Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Fehler bei Kleindrehbank


von Bernd F. (metallfunk)


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Meine kleine Uhrmacher-Drehbank zickt rum.
(Im wahrsten Sinne!)

Beim Einschalten: Hauptschalter 1, Taster 2, dreht sich der Motor
kurz an (zuckt), obwohl der eigentliche Motorschalter(Blau),
auf "Aus" steht.

Das ist jetzt schleichend gekommen und tritt nach längerer
Standzeit(1-3 Wochen) auf, nach längerem Betrieb ist der Fehler weg.

Wo soll ich suchen?

Den Schaltplan habe ich aus grottenschlechten Fotokopien
zusammengesetzt.

Grüße Bernd

von hinz (Gast)


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Bernd F. schrieb:
> Den Schaltplan habe ich aus grottenschlechten Fotokopien
> zusammengesetzt.

1.200px × 296px sind zu wenig.

von Thomas B. (thombde)


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He Bernd, mache mal den Schaltplan größer
Meine Hornbrille ist kaputt :-)

von Bernd F. (metallfunk)


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Hier nochmal der Schaltplan.
Das Zucken passiert , wenn der Taster (Rot2) gedrückt wird.

Grüße Bernd

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von Michael O. (warglblarg)


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Moin.

Also ich würde erstmal Z1 und C1 prüfen.

MfG Micha

von Mikrowilli (Gast)


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Wie fit bist Du in Schaltplanlesen und Umgang mit elektronischen 
Schaltungen? Ist es Dir möglich, für die Eingrenzung der Fehlerquelle 
einzelne Verbindungen zwischen den Baugruppen zu trennen, oder besteht 
die Steuerung aus gesteckten Leiterplatten, die man nur als komplette 
Leiterplatte herausziehen kann?

von Bernd F. (metallfunk)


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Ich bin Schlosser, aber sehr lernfähig.
Die Schaltung ist auf 3 Platinen verteilt.

Die ganze Maschine, einschließlich der Steuerung war vor
ca. 35 Jahren ein Ausbildungsstück bei Siemens.
Der Kasten ist zu 3 Viertel leer.

Meine Elektronikkenntnisse sind leider sehr rudimentär.

Viele Grüße
Bernd

: Bearbeitet durch User
von Mikrowilli (Gast)


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Dann folge mal Michaels Empfehlung: Ziehe die Baugruppe "Lastmodul" 
heraus und zeige ein Foto davon. Für die Überprüfung von C1 und Z1 müßte 
jeweils ein Anschluß dieser Bauteile vorübergehend gelöst werden; dann 
jeweils ausprobieren, ob das Zucken weg ist.

von Thomas B. (thombde)


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Das erinnert mich an eine Schleifmaschine (ABA ZB85) in unsere Firma.
Wenn das Ding warm oder kalt war, hatte das 5V-Netzteil sporadische 
Aussetzer.
Der Rechner hatte dann gesponnen und die Maschine machte alles, nur 
nicht das was sie soll.
Das Netzteil hat dann komplett die Leistungsplatine zerlegt.
Weil die H-Brücken in beiden Richtungen geschaltet haben.

Messe mal mit dem Oszi  am Netzteil (bei Kaltstart) ob da was auffällt.
Oder mal +-15V  extern einspeisen.

: Bearbeitet durch User
von Mikrowilli (Gast)


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Thomas,

Bernd ist Schlosser, kein Elektroniker; deshalb laß' uns mal langsam 
machen und ihn nicht mit einer schnellen und unkoordinierten Abfolge 
gutgemeinter Vorschläge überfordern. Ich nehme auch an, daß er 
vielleicht kein Oszilloskop zur Hand hat.

von wendelsberg (Gast)


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Mein Vorgehen waere, den R37 einseitig auszuloeten und dann zu testen, 
danach weiss man ob der Fehler im Leistungsteil steckt oder davor 
(weiter links)

wendelsberg

von Rainer V. (a_zip)


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Bernd F. schrieb:
> Das Zucken passiert , wenn der Taster (Rot2) gedrückt wird

Zucken bei Triac oder Thyristorsteuerungen deutet meist auf Fehler in 
der Ansteuerung hin. Natürlich kommt auch der Snubber in Frage. Und es 
zuckt sowohl beim ersten Einschalten, als auch später bei 
Tasterbetätigung? Da würde ich zuerst die Spannungsversorgung prüfen. 
Ist natürlich mühsam bis aussichtslos, wenn der TO nicht mindestens ein 
gutes Multimeter hat. Ich würde dringend empfehlen, sich Hilfe z.B. in 
einem der Reparatur-Shops zu suchen. Auf jeden Fall wäre es schade um 
die schöne Maschine!
Wünsche viel Erfolg, Gruß Rainer

von Helge (Gast)


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Das Relais K2 hat eine Selbsthaltung und einen Ruhekontakt, der den 
Drehzahlregler ausschaltet. Ich würde messen, ob das Relais bei 
ausgeschalteter/ausgesteckter Maschine den Pin 6 (Inhibit) vom TCA785 
sicher mit 0V kurzschließt. Bei 30 Jahren kann der Relaiskontakt 
oxidiert sein.

von Thomas B. (thombde)


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Mikrowilli schrieb:
> Thomas,
>
> Bernd ist Schlosser, kein Elektroniker;

Entschuldigung, wenn das stimmt hast Du hast natürlich Recht.
Aber irgendwo muss man ja anfangen, am besten am Netzteil.
Zumindest habe ich das so gelernt.

Aber der Bernd hat was auf dem Kasten.
Ich schätze Ihn sehr.

Eigentlich bin ich ja auch nur Werkzeugmacher.
Elektronik ist nur Hobby.

Ok, ich halte mich erstmal raus und lese lieber

Gruß
Thomas

von Bernd F. (metallfunk)


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Fehler gefunden?

Unter der Lupe gab es eine verdächtige Stelle.
Der Widerstand ist undefiniert (Kommt auf den Druck der Messspitze an).

Auf dem Schaltplan habe ich die Stelle markiert.

Nachlöten und gut ist?

Grüße Bernd

von Och keene Kenne (Gast)


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Sauber machen, dann gute Fotos anfertigen...

Könnte sein das dort eine Unterbrechung vorliegt.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Nachlöten. Das ist eine Eigenbau-Platine,
bei der jemand unsauber gearbeitet hat.

von Thorsten S. (thosch)


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Öha!
Von den Isolationsabständen her ist das im Hinblick auf
Netzspannung schonmal extrem sportlich
(um es mal positiv auszudrücken).

Nüchtern betrachtet kommt man zum
Urteil "unzulässig kleine Kriechstrecken".

Beim Aufbau auf Lochrasterplatine wäre es für
ausreichend Isolationsabstand nötig gewesen,
mindestens eine Lochreihe auszulassen und die Lötaugen
dieser Reihe zu entfernen

von Bernd F. (metallfunk)


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Ich war das nicht!
Das ist originaL Siemens.

Grüße Bernd

von Och keene Kenne (Gast)


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Bernd F. schrieb:
> Ich war das nicht!
> Das ist originaL Siemens.
>
> Grüße Bernd

Siemens, wer?

von Och keene Kenne (Gast)


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Das ist Niemals original Siemens.

von Mikrowilli (Gast)


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Hallo Bernd,

Thorstens Meinung zu den Isolationsabständen kann ich mich ohne 
Einschränkungen anschließen; aber immerhin scheint es so wie es ist ja 
schon seit einigen Jahrzehnten gutzugehen. Sieht aus wie ein 
Gemeinschaftsprojekt aus der Lehrwerkstatt...

Eine sporadische Unterbrechung an der von dir bezeichneten Stelle kann 
durchaus das Zucken des Antriebs verursachen. Also wie schon 
vorgeschlagen nachlöten und ausprobieren.

von Bernd F. (metallfunk)


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Nachgelötet und wieder eingebaut. Ob der Fehler wieder auf-
tritt, kann ich jetzt noch nicht sagen. Der Fehler kam ja nur
sporadisch.

Das Teil stammt wirklich aus der Lehrlingsausbildung von
Siemens-Karlsruhe.

Viele Grüße
Bernd

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Original Siemens... :D

Was ich immer mache wenn ich Schutzkleinspannung und Netzspannung auf 
einer Lochraster-Platine brauche, ich lege ein komplette Reihe 
dazwischen, die mit dem Schutzleiter verbunden ist. Wenn dann irgendwas 
überspringen sollte, geht's in den Schutzleiter und nicht in die 
Kleinspannung. Ich lege auch immer alle Kühlkörper auf der 
Netzspannungsseite auf den Schutzleiter, nur für den Fall, daß doch mal 
jemand unbedarf wissen will "wie heiß" die werden.

von Bernd F. (metallfunk)


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Die Maschine ist zwar klein, aber mechanisch hochwertig gebaut.
Die verwendeten Komponenten (Lager, Futter, usw.) sind erste
Sahne.

Laut dem damaligen Erbauer (Verkäufer) gab es Ausbaupläne:
Digitalanzeige (DRO) und sogar die Möglichkeit eine CNC
aus dem Teil zu bauen. Dazu habe ich leider nie Informationen
gefunden.

Das wäre bestimmt noch ein feines Bastelprojekt.

So, wie sie jetzt ist, ist sie für die Restaurierung von
Taschenuhren schon mal äußerst hilfreich.
(Für den groben Kram habe ich meine Voest-DA).

Viele Grüße
Bernd

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