Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Stegstärke bei 3D Druck Bauteil aus ABS


von BenK0 (Gast)



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Hallo,

Bräuchte bitte bei einem Teil das mir dann jemand druckt 
Konstruktionstipps;
ABS, Düse 0.3-0.4 , Bauteil hängt an den Rastnasen und muss nur die 
Montage und dann das Eigengewicht aushalten.

Als Entwurf habe ich die Stege mal 1,5 / 1,5mm gemacht 
(breite/Wandstärke). Was wäre da am einfachsten zu Drucken und nicht 
ganz instabil?

Bei den Rastnasen damit sie sich bewegen können ist eine Freistellung 
von nur 1mm (letztes Foto).

Die Aussparungen/Löcher (momentan Polygone) brauche ich nur in den 
untersten 3cm mit einem Durchmesser von 3-6mm (momentan 5mm) . Wäre es 
vom Drucken her einfacher wenn alles darüber eine geschlossene Wand ist 
(evtl. Hohl gedruckt) .
Oder aber dort größere Polygone machen (10mm?) damit weniger Stege zum 
Drucken sind ?

Danke.

von BenK0 (Gast)


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PS: die Maße stehen am ersten Foto
( Rohr mit Durchmesser 34mm , 150mm lang und oben macht es einen 90° 
Bogen)

von Bernte (Gast)


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Würde ich ja gerne mal sehen wenn das irgendwann mal jmd fertig gedruckt 
hat aus Abs. Das Teil könnte demjenigen graue Haare bescheren.

von Benjamin (Gast)


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Ok , mit der Antwort weis ich genau so viel wie zuvor.
Was ist das Problem daran , wie mach ich’s besser ? (Geschlossene 
Wände...)

von Michael H. (mha1)


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Das mit einem 3D-Drucker in ABS zu drucken wird eine Herausforderung. 
Geht auch ein anderes Material ? ABS neigt zum Warping und das Objekt 
könnte sich während des Drucks vom Druckbett ablösen und / oder 
verziehen. PETG ist in der Regel einfacher zu drucken.

Geschlossene Strukturen lassen sich schneller und einfacher drucken als 
solche mit vielen kleinen Öffnungen / Löchern. Der zusätzliche 
Materialverbrauch fällt normalerweise nicht so stark ins Gewicht.

Spontan wüsste ich nicht mal in welcher Ausrichtung man das in dieser 
Form zuverlässig drucken kann.

Liegend: Wegen der Überhänge (oberer Kreisbogen des Rohrs) wird es ohne 
Support-Struktur schwierig. Support-Strukturen im Inneren fallen aber 
aus, da sich diese später nicht mehr entfernen lassen.

Stehend: Bei der kleinen Grundfläche und bei der Höhe muss das Objekt 
fest am Druckbett haften bleiben. Dafür die Öffnungen an der Stirnseite 
so klein wie möglich ausführen und zusätzlichen Brim oder Raft nutzen. 
Mit Support-Strukturen für den äußeren Rohr-Bogen und die Rastnasen 
könnte es dann etwas werden.

Welcher Teil genau muß hohl sein und was kann komplett geschlossen sein 
? Eventuell reduzieren sich dann die Probleme beim Drucken ?

Was du auf jeden Fall benötigst ist eine STL-Datei. Die kann mit den 
meisten CAD Programmen erstellt werden. Das Erstellen der CAD-Zeichnung 
ist die eigentliche Arbeit beim 3D-Druck. Aber das scheint zumindest 
schon teilweise erfolgt zu sein.

von Jack V. (jackv)


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Es gibt Drucker mit zwei Hotends/Extrudern – mit denen kann man 
Stützstrukturen mit wasserlöslichem Material drucken, so dass die Form 
selbst machbar wäre. Nur die Anforderung „ABS“ ist problematisch: Das 
Ding wird sich in alle Richtungen verziehen.

von Benjamin (Gast)


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Ok, Danke, das hilft mir schonmal weiter.

Habe ABS genommen weil es dauerhaft im Wasser steht , gäbe es 
Alternativen?

Dann werde ich es Stehend zeichnen = Bogen oben und an der Unterseite 
eine Runde Platte hinzufügen damit es besser am Bett Haftet ?
Wie dick sollte diese Platte sein ?
1,5mm?

Nur in den unteren 3cm Löcher mit größerem Abstand zueinander machen und 
diese in der Form eines Hauses mit ganz spitzen Dach 15°? (Denke ist 
leichter zu drucken ).

Es muss ein innen hohles Rohr bleiben weil etwas oben hineingeworfen 
wird und dann unten landen soll , aber die Wandstärke des Rohres kann 
ich verändern : 0,4 - 8 mm
Was wäre da sinnvoll ?

Danke.

von butsu (Gast)


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Wenn es nicht aus irgendeinem Grund unbedingt ABS und FDM sein muss, 
würde ich das Teil eher aus PA in SLS fertigen lassen. Dann brauchst du 
keine Stützstruktur und es kann so wie es jetzt ist gefertigt werden. 
SLA ginge natürlich auch, ist aber teuerer und (typischerweise) 
mechanisch weniger stabil.

von BastelIng (Gast)


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Bei meinem alten Stratasys ABS- FDM Drucker ist die Slicingsoftware 
immer sehr verschwenderisch mit dem Stützmaterial, das über die zweite 
Düse verdruckt wird.
Grundsätzlich würde ich bei FDM auch nur wie von Dir bereits angedacht 
den unteren Bereich mit Löchern ausstatten. Dann hat der Drucker 
deutlich weniger zu tun.
Denk dran, dass das Stützmaterial entweder mit Lauge ausgewaschen, oder 
weggebrochen werden muss. Bei vielen Waben eine echte Plage.

Interessant finde ich immer die ausgedruckten Stützstrukturen. Teils an 
seltsamsten Stellen, aber über mehrere cm Höhe nur eine einzige 
Düsenlage Kunststoff übereinander in guter Qualität..

Beim eigentlichen Werkstück würde ich aber mit der Wandstärke nicht zu 
sehr geizen.


vg

Maik

von abc.def (Gast)


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ich würde mir überlegen, das halbgeschnitten zu drucken und nachher zu 
verkleben.
Mit meinem FDM Drucker würde ich diesen Auftrag als 'nicht druckbar' 
ablehnen. ABS grundsätzlich nicht. PETG vielleicht. Für mich vielleicht, 
aber als Auftrag gegen Geld und Erfolgsgarantie nicht.
Begründung. Die vielen unterbrochenen Spuren. Stützstrukturen. Wird 
bröselich. Unsaubere Kanten. Kunde enttäuscht.

von Benjamin (Gast)


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Danke.

Dann werde ich es so machen mit 3,5 mm Wandstärke. Oder besser noch 
dicker.

Bräuchte das erste Teil leider FDM weil ich erstmal nur 1 Stück zum 
probieren bräuchte , das bekomme ich dort in FDM recht günstig während 
bei SLA.... der Mindestpreis zu zahlen wäre (zahlt sich erst ab 4Stk. 
aus)

von Frank G. (frank_g53)


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Benjamin schrieb:
> Was ist das Problem daran , wie mach ich’s besser ? (Geschlossene
> Wände...)

 Vorschlag: Du installierst dir eine Slicer-Software, z.B. Cura 
https://ultimaker.com/de/software/ultimaker-cura

Dort lädst du dein Modell ein und du kannst dir den Druckvorgang Schicht 
für Schicht anschauen.
Mit ein wenig Vorstellungsvermögen, kannst du evtl. Probleme erkennen.
Z.B. Überhänge, also in der Luft drucken. Wie funktionieren 
Stützstrukturen, die später entfernt werden können, aber komplizierte 
Formen ermöglichen.
Auch kannst du darüber nachdenken, das Modell in druckbare Einzelteile 
zu zerlegen.

: Bearbeitet durch User
von Benjamin (Gast)


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Danke , werd ich mal versuchen.

Wenn’s sinnvoll ist , wie Teile ich sowas am besten?

3 oder 2 Teile ?
Würde es mir so in etwa vorstellen

von Benjamin (Gast)


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Hab’s jetzt mit Slicen probiert, druckt den Bogen innen ziemlich voll 
mit supportmaterial.
Lässt sich das Supportmaterial dann abbrechen oder mit Dremmel rausholen 
?
(Wenn’s so wie oben gezeichnet der Bogen als Einzelteil ist.)

Oder muss ich den Bogen nochmal der Länge nach halbieren und umlegen 
dann habe ich nur außen suportmaterial.

Als druckzeit habe ich 3,5Std & 21m

von A. N. (bastelmaniac)


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Benjamin schrieb:
> Hab’s jetzt mit Slicen probiert, druckt den Bogen innen ziemlich voll
> mit supportmaterial.
> Lässt sich das Supportmaterial dann abbrechen oder mit Dremmel rausholen
> ?

NEIN, das steht auch schon weiter oben.

Benjamin schrieb:
> Oder muss ich den Bogen nochmal der Länge nach halbieren und umlegen
> dann habe ich nur außen suportmaterial.

Wäre eine Idee, aber du könntest auch den Bogen selbst in zwei halbe 
Bögen zerschneiden. So das ca. 45° Schnittflächen nach oben zeigen. Ein 
guter FDM Drucker sollte dann die so entstehende Krümmung auch ohne 
Support drucken können.

Aber egal wie, dein Modell ist für einen FDM-Drucker eine 
Herausforderung und wie oben schon erwähnt, wird dir keiner eine 
Erfolgsgarantie oder perfektes Ergebnis garantieren wollen, schon gar 
nicht mit ABS. PETG wäre für einen ersten Prototypen passender und 
beherrschbarer.

Aber so wie das bei dir klingt, könnte es Sinn machen, dass du dir 
deinen eigenen 3D-Drucker beschaffst.

P.S.: Die "Bodenplatten" bei dir sind Materialverschwendung und werden 
auch bei ABS das Warping nicht verhindern, sondern nur zusätzliche 
Probleme machen.

: Bearbeitet durch User
von Benjamin (Gast)


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Dann lasse ich die Bodenplatten weg.

Wenn ich den Bogen um 45° drehe wäre bei der rechten Version auch gar 
kein Supportsteg im Rohr drinnen.
Aber sieht nicht allzu gut druckbar aus vermute ich mal. Den Blau 
eingekreisten Steg habe ich selbst gezeichnet aus Angst das es umkippt 
(macht keinen Support dort ) .

Bei der linken Variante sind nur 2 dünne schmale Supportstege in der 
Mitte , aber wenn man die schwer rausbekommt....

Wenn das rechte auch nicht gut klappt dann mach ich’s so und teile den 
Bogen selbst auch nochmal , hast recht dann is auch kein Support mehr 
drinnen.

PET passt auch , ist ja wasserfest. Danke.

von auswanderer (Gast)


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Ich kann nur meine Erfahrung hier teilen....bei komplexen Bauelementen 
hilft nur ausprobieren. Selbst mit viel Erfahrung und wenn es noch so 
gut im Slicer aussieht, in der Praxis siehst du dann wo der Druck 
scheitert. Einfache bis mittel komplexe Teile mach ich inzwischen im 
ersten Schuss und sind super druckbar, aber bei so einem Teil wie du 
vorhast muesste ich auch ausprobieren. Wenn es eine Option ist - kauf 
dir einen Drucker und teste.

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