überhaupt noch reine Elektrotechnik studieren? Gute 40% 
Software sind doch immer dabei?

Elect-Rick schrieb:
> Werden in der Raumfahrtindustrie auch Elektrotechniker gesucht?

Ja, äh, Königsdisziplin, guck dir mal an was in einem Satelliten-Bus 
(also Satelliten-Grundgerät z.B. von LHM,...) bereits drin steckt...

Musst aber damit rechnen
* nebenher auch Kriegsgerät und Waffen zu entwickeln
* ein wenig Ahnung von Software und eingebetteten Systemen haben

Elect-Rick schrieb:
> Seht ihr Möglichkeiten, wie man als Elektrotechniker mit diesen Gebieten
> in Berührung kommen kann?

Staub' gute Noten ab und absolviere dein Pflicht-Praktikum bei einem 
Hierzulande ansässigen Luftfahrt-/Raumfahrt-/Defence-Unternehmen.

mfg mf

: Bearbeitet durch User
von Kaktusbombe (Gast)


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Möglichkeiten, dich mehr in deinen genannten Themen fortzubilden, gibt 
es reichlich:

- Du kannst den Studiengang wechseln: Die Mechatronik ist als solcher, 
Fachbereichsübergreifender Studiengang entstanden. Es ist aber stark 
hochschulabhängig, wie viel Fokus auf den einen oder anderen Themen 
liegt.

- Du kannst nach deinem E-Tech Studium ein zweites Studium anfangen, 
oder den Bachelor in E-Tech und den Master entsprechen anders 
ausrichten. Da musst du deine Hochschule befragen, ob und inwiefern 
sowas möglich ist.

Aber grundsätzlich:
Eine Rakete oder ein E-Auto wird nicht von einem einzelnen Mensch 
entwickelt. Da stecken üblicherweise ganze Teams verschiedener 
Abteilungen dahinter, die dann vor, während und nach der Entwicklung das 
allerschwierigste auf der Welt tun müssen: Sie müssen *miteinander 
reden* und sich gegenseitig abstimmen.

von CM Z. (Gast)


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Warum denn gleich ein weiteres Studium aufzäumen? Man kann doch im 
Studium weitere Fächer von Interesse als Wahlfach hinzunehmen, und auch 
mit dem Prof. vorab abstimmen, dass man in diesem Wahlfach gerne ein 
Prüfung ablegen möchte, so dass am Ende dieses Fach im Zeugnis mit 
hoffentlich guter Note auftaucht. Das kann man z.B. im Fach 
'Satellitentechnik', 'Nachrichtensatelliten', etc. an den 
unterschiedlichen Hochschulen in D so machen. Man muss sich halt nur 
dafür interessieren und es auch konsequent durchziehen.

von Klaus R. (klara)


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Elect-Rick schrieb:
> bin angehender Elektrotechnik-Student und habe den Studiengang auch aus
> Interesse am Strom bewusst so gewählt.

Nach dem Studium geht das Lernen erst richtig los.
mfg Klaus

von Thomas M. (elo-ocho)


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Moinsen,

in heutigen Raumfahrzeugen ist sicherlich auch Elektronik drin, so dass 
Dein Studiengang wohl nicht der allerfalscheste ist, wenn man denn an 
solchen Geräten arbeiten möchte.

Sofern beabsichtigst, als 
"Ein-Mann-oder-Frau-Küchentisch-Ingenieurgesellschaft-für-Weltraumtechni 
k"  fertig ausentwickelte Raumfahrzeuge in Fertigung zu geben, solltest 
Du dich in einigen Weiteren Fächern einen Abschluss machen...

Aber Spaß beiseite, ich Denke, Du machst das richtig. Sieh zu, dass Du 
Deine Praktika in relevanten Firmen oder Instituten absolvierst, DLR, 
Astrium (jetzt Airbus Air and Space), DASA (über EADS jetzt Airbus), 
IABG (Institut zur Ausgabe von Behördengeldern, ein Laden, in dem Geld 
keine Rolle spielt.)

Dann sollte einer späteren Karriere im Bereich Raumfahrt nichts entgegen 
stehen.

Dass das alles ziemlich international ist, sollte allgemein bekannt 
sein...

Gruß

: Bearbeitet durch User
von Forist (Gast)


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Elect-Rick schrieb:
> bin angehender Elektrotechnik-Student und habe den Studiengang auch aus
> Interesse am Strom bewusst so gewählt.

Bei Erwerb der Studienreife sollte das abstrahierende Denken eigentlich 
so weit ausgebildet sein, dass du deine Fragen inhaltlich grob einordnen 
kannst.
Ausbildung hat jedenfalls bestimmt nicht speziell mit Fragen rund um 
Mikrocontroller und sonstige digitale Elektronik zu tun ...

von und jetzt aber weg (Gast)


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> Werden in der Raumfahrtindustrie auch Elektrotechniker gesucht?

Ja, du darfst das Handy des Astronauten zum Laden einstecken. Und wenn 
du lieb bist vielleicht zur funktionskontrolle einen Testanruf machen.

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