Forum: PC Hard- und Software HDD von Nachbar macht merkwürdige Geräusche und wird nicht erkannt


von Björn G. (tueftler)


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Hi da.

Mein Nachbar kam vorhin vorbei, da sein LapTop nicht mehr startet.
Ich wollte darauf hin erst einmal ein Abbild der HDD ausserhalb des 
LapTops machen.
Die HDD ist eine HGST 500GB 2,5" SATA.

Sie macht einen SpinUp und danach sucht der Kopf nur noch zyklisch nach 
Daten.
Anbei einmal das Soundfile des Vorganges.
Ich lasse die Platte nun einmal eine halbe Stunde am Strom und schaue ob 
sie sich irgendwann nochmal fängt.
So ganz kaputt klingt sie ja nicht, aber auch der DiskDirector von 
Acronis wartet bis ins unendliche. Platte aus -> Programm da.

Platte rotiert und Kopf bewegt sich, funktionieren tut sie trotzdem 
nicht.

Hat jemand eine Idee was das sein könnte?

Größe erst einmal und nen sonnigen Sonntag!
Bjöen

von Kein Backup, kein Mitleid (Gast)


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Björn G. schrieb:
> Hat jemand eine Idee was das sein könnte?

Der Tag, an dem das Backup zum Held wird.

von IT-Abteilung (Gast)


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Björn G. schrieb:
> Hat jemand eine Idee was das sein könnte?

Naja, ist Platte ist im Arsch. Schau mal was die SMART-Daten sagen.

von IT-Abteilung (Gast)


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IT-Abteilung schrieb:
> Naja, ist Platte ist im Arsch.
-ist +die

:/

von Jim M. (turboj)


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Björn G. schrieb:
> Sie macht einen SpinUp und danach sucht der Kopf nur noch zyklisch nach
> Daten.

Google: Click of Death

Und ja, die Platte ist für den Elektroschrott.

Spezialisten von Ontrack o.ä. könnten da eventuell noch Daten runter 
kratzen, aber da ist schon der Kostenvoranschlag(!) nicht mehr billig.

von Toxic (Gast)


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Björn G. schrieb:
> Hat jemand eine Idee was das sein könnte?

Waere es meine HDD wuerde ich sagen:Mist - das war's wohl....
Das einzigste was mir einfaellt was du versuchen koenntest, ist die HDD 
aus ihrem Steckplatz zu nehmen und wieder einstoepseln um ein 
elektrisches Kontaktproblem und eine damit verbundene fehlerhafte 
Kommunikation als Fehlerquelle auszuschliessen.
Ob's was bringt ? Keine Ahnung,aber was tut man nicht alles in der 
Verzeiflung.Ausserdem kostet die Prozedur nichts.....

von Messknecht (Gast)


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Deckel auf und nachsehen...

Anschließend berichten...

von Radiohead (Gast)


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30 min in das Tiefkühlfach und dann noch einmal probieren.

von Mario M. (thelonging)


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Solange der Nachbar noch merkwürdige Geräusche macht, ist nicht alles zu 
spät.

von Nano (Gast)


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Radiohead schrieb:
> 30 min in das Tiefkühlfach und dann noch einmal probieren.

Ich habe mal geschaut, ob das ein Scherz ist, aber wohl nein, scheinbar 
gibt es Leute, die damit ihre Daten retten konnten. Allerdings hat man 
nicht lange Zeit, da sich die Platten im Betrieb wieder erwärmen und man 
muss zwingend darauf achten, dass die Platten vor Feuchtigkeit geschützt 
sind.
Die Luft und somit die Feuchtigkeit muss also aus dem Gefrierbeutel 
raus.
Vakuumverpacken wird wohl eher nicht gehen, da in den Platten selbst 
kein Vakuum ist und die Köpfe ein Luftpolster benötigen.

Aber was ich nun selber gerne wissen würde.
Geht das auch mit uralten Platten, die schon seit Jahren kaputt und im 
Schrank gelagert sind? Ich habe noch 2 aus der EIDI und SCSI Zeit.

von Björn G. (tueftler)


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Kein Backup, kein Mitleid schrieb:
> Der Tag, an dem das Backup zum Held wird.
So sieht es aus :)
Immer das Gleiche... Es gibt kein Backup; War ja klar.

IT-Abteilung schrieb:
> Björn G. schrieb:
> Naja, ist Platte ist im Arsch. Schau mal was die SMART-Daten sagen.
SMART anbei.

von Peter M. (r2d3)


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Hallo,

mit über 6000 unlesbaren Sektoren ein Fall für ein sektorweises Duplikat 
im Eigenversuch oder halt für den Datenrettungsprofi.

von c-hater (Gast)


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Peter M. schrieb:

> mit über 6000 unlesbaren Sektoren ein Fall für ein sektorweises Duplikat
> im Eigenversuch

Ja. Das wird aber auf jeden Fall aufwendig, da die Platte offensichtlich 
nicht mal mehr einen Seek auf Track0 hinbekommt. Damit ist ganz sicher 
der MBR weg und mit hoher Wahrscheinlichkeit (da offensichtlich ältere 
Platte) auch die Verwaltungsdaten des Filesystems der ersten Partition. 
Andererseits: Wenn an der Platte nie was manuell gemacht wurde, kann es 
gut sein, dass die erste Partition die Bootpartition ist und die 
eigentliche Systempartition erst die zweite. Das läßt für die 
Benutzerdaten ein gewisses Maß an Hoffnung aufkommen...

Aber: der TO wird das nicht hinbekommen, soviel ist mal sicher.

von Björn G. (tueftler)


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Jim M. schrieb:
> Google: Click of Death
Der klang aber in meinen Recherchen immer etwas anders oder nicht?

> Spezialisten von Ontrack o.ä. könnten da eventuell noch Daten runter
> kratzen, aber da ist schon der Kostenvoranschlag(!) nicht mehr billig.
Habe ich auch schon beim Nachbar gesagt.

Radiohead schrieb:
> 30 min in das Tiefkühlfach und dann noch einmal probieren.
Ach, nee - Lieber nicht.
Es könnte ja sein, dass die Daten Ihm das Geld der Wiederherstellung 
wert sind. Da möchte ich keine Spielereien testen - Zu heikel für nicht 
Eigentum.

Peter M. schrieb:
> mit über 6000 unlesbaren Sektoren ein Fall für ein sektorweises Duplikat
> im Eigenversuch oder halt für den Datenrettungsprofi.
Meinst Du den "Current pending errors count"?
Das wären doch ca 4500 - oder habe ich was übersehen?
Aber auch brutal viel :)

c-hater schrieb:
> Ja. Das wird aber auf jeden Fall aufwendig, da die Platte offensichtlich
> nicht mal mehr einen Seek auf Track0 hinbekommt. Damit ist ganz sicher
> der MBR weg und mit hoher Wahrscheinlichkeit (da offensichtlich ältere
> Platte) auch die Verwaltungsdaten des Filesystems der ersten Partition.
> Andererseits: Wenn an der Platte nie was manuell gemacht wurde, kann es
> gut sein, dass die erste Partition die Bootpartition ist und die
> eigentliche Systempartition erst die zweite. Das läßt für die
> Benutzerdaten ein gewisses Maß an Hoffnung aufkommen...
Ich denke auch, dass die Bootpartition betroffen ist.
Interessanterweise bekomme ich gerade die Partitionen plötzlich 
angezeigt.
Sektorweises Backup ist gestartet... Und wurde wegen Hardware-Fehler 
abgebrochen.

> Aber: der TO wird das nicht hinbekommen, soviel ist mal sicher.
Ich bin lernfähig ;)

: Bearbeitet durch User
von Thomas S. (Gast)


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Solange sich die Platte noch dreht, könnte man versuchen mit R-Studio 
den Datenbereich und die vielen Urlaubsbilder retten.

Beitrag #6596313 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6596318 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6596343 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6596349 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Björn G. (tueftler)


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Thomas S. schrieb:
> Solange sich die Platte noch dreht, könnte man versuchen mit
> R-Studio den Datenbereich und die vielen Urlaubsbilder retten.
Gute Idee, ich lasse die Trial mal drüber Scannen.
Evtl. kann die Software noch etwas retten und es reicht dem Besitzer.
Dann wäre es wenigstens keine so kostspielige Sache.

von svensson (Gast)


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> Spezialisten von Ontrack o.ä. könnten da eventuell noch Daten runter kratzen

Wenn da noch was gerettet werden soll, dann die Platte nicht mehr laufen 
lassen! Die ganze Probiererei schädigt die Platte sonst evtl. noch 
weiter.

Kostet erfahrungsgemäß so zwischen 2.000 und 3.000 Euro. Kann also 
durchaus Sinn machen, je nach Wert der Daten.

von Björn G. (tueftler)


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Wir hatten im Studium auch mal eine ähnliche Situation.
Da haben wir nach langem hin und her einen Studenten-Nachlass bekommen, 
was wirklich sehr nett von Ontrack war.
Gezahlt wurden dann um die 900€ .

Deine 2-3k€ glaube ich Dir daher direkt.
Ist aber auch nicht meine Sache, muss der Nachbar sich selbst 
entscheiden / darum kümmern.
Ich soll das nun mal noch testen und dann geht die HDD zurück.

von Blechbieger (Gast)


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Vielleicht geht unter Linux mit ddrescue noch etwas. Im Gegensatz zum 
normalen dd und anderen einfachen Imagingprogrammen versucht es bei 
Lesefehlern durch intelligentes Überspringen noch so viele Daten zu 
retten wie möglich ohne durch ewiges rumnudeln an den selben Stellen der 
Platte den Rest zu geben.

Wenn die defekten Sektoren Partitionstabelle oder Dateisystem betreffen 
muss man danach mit photorec oder ähnlichem die Kopie nach nutzbarem 
durchsuchen.

von Udo (Gast)


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Nur mal so weil ich das für Freunde und so auch schon gemacht habe.
Ich nehme die Platte von einem Freund und versuche da noch Daten zu 
Retten. Dabei verstirbt die Platte endgültig und dauerhaft.
Ist man dann haftbar? Also als Freundschaftlichkeit ohne Verträge oder 
€uros?

von Pessimist (Gast)


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Tue niemandem etwas Gutes, dann passiert dir auch nichts Schlechtes.

von Thomas (Gast)


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Jim M. schrieb:
> Spezialisten von Ontrack o.ä. könnten da eventuell noch Daten runter
> kratzen, aber da ist schon der Kostenvoranschlag(!) nicht mehr billig.

Wie kommst du darauf?

https://www.ontrack.com/de-de/datenrettung/anfrage-datenrettung:
Abholung und Analyse Ihres Datenträgers erfolgen kostenlos

Wenn die Datenrettung nichts kosten darf diesem Rat folgen:

Blechbieger schrieb:
> Vielleicht geht unter Linux mit ddrescue noch etwas.
>
> Wenn die defekten Sektoren Partitionstabelle oder Dateisystem betreffen
> muss man danach mit photorec oder ähnlichem die Kopie nach nutzbarem
> durchsuchen.

von ACDC (Gast)


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Pessimist schrieb:
> Tue niemandem etwas Gutes, dann passiert dir auch nichts Schlechtes.

Passt nicht ganz.

Aber ich habe noch niemals erlebt, dass jemand mehr als 0 Euro für seine 
Super Wichtigen privaten Daten ausgeben möchte.

von Gustl B. (gustl_b)


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Einen sterbende Platte wird so wenig/kurz wie möglich verwendet um 
weitere Schäden zu vermeiden. Sie wird angeschlossen, geklont/Abbild 
gelesen, und die Rettung der Daten geschieht dann mit dem Abbild.

Wichtige Programme sind
dd
und Testdisk.

Ausnahme ist wenn die Platte sich nicht klonen lässt, dann wird auch 
nicht weiter getestet sondern an eine Datenrettungsfirma geschickt.

von Thomas (Gast)


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ACDC schrieb:
> Aber ich habe noch niemals erlebt, dass jemand mehr als 0 Euro für seine
> Super Wichtigen privaten Daten ausgeben möchte.

Ich schon. Kennst wohl nur Geizkragen..

von Michael_O (Gast)


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Die Beste Präventivmaßname gegen das Elend ist Austausch gegen eine SSD. 
Seit dem ich das mache habe ich insgesamt fünf defekte SSDs gehabt und 
sonst immer jährlich 20 defekte Festplatten. Jetzt fliegen langsam die 
letzten Festplatten aus den Servern außer als Backup für Disk to Disk to 
Tape halt kaum zu etwas zu gebrauchen.

MfG
Michael

von Schlaumaier (Gast)


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Der Platte geht es gut. Nur die Justierung ist am Arsch, weil der Kopf 
zu viel Spiel hat.

Der sucht seine Sync-Spur. Pendelt sich ein, fährt zur Datenspur die er 
lesen will, bekommt nix gelesen, fährt wieder zu Sync-Spur und da ganze 
geht von vorne los.

Damals klackerte die Platte dabei wie ein Weltmeister. Hörte sich an ein 
wenn jemand mit Murmeln spielt. Weshalb ich IBM-/Hitachi-Platten hasse. 
Da war das damals bei einigen Serien üblich, das die das Klackern 
anfingen. Heutzutage sind die Platte leiser und man hört nur noch so ein 
Geräusch.

Die SMART-Daten helfen dir nicht wirklich. Es sei denn die vielen 
Lesefehler machen dich stutzig. ABER, der Fehler kann wenn er auftritt 
sehr schnell passieren. Besonders durch die jetzt hohe mechanische 
Belastung.

Rettungsmaßnahme. : Platte in einen Reinraum öffen, Datenträger in eine 
Platte gleichen Modell einbauen, Zuschrauben, Backup machen. Kosten. 
Vermutlich nach 5 Stelligen Bereich. ;))

Wahrscheinlichkeit das 90% gerettet werden können sehe ich als hoch an. 
;)

von Schlaumaier (Gast)


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Michael_O schrieb:
> Seit dem ich das mache habe ich insgesamt fünf defekte SSDs gehabt und
> sonst immer jährlich 20 defekte Festplatten.

Nur aus Neugierde. Nimmst du Spezial-SSD für Server oder normale aus den 
EDV-Supermarkt.

von P. Schneider (Gast)


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Nur als Tipp:
In einem solchen Fall habe ich erst mal die Platine von der Platte 
abgeschraubt. Meist wird diese über Kontaktfedern mit dem Inneren der 
Platte verbunden. Bei mir waren die Kontakte korrodiert und ich habe sie 
mit Kontaktspray und einem Tuch bzw. Pinsel vorsichtig gereinigt. Nach 
dem Zusammenbau lief die Platte wieder.

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