Forum: HF, Funk und Felder FM-Radio im Bereich 78/79 MHz?


von Daniel (Gast)


Lesenswert?

Als ich neulich abends den Äther durchstöberte, entdeckte ich im 
Frequenzbereich 78/79 MHz mehrere FM-Radio-Sender, tw auch auf Deutsch. 
Wie kann ich diee zurodnen? Bzw aus welchem Land stammen diese? In DE 
ist das ja kein zugelassenes Sendeband. :)

von Milbe (Gast)


Lesenswert?

Das sind Überreichweiten der deutschsprachigen Stationen von Radio 
Timbuktu.

https://de.wikipedia.org/wiki/Timbuktu

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


Lesenswert?

Du hast den Empfang der unteren Spiegelfrequenzen durch den 
Superhetempfänger erfunden.

von Nichtverzweifelter (Gast)


Lesenswert?

Für manche Allergiker sind die Absonderungen der Milbe schädlich.

von Marek N. (Gast)


Lesenswert?

Die wichtigste Information fehlt: Welcher Empfänger (offensichtlich kein 
übliches UKW-Radio) und welche ZF?

Mal naiv die üblichen 10,7 MHz angenommen und man landet bei:
(78 + 10,7 + 10,7) MHz = 99,4 MHz

Was treibt man sich denn bei 78 MHz rum? Oberband ist doch von 
84,015–87,255 MHz und sollte schon digitalisiert sein ;-)

von Matthias (Gast)


Lesenswert?

Marek N. schrieb:
> 84,015–87,255 MHz und sollte schon digitalisiert sein

Und verschoben auf 380-400 MHz. ;-)

von Mike (Gast)


Lesenswert?

Marek N. schrieb:
> Welcher Empfänger (offensichtlich kein übliches UKW-Radio) und welche ZF?
Ich hatte bis vor allzu langer Zeit einen Sony-Weltempfänger, dessen 
UKW-Band von 76-108 MHz reichte. Ich hatte ihn Ende des letzten 
Jahrtausend in Frankreich gekauft. Da unten waren neben dem Behördenfunk 
auch einige Radiosender zu hören. Spiegelfrequenz glaube ich eher nicht, 
da es sich um einen hochwertigen Doppelsuperhet handelte. Ich vermute, 
dass das "Zubringer" zu Relaistationen waren.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


Lesenswert?

Mike schrieb:
> Ich hatte bis vor allzu langer Zeit einen Sony-Weltempfänger, dessen
> UKW-Band von 76-108 MHz reichte.

ab 76MHz kann man in Japan reguläre Stationen finden:
das geht da von 76 bis 90MHz

: Bearbeitet durch User
von Tom (Gast)


Lesenswert?

Waren dies alten analogen Weltempfänger im UKW-Bereich nicht meist nur 
Einfachsuper? Doppel- und Dreifachsuper waren die Geräte doch meist nur 
im LMK-Bereich. Und wenn, dennoch wäre ein Empfang von Spiegelfrequenzen 
und anderen Intermodulationsprodukten möglich.

Zubringer für Relais im UKW-Rundfunk gibt es in Deutschland nicht in dem 
Bereich von 78-79 MHz.

von Markus (Gast)


Lesenswert?

Matthias schrieb:
> Marek N. schrieb:
>> 84,015–87,255 MHz und sollte schon digitalisiert sein
>
> Und verschoben auf 380-400 MHz. ;-)

Also
1. In B-W z.B. funkt die Feuerwehr noch komplett analog in diesem 
Frequenzbereich.
2. Ist das Oberband auch nicht digitalisiert auf 380-400MHz 
"verschoben", sondern nur auf 390-395MHz.

von Marek N. (Gast)


Lesenswert?

Tom schrieb:
> Waren dies alten analogen Weltempfänger im UKW-Bereich nicht meist nur
> Einfachsuper? Doppel- und Dreifachsuper waren die Geräte doch meist nur
> im LMK-Bereich.

Sofern ich weiß, sind alle UKW-FM-Radios Einfachsuper.
Nur die "Amateure" faseln ständig was von Dopplelsuper, ohne sich dessen 
überhaupt bewusst zu sein, wie man denn bitteschön ein 150 kHz oder mehr 
breites FM-Signal in einer ZF-Lage von 455 kHz durch ein Keramikfilter 
bekommt. Da braucht man nun wirklich keine Keramikfilter, sondern ein 
RC-Bandpass täte es auch.

On-Topic: Ich hab einen Tecsun PL-680. Das kann man auch per 
Tastenkombination auf Japan-Band umschalten und auch da zeigt sich die 
Spiegelfrequenzproblematik, dass die regulären UKW-Sender dort unten zu 
hören sind.

von Marek N. (Gast)


Lesenswert?

P.S.: Wundert mich, dass die sonst so fortschrittlichen Japaner sich mit 
nur 14 MHz Zuteilungsbandbreite zufrieden geben, während man hierzulande 
praktisch keine vernünftige Frequenzkooridnation mehr machen kann, weil 
schon alles längst zugenfunzelt und totgedudelt wurde.

Beispiel: Im Großraum Bremen sind Antenne und FFN auf jeweils fünf 
Frequenzen zu empfangen. Würde man beiden Sendern jeweils einen 100 
kW-Leuchtturm zuteilen, wären sie immer noch in diesem Gebiet bestens zu 
empfangen, aber dann würden ja auf einen Schlag acht Frequenzen frei 
werden, die ja von weiteren Konkurrenzsendern verwendet werden könnten. 
Das darf natürlich nicht sein! Und so werden weiter diese Funzeln als 
Channel-Marker durchgefüttert. Ist ja egal, bezahlen tuts ja eh der 
"Verbraucher". - Nein Danke!

Ganz ehrlich: Da ist mir der Buzzer auf 4625 kHz mir sogar 
unterhaltsamer.

von Radiofreund (Gast)


Lesenswert?

Hallo

leider nur auf Englisch und etwas verwirrend

https://en.wikipedia.org/wiki/FM_broadcasting_in_Japan

Schade das dort relativ wenig über weitere Hintergründe zu lesen ist.

Ich nehme an das es wohl mit der zeit Entwicklung bzw. einführung des 
bezahlbaren Fernsehen "für alle" und die Topografie, Insellage und 
Bevölkerungsverteilung zusammenhängt.

Auch wird wohl Zusammenhänge mit den Verbrechen im 2WK und die Rolle als 
Verlierer geben - war ja was die entwicklung des FM UKW Rundfunk angings 
auch nicht anders.

Interessant auch zu sehen das Japan (siehe einen der Links in den 
Verlinkten Artikel) nicht die MW aufgegeben hat...

Radiofreund

von Radiofreund (Gast)


Lesenswert?

Radiofreund schrieb:
> entwicklung des FM UKW Rundfunk angings
> auch nicht anders.

....entwicklung des FM UKW Rundfunk bei uns in Deutschland anging ....

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


Lesenswert?

Marek N. schrieb:
> P.S.: Wundert mich, dass die sonst so fortschrittlichen Japaner sich mit
> nur 14 MHz Zuteilungsbandbreite zufrieden geben

viele Berge. Hohe Berge,
von denen man nur in Richtung Küsten "strahlen" muss.

Da kann man mit einem Sendemast viel abdecken.
Da braucht man dann nicht soviele Sender.

Insellage, keine angrenzenden Länder, die ins Land hinein senden.

von Karl B. (gustav)


Lesenswert?

Hi,
vielleicht Tropo-Scatter-Überreichweiten:
https://de.wikipedia.org/wiki/OIRT-Band

ciao
gustav

von oszi40 (Gast)


Lesenswert?

Karl B. schrieb:
> vielleicht Tropo-Scatter-Überreichweiten:

Hatten wir vor Jahren auch mit UKW Radio Luxemburg einen Tag.
Genauso könnten auch östliche Sender zeitweilig Überreichweiten haben. 
Heute wird noch in Russland, der Ukraine, der Republik Moldau und 
Weißrussland das OIRT-Band weiterhin intensiv genutzt.

von Karl B. (gustav)


Lesenswert?

oszi40 schrieb:
> Genauso könnten auch östliche Sender zeitweilig Überreichweiten haben.

Hi,
Empfang des Senders Steinkimmen Kanal 2 VHF Band I verzeichnete 
regelmäßig solche "Überreichweiten-Störungen".
Gibt's nicht mehr.
https://de.wikipedia.org/wiki/Sender_Steinkimmen

ciao
gustav

von Bert 0. (maschinist)


Lesenswert?

Karl B. schrieb:

> vielleicht Tropo-Scatter-Überreichweiten:
> https://de.wikipedia.org/wiki/OIRT-Band

Genau das, und nichts anderes.
Ein durchaus vorkommendes Phänomen, wenn am Anfang oder Ende des Winters 
Inversionswetterlagen auftreten und weitreichende Ducts solche 
Überreichweiten verursachen.


Gruß... Bert

von Debreziner (Gast)


Lesenswert?

Daniel schrieb:
> entdeckte ich im
> Frequenzbereich 78/79 MHz mehrere FM-Radio-Sender, tw auch auf Deutsch.

Mike schrieb:
> Ich vermute,
> dass das "Zubringer" zu Relaistationen waren.

Japp, um ca. 78 MHz (genauer 77,6-77,8) nennt der Frequenzplan der BNA 
2019 den Reportagefunk (Tonzubringerübertragung) max. 60W EIRP

Das erklärt auch die neueren UKW-Empfänger von 78-108 MHz.

"Reportagefunk" gehört zur Gattung des "nichtöffentlichen mobilen 
Landfunks" und kann von öffentlich-rechtlichen als auch privaten 
Rundfunkveranstaltern zur vorübergehenden Übermittlungen von Audio, 
Video, Daten und Steuerdaten verwendet werden.

von Frank Bockwurst (Gast)


Lesenswert?

Aber sowas macht man heute über 4G/5G Mobilfunk digital...

Glaube kaum, daß so ein Reportagefunk noch aktiv ist.

Das OIRT Rundfunkband (Russland?) hat doch auch tiefere Frequenzen. 
Ansonsten müßte man doch schnell am Programm merken was das für ein 
Sender ist. Nachrichten zur vollen Stunde...

von Ralph B. (rberres)


Lesenswert?

Marek N. schrieb:
> Beispiel: Im Großraum Bremen sind Antenne und FFN auf jeweils fünf
> Frequenzen zu empfangen. Würde man beiden Sendern jeweils einen 100
> kW-Leuchtturm zuteilen, wären sie immer noch in diesem Gebiet bestens zu
> empfangen, aber dann würden ja auf einen Schlag acht Frequenzen frei
> werden, die ja von weiteren Konkurrenzsendern verwendet werden könnten.

jetzt bringe ich mal einen wirtschaftlichen Aspekt ins Spiel.

Was ist billiger? 24 Stunden am Tag 7 Tage die Woche 5 Stück 100W Sender 
zu betreiben oder 1 100KW Sender zu betreiben?

Warscheinlich wird der geringere Stromverbrauch von 5 100W Sendern 
gegenüber dem 100KW Sender schon in kürzester Zeit die Mehrkosten von 5 
Lizenzen gegenüber 1 Lizenz amortisiert haben.

Hinzu kommt zumindest in bergigen Land , das man die 100W Sender so 
plaziert, das man Gebiete ausleuchtet, wo ein zentraler 100KW Sender 
sonst nicht hinkommt. Man nennt diese kleinen Sende auch Füllsender.

Ralph Berres

von Wolfgang (Gast)


Lesenswert?

Daniel schrieb:
> Als ich neulich abends den Äther durchstöberte, entdeckte ich im
> Frequenzbereich 78/79 MHz mehrere FM-Radio-Sender, tw auch auf Deutsch.

Dann warte, bis die (meist zur vollen Stunde) ihren Programmnamen 
verraten.
In dem Frequenzbereich kann es sich auch um nichtöffentlichen PMSE-Funk 
handeln.
https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Sachgebiete/Telekommunikation/Unternehmen_Institutionen/Frequenzen/Firmennetze/PMSE/PMSE-node.html

von Ham (Gast)


Lesenswert?

> Was ist billiger? 24 Stunden am Tag 7 Tage die Woche 5 Stück 100W Sender
> zu betreiben oder 1 100KW Sender zu betreiben?

Im ÖR-Hörfunk (Grundnetzsender) kommen oft Sender mit einer Ausgangs-
leistung von ca. 10kW zu Einsatz. Der Antennengewinn (meist Dipolfelder) 
bringt dann eine ERP in der Grössenordnung von etwa 100kW.

von Old P. (Firma: nix) (old-papa)


Lesenswert?

Hmmm, gab (gibt) es nicht in Osteuropa da unten reguläre Programme? Mir 
ist so, als wäre das schon in Polen mal so. Bin aber nichtmehr auf dem 
Laufenden.

Doch Spiegelfrequenzen erscheinen mir auch wahrscheinlicher.

Old-Papa

von Sebi (Gast)


Lesenswert?

Das ist Empfang der Spiegelfrequenz.
Zur Prüfung 21,4MHz draufrechnen und dort dann den gleichen Sender 
suchen.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.