Forum: Platinen STM32F407 VGT6 U LQFP100 SMD auslöten löten


von Christoph K. (chriskuku)


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Sehe mich in der Situation, ein STM42F407G-Disc1 reparieren zu müssen, 
was bedeutet, Chip von einer Billigplatine (7,85€) abzulöten - wo bekäme 
ich sonst billiger einen einzelnen STM32F407 her? -, Chip von 
Discovery-Board runter und anderen wieder drauflöten.

Ein paar Fragen: kann ich eine Heißluftpistole mit Verengungsdüse 
benutzen? Temperatur?

SMD pads mit Lötsauglitze reinigen ist klar.

Auflöten mit kleiner Spitze.

Es gibt Videos, die zeigen, wir eine Art Flußmittel-Gel verwendet wird, 
das die Hitze von der Lötspitze quasi berührungslos auf Zinn und Pads zu 
übertragen scheint und auf diese Weise unbeabsichtigtes Benetzen 
benachbarter Pads vermieden wird.

Um Ratschläge wäre ich dankbar.

Grüße
Christoph

von Pete K. (pete77)


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Ich hab hier noch 3 Stück STM32F429VITG rumliegen. Helfen die Dir 
weiter?
Kannst Du gegen Portokosten haben.

Ansonsten: Viel Flußmittel auftragen und dann mit breiter Spitze 
drüberziehen. Danach mit Litze den Rest saubermachen und jeden Kontakt 
gegen Verbindung zum Nachbarn prüfen.

: Bearbeitet durch User
von Planloser (Gast)


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Pete K. schrieb:
> Ich hab hier noch 3 Stück STM32F429VITG rumliegen.

Er sucht: STM32F407VGT6
Du bietest: STM32F429VITG

> Helfen die Dir weiter?

Was glaubst Du wohl?

von m.n. (Gast)


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Planloser schrieb:
> Was glaubst Du wohl?

Ich glaube, daß das Angebot von Pete K. gut ist. Ich würde es annehmen 
und TFT-Controller usw. links liegen lassen.
Da aber der Austausch des µC für einen unerfahrenen Löter problematich 
werden kann, wäre ein gebrauchtes, günstiges Disco-Board vielleicht die 
geschicktere Lösung.

von Christoph K. (chriskuku)


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m.n. schrieb:
> Planloser schrieb:
>> Was glaubst Du wohl?
>
> Ich glaube, daß das Angebot von Pete K. gut ist. Ich würde es annehmen
> und TFT-Controller usw. links liegen lassen.

Ich meinte die STM32F407 DIYMORE Boards, von denen ich einige rumliegen 
habe. https://stm32-base.org/boards/STM32F407VGT6-diymore.html

> Da aber der Austausch des µC für einen unerfahrenen Löter problematich
> werden kann, wäre ein gebrauchtes, günstiges Disco-Board vielleicht die
> geschicktere Lösung.

Der STM32F429VITG hat 2MB Flash, 180MHz. Ob er das gleiche Pinout hat 
und somit 1:1 ins Discovery Board paßt, weiß ich nicht genau, weshalb 
mir ein
typgleicher Chip lieber wäre.

von ;) (Gast)


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Christoph K. schrieb:
> Ein paar Fragen: kann ich eine Heißluftpistole mit Verengungsdüse
> benutzen? Temperatur?

Zum Anwärmen von unten, könnte man das nehmen, aber man muss
sich dabei Gedanken machen wie man die Platine dann unbeweglich
über den Heißlüfter in Position hält.
In einem Schraubstock einspannen könnte problematisch sein wenn
der Schraubstock wie eine Wärmefalle wirkt, aber ich würde es
nicht völlig ausschließen, dass es machbar ist.
Temperatur sollte so 150° für ein paar Minuten haben.
Von oben braucht man dann eine kleine Heißluftpistole,
z.B. eine 858d
https://www.google.com/search?client=firefox-b&biw=1583&bih=1072&tbm=isch&sxsrf=ALeKk03LbGa6i3yz2fiCO6Hv5BXfQ3FRtg%3A1613830875818&oq=&aqs=&q=858d+l%C3%B6ten
Bekommt man schon für um die 30-35 Euro, womit das ganze dann für den 
einmaligen Gebrauch wohl trotzdem unwirtschaftlich wird.
Dann wird man noch eine Rolle Kaptonband brauchen um die umgebenden 
Bauteile zu schützen.

Ist also nicht mal so zu schultern, wenn man damit noch keine Erfahrung 
hat. Man könnte ja erstmal an ein paar ausgemusterte PC-Boards üben,
wenn man sich irgendwo ein 858d billig schnappen könnte.

von Christoph K. (chriskuku)


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Pete, ich habe versucht, Dir eine PN zu schicken. Jedesmal, wenn ich 
dieses intelligenzbeleidigende CAPTCHA abgeschickt hatte, bekam ich 
"wrong answer".

Man zweifelt dann an sich selbst. Zählen die Stiele von Ampeln mit?
Was für Typen von Taxametern gibt es? Manche sehen aus, wie Briefkästen.
Sind Fußgängerübergänge nur Zebrastreifen oder auch anders markierte 
Übergänge?

Letztlich schien es, als seien 3 oder 4 Emails abgeschickt worden.

Forumsbetreiber: denkt Euch bitte mal einen eleganteren 
Sicherheitsmechanismus aus als diese CAPTCHAS.

Grüße

Christoph

: Bearbeitet durch User
von m.n. (Gast)


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;) schrieb:
> Christoph K. schrieb:
>> Ein paar Fragen: kann ich eine Heißluftpistole mit Verengungsdüse
>> benutzen? Temperatur?
>
> Zum Anwärmen von unten, könnte man das nehmen,

Wenn oben zu eng bestückt ist, gebe ich nur Wärme von unten. Und dann 
auch nicht verengt, was zuviel Luftstrom ergeben würde.

Christoph K. schrieb:
> Letztlich schien es, als seien 3 oder 4 Emails abgeschickt worden.

Wenn Du keine Kopie bekommen hast, wurde auch nichts abgeschickt. Ein 
paar script-Einstellungen (insbesondere gugel) müssen diese zulassen.

von F. M. (foxmulder)


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So ein Chip ist doch trivial zu verlöten.
Zuerst entweder eine große Pinzette mit der du über zwei 
gegnüberliegende Kanten kommst, oder eine Streifen 
Kapton/Kupferklebeband als "Griff" auf die Oberfläche.
Dann mit der Heißluft im Kreis um die Pins fahren, 380° und mittlere 
Luft.
Dann warten, hochheben und fertig.

Auflöten, zuerst die Pads mit Flußmittel und Entlötlitze putzen, nicht 
zu fest drücken (guter Lötkolben hilft).
Dann denn neuen IC drauflegen, Flußmittel drauf und auf einer Ecke mit 
einer Hohlkehlspitze/Hufspitze/Meißelspitze antackern, dann im 
gegenüberliegenden Eck, Ausrichtung prüfen und die restlichen Pins 
löten.

Youtube und Google hilft!

https://www.youtube.com/watch?v=6PB0u8irn-4
https://www.youtube.com/watch?v=b9FC9fAlfQE
https://www.youtube.com/watch?v=eBIjsZ1dcT0

mfg

von Christoph K. (chriskuku)


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A.K., ;): ich habe jetzt eine (einmal gebrauchte) 858d+ für 25€ in der 
Bucht erstanden. Und mir einen Satz 5 Rollen Kaptonfolie gekauft. Das 
soll hitzebeständig sein? Ich habe den Chip, den ich jetzt auslöten 
wollte, rundherum abgeklebt mit dieser Folie. Die schmilzt leider weg 
wie Butter bei Einstellung 380°C. Werde jetzt versuchen, eine Cu-Folie 
herumzukleben.

Wahrscheinlich fehlt mir noch ein Greifer zum Anheben. Der Chip wird ja 
nicht so einfach runterplumpsen. Habe Angst, daß mir benachbarte 
Bauteile beim "Beföhnen" wegfliegen.

Sollte ich mir noch eine Formdüse besorgen, mit der ich die Beinchen des 
Chips rundherum gleichzeitig erhitzen kann? Der Chip soll ja 
weiterleben.

Grüße
Christoph

: Bearbeitet durch User
von F. M. (foxmulder)


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Christoph K. schrieb:
> Und mir einen Satz 5 Rollen Kaptonfolie gekauft. Das
> soll hitzebeständig sein? Ich habe den Chip, den ich jetzt auslöten
> wollte, rundherum abgeklebt mit dieser Folie. Die schmilzt leider weg
> wie Butter.

Um 5,85 Euro für 3 Rollen?
Eine Rolle 20mm Kapton von 3M kostet 50-60 Euro, das ist dann auch 
hitzefest.
Das billige Kapton habe ich natürlich auch, praktisch um Messleitungen 
am Tisch anzukleben usw.

Christoph K. schrieb:
> rundherum abgeklebt

Alufolie verwenden, Kapton nur zum fixieren.

Christoph K. schrieb:
> Greifer zum Anheben

Dafür kann man auch Kapton nehmen.

Christoph K. schrieb:
> Sollte ich mir noch eine Formdüse besorgen, mit der ich die Beinchen des
> Chips rundherum gleichzeitig erhitzen kann?

So etwas gibt es, es gibt auch kleine "Raumtrenner" sogar mit 
eingebautem Vakuumheber zB. von JBC.

https://www.youtube.com/watch?v=vffmgi9DB0c

Kann man eventuell auch selber aus Messing oÄ. bauen wenn man es 
wirklich braucht.

mfg

von Christoph K. (chriskuku)


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A. K. schrieb:

> Um 5,85 Euro für 3 Rollen?
> Eine Rolle 20mm Kapton von 3M kostet 50-60 Euro, das ist dann auch
> hitzefest.
> Das billige Kapton habe ich natürlich auch, praktisch um Messleitungen
> am Tisch anzukleben usw.
>
https://www.amazon.de/dp/B083FT4XYR?ref_=pe_3044161_248799201_302_E_DDE_dt_1

(gut, es waren 8,59 €)

: Bearbeitet durch User
von Lehrer (Gast)


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Christoph K. schrieb:
> Die schmilzt leider weg
> wie Butter bei Einstellung 380°C.

Und...

★ HITZEBESTÄNDIGKEIT - Kann Temperaturen in kurzen Zeiten von bis zu 300 
Grad und in längeren Zeiten von bis zu 250 Grad standhalten. Klebeband 
ist auch schwer entflammbar.


Differenz: 80... 6! Setzen!!

von Planloser (Gast)


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Homepage:
"Vorteile von Kapton®:
Der Einsatz von Kapton® ist bis kurzfristige 400°C (einige zig bis 
hundert Stunden) möglich (z.B. Leistungsreserve bei Überlast)"

von Olaf (Gast)


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> Ein paar Fragen: kann ich eine Heißluftpistole mit Verengungsdüse
> benutzen? Temperatur?

Grundsaetzlich kein Problem. Ich mach das regelmaessig.
Allerdings muss man das auch schon ein paar mal gemacht habe,
es klappt nicht beim ersten mal.

Die Temperatur ist relativ egal, sie muss nur konstant sein. Ich stelle
an meinem Baumarktfoen z.B immer 3 ein. :-)
Die Temperatur auf der Platine ergibt sich dann ja aus dem Abstand und
der Bewegung. Das muss man im Gefuehl haben.

Es ist sinnvoll eine Duese zu verwenden die einen Teil des Luftstrom zur
Seite ableitet weil so ein Baumarktfoen, wenn man nicht das Luxusmodel 
mit integriertem Regler hat, einen zu grossen Luftstrom hat. Der blaesst 
dir sonst die Teile von der Platine.

Wenn es in der Naehe Steckverbinder gibt dann musst du die vor der 
Temperatur schuetzen. Weil sie hoeher auf der Platine sind werden sie 
zuerst warm und schmelzen leicht. Also Platine in Alufolie einwickeln 
und nur da ein Loch machen wo man Loeten will.

Aber auf jeden fall zuerst an einer Schrottplatine ueben!

Olaf

von m.n. (Gast)


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Christoph K. schrieb:
> Wahrscheinlich fehlt mir noch ein Greifer zum Anheben. Der Chip wird ja
> nicht so einfach runterplumpsen. Habe Angst, daß mir benachbarte
> Bauteile beim "Beföhnen" wegfliegen.

Schiebe unter den Chip zwei diagonal liegende dünne Cu-Drähte. Gib die 
Wärme nur von unten, wobei die Temperatur wie geschrieben über den 
Abstand verändert werden kann.
Abheben kannst Du den Chip, wenn er sich beim Anstupsen mit einem 
Streichholz (o.ä.) bewegten läßt.

Olaf schrieb:
> Allerdings muss man das auch schon ein paar mal gemacht habe,
> es klappt nicht beim ersten mal.

So sieht es aus! Hebt man den Chip zu früh ab, können auch Leiterbahnen 
abgehoben werden.

von Christoph K. (chriskuku)


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m.n. schrieb:
> Abstand verändert werden kann.
> Abheben kannst Du den Chip, wenn er sich beim Anstupsen mit einem
> Streichholz (o.ä.) bewegten läßt.

Streichholz mit den Zündkopf nach oben oder unten? ;) Oder besser 
abgebranntes benutzen.


(konnte nicht widerstehen)

von Christoph K. (chriskuku)


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m.n. schrieb:

> Schiebe unter den Chip zwei diagonal liegende dünne Cu-Drähte. Gib die
> Wärme nur von unten, wobei die Temperatur wie geschrieben über den
> Abstand verändert werden kann.
>

Du meinst, von der Unterseite der Platine? Hmm. Da ist silk screen. Geht 
der dann kaputt?

von Mampf F. (mampf) Benutzerseite


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Zum Auslöten großer QFPs kann ich den Fädeldrahttrick empfehlen.

Man schiebt Fädeldraht unter die Pins von einer Seite zur anderen Seite 
und macht mit dem Ende, das auf der anderen Seite herauskommt, eine 
Schlaufe, damit man daran ziehen kann.

Dann zieht man den Fädeldraht, während man die jeweilige Stelle mit dem 
Lötkolben heiß macht, unter die Pins von innen nach außen, und das ganz 
langsam und vorsichtig über die ganze Länge, bis alle Pins nach oben 
gebogen wurden.

Dabei geht die Platine erfreulicherweise nicht kaputt und man braucht 
keine Heißluftstation.

Hatte ich damals bei 6 gekillten FPGAs meiner Diplomarbeit getestet und 
ich hab damit die Platine nicht kaputt gemacht 🙈

: Bearbeitet durch User
von Christoph K. (chriskuku)


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Mampf F. schrieb:
> Zum Auslöten großer QFPs kann ich den Fädeldrahttrick empfehlen.
>
> Man schiebt Fädeldraht unter die Pins von einer Seite zur anderen Seite
> und macht mit dem Ende, das auf der anderen Seite herauskommt, eine
> Schlaufe, damit man daran ziehen kann.
>
> Dann zieht man den Fädeldraht, während man die jeweilige Stelle mit dem
> Lötkolben heiß macht, unter die Pins von innen nach außen, und das ganz
> langsam und vorsichtig über die ganze Länge, bis alle Pins nach oben
> gebogen wurden.
>
> Dabei geht die Platine erfreulicherweise nicht kaputt und man braucht
> keine Heißluftstation.
>
> Hatte ich damals bei 6 gekillten FPGAs meiner Diplomarbeit getestet und
> ich hab damit die Platine nicht kaputt gemacht 🙈

Habe die Methode gestern angewandt (Fädeldraht). Alter Chip ist runter, 
und  STM32F407VGT6 vom DIYMORE-Board auch entfernt. Da soll dann der 
STM32F429VITG rein, den mir ein netter Mensch hier vom Forum hoffentlich 
bald schickt.

Ein paar Bemerkungen zu der oben beschriebenen Methode:

Im Prinzip geht das, aber es ist schon etwas heikel, insbesondere, wenn 
man den Chip wiederverwenden will. Beim STM32F407-DISC1 waren die 
Beinchen ziemlich scharf abgewinkelt, so daß es nicht immer ganz so 
leicht war, den Fädeldraht darunter duchzuziehen. Letztlich ist es 
gelungen; ich mußte aber alle Beinchen wieder gut ausrichten. Auch haben 
sich zwei Pads gelockert.

Beim nächsten Mal werde ich wahrscheinlich doch mit Heißluft arbeiten. 
Muß mir nur eine gute Vorrichtung bauen, um die Hitze abzuschirmen und 
gleichzeitig den Chip unter Zug setzen, damit er sofort abhebt. Da kommt 
vielleicht auch wieder der Fädeldraht zuhilfe, mit dem man dann so eine 
Art "Aufzug an vier Seilen" basteln kann.

Chip ist jetzt auf dem STM32F407-DISC1 fixiert an 4 Ecken und nach 
nochmaligem Ausrichen der Beinchen werde ich mit dem Anlöten beginnen. 
(3 Kreuze).

von Mampf F. (mampf) Benutzerseite


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Christoph K. schrieb:
> Im Prinzip geht das, aber es ist schon etwas heikel, insbesondere, wenn
> man den Chip wiederverwenden will.

Wieso sollte man einen kaputten Chip wiederverwenden wollen? 😳 Wieso 
dann runterlöten, wenn er in Ordnung ist? 🤔

Danach kann man ihn auf jedenfall entsorgen, das ist sicher.

von Christoph K. (chriskuku)


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Mampf F. schrieb:
> Christoph K. schrieb:
>> Im Prinzip geht das, aber es ist schon etwas heikel, insbesondere, wenn
>> man den Chip wiederverwenden will.
>
> Wieso sollte man einen kaputten Chip wiederverwenden wollen? 😳 Wieso
> dann runterlöten, wenn er in Ordnung ist? 🤔
>
> Danach kann man ihn auf jedenfall entsorgen, das ist sicher.

Es war ein Umzug von Chips.

1. vermeintlich defekter Chip STM32F407VGT6 vom DISCOVERY Board ablöten.
2. intakten STM32F407VGT6 vom DIYMORE-Board runterlöten
   (als billige Bauteilequelle - wo kriegt man einen STM32F407VGT6 als
   Einzelstück billiger als 7,85€ ?)
3. letzteren Chip wieder auf das DISCO Board auflöten.
4. geschenkten STM32F429VITG wieder auf den Organspender DIYMORE 
auflöten.

von temp (Gast)


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Bei kaputte ICs schneide ich mit dem Skalpel so lange an den Beinen von 
oben dicht am Gehäuse lang, bis sie durch sind. Danach muss man nur noch 
die einzelnen Beine mit dem Lötkolben aufsammeln.

von Uli S. (uli12us)


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Ich hab da zufällig gestern ein Duröhre Filmchen gesehen, Aber ich hab 
doch einige Zweifel, ob das tatsächlich so gut funzt, wie die behaupten. 
Wahrscheinlich ist das derselbe Effekt wie früher die Marktschreier in 
der Stadt vor den Kaufhäusern. Bei der Vorführung schneiden die Teile 
jegliches Gemüse
wie Butter in der Sonne. Sobald man dasTeil daheim ausprobiert merkt 
man, dass die irgendwelches Spezialgemüse gehabt haben, weil eben das 
was vorgeführt wurde, gar nicht klappt.
https://www.youtube.com/watch?v=xMXJTLWyBCo

von lötlöt (Gast)


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IC von unten vorwärmen. ca 120 Grad... Dann dem Ding von der 
Bauteilseite den Histerest geben ... 380 Grad wie empfohlen sind OK. Das 
geht mit geringem Luftvolumenstrom sehr zügig. Mit der Pinzette abheben. 
Feddich

von Christoph K. (chriskuku)


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lötlöt schrieb:
> IC von unten vorwärmen. ca 120 Grad... Dann dem Ding von der
> Bauteilseite den Histerest geben ... 380 Grad wie empfohlen sind OK. Das
> geht mit geringem Luftvolumenstrom sehr zügig. Mit der Pinzette abheben.
> Feddich

Ich schrieb weiter oben schon, daß ich mir die Siebdruck Beschriftung 
auf der Unterseite - in dem Falle wäre dies eine Art 
Bedienungsanleitung/Pinbelegung - nicht kaputt machen will, weshalb 
föhnen von unten nicht in Frage kommt.

@temp (Gast):

wenn ich es vermeiden kann, erhalte ich so ein IC erst mal, weil man nie 
weiß, ob es vielleicht doch nicht kaputt ist*. Und Skalpell: ich kenne 
die Methode. Ist natürlich brutal und wirksam, aber

1. besteht Gefahr, daß das Skalpell durchrutscht und eine Leiterbahn 
trifft,
2. man nachher die - Du nennst es "Aufsammeln" - die Reste entfernt 
werden müssen. Das ist auch nicht ganz ungefährlich. Die langen dünnen 
SMD-Pads sind sehr empfindlich gegen sich Ablösen und 
Verrutschen/Verdrehen.

*) in meinem Falle stellt sich nämlich heraus, daß nach Chip-Tausch der 
Fehler weiter besteht. Ich kann den Chip zwar Programmieren (wie ich es 
uch schon beim vermeintlich defekten Chip konnte), aber aus dem UART 
kommt auch nichts raus.

Ich muß also jetzt mal das Board (DISC1) bzw. die umgebende Schaltung 
untersuchen, ob da vielleicht etwas gekillt wurde. Vorgeschichte war ja, 
daß ich - ja ich weiß, es ist unverzeihlich - 0 und 5V verpolt hatte.

von Oimel (Gast)


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Christoph K. schrieb:
> Ich schrieb weiter oben schon, daß ich mir die Siebdruck Beschriftung
> auf der Unterseite - in dem Falle wäre dies eine Art
> Bedienungsanleitung/Pinbelegung - nicht kaputt machen will, weshalb
> föhnen von unten nicht in Frage kommt.

Dann ist dir nicht zu helfen.
Gute Nacht.

von yakman (Gast)


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Wenn das Spenderboard entbehrlich its:
Von unten (!) heizen, durch die Platine hindurch. Geht auch mit dem 
Heißluftföhn.
An Widerständen und Kondensatoren sollte man permanent probieren, ob die 
Hitze schon durch ist. Lassen sich die Widerstände herunterpflücken, mit 
der Pinzette das fragliche Bauteile absammeln.

Vorteil:
Bauteil wird thermisch minmal beansprucht, weil die Hitze von unten 
kommt. Klappt auch für Bauteile mit vielen Pins.

Nachteil:
Stinkt, Platine danach fallweise hinüber, je nachdem wie vorsichtig man 
ist.

Ich habe so schon Dinge wie Mezzanine-Stecker geklaut, die sonst ohne 
Spezialequipment schwierig auszulöten sind. Sollte also auch mit LQFP100 
oder so klappen.

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