Hallo, ein Bekannter bat mich, sein von aussen noch unauffälliges altes Grundig/Audi Autoradio zu sichten. Nach dem Laufwerksausbau sah ich den Wasserschaden mit Grünspan, Rost und einem weissen Schleier - viele Elkoanschlüsse hinne = Totalschaden. Ersatzradio gleicher Type kommt bald und ich behalte die Frontplatte mit Display, (die haben manchmal Anzeigefehler), das Kassettenlaufwerk und vlt. noch die beiden Endstufen ICs? Sonst sehe ich da nichts erhaltenswertes, also den Rest zur Schrottkiste, oder? --- Nochwas. In einer WaMa sah ich, daß die Elektronikplatine von einer Folie gegen Tropfwasser von oben geschützt wurde - Da machts doch Sinn, den unteren Deckel vom Alten Radio als Dach fürs Ersatzradio zu nutzen, oder spricht was dagegen? Da ist eine feste Folie und ich bräucht nur drei Streifen PVC-Band...
Die Löcher in Deckel und Boden sind nicht zur Material- und Gewichtsersparnis, sondern sie werden benötigt, damit die Wärme abgeführt werden kann. Ein in diesen Bereichen abgeklebter Deckel führt zum baldigen Tod des Radios. Ein Autoradio ist halt keine Waschmaschine.
Die eigentliche Frage ist doch wie ist da Wasser reingekommen. Das Radio sitzt aoch in der Mittelkonsole? Wenn es da von der Frontscheibe reinläuft ist es eine Frage der Zeit bis noch mehr kaputt geht.
Hallo Auslöter schrieb: > das Kassettenlaufwerk Auslöter schrieb: > Sonst sehe ich da nichts erhaltenswertes, also den Rest zur > Schrottkiste, oder? Ja absolut - selbst mein Autoradio Baujahr 1996 (also das Auto das Radio zumindest von der Entwicklung her ist nach mindestens 2 Jahre älter immerhin>: MP3 auf CD gab es aber schon und wurde bzw. wird unterstützt...) schon damals schon eher in der Unterklasse angesiedelt hatte schon kein Kassettenlaufwerk mehr - ich kenne sowas im größeren Umfang im Autoumfeld noch aus meiner Kindheit und Jugend - mit schön wärmebehandelten Tonträgern war die "Musik" öfter sehr speziell... Und nein ich bin kein 30 jähriger "Jüngling" mehr sondern so langsam in der in der Klasse "Kindergartengruppe der alten Säcke" - bis zum vollwertigen "Alter Sack Abschluss" dauert es zwar noch - aber der Anfang ist schon gemacht... ;-) Kassettenradios sind ungefähr noch so Praxisrelevant wie Bildröhrenmonitore... So manches von früher (wobei das weniger handfestes ist) hätte ich gerne heute noch - aber sowohl so ziemliche alle Kassettensysteme mit Magnetbändern, Bildröhrensichtgeräte ;-) als auch selbst gebrannte DVDs zur Datensicherung und als Träger von "Sicherheitskopien"... von Filmen weine ich nicht eine einzige Träne nach sondern bin froh das dieses Geschichte ist. Praktiker
Beitrag #6606712 wurde von einem Moderator gelöscht.
Günni schrieb: > Die Löcher in Deckel und Boden sind nicht zur Material- und > Gewichtsersparnis, sondern sie werden benötigt, damit die Wärme > abgeführt werden kann. Ein in diesen Bereichen abgeklebter Deckel führt > zum baldigen Tod des Radios. Du tust so, als ob das Blech ein perfekter Wärmeisolator wäre. Über die Blechoberfläche kann einiges an Wärme an die Umgebung abgegeben werden.
Es gibt aber auch voll gekapselte Nachbrenner, so what? War gerade im Lager und hab mir drei Dutzend Serienteile aus der Zeit um die Nuller Jahre an. Alles halb so wild, viele volldicht, einige mit wenigen Löchern und bei einigen wurden diese wenigen Lochreihen wieder ab Werk nachträglich verengt und sogar versiegelt - wohl damit keine Heissluft von aussen eindringt... da streiten sich die Geister. Nachdem ich das sah bin ich voll beruhigt. Das ist ein schlichtes Standardradio und keine Dröhnmaschine.
Udo S. schrieb: > Die eigentliche Frage ist doch wie ist da Wasser reingekommen. Für mich nicht wirklich. Mein Bekannter vermutet durchs hantieren einer Person - da aber noch was echt undicht sein könnte, halt ich mich aber ganz heraus und möcht die genauere Ursache gar nicht wissen, vereiteln reicht mir wenns Wasser vorbeiläuft ;) Praktiker schrieb: > Kassettenradios sind ungefähr noch so Praxisrelevant wie > Bildröhrenmonitore... ;) da läuft auch gar kein Band, da ist alles etwas anders - der Kassettenschacht ist die Schnittstelle vom Smartphone zur KfZ-Anlage sozusagen Tonkopf an Tonkopf.
Ich habe lange Jahre Autoradios repariert, und Wasserschäden kamen zwar selten, aber hin und wieder eben doch, vor. Ein Gerät mit Wasserschaden kann man wegschmeißen, wenn es wirklich verheerende Schäden gegeben hat, das Wasser schon IN Bauteile eingedrungen ist- das kam aber nie vor. Geringe Mengen Wasser richten eigentlich nur begrenzten Schaden an. Ich habe bei solchen Geräte sehr sorgfältig mit Isopropanol oder reinem Alkohol und einem harten Pinsel die Platinen vom gereinigt, bis auch der "Grünspan" überall weg war. Vor allem auch UNTER Bauteilen, das ist manchmal nicht einfach, sowie auch zwischen dicht benachbarten Anschlüssen, wie bei IC's. Eine Lupe ist auf jeden Fall hilfreich. Nach Zwischendurch- Trocknungsgängen habe ich getestet, ob die Funktionen wieder vorhanden waren. Danach habe ich die mattgewordene Oberfläche mit Leiterplattenlack oder Kolophonium- Spiritus- Lösung eingepinselt. Bleibt nur die Frage, ob sich das lohnt. Ich konnte bisher alle solcher Leichen wiederbeleben, das Ganze kann aber eine tagelange Arbeit bedeuten.
Um das ordentlich zu reinigen müsste man das IC eigentlich runternehmen. Habe 3 Jahre lang Garantiereparaturen an Autoradios durchgeführt. Wasser ist noch das harmloseste was so in Radios eingedrungen war. Mit der Vakuumlötstation gehen die SMD-IC ja prima ab und wieder drauf. Wenn ich jetzt so was hätte, könnte ich das mit meiner Hobbyausrüstung gar nicht machen, da würde ich es wegwerfen. Aber probier doch einfach aus die Pins am IC und den anderen Stellen ordentlich zu reinigen. Reicht vielleicht schon. Dann Lack drüber.
Dietmar S. schrieb: > ordentlich zu reinigen Die Leiterplatte reinigen mag noch schleichen. Ob es ein dauerhafter Erfolg wird? Bei mechanischen Teilen wir wohl Rost einen Streich spielen. Versuch macht klug. Der Weg Tonne bleibt immer noch.
Wolfgang schrieb: > Du tust so, als ob das Blech ein perfekter Wärmeisolator wäre. Über die > Blechoberfläche kann einiges an Wärme an die Umgebung abgegeben werden. Die Kühlung erfolgt durch Konvektion, d.h. die Luft muss strömen können. Teilweise wurden die Kühlbleche sogar von der Fläche her verringert, aber so geformt, dass ein Kamin entstand. Der kühlte besser als eine größere Fläche. Ich habe selbst einige Autoradios mit "Wasserschaden" repariert. Es gab Autos bei denen Wasser von der Scheibe durch spröde gewordene Dichtungen auf das Radio tropfte. Und wenn das im Winter Scheibenwaschwasser mit Salzanteilen war, wurde die Reparatur teilweise interessant (weggegammelte Leiterbahnen flicken). Die Radios habe ich aber alle wieder zum Laufen bekommen.
Edi M. schrieb: > Vor allem auch UNTER Bauteilen Schlimmer, der Elementarfraß ist IN den Bauteilen, ähnlich trocken wie bei der Zinkpest, nicht nur zersetztes zu Staub zerfallenes Metall, sogar das Plastik ist zwischen den IC-Anschlüssen weggeplatzt - am quadratischen IC. Ähnliches tun ausgelaufene Alkalizellen, da aber nass und damit rotziger. Hab da nur noch die große Ringdrossel abgelötet und die 7.5A Si raus. Die Endstufen haben mir zuviel Haxen zum auslöten - da kauf ich lieber Frische. Egal, hab für lau Ersatz organisiert, sogar mit Codekarte - Muss nur sorgen, daß es sich nicht wiederholt, soll ja nur das letzte Radio im Fahrzeug des Bekannten sein...
Günni schrieb: > Die Kühlung erfolgt durch Konvektion Das mag in irgendwelchen Heizlüftern so sein, aber hier nicht hauptsächlich. Erst kommt die Weg-Leitung am riesigen Kupferblech-KK der Endstufe und durch anschließender Ab-Strahlung zur Seite. Innen wirds nicht sonderlich heiß. Die Logikchips auf der Grundplatte haben auch kaum zu tun und die übrigen Paar SMDs leiten auf die wärmetechnisch voll isolierte Grundplatte, die unten sowieso alles verstopft. Dann verstopft auch noch das Laufwerk den Restplatz. Luft allein macht da somit den allerkleinsten Teil, daran ists nicht krepiert und wird auch später nicht.
Auslöter schrieb: > Erst kommt die Weg-Leitung am riesigen Kupferblech-KK der Endstufe und > durch anschließender Ab-Strahlung zur Seite. Innen wirds nicht > sonderlich heiß. > > Die Logikchips auf der Grundplatte haben auch kaum zu tun und die > übrigen Paar SMDs leiten auf die wärmetechnisch voll isolierte > Grundplatte, die unten sowieso alles verstopft. Dann verstopft auch noch > das Laufwerk den Restplatz. Bis hierhin glaubt man fast, Du habest das Problem erkannt. > Luft allein macht da somit den allerkleinsten Teil, daran ists nicht > krepiert und wird auch später nicht. Der Luftstrom (das bißchen) ist völlig unabdingbar! Aber mach - und berichte bitte davon (auch vom Mißerfolg, bitte - den ich für extremst wahrscheinlich halte). Auslöter schrieb: > Alles halb so wild, viele volldicht, einige mit > wenigen Löchern und bei einigen wurden diese wenigen Lochreihen wieder > ab Werk nachträglich verengt und sogar versiegelt - wohl damit keine > Heissluft von aussen eindringt... da streiten sich die Geister. Du gehst von der schieren Optik ganz div. konzeptionierter zeitlich naheliegend gefertigter "Kollegen" aus? Oben wurde "Kamin" genannt - die Planung eines Kühlkonzepts ist "Kunst", zumeist schwer "auf Kante", und gerade dann am schwierigsten, wenn ganz wenig Luftstrom und so gut wie gar keine AB-LEITUNG im Spiel ist... das bißchen Luftstrom also sozusagen essentiell ist. Und die ganzen Einzelheiten kann vielleicht nicht mal ein Kollege des tats. Planers vollst. ergründen oder auch sicher in der Wirksamkeit (oder Wichtigkeit) beurteilen. Aber Du glaubst, das einfach so zu können... als Kühl-Laie? Man kann nur sagen: Deine Schlußfolgerungen gehen sowas von daneben, es besteht höchste Lebensgefahr für Dein verklebtes Radio durch Erstickheiztod. Wie gesagt: Bitte berichte. Kurz: Sei dann - ob Deiner hier bis jetzt gezeigten "Springinsfeld-Einstellung" - bitte nicht plötzlich zu feige, den Mißerfolg zu verkünden (!). Denn so, wie Deine schriftlich verfaßten (und mit tiefster Überzeugung vorgetragenen) Falschannahmen/Fehlrückschlüsse bestimmt den einen oder anderen künftigen Leser überzeugen ... bist Du eben nach alledem (so Du denn Ehre im Leib hast) der Wahrheit (also diese der Nachwelt zu eröffnen) irgendwo verpflichtet. ;)
(Wenn Dein Radio diese "Versiegelung" bis nach C. überlebt, bin ich bereit, Deinem genialen Wasserschutzkonzept Tribut zu zollen, und offiziell für meine furchtbar übertriebene Hasenfüßigkeit Abbitte zu leisten. Aber ich glaube ganz ehrlich, daß das nicht gut gehen kann: Einem vorh. Kühlkonzept mit (etwas) Luftstrom selbigen nun einfach wegzunehmen, sehe ich als versuchten Totschlag... also des Radios, das im Gegensatz zu Dir "gesiebte Luft" meiner Ansicht nach unbedingt haben will.)
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.