Forum: Haus & Smart Home Schlitze verfüllen nach Elektroarbeiten


von Walter (fussel8011)


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Hallo Zusammen,

nachdem ich nun die gesamte Elektrik meines Hauses erneuert habe muss 
ich nun die Schlitze, in denen die Leerrohre mit den Kabeln liegen 
wieder verfüllen und die Dosen eingipsen.
Nun scheiden sich hier die Geister, welches Produkt dafür am besten 
geignet ist.

In allen Innenbereichen außer im Bad habe ich mit HP100 die besten 
Erfahrungen gemacht.
Doch was nehme ich dafür im Außenbereich, sowie im Bad?
Die Schlitze sind ca. 25mm breit und 30mm tief.
Habt ihr da einen Tipp für mich?

Gruß

: Verschoben durch Moderator
von Helge (Gast)


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Geht mit Schnellzement, Schwarzzement. Kannst dünn zum Vergießen nehmen 
oder dick zum fixieren, mit Sand 1:1 geht auch. Ist uU schneller als 
Gips. Nach dem aushärten frostsicher.

Beitrag #6593525 wurde von einem Moderator gelöscht.
von 100Ω W. (tr0ll) Benutzerseite


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Hasit PF130 schrieb im Beitrag #6593525:
> Könnte ich sagen, mache ich aber nicht, weil meine Beiträge sofort
> wieder gelöscht werden.

Aber sein Name verrät eine Empfehlung...

: Bearbeitet durch User
von Walter (fussel8011)


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Hasit PF130 ist aber auch auf Gipsbasis. Das ist doch nicht fürs Bad 
geeignet oder?

von Axel (Gast)


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Elektrikergips geht für Laien nicht, bindet viel zu schnell ab.

Vorschlag: Rotband
Das schrumpft dann beim abbinden ein wenig, danach Feinspachtel
Vorschlag: Uniflott

Axel

von AufArbeit (Gast)


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Fur Aussen und Feuchtbereiche einfach den billigsten Fliesenkleber 
nehmen. Gut vornässen nicht vergessen. Lässt sich gut spachteln und 
glätten.

von michael_ (Gast)


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Wird aber genau wie Schnellzement sehr teuer.

Einfach Kalk-Zementmörtel.

von Jemand (Gast)


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hallo

blöde (?) Frage:
Wie verhindert man eigentlich zuverlässig das "heraus fließen"?
Wobei fließen natürlich übertrieben dargestellt ist - aber die 
Schwerkraft ist natürlich immer vorhanden und sorgt letztendlich für 
"Beulen" "Keile", "Hügel" oder wie immer das man auch nennen will.
Aufwendiges nach schleifen (Eine sauarbeit die oft auch durchaus 
anspruchsvoll ist wenn es drumherum gut aussehen soll und wirklich (!) 
eben sein muss) oder halt den genauen Punkt treffen wann mit den 
Spachtel , der Latte halt irgendein geraden und geeigneten Gegenstand 
nochmal nachgezogen werden kann ist auch nicht trivial -entweder ist der 
Kram schon zu fest und man macht mehr kaputt als man optimiert oder halt 
die Schwerkraft kann weiterhin ihr störendes Spiel vollenden.

Irgendwie wird das nie erläutert - ebenso wie die Konsistenz und 
empfehlenswerte angesetzte Menge des jeweiligen "Verfüllstoffes":

"Cremig" - "sämig" - "1:3" sind alles Angaben die erstens jeder anders 
auslegt -Was ist den nun Cremig - vor allem wenn die Bestandteile wie 
Sand relativ grob sind?

Und zweitens habe ich schon oft genug erleben müssen das 1:3 (oder was 
auch immer) öfter in der Praxis - warum auch immer- nicht so 
funktionieren wie ich es benötige - zumindest bei all diesen Baustoffen 
- Lacke und "Chemiezeugs" sind da viel zuverlässiger was 
Mengenverhältnisse angeht.

Wer kann kann helfen - helfen ist es aber nicht zu sagen 
"Erfahrungssache", "Kommt darauf an", "Ohne Nacharbeiten geht es nicht".
Wenn denn nun mal Nacharbeiten unbedingt sein müssen dann würde ich mich 
aber für Tipps interessieren wie das sauber, zuverlässiger und einfacher 
(weniger arbeitseinsatz) geht.

Scheinbar ist das alles niemals ein Thema - sowohl bei den 
Beschreibungen, in den Foren und auch nicht auf YouTube und Co wo immer 
ideale Bedingungen (Platz, Topeben, Neubau oder Vollrenovierung, 
optimale Temperaturen, Werkzeug bis zum Abwinken in der richtigen "Ecke" 
usw.) vorliegen.

Jemand

von Nur_schwer_erträglich (Gast)


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Jemand schrieb:
> Wer kann kann helfen - helfen ist es aber nicht zu sagen
> "Erfahrungssache" [...]
Das IST aber Erfahrungssache! Das ganze Vorgang nennt sich "lernen".

> Scheinbar ist das alles niemals ein Thema - sowohl bei den
> Beschreibungen, in den Foren und auch nicht auf YouTube und Co
Ernsthaft: diese ganze "ich habe ein Smartphone - also kann ich 
programmieren und einen GPS Tracker bauen" ... "ich kann utube bedienen 
- also bin ich Elektoinstallateur"-Mentalität ist für mich nur schwer 
erträglich.

Früher(tm) [aka zu meiner Zeit] ging man noch in die Lehre und hat sich 
wenigstens bemüht etwas zu lernen. Mit ein bisschen Geschick und/oder 
Talent (das ersetzt das utube schauen eben auch NICHT) konnte man das 
nach einem kleinen Sack "Elektriker"-Gips. Gipserbecher, Wasser (gerne 
angewärmt, damit es NOCH schneller geht) Gips einsumpfen lassen, 
einschlagen und fertig waren ein paar Meter Rohr oder ein paar Dosen...

von Sebastian W. (wangnick)


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Wenns sackt und vorquillt wars zu cremig. Dann "Egalisierungsbrett" und 
nachspachteln.

LG, Sebastian

: Bearbeitet durch User
von Martin (Gast)


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Man kann den Schlitz auch zuerst grob verfüllen, so dass noch ein paar 
Millimeter Tiefe übrig sind. Wenn es da ein bischen nach unten absackt, 
gibt es nicht gleich einen vorstehenden Buckel.
Nach dem Abbinden kommt die zweite ebene Schicht, die fließt dann nicht 
ab, weil sie nicht so schwer ist.

von Udo S. (urschmitt)


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Wenn du keine speziellen Putze an der Wand hast stinknormaler 
Fertigputz.
Für aussen halt einen der für aussen zugelassen ist, Fürs Bad ebenso.
Für Stellen wo es definitiv feucht werden kann Sockelputz, der enthält 
mehr Zement, lässt sich aber nicht so schön verarbeiten wie Fertigputz 
für den Innenbereich.

Es sollte klar sein, dass man im ersten Durchgang nur grob verfüllt und 
im 2. dann glattputzt.

Wie man jemandem Schnellzement oder Gips empfehlen kann um ganze 
Schlitze zu verputzen erschiesst sich mir nicht.
Die binden viel zu schnell ab und Gips quillt zusätzlich bei höherer 
Luftfeuchte, ist also völlig ungeeignet um mehr als Dosen und Kabel vor 
dem Einputzen zu fixieren.

Wenn man keine Ahnung hat sollte man beim Schitze kloppen bleiben und 
das Verputzen jemandem überlassen der nicht so pfuscht!

Nur_schwer_erträglich schrieb:
> Früher(tm) [aka zu meiner Zeit] ging man noch in die Lehre und hat sich
> wenigstens bemüht etwas zu lernen.

DU hast das leider nicht gemacht, siehe den "Tipp" mit Gips :-(

: Bearbeitet durch User
von Thomas (kosmos)


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Du nimmst ein Stück Leerrohr und schlitzt es auf dann schneidest du dir 
mehrere Scheiben davon runter. Stülpst sie alle paar Meter über das 
Leerrohr in der Wand und klopft sie einfach rein. Das Hält und kostet 
kaum was da man öfter mal ein paar Reststücke über hat. An das andere 
Material gibt dann keinen so hohen Anspruch. Gips würde ich aber nicht 
nehmen. Kalkzement Mauermörtel und etwas Schnellbinder dazu. 
Fliesenkleber ist eigentlich so eingestellt das er möglichst lang 
geschmeidig bleibt und ist meiner Meinung zu fein für solche Arbeiten.

von Tobi (Gast)


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Man kann das in zwei Gängen machen und jeweils nur so wenig 
reinspachteln, dass es nicht vorquillt. Erst der letzte Gang muss glatt 
sein.

von Udo S. (urschmitt)


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Jemand schrieb:
> Wie verhindert man eigentlich zuverlässig das "heraus fließen"?

Nicht zu flüssig anrühren. Der muss an der Kelle "überkopf" kleben 
bleiben. Bei hohem Zementanteil (für aussen) wird das schwieriger.
Zwei mal verputzen. Erst grob verfüllen, nach dem Anziehen fertig 
verputzen.
Nach dem Anziehen der 2. Schicht mit der Filzscheibe und etwas Wasser 
drüberreiben und dann mit der Glättkelle danach glattziehen.
Ggf. nach dem Trocknen noch abschleifen.

: Bearbeitet durch User
von Thomas (kosmos)


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Aufgrund des unterschiedlichen Schwindverhaltens würde ich das auch erst 
nach ein paar Tagen nochmal mit einer 2ten Schicht glatt ziehen bevor 
der Putz dann draufkommt.

Beitrag #6593755 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Udo S. (urschmitt)


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Okok, ich kaufe ein "l".
Sch... Tastatur, oder waren es die Finger?

von MaWin (Gast)


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Julian G. schrieb:
> In allen Innenbereichen außer im Bad habe ich mit HP100 die besten
> Erfahrungen gemacht.

Also Rotband, aka Maschinenputz.

> Doch was nehme ich dafür im Außenbereich, sowie im Bad?

Üblicherweise sollte man das nehmen, mit dem auch verputzt wurde. Das 
ist innen oft Kalkputz, und aussen Kalkzementputz. Informiere dich, aus 
was die Wand besteht, vielleicht ist aussen auch perlitegefüllter 
Warmedämmputz drauf, wer kennt schon dein Haus besser als du.

Helge schrieb:
> Geht mit Schnellzement, Schwarzzement.

Superblöd

Man verfüllt nicht mit Material, das später härter wird als der Putz 
drumrum. Das gibt Risse, löst sich ab und fällt wieder raus. 
Schnellzememt härtet zudem so schnell, dass man es nicht glatt 
verspachtelt bekommt und wird ebenso wie feuerfester Schwarzzement so 
hart, dass man es hinterher nicht zum egalisieren glattschleifen kann.

Aber hier sind eh nur ahnungslose arbeitslose Dampfplauderer am 
Trollfreitag unterwegs.

AufArbeit schrieb:
> Fur Aussen und Feuchtbereiche einfach den billigsten Fliesenkleber
> nehmen

Ja, der ist auf Grund seines PVA Anteils viel elastischer als der Putz 
drumrum, aber wer will schon Weissleim in der Wand. Zudem ist das Zeug 
teuer. Wenn man wenigstens Baukleber nehmen würde, auch PVA aber nicht 
so weiss sondern grau und daher billiger.

von Max G. (l0wside) Benutzerseite


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Julian G. schrieb:
> nachdem ich nun die gesamte Elektrik meines Hauses erneuert habe muss
> ich nun die Schlitze, in denen die Leerrohre mit den Kabeln liegen
> wieder verfüllen und die Dosen eingipsen.

Sehr schnell geht es damit: 
https://www.elektro-wandelt.de/Mauernut-Clip-bis-60mm-50-Stueck.html - 
du brauchst aber sauber geschnittene Schlitze.

Elektrikergips ist top, vor 8 Jahren gab es den noch im Baumarkt (Stand 
heute: keine Ahnung). Online hier: 
https://www.elektro-wandelt.de/Bau-und-Elektrikergips-Innenanwendung-25kg-Sack.html
Zieht binnen kürzester Zeit an, immer nur kleine Menge anmischen. Man 
kann das Rohr auch im Schlitz festhalten und festgipsen, binnen einer 
Minute hält das provisorisch, nach ein paar Minuten bombenfest.

Für sauber gebohrte Dosen ist Kaiser Klemmfix eine feine Sache, weil 
sich der ganze Stress auf den Gipser abwälzen lässt.

Mit Wandelt habe ich übrigens (außer als Kunde) nichts zu tun.

von Johannes S. (Gast)


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Max G. schrieb:
> Zieht binnen kürzester Zeit an,

aber nur wenn man den cremig rührt, wenn man den einfach sumpfen lässt, 
dann kann man den locker >15 min verarbeiten.

von Dirk (Gast)


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Sebastian W. schrieb:
> Dann "Egalisierungsbrett"

Was ist ein Egalisierungsbrett?

von Carl Mikael B. (Firma: Held der Arbeit) (lochball)


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Meine Erfahrungen mit R&R-Hochleistungsmörtel von Lugato waren bisher 
sowohl innen als auch außen immer sehr gut. Nach dem Verfüllen jeweils 
mit feuchtem Schwamm sanft darüber - und schon hat man eine 
Superoberfläche. Wenn man es denn mit einer ruhigen Hand kann... :-)

von Max G. (l0wside) Benutzerseite


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Wie war das bei euch? Ich habe mit dem Elektrikergips nur befestigt. DAs 
eigentliche Schließen der Schlitze und das Glätten hat der Gipser 
übernommen.

von michael_ (Gast)


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Dirk schrieb:
> Was ist ein Egalisierungsbrett?

Ist der große Bruder vom kleinen Fummelbrett.

von Praktiker (Gast)


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Hallo

MaWin schrieb:
> Aber hier sind eh nur ahnungslose arbeitslose Dampfplauderer am
> Trollfreitag unterwegs.


Ganz ehrlich: Ich verstehe es nicht - warum musst du viele deiner 
durchaus hilfreichen, nützlichen und auf Fachwissen bzw. eigenen 
Erfahrungen  beruhenden Beiträge mit solchen Formulierungen kaputt 
machen?
Damit machst du dich selbst nur angreifbar und unsympathisch und absolut 
unnötigerweise lächerlich.

Warum immer wieder - dumm im eigentlichen Sinne dürftest du wohl kaum 
sein - warum diese Aggression, warum diese unnötigen Angriffe?
Entspann dich - wenn man sich über alles aufregt (möchte dich nicht 
sehen wenn du Nachrichten siehst, hörst oder liest) macht man sich nur 
kaputt.

Leider muss ich das bei mir auch immer öfter erleben wenn ich 
Nachrichten und ähnliches anschaue - dann muss ich mir immer vor Augen 
führen:
Nicht alles so ernst nehmen, erkennen das vieles auch nur Meinungen von 
einzelnen Gruppen ist, das die welche am lautesten schreien die höchste 
Aufmerksamkeit bekommen und vor allem das es schon immer "jetzt" am 
schlimmsten war und die "Welt" zu jeder Zeit angeblich mehr oder weniger 
vor den Untergang stand und das vieles halt nur wenig mit meinen Alltag 
zu tun hat.
Ja wird umso schwieriger je älter man wird und je mehr man persönlich an 
Verlusten und negativen Erfahrungen man erleben mussten - und trotzdem:

"Relax your (my) Body" "Es ist noch immer gut gegangen" "Jeder Jeck ist 
anders" "Das ist sehr weit (räumlich, soziales Umfeld) von mir weg"

Praktiker

von MaWin (Gast)


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Praktiker schrieb:
> Ganz ehrlich: Ich verstehe es nicht

Ganz einfach: man muss Dummheit entgegentreten. Wenn man das nicht tut, 
vergeht die ganze Welt in Dummheit.

Ich verstehe eher nicht, wieso Leute die von tuten und blasen keine 
Ahnung haben hier (oder am Wirtshausstammtisch) irgendwelchen 
Schwachsinn absondern und damit allen zeigen, dass sie keine Ahnung 
haben. Ist denen das nicht peinlich ? Machen die das hier, weil sie 
unter ihren anonymen Namen eh nicht entdeckt werden, wohl wissend dass 
sie Unsinn verbreiten ? Dann sind es Trolle. Auch da muss man zumindest 
drauf achten, dass keiner auf deren Aussagen reinfällt.

Also es zumindest mal erwähnen. Nichts dass es unwidersprochen stehen 
bleibt und jemand glaubt das deswegen noch.

Beitrag #6594290 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Percy N. (vox_bovi)


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MaWin schrieb:
> Ganz einfach: man muss Dummheit entgegentreten. Wenn man das nicht tut,
> vergeht die ganze Welt in Dummheit.

Das hat Karl Kraus auch praktiziert. Entsprechend differenziert war 
seine Beliebtheit bei verschiedenen Gruppen.

von Manfred (Gast)


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Passt fast immer: 1 Teil Zement, 3..4 Sand, 1 Kalk.

von L. H. (holzkopf)


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Zunächst mal:
- Gips ist Gips, und es gibt keinen "Elektrikergips"!
- Gips ist hygroskopisch und deshalb im Außenbereich absolut tabu und 
NICHT anzuwenden!

Die klassische Schlitzverfüllung basiert auf zweierlei:
1) Möglichst gut sich "verkrallende" Verbindungen mit dem Mauerwerk und 
bestehendem Putz erreichen zu können, sowie

2) Auch an sich wenig "saugende" Elektro-Elemente, wie z.B. 
Stegleitungen, wenigstens einigermaßen "warzenförmig" mit etwas 
"benetzen" zu können, an dem die Verfüllung haften und sich auch 
"festkrallen" kann.

Grundsätzlich verhält es sich beim Verputzen/Zuputzen von Schlitzen so, 
daß die unterste Schicht am härtesten ist/sein sollte und alle 
nachfolgenden weicher.
=> Für innen und außen gleichermaßen einen sogen. per Kelle 
aufgetragenen "Spritzer".
Ist 1:3 Zement/Sand gemischt dünnflüssig mit Wasser "spritzfähig" 
eingestellt, damit die Soße nicht gleich nur noch von der Kelle abläuft. 
;)

Das "knallt" man dann in die Schlitze und läßt es erst mal komplett 
abbinden/austrocknen.
Evtl. Überstände des Spritzers über vorhandene Putze kratzt man mit der 
Kelle nicht bündig, sondern so (schräg) ab, daß wirklich nur tief im 
Schlitz die härteste Schicht des Putzes vorhanden ist.

Danach putzt man dann außen und innen die Schlitze mit unterschiedlichen 
Putzen zu.

Außen mit Mörtelgruppe II:
In Volumenteilen: 8 Sand + 2 Weißkalkhydrat + 1 Zement.
Mit zusätzlichem Wasser so angemischt, daß der Mörtel im Schlitz haften 
kann.
Ist an sich stinknormaler Mörtel (zum Mauern und Verputzen (außen))

Innen mit einem Kalk-/Gips-Putz:
Dazu mischt man zunächst in Volumenteilen: 3 Sand mit 1 Weißkalkhydrat 
unter Zugabe von Wasser zu einem zähen Mörtel an.
Den kann man auch mehrere Tage stehen lassen, weil der noch nicht 
abbinden kann.
Ggf. kann man ihn auch durch weitere Wasserzugabe später immer wieder 
"geschmeidiger" machen.

Für das Abbinden braucht dieser Mörtel Gips, wodurch man ihn auch mehr 
oder weniger schnell abbindend "einstellen" kann.
Zuerst füllt man dazu in einen Eimer oder (besser) in eine Schüssel od. 
Wanne etwas Wasser ein.
Läßt danach in das Wasser Gips so "einsäuseln", daß der Gips gerade noch 
"unter dem Wasserpegel" ist.
Keinesfalls darf man dabei den Gips umrühren!!

Danach gibt man den Kalkmörtel dazu und mischt erst dann Gips und den 
Kalkmörtel durch.
Aber auch das nur ein Mal, weil der Gips danach abzubinden beginnt.
Nach diesem Durchmischen muß man dann so schnell wie möglich mit dem 
Mörtel die Schlitze zuputzen.

Überstände bündig abkratzen, um danach Verfeinerungen aufbringen zu 
können.
Kann dann Stuck oder sonstwas sein.
Kommt darauf an, wie glatt die Oberfläche sein soll.

Warum außen und innen unterschiedliche Mörtel/Putze?
- Außen müssen Putze "frostsicher" und gut "abdichtend" sein.
Deshalb auch bei Sockelputzen nur reine Zementmörtel.

- Innen geht es aber um etwas ganz anderes:
Nämlich das Vermögen von Putzen, Wasserdampf in Wohnräumen aufnehmen und 
wieder an sie abgeben zu können.
Dafür sind Kalk-/Gips-Putze erheblich besser geeignet als 
Kalk-/Zement-Putze oder reine Zementputze.

Beitrag #6594623 wurde von einem Moderator gelöscht.
von michael_ (Gast)


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Papier ist geduldig und der Preis steigt gleich auf das doppelte.

von wendelsberg (Gast)


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Manfred schrieb:
> Passt fast immer: 1 Teil Zement, 3..4 Sand, 1 Kalk.

Innen auch gern mit deutlich weniger Zement. Schon die Frage
Julian G. schrieb:
> welches Produkt dafür am besten geignet ist.
bestaetigt  absolut alle meine Vorurteile ueber die Jugend von heute, 
die durch jahrzehntelanges Marketing verdorben wurde.

wendelsberg

Beitrag #6594639 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Karl (Gast)


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Mal wider ein µC.net Thread. 1000 Seiten für ein Problem, das nicht 
existiert. Hier 4 kleine Tips:
1. Zement und schluffiger Sand gibt Mörtel für außen.
2. Wem Gips zu schnell fest wird (passiert besonders bei abgestandenem) 
einfach ein paar Tropfen Zitronensaft rein, dann hat man "Ansetzgips"
3. Zum Verfüllen von Schlitzen kann man bei umliegenden Gipsputz was auf 
Gipsbasis und bei umliegenden Kalk-/Zementputz was auf Kalk-/Zementbasis
4. "Große" Löscher in 2 Arbeitsgängen Verfüllen, beim letzten 
Arbeitsgang Material antrocknen lassen und dann die Feinarbeit mit dem 
Schwammbrett machen.

von Karl (Gast)


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L. H. schrieb:
> Nämlich das Vermögen von Putzen, Wasserdampf in Wohnräumen aufnehmen und
> wieder an sie abgeben zu können.
> Dafür sind Kalk-/Gips-Putze erheblich besser geeignet als

Wieder solche halbwissenden Scheinargumente. Wie wäre es einfach das zu 
betrachten, was im Kapitalismus zählt? Heißt Geld:
Gips ist billig (Abfallprodukt aus der Rauchgasentschwefelung von 
Kraftwerken) und sehr gut zu verarbeiten. Zement ist teuer und schlecht 
zu verarbeiten. Kalk liegt dazwischen. Bei der 
Frostsicherheit/Wasserbeständigkeit kann man halt mit Zement die besten 
Ergebnisse erzielen, deshalb gibt es ihn obwohl teuer.

von michael_ (Gast)


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Karl schrieb:
> Wieder solche halbwissenden Scheinargumente. Wie wäre es einfach das zu
> betrachten, was im Kapitalismus zählt? Heißt Geld:
> Gips ist billig (Abfallprodukt aus der Rauchgasentschwefelung von
> Kraftwerken) und sehr gut zu verarbeiten. Zement ist teuer und schlecht
> zu verarbeiten. Kalk liegt dazwischen.

Geld?
Putz- und Mauermörtel gibt es fix und fertig für 3EUR im Baumarkt.
Der 25kg Sack.
Geht für Innen und Außen.
Die Aufregung ist nicht zu verstehen.

von Karl (Gast)


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michael_ schrieb:
> Geld?
> Putz- und Mauermörtel gibt es fix und fertig für 3EUR im Baumarkt.
> Der 25kg Sack.
> Geht für Innen und Außen.
> Die Aufregung ist nicht zu verstehen.

Du darfst mal überlegen, womit die Baustoffindustrie mehr Umsatz hat 
dein Sack aus dem Baumarkt oder die LKW-Ladungen für EFH und MFHs? Und 
bei den € geht es nicht nur um Materialpreis sondern das Unternehmen 
bekommt €/m² verputzte Fläche und da ist Gipsputz halt einfach besser zu 
verarbeiten. Aber denk du ruhig weiter an deinen Baumarkt, von der 
Kalkulation von Baupreisen hast du sicher keine Ahnung (im Gegensatz zu 
mir ;))

von MaWin (Gast)


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Karl schrieb:
> Gips ist billig (Abfallprodukt aus der Rauchgasentschwefelung von
> Kraftwerken) und sehr gut zu verarbeiten. Zement ist teuer und schlecht
> zu verarbeiten. Kalk liegt dazwischen.

Jein.

Nachdem Jahrhunderte vor allem Kalk als Mörtel verwendet wurde (und zum 
Kalkbrennen ganze Landstriche abgeholzt wurden) weil er billig und gut 
war und auf der Baustelle ganz nach Bedarf (Mortel, Unterputz, Oberputz, 
Strukturputz) angemischt wurde, findest du heute im Baumarkt quasi nur 
noch Gips oder Zementprodukte, das geht hin bis zum Namensbetrug am 
Kunden in dem Zementputze als angebliche Kalkputze verkauft werden. 
https://www.gerold-engist.de/kalkputz-luege/

Es ist heute schwierig, an gebrannten Kalk oder Sumpfkalk ranzukommen 
(quasi nur Restaurationsbedarf), schwer gelöschten Kalk zu bekommen 
(Raiffeisen). Dabei gab es das vor 20 Jahren alles noch. Es kommt einem 
vor, als ob die ChemVerbotsOrdnung alles nützliche vom Markt fegt, aber 
Kalk steht da nicht drin.

Zement hat aber viele Nachteile, er ist wird zu hart, ist manchmal 
radioaktiv belastet. Ja, Kalkputze und gemörtelte Mauerfugen hatten auch 
Nachteile, in genügend Häusern zerbröseln die zu Sand weil der Maurer zu 
geizig angemischt hat. Aber Gips hat halt auch Nachteile, schimmelt.

Das Hauptproblem meiner Meinung nach am Kalk(putz/mörtel): er ist 
schwieriger zu verarbeiten, der Putz ist halt kein Haftputz, ungeeignet 
als Maschinenputz und ungeeignet als 5mm Haut auf Planblöcken.

Kalk taugt vor allem als Farbe, hält auch auf durchfeuchteten Wänden, 
schimmelverhindernd, sehr wasserdampfdurchlässig und ist spottbillig 
(wenn ich Leute höre, die für 10l Alpinaplörre 39 EUR ausgeben - dafür 
kalke ich innen ein ganzes Haus) Wird aber erst durch Eiweisszugabe 
(Quark) wischfest.

Beitrag #6594733 wurde von einem Moderator gelöscht.
von michael_ (Gast)


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Karl schrieb:
> Aber denk du ruhig weiter an deinen Baumarkt, von der
> Kalkulation von Baupreisen hast du sicher keine Ahnung (im Gegensatz zu
> mir ;))

Und du hast keine Ahnung, um was es hier geht.
Bestimmt nicht um Großbaustellen und LKW-Ladungen.

MaWin schrieb:
> Das Hauptproblem meiner Meinung nach am Kalk(putz/mörtel): er ist
> schwieriger zu verarbeiten, der Putz ist halt kein Haftputz, ungeeignet
> als Maschinenputz und ungeeignet als 5mm Haut auf Planblöcken.

Nein.
Ideal zum verfugen von solchen Kanälen.
Ist elastisch, geschmeidig und haftet da gut.
Lässt sich sehr gut verreiben.
Hat für den Häuslebesitzer den Nachteil, man kann ihn sonst wenig 
gebrauchen. Da bleibt fast der ganze Sack übrig.
Und ja, man kann ihn kaufen.

von MaWin (Gast)


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michael_ schrieb:
> haftet da gut. Lässt sich sehr gut verreiben

Hmm, mir ist meine kalkmörtelverputze Wand erst mal runtergefallen, 
obwohl ich vorher mit Gipshaftputz und Zementputz keine Probleme hatte. 
Inzwischen liebe ich Lehm für Innenputz. 30cm Mutterboden wegschaufeln, 
Lehm ausgraben, woanders Sand ausgraben, gar nix kaufen, auch sehr 
Corona-kompatibel.

von gipser und kalker (Gast)


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MaWin schrieb:
> Inzwischen liebe ich Lehm für Innenputz. 30cm Mutterboden wegschaufeln,
> Lehm ausgraben,

MaWin schrieb:
> Kalk taugt vor allem als Farbe, hält auch auf durchfeuchteten Wänden,
> schimmelverhindernd, sehr wasserdampfdurchlässig und ist spottbillig
> (wenn ich Leute höre, die für 10l Alpinaplörre 39 EUR ausgeben - dafür
> kalke ich innen ein ganzes Haus)
> Wird aber erst durch Eiweisszugabe (Quark) wischfest.


Ich könnte mich totlachen. :-)) Lehmverputzte Wände mit Quark- Kalkfarbe 
gestrichen... Irrre! Aus welchem Ökoblog issn das abgeschrieben?

Wischfest wird da überhaupt nichts und schon gar nicht auf Lehmwänden! 
Alpinafarbe ist wirklich gut ab 50€/10 Liter, ich verwende allerdings 
bevorzuge die (etwas günstigere) Hausmarke Fassadenfarbe von 
Holz-Possling.

Beides deckt sofort, ist wirklich wischfest, abtönbar und dürfte 
wesentlich weniger Wolken erzeugen als QuarkKalk auf Lehm. :-)

Aber mal ehrlich, diese beiden Posts waren doch wohl nicht vom gleichen 
wie der hier:
MaWin schrieb:

> Ganz einfach: man muss Dummheit entgegentreten. Wenn man das nicht tut,
> vergeht die ganze Welt in Dummheit.
>
> Ich verstehe eher nicht, wieso Leute die von tuten und blasen keine
> Ahnung haben... irgendwelchen Schwachsinn absondern...
>
> Ist denen das nicht peinlich ? Machen die das...
> wohl wissend dass...
> sie Unsinn verbreiten ? Dann sind es Trolle. Auch da muss man zumindest
> drauf achten, dass keiner auf deren Aussagen reinfällt.
>
> Also es zumindest mal erwähnen. Nichts dass es unwidersprochen stehen
> bleibt und jemand glaubt das deswegen noch.

Falls doch vom gleichen MaWin, dann gibts von mir noch mal extra 
Bonuspunkte für Selbstironie in bislang ungekannter Perfektion! :-))

von gipser und kalker (Gast)


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Achso, zum Thema:
Leitungen oder Rohre zunächst mit Elektrikergips in den Schlitzen 
fixieren. Gips darf nicht vorstehen.
Nach dem Abbinden die Schlitze Innen mit Rotband oder Kalkputz, außen 
Kalk-Zementputz vollständig verschließen. Leichter Überstand sollte 
vorhanden sein. Nach dem anziehen, vor dem vollständigen Abbinden 
(30min-1Std), mit nassem Schwammbrett plan abreiben. Gipsputz ggf. mit 
Glättkelle glätten. Fettich!

von alopecosa (Gast)


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MaWin schrieb:
> Es ist heute schwierig, an gebrannten Kalk oder Sumpfkalk ranzukommen

gäbs sogar bei amazon ;)

https://www.amazon.de/Gebrannter-Kalk-5-Kg-St%C3%BCck-Kalk/dp/B00EAHQC6U

Ansonsten Rheinkalk betreibt in Wülfrath das größte Kalkwerk Euopas ;) 
Die haben genug davon.

von MaWin (Gast)


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alopecosa schrieb:
> gäbs sogar bei amazon ;)

Gehandelt wie Gold. 25kg kosteten 7.90

gipser und kalker schrieb:
> Lehmverputzte Wände mit Quark- Kalkfarbe gestrichen... Irrre! Aus
> welchem Ökoblog issn das abgeschrieben?

Ganz einfach: passend zum 200 Jahre alten Haus  Natürlich baut man 
solche Wände in Schichten, nach Weidengeflecht kommt Stroh, dann Lehm 
mit Stroh, dann Lehm pur, dann Lehm mit Kalk, dann Kalkputz, dann 
Kalkfarbe.

Stück für Stück fliegen die viel zu schweren mit bestens wärmeleitenden 
Klinkern gemauerten Gefache raus, und es kommen die viel leichteren und 
gut wärmedämmenden alten Aufbauten rein.

von Eric (Gast)


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Max G. schrieb:
>> nachdem ich nun die gesamte Elektrik meines Hauses erneuert habe muss
>> ich nun die Schlitze, in denen die Leerrohre mit den Kabeln liegen
>> wieder verfüllen und die Dosen eingipsen.

Warum hast du die Kabel in Lehrrohre getan? Hat das einen Vorteil? Ich 
hätte die Kabel direkt in den Schlitz gemacht.

von Joachim B. (jar)


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MaWin schrieb:
> Ganz einfach: man muss Dummheit entgegentreten. Wenn man das nicht tut,
> vergeht die ganze Welt in Dummheit.

logisch, wenn die "Klügeren" immer nachgeben regieren irgendwann die 
"Dummen"

aber

MaWin schrieb:
> Machen die das hier, weil sie
> unter ihren anonymen Namen eh nicht entdeckt werden

schreibt der Richtige, der schon jede Menge Anonyme MaWins hinter sich 
her zieht, erkennt man manchmal an der Qualität aber nicht immer.

Ich hatte grob gefräst mit festem Gips an einigen Stellen im 
Innenbereich fixiert und der Maler kam mit Fertigspachtel im Sack, hat 
verfüllt und später geschliffen.
Sonst wie schon geschrieben wurde, grob vorverfüllen, nicht voll sondern 
1cm tiefer, anziehen lassen, kreuzweise noch Riefen reinziehen und 
später nachverfüllen und glattziehen.

: Bearbeitet durch User
von Percy N. (vox_bovi)


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MaWin schrieb:
> Ganz einfach: passend zum 200 Jahre alten Haus

Das gefällt aber nicht jedem, der voll und ganz "der Zukunft zugewandt" 
ist. Solche Leute stellen die solidesten  Hobelbänke auf den Sperrmüll, 
wenn die nicht mindestens Bluetooth haben ...

von Karl (Gast)


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michael_ schrieb:
> Karl schrieb:
>> Aber denk du ruhig weiter an deinen Baumarkt, von der
>> Kalkulation von Baupreisen hast du sicher keine Ahnung (im Gegensatz zu
>> mir ;))
>
> Und du hast keine Ahnung, um was es hier geht.
> Bestimmt nicht um Großbaustellen und LKW-Ladungen.

Wenn du meinen ersten Post gelesen hättest, würdest du wissen, dass es 
anders ist. Da habe ich geschriebn, wie man mit dem was man da hat 
zuspachtelt. Die Erläuterungen zum Gips gab es lediglich ergänzend, weil 
ein unwissender behauptete, dass Gips innen verwendet wird, weil er 
besser für das Wohnklima wäre. Er wird aber infach innen Verwendet weil 
er im Gesamtergebnis am billigsten ist. Und auch EFHs werden heutzutage 
mit LKWs und Silos zum Putzen beliefert oder willst du dich für 10 €/h 
hinstellen und Säcke buckeln?

von Joachim B. (jar)


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Gips
Karl schrieb:
> Er wird aber infach innen Verwendet weil
> er im Gesamtergebnis am billigsten ist.

ist das heute so?

Ich hätte auch unwissend vor 33 Jahren Gips genommen (innen) aber mein 
Maurerfreund meinte nur ist Unfug, Kalkmörtel ist besser und billiger.
Da er das gemacht hatte, anschmeissen (Übungssache) und verstreichen 
(Übungssache) war das OK für mich. Wenn ich sowas versuche landet 90% 
überall aber nicht im Schlitz oder wenn fällts gleich wieder runter.

Ich bin halt kein Maurer, auf der Baustelle im Studentenjob da habe ich 
alles gemacht, abgerissen, ausgeschachtet, Beton angemischt, Steine 
geschleppt aber bei Putz streikte ich, deswegen
im Studium auch 2 Freunde auf "Studentenjob",
einer Hobbymaurer & einer gelernter Maurer,
der eine 0,5m² der andere 2m² in derselben Zeit!

nun ratet wer was schaffte

von Anarchist (Gast)


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Bei einem Besuch in einem Makerspace bin ich auf die interessante 
Substanz Kaffeezement aufmerksam geworden. Also Kaffeesatz vermischt mit 
Zement.
Zur Verwendung im Innenbereich. Hält einwandfrei und gibt einen guten 
Duft ab. Wenn die Bude irgendwann abgerissen wird, zersetzt sich die 
Substanz relativ schnell zu einem sandähnlichen Gebilde - im Gegensatz 
zu Beton, der praktisch ewig braucht, bis er sich zersetzt.

von Karl (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> Da er das gemacht hatte, anschmeissen (Übungssache) und verstreichen
> (Übungssache) war das OK für mich. Wenn ich sowas versuche landet 90%
> überall aber nicht im Schlitz oder wenn fällts gleich wieder runter.

Anschmeißen macht heute keiner mehr gewerblich und auch vor 30 Jahren 
waren Putzmaschinen schon üblich. Dein Kumpel kann es halt, da aber 
gelernte kräfte Mangelware sind, wird Gipsputz verwendet. Ob das 
Material billiger ist hängt halt auch stark vom lokalen Markt ab.

von michael_ (Gast)


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Anwerfen, bei einem Kabelschlitz?
Die Sauerei kann man nur machen bei voller Baufreiheit.

Ich nehme da etwas Mörtel aufs Brett und drücke den mit der kleinen 
Spitzkelle oder Fugenkelle in den Schlitz.
Nach einer Weile verreiben. Man braucht dann auch nicht mehr schleifen, 
wie bei Gips.
Bei Kalk oder Kalk/Zementmörtel braucht man da auch nicht mehrere 
Schichten.

Ganze Wände oder die Decke sollte man vom Fachmann machen lassen.
Im alten Keller habe ich das auch gemacht.
Man braucht die vierfache Zeit und manchmal kam es dreimal wieder 
runter.
Aber irgendwann ist es fertg :-)

von Joachim B. (jar)


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michael_ schrieb:
> Anwerfen, bei einem Kabelschlitz?

es waren ja auch UP dosen gesetzt

michael_ schrieb:
> Die Sauerei kann man nur machen bei voller Baufreiheit.

die hatte ich!

zuletzt war ich froh das das der Maler & Tapezierer machte.

von L. H. (holzkopf)


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MaWin schrieb:
> Es ist heute schwierig, an gebrannten Kalk oder Sumpfkalk ranzukommen
> (quasi nur Restaurationsbedarf), schwer gelöschten Kalk zu bekommen
> (Raiffeisen). Dabei gab es das vor 20 Jahren alles noch.

Nein - ist nicht schwierig. Jedenfalls in BY nicht.
Im Baustoff-Handel bekommt man schon gebrannten Kalk, der vor seiner 
Verarbeitung erst mal "eingesumpft" werden muß.
Baumärkte sind hier nicht das Maß der Dinge.
Die haben i.d.R. nicht mal Weißkalkhydrat.
> ...
> Das Hauptproblem meiner Meinung nach am Kalk(putz/mörtel): er ist
> schwieriger zu verarbeiten, der Putz ist halt kein Haftputz, ungeeignet
> als Maschinenputz und ungeeignet als 5mm Haut auf Planblöcken.

Kann man m.E. so nicht sagen, weil reiner Kalkputz mindestens 
3(Sand):1(Kalk) mit Wasser angemischt wird, wodurch er auch ganz gut 
"pappig" wird.
Sogar den wesentlich "gestreckteren" Mörtel (Mörtelgruppe II, 8S+2K+1Z) 
kann man ohne weiteres mit Putzmaschinen verarbeiten.

Kalkanteile in Mörteln zu erhöhen, ist natürlich immer eine gewisse 
"Grat-Wanderung", weil damit erhöhte Riß-Bildung einhergehen kann.

Auch 5mm-Haut auf Planblöcken kann man damit ohne weiteres herstellen.
Allerdings muß man dann den "Spritzer" per Reibbrett "vorglätten", damit 
Platz für die zweite "Hautschicht" geschaffen werden kann.
Die dann auch per Verreiben die Endschicht sein kann.

Im Übrigen verstehe ich, daß Du Kalk-Anstriche bei Deinem Haus 
bevorzugst.
Hast Du damit auch Erfahrungen im Außen-Bereich bzgl. bestmöglicher 
Zuschlagstoffe?
Womit ich über das hier hinausgehende Erfahrungen meine:
https://www.hausjournal.net/kalkfarbe-aussen

von L. H. (holzkopf)


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michael_ schrieb:
> Anwerfen, bei einem Kabelschlitz?
> Die Sauerei kann man nur machen bei voller Baufreiheit.

Naja - die Sauerei entsteht ja nur beim Spritzer.
Dafür erhält man dann aber auch einen bestmöglich tragfähigen Untergrund 
für's weitere Zuputzen.
>
> Ich nehme da etwas Mörtel aufs Brett und drücke den mit der kleinen
> Spitzkelle oder Fugenkelle in den Schlitz.

Kann man auch so machen.
Anwerfen geht aber erheblich schneller.

> Nach einer Weile verreiben. Man braucht dann auch nicht mehr schleifen,
> wie bei Gips.

Einen zugeputzten Schlitz zu überschleifen ist aus meiner Sicht völlig 
irrsinnig.
Ganz abgesehen davon, daß Überstände nur mühsam wegschleifbar sind, 
macht man das ganz anders:
- wenn höchste Oberflächen-Güte erforderlich ist, macht man das mit 
Stuck.
- wenn "Verreibungs-Güte" taugt, macht man das mit "Fertigschweiß", der 
in Süd-BY (M und Umgebung) handelsüblich ist.
Das ist ein Gemisch aus Quarzsand + Kalk + (vermutlich ganz wenig) Gips, 
das man "endlos" verreiben kann bis die Oberfläche passt.

von MaWin (Gast)


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L. H. schrieb:
> Hast Du damit auch Erfahrungen im Außen-Bereich bzgl. bestmöglicher
> Zuschlagstoffe?

Nein. Die Gefache sind aussen verklinkert, die Wetterseite senkrecht mit 
Dachpfannen behängt.

Im Aussenbereich von Fachwerkhäusern kenne ich nur das Haus meiner Oma, 
deren Kalkzementputz- Gefache mit echter Silikat-Wasserglasfarbe 
gestrichen wurden. Die hatten 25 Jahre keine Ausbesserung nötig, dann 
starb die Oma und das Haus wurde verkauft. Keine Ahnung, ob es in den 
seit dem vergangenen 26 Jahren mal gestrichen werden musste oder immer 
noch mit der Farbe von 1970 da steht. Vor 1970 wurde es sicher auch mit 
Wasserglas gestrichen, vielleicht schon seit Bestehen 1887, die 
Oberfläche war also mehrschichtig.

von L. H. (holzkopf)


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MaWin schrieb:
> Im Aussenbereich von Fachwerkhäusern kenne ich nur das Haus meiner Oma,
> deren Kalkzementputz- Gefache mit echter Silikat-Wasserglasfarbe
> gestrichen wurden. Die hatten 25 Jahre keine Ausbesserung nötig, dann
> starb die Oma und das Haus wurde verkauft. Keine Ahnung, ob es in den
> seit dem vergangenen 26 Jahren mal gestrichen werden musste oder immer
> noch mit der Farbe von 1970 da steht. Vor 1970 wurde es sicher auch mit
> Wasserglas gestrichen, vielleicht schon seit Bestehen 1887, die
> Oberfläche war also mehrschichtig.

Danke Dir für Deine Antwort. :)

Las dazu auch noch hier etwas nach:
https://web.archive.org/web/20081008102008/http://www.colour-europe.de/pf_812_anwendung-mineralfarben.htm

Klingt ganz gut, und ich werde das deshalb auch ausprobieren.
Weil ich einen Kalk-Anstrich auf der Wetterseite meiner Garage erneuern 
muß.
Die Garage baute ich Anfang der 1970er-Jahre und strich sie mit 
Weißkalkhydrat-Milch unter Zusatz von PCI-Milch an.
Ohne vorherigen Anstrich mit Tiefgrund o.ä.

Nach ca. 25 Jahren mußte ich den Anstrich erneuern, weil er teils 
abblätterte.
Und nun ist wieder ein Anstrich erforderlich.

von OldMan (Gast)


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michael_ schrieb:
> Die Aufregung ist nicht zu verstehen.

Zustimmung.

von L. H. (holzkopf)


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Was sollte das Thematisierte mit Aufregung zu tun haben??

Schließlich gibt es ja jede Menge an Möglichkeiten, Schlitze zu 
verfüllen.
Und jeder wählt halt eine Möglichkeit, die für ihn am "angenehmsten" 
machbar ist.
Heißt - keine der Möglichkeiten kann den Anspruch erheben, allgemein 
gültig und verbindlich zu sein.

Zumal Schlitze in Mauern für Elektro-Leitungen für die konzipierte 
Tragfähigkeit von Mauern an sich irrelevant sind.
Denn ausgelegt wird die Tragfähigkeit mindestens mit einem SF von 3. ;)

von Markus (Gast)


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Vor allem sollte der TE mal sagen was danach geplant ist.

Tapeziert er danach ist es so ziemlich egal was er nimmt.
Will er danach noch eine Schweißschicht drüberziehen wird ihn der 
Verputzer bei Gips verfluchen.
Und wenn eine Schweißschicht anschließend noch drüber kommt, brauchts 
auch gar nicht so sauber zugespachtelt sein.

von Karl B. (gustav)


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Hi,
auf unserer Baustelle durften die Elektriker die Schlitze nicht 
zugipsen. Höchstens die Steckdoseneinsätze.
Nur an notwendigsten Stellen mit Moltofill oder sowas fixieren.
Die Gewerke waren streng getrennt nach Elektriker bzw. Elektromonteur 
und Pützer.
Die Schlitze wurden dann im Rahmen der Putzarbeiten von denen mit deren 
Verputzmaterial zugeputzt.
Da habe ich mir schon echt Ärger eingehandelt.
Verputzen. Das ist unsere Arbeit, da hast Du als Elektriker nichts dran 
zu machen.
Das heißt also im Klartext:
irgendwas nehmen, nichts unbedingt Elektrikerspezifisches.
Hauptsache, die Kabel und Rohre fallen nicht aus der Wand raus.

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Matthias L. (limbachnet)


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Naja, im Neubau ist's ja einfach. Da ergibt es ja auch Sinn, dass die 
Putzer die ganze Wand am Stück verputzen und die irgendwie im Schlitz 
fixierten Leitungen mit zudecken.

Dem TE ging's aber eher um Renovierung, oder? Da ist die Variante vom 
"Gipser und Kalker" oben 
Beitrag "Re: Schlitze verfüllen nach Elektroarbeiten" hier im Hause 
ausgiebeig erprobt und für gut befunden - anpunkten mit Gips, verfüllen 
mit Rotband (innen, trocken) oder Kakzementputz (Außen, Keller).

von michael_ (Gast)


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Matthias L. schrieb:
> Kakzementputz

:-)

von Matthias L. (limbachnet)


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Uuups.... Ich werfe ein l hinterher!

von Georg A. (georga)


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L. H. schrieb:
> Baumärkte sind hier nicht das Maß der Dinge.
> Die haben i.d.R. nicht mal Weißkalkhydrat.

Hornbach hat ihn im festen Sortiment. Im Lager aber meist gut versteckt, 
ist halt kein Renner. Und da sind die 8EUR/25kg einzeln zwar nicht 
geschenkt, aber wenn man bedenkt, dass man da locker mehr als 150kg Putz 
rausbekommt (das 3:1 ist ja Volumen), gehts eigentlich wieder.

von michael_ (Gast)


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Problem ist aber dann, den richtigen Mauersand in dieser kleinen Menge 
zu bekommen.

von OldMan (Gast)


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Nimm einfach fertigen Sockelputz für den Außenbereich.
Pappt prima an der Wand, lange offene Zeit und ist billig.
Lässt sich auch ganz prima glätten.

Was eine Diskussion für fast nix.

von Chris K. (kathe)


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Viel Diskussion hier.

Immer versuchen auf den Putz zu kommen der auf der obersten Schicht ist.
Ein Materialmix auf der obersten Schicht egal ob gestrichen oder 
verputzt wird erkennbar sein.

Gips um Leerrohre und UP Dosen einzusetzen habe ich seit 20 Jahren nicht 
mehr verwendet. Lieber habe ich einen Nagel darüber schräg eingeschlagen 
um das Leerrohr in der Wand zu fixieren.

Ist auch einfacher alle Dosen auf einmal mit einem normalen Putz zu 
fixieren anstatt alle 5 Minuten neuen Gips anzurühren.

Nur ein Schritt nicht vergessen die Nägel wieder zu entfernen vor dem 
endgültigen Verputzen denn Eisennägel  werden nach Jahren wieder 
Sichtbar durch den Rost.

PS: Die oberste Schicht bei mir ist reiner Kalkputz. Auch an der Decke.
Schimmel kann nicht auftreten.

Die alten Leute wussten schon wie man "gesünder Baut".

: Bearbeitet durch User
von Sebastian W. (wangnick)


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Dirk schrieb:
> Was ist ein Egalisierungsbrett?

Eine Käsereibe in gröber als Brett mit Griff. Hatte unser Putzer, hab 
ich mir mal geliehen. Kann man sich brutal mit verletzen, holt aber 
wenigstens was weg von der Wand.

LG, Sebastian

von michael_ (Gast)


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Chris K. schrieb:
> Die alten Leute wussten schon wie man "gesünder Baut".

Klar, die haben sich mit Bleimennige an den Fenstern und Anilinfarben an 
der Wand vergiftet.

von Matthias L. (limbachnet)


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michael_ schrieb:
> Bleimennige an den Fenstern

Wo hast du denn Stahlfenster - Schwedische Gardinen? Bleimennige war ein 
Rostschutz. Hab' ich seinerzeit auch mal am Gartenzaum verwendet, bisher 
habe ich keine Ausfäläläläle...

von michael_ (Gast)


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Nein, das war auch im Weiß für den Fenster-Außenanstrich.
Bleiweiß.

von Percy N. (vox_bovi)


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michael_ schrieb:
> Bleiweiß
ist etwas anderes. Bleimennige ist knallrot.

von Christian M. (likeme)


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Julian G. schrieb:
> Hallo Zusammen,
>
> nachdem ich nun die gesamte Elektrik meines Hauses erneuert habe muss
> ich nun die Schlitze, in denen die Leerrohre mit den Kabeln liegen
> wieder verfüllen und die Dosen eingipsen.
> Nun scheiden sich hier die Geister, welches Produkt dafür am besten
> geignet ist.
>
> In allen Innenbereichen außer im Bad habe ich mit HP100 die besten
> Erfahrungen gemacht.
> Doch was nehme ich dafür im Außenbereich, sowie im Bad?
> Die Schlitze sind ca. 25mm breit und 30mm tief.
> Habt ihr da einen Tipp für mich?
>
> Gruß

Normalerweise nimmt man auf der Baustelle für diesen Zweck das was übrig 
rumliegt. Ich pers. klebe die Leitungen mit Heißklebepistole fest oder 
schlage links und rechts am Leerrohr kleine Nägel rein, das hält bis zum 
Putzer. Wenn ich alles selbst mache dann nehme ich gleich den Putz den 
ich nachher verwende.

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


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michael_ schrieb:
> Chris K. schrieb:
>> Die alten Leute wussten schon wie man "gesünder Baut".
>
> Klar, die haben sich mit Bleimennige an den Fenstern und Anilinfarben an
> der Wand vergiftet.

oder wie man Spiegel in Heimarbeit baut mit Quecksilber, z.B. im Harz, 
dort soll es noch unter den Dielen Quecksilbervorkommen geben. :)

von MaWin (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> oder wie man Spiegel in Heimarbeit baut mit Quecksilber, z.B. im Harz,
> dort soll es noch unter den Dielen Quecksilbervorkommen geben. :)

Ja, genau, wie macht man denn Spiegel mit Quecksilber, sind die 
historisch nicht mit Silber beschichtet ?

Ah, man verkocht nur das Queck.

von Joachim B. (jar)


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MaWin schrieb:
> Ja, genau, wie macht man denn Spiegel mit Quecksilber, sind die
> historisch nicht mit Silber beschichtet ?

https://www.spiegel-info.de/geschichte-der-spiegelherstellung.html

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