Ich habe ein Problem bei meinem Ultimaker 2 Mainboard, da L1 aufgrund eines kaputten Druckbetts durchgeschmort ist. Ich würde dieses Bauteil gerne austauschen da ich so nicht mehr per USB drucken kann. Ich kriege nur leider über keinen der Schaltpläne raus, was das für ein Bauteil ist... Würde mich über Hilfe sehr freuen. Anbei ist auch nochmal der komplette Schaltplan etc. Lieben Gruß, Mirow302
L1 ist eine Spule. Der Sinn dürfte sein die USB-Schirmung (als Pin 5 am USB gekennzeichnet) mit der Spule als Filter an die USB-Masse der Schaltung zu koppeln. Allerdings sollte bei voll gestecktem USB-Stecker die Schaltung auch ohne L1 funktionieren. Wenn L1 wirklich durchgeschmort ist, dürfte der Controller dahinter allerdings dann auch "durch" sein. Da wird wohl einiges mehr kaputt sein. Was hat aber L1 mit dem Druckbett zu tun?
L1 ist eine Spule, die GND mit der Abschirmung verbindet. Allerdings ist die gesamte Schaltung an Pin 5 (R8, R9, L1) etwas ... eigenwillig. Statt L1 findet man an der Stelle üblicherweise eine R||C Kombination. Und MOVs vom Shield zu den Datenleitungen?!? Laufen sollte es auch ohne L1, aber auch, wenn L1 gebrückt oder durch ein R||C ersetzt wird (1MΩ/10nF). Und R8/R9 weg - wenn, gehören da Schutzdioden nach +/GND hin.
Also L1 hat nichts mit dem Druckbett zu tun aber das Druckbett war gerostet, da der Vorbesitzer es scheinbar irgendwie geschafft das das Heizbett zum Rosten zu bringen. Also hat es irgendwann am Heizbett nen kurzen gegeben. Das Heizbett hat jetzt ein Loch, aber das Netzteil hat abgeschaltet. Also hab ich ein neues Heizbett besorgt und eingebaut, aber dann festgestellt, dass der Drucker zwar über das Panel zu bedienen ist und er einwandfrei funktioniert, aber er nicht mehr per USB gefunden werden kann. Also habe ich mir das Mainboard angeschaut und festgestellt, dass dabei scheinbar auch L1 durchgeschmort ist. Gibt es eine Möglichkeit U2 auszutauschen oder wird mir nichts anderes übrig bleiben als ein neues Mainboard zu kaufen? Und soll ich R8/9 wirklich weg nehmen? Es hat ja davor mit denen auch funktioniert. Vielen Dank für die Antworten auf jeden Fall
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R8 und R9 sind Varistoren. Sie sollen dafür sorgen, dass keine zu hohen Spannungen an die USB-Signale kommen. Bei Spannungen über 20V werden sie leitend und leiten so eine Überspannung Richtung Abschirmung ab. Finde ich auch etwas merkwürdig, hätte eigentlich auch eher Z-Dioden erwartet. Wie auch immer, wenn L1 durchgebrannt ist, heißt das ein großer Strom ist von der Abschirmung (die auf PC-Seite vermutlich auch mit Masse verbunden ist) über L1 in den UGND Pin vom Mikrocontroller geflossen. Da der Strom ja offenbar nicht unerheblich war, ist anzunehmen dass der Controller hin ist, sonst würde der Zugriff über USB noch funktionieren. L1 ist für die Funktion nicht zwingend notwendig. Du musst den neuen Controller auch noch programmieren. Allerdings sollte ein neuer atmega16u2 einen Bootloader haben der über USB funktioniert. Wenn es die QFN-Version vom Atmega ist (Endung -MU in der Beschriftung) wird das (Aus-)Löten ohne Heißluft nicht so einfach sein.
Markus M. schrieb: > Allerdings sollte bei voll gestecktem USB-Stecker die Schaltung auch > ohne L1 funktionieren. Wenn L1 wirklich durchgeschmort ist, dürfte der > Controller dahinter allerdings dann auch "durch" sein. Evtl. war an der verbrannten L1 doch das defekte Heizbett schuld, das durch den Isolationsfehler eine hohe Spannung zwischen PE des USB-Steckers und GND der Elektronik gelegt hat. Durchaus möglich, dass dadurch auch die +5V Leitung ungesunde Werte angenommen hat.
Hp M. schrieb: > Evtl. war an der verbrannten L1 doch das defekte Heizbett schuld, das > durch den Isolationsfehler eine hohe Spannung zwischen PE des > USB-Steckers und GND der Elektronik gelegt hat. Ja, so wird es wohl gewesen sein. Also würde mich wundern wenn der Controller nicht defekt wäre, hat ja keinen weiteren Schutz an den Pins zum USB.
> Bei Spannungen über 20V werden sie leitend und leiten so eine > Überspannung Richtung Abschirmung ab. Dummerweise geht das in beide Richtungen und wer bekommt eher Spannung über 20V ab, die Abschirmung oder die Adern innerhalb der Abschirmung? Ohne die MOVs hätte der Mikrocontroller wahrscheinlich überlebt. L1 brennt durch und dann ist Ruhe. Mit MOVs geht's danach in die USB-Eingänge des Mikrocontrollers ...
foobar schrieb: > Ohne die MOVs hätte der Mikrocontroller wahrscheinlich überlebt. Was bedeutet denn 'MOVs'?
Markus M. schrieb: > Wenn es die QFN-Version vom Atmega ist (Endung -MU in der Beschriftung) > wird das (Aus-)Löten ohne Heißluft nicht so einfach sein. Laut Schaltplan ist es ja ein ATMEGA16U2-MU. Heißluft hab ich da nur woher krieg ich das Programm was da mal drauf war?
Nicolas L. schrieb: > woher krieg ich das Programm was da mal drauf war? Vielleicht ist nicht soviel kaputt, dass man das Programm noch auslesen kann - falls es nicht geschützt ist...
Michael K. schrieb: > foobar schrieb: >> Ohne die MOVs hätte der Mikrocontroller wahrscheinlich überlebt. > > Was bedeutet denn 'MOVs'? Metalloxid Varistor
Tja, das Programm könnte ein Problem sein. Wenn ich mich recht erinnere können die AVRs doch über DebugWire programmiert werden, das wäre dann Pin 24 am Controller bzw. auch an J2 zu finden. Darüber müsste man das Programm evtl. auch auslesen können, wenn der Controller denn noch funktioniert und nur die USB-Schnittstelle kaputt ist (und es nicht geschützt ist). Aber braucht man natürlich einen passenden AVR-Programmer für...
Markus M. schrieb: > Tja, das Programm könnte ein Problem sein. > > Wenn ich mich recht erinnere können die AVRs doch über DebugWire > programmiert werden, das wäre dann Pin 24 am Controller bzw. auch an J2 > zu finden. > > Darüber müsste man das Programm evtl. auch auslesen können, wenn der > Controller denn noch funktioniert und nur die USB-Schnittstelle kaputt > ist (und es nicht geschützt ist). > > Aber braucht man natürlich einen passenden AVR-Programmer für... Ich vermute, daß dieser µC über SPI an J2 programmiert wird. R8/R9 sollten vor allem ESD-Schutzbauteile (und als solche spezifiziert sein) sein. MOV´s und Z-Dioden sind dafür nicht wirklich geeignet, weil zu langsam. Tante Google mal nach "USB ESD PROTECTION" fragen. L1 könnte auch ein Ferrit sein. Aber meine Vorschreiber haben recht. L1 gebrückt sollte auch erstmal funktionieren (zumindest mal eine USB-Verbindung herstellen können). Aber wenn L1 durch massiven Überstrom gestorben ist (da würde ich gerne mal ein Bild sehen!), dann würde auch ich dem µC keine großen Überlebenschancen geben. Wenn über L1 viel Strom fließt, dann ist in der Schaltung/Peripherie irgendwas richtig schief gelaufen. Gruß Robert
Der Controller ist pfutsch! Der ist als USB to Serial Wandler, Es gibt auch Bootloader dafür.
Der Chef schrieb: > (da würde ich gerne mal ein Bild sehen!) Und denkt ihr das hier könnte funktionieren? https://www.arduino.cc/en/Hacking/DFUProgramming8U2
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Nicolas L. schrieb: > Heißluft hab ich da nur woher krieg ich das Programm was da mal drauf > war? Da du in Hardware investiert hast, die auf Open Source Software basiert, ist das nicht so schwierig. Ich weiss jetzt nicht, welchen Typ du genau hast, und ob dies genau die richtige Software ist, aber sonst sieh dich weiter zum in den Git Repos von Ultimaker: https://github.com/Ultimaker/Ultimaker2Marlin
Mir fallen in dem oben geposteten Schaltplan einige Bauteile und Leiterbahnen auf, deren Sinn sich mir als Laie nicht erschließt, aber man lernt bekanntlich nie aus. - Das wären die Standarddiode D2 zwischen Reset(AVR) und VCC. Wenn überhaupt, würde ich da eine TVS-Diode wählen. Wenn man schon so ängstlich ist und eine Diode verbaut, wundert es mich, dass der Kondensator fehlt. - R10 parallel zum Quarz Die Leiterbahn, die J2 brückt und meiner Meinung nach eigentlich die Existenz eines "Jumpers" ad absurdum führt? - der Hochpass an PD7, laut Schaltplan wird dort irgendein "Reset-Signal" abgewickelt, das doch eigentlich kein glitchartiger Spike sein sollte? - Die seltsamme, eher wirkungslose? "Schutzbeschaltung" der USB Datenleitungen mit langsamen 20V Varistoren für 3,3V Signale (Voraussetzung L1 intakt(gleiches potenzial)) an den Schirm. Wäre es nicht besser die Schutzbeschaltung hinter den Widerständen einzufügen? So beim status Quo müssen ja Leiterbahnen und das Kabel durchbrennen, wenn nahezu unbegrenzt hohe Strömedurch fliessen können, wenn die Varistoren öffnen. - Die Anbindung des Schirms über eine Induktivität, anstelle eines hochohmigen Widerstandes oder direkt aufgelegt. - Die große Zahl an Testpads zwischen zum Teil einzelnen Widerständen deuten mmn. eher auf einen Prototypen als ein fertiges, käufliches Prdukt hin?
Nicolas L. schrieb: > Und denkt ihr das hier könnte funktionieren? > https://www.arduino.cc/en/Hacking/DFUProgramming8U2 DFU funktioniert mw. über USB. Da keine Verbindung aufgebaut wird, kannst du nur über ISP ran und hoffen. Die relevannte Firmware steckt im Atmega 2560. Der AtmegaXXuXX wird nur als Schnittstellenwandler benutzt. Da L1 regelrecht verdampft ist, musst du mit weiteren Schäden, unter Anderem an der Leiterplatte rechnen. Funktioniert die Stromversorgung noch einwandfrei? Schwingen die Quarze? Hast du bereits mehrere USB ports am PC probiert? Am Besten du nutzt einen USB-Isolator für weitere Versuche. Entferne geg. R13 und R14 und schließe einen USB-seriell-wandler, dessen vid und pid du entsprechend dem, was der Treiber erwartet ändern kannst, an tp176 und tp177 an und hoffe. J4 ist dann aber nichtmehr nutzbar. Falls du im Steuerungsprogramm jedoch nur eine "ComX" Schnittstelle wählen musst, sollte es geht es auch ohne Anpassung der IDs funktionieren.
fragender schrieb: > Nicolas L. schrieb: >> Und denkt ihr das hier könnte funktionieren? >> https://www.arduino.cc/en/Hacking/DFUProgramming8U2 > > DFU funktioniert mw. über USB. Da keine Verbindung aufgebaut wird, > kannst du nur über ISP ran und hoffen. Die relevannte Firmware steckt im > Atmega 2560. Der AtmegaXXuXX wird nur als Schnittstellenwandler benutzt. Ja, aber genau geht es dem TO ja :-) Also der Atmega 2560 scheint noch zu funktionieren, da sich der Drucker über das Display ja noch benutzen lässt, nur eben über USB nicht mehr. Wenn ich es richtig verstehe, haben doch alle Atmega16U2 ab Werk schon einen Bootloader den man über USB nutzen kann. Somit müsste der TO doch "nur" einen frischen Atmega16U2 einlöten und - wenn er Glück hat - wird dieser dann bereits über USB wieder erkannt. Weitere Schäden irgendwelcher Bauteile kann man natürlich nicht ausschließen... Aber < 10 EUR für nen Atmega16U2 anstelle von > 50 EUR für ein neues Board kann man wahrscheinlich mal riskieren.
Markus M. schrieb: > Somit müsste der TO doch "nur" einen frischen Atmega16U2 einlöten... Falls man ein separater UsbToSerial Adapter hat, kann man vorher testen bevor der Aufwand getrieben wird.
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