Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Einfache Frage zum Umbau einer Lichterkette


von Max M. (max_murks)


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Liebes Forum,

folgendes Szenario: Billig-Lichterkette (betrieben mit 3xAA=4,5V) mit 20 
parallel geschalteten, weißen LEDs (LED-Durchflussspannung lt. Etikett 
3V bei (max.) 20mA, Vorwiderstand vor der Parallelschaltung der LEDs=18 
Ohm). Durchgemessen und gerechnet stimmen diese Werte auch im Großen und 
Ganzen - bis auf den Strom, den ich mit 90mA maß, was bei 20 parallelen 
LEDs 90/20=4,5mA pro LED ausmacht. Weit entfernt von den maximalen 20mA, 
aber jedenfalls genug, damit die LEDs schön leuchten und länger leben 
sollten sie so ja glaube ich auch.

Besagte Lichterkette wollte ich nun um 20 weitere parallele, weiße LEDs 
von einer anderen (teils defekten) Lichterkette erweitern. Zu den 
zusätzlichen LEDs habe ich leider keine genauen Angaben, da weiße LEDs 
aber lt. Recherche offenbar eine Durchflussspannung von bis zu 3,6V 
haben, dachte ich mir, hänge ich die bei 3V mal parallel dazu und 
schaue, ob die LEDs mit 90/40=2,5mA noch genug Strom bekommen: Ja, tun 
sie, sie leuchten nur etwas weniger hell, aber hell genug, wodurch ich 
mir einen Austausch des Vorwiderstands spare.

Soweit meinte ich, zu wissen, was ich tue.

Dann ersetzte ich die 3xAA Batterien durch einen Adapter, mit welchem 
man über Dummy-AA Batterien und ein einstellbares Netzteil (eingestellt 
auf 4,5V, tatsächlich waren es 4,7V, an den parallelen LEDs liegen 
2,95V-->passt) batteriebetriebene Geräte mit bis zu 2A auch am Netz 
betreiben kann.

Batterie-Dummies wurden eingebaut (inkl. einem, aus dem ein Kabel ragt, 
an welches das Netzteil angeschlossen wird) und die modifizierte 
Lichterkette angeschlossen und eingeschaltet. Beim 1. Versuch alles gut. 
Beim 2. auch. Groß war daher die Verwunderung, als beim 3. Versuch es 
"Wusch" machte und die Sicherung im Sicherungskasten flog.

Auf der Suche nach dem Problem stieß ich schnell auf das Netzteil, in 
dem es verdächtig danach klang, als würde da ein Teil herumkullern. 
Aufgeschraubt, sah ich das angehängte Bild, auf dem man sieht, dass es 
einen IC geschossen hat.

Meine Frage: Warum?

Dasselbe Netzteil hat davor mit jener Lichterkette, von der ich 20 
ebenfalls parallele, funktionierende LEDs abzwackte und an die andere 
Lichterkette dranhängte, funktioniert (dort war allerdings, warum auch 
immer, die Schaltung ohne einen Vorwiderstand, was die vollen 4,5V 
(gemessen) auf die LEDs losließ und der Grund sein dürfte warum sich 
einige bald verabschiedeten, daher wollte ich die nur für Ersatzteile 
behalten).

Meinen Messungen mit 3xAA zufolge hätte sich das Netzteil nicht anders 
verhalten sollen, doch offenbar hat die Lichterkette am Netzteil mehr 
Strom gezogen und dem IC im Netzteil geschossen. Kurzschluss hat die 
Lichterkette aber keinen, denn selbst nach diesem missglückten Versuch 
funktioniert sie mit 3xAA so wie davor (=alle 40 LEDs leuchten).

Hier endet mein Verständnis, daher hoffe ich, dass mir einer von euch, 
auch wenn es sich hier um ein vergleichsweise primitives Projekt 
handelt, sagen kann, wo hier mein Fehler liegen könnte (es ginge mir ums 
Lernen).

Vielen Dank schonmal.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Max M. schrieb:
> Meine Frage: Warum?
Weil Sachen einfach mal kaputtgehen. Ich hatte schon zig Netzteile, die 
einfach so (auch ganz ohne LEDs) abgeraucht sind.
Wenn das nicht 3-4 mal hintereinander passiert, dann darfst du Zufall 
annehmen. Du kannst es auch Pech nennen.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Diese kleinen Netzteile mit VIPer, LNK oder TNY Ics sind ab und zu mal 
etwas mehr auf Kante genäht, weil die Verwendung stärkerer Chips Geld 
kostet, Kühlung kostet Material und damit wieder Geld. Also 
dimensioniert der BWLer so klein wie möglich und nur so gross wie nötig, 
damit es gerade so funktioniert.
Immerhin hat dieses Modell sogar ein Netzfilter, was nicht weggespart 
wurde. Ein Blick auf die Unterseite der Platine würde noch etwas mehr 
über die Kühlflächen und etwaige Einschaltstrombegrenzung aussagen.

von Frank (Gast)


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Max M. schrieb:
> Meine Frage: Warum?

Zufall.

von my2ct (Gast)


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Max M. schrieb:
> Weit entfernt von den maximalen 20mA, aber jedenfalls genug, damit die
> LEDs schön leuchten und länger leben sollten sie so ja glaube ich auch.

... , insbesondere die Batterie.

von Max M. (max_murks)


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Ich konnte heute die Lichterkette mit einem anderen Netzteil testen und 
durchmessen, sie funktioniert (wie erwartet) einwandfrei. Die hier 
geäußerten Vermutungen, wonach der Tot des letzten Netzteils Zufall 
gewesen sein dürfte, haben sich damit wohl bestätigt. Vielen Dank für 
eure Hilfe! :)

von ouch. (Gast)


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