Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Simulation CD Laufwerk


von S. K. (m-d-ley)


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Hallo,
ich weiss garnicht wirklich in welche Kategorie das gehört und hoffe 
hier ist es richtig.

Meine Idee wäre es bei Musikanlagen, welche ein CD Laufwerk haben, 
dieses durch einen MP3 player zu ersetzen. Dies soll nicht auf der 
Audioebene passieren, sondern am besten auf der direkten Laufwerksebene 
(Laser oder Laserelektronik) um dies sehr universell zu machen.

Die Ausgabe der Laserdiode aus dem Laufwerk muss ja einheitlich sein, 
damit am auf jedem CD Player der gleiche Inhalt ausgegeben wird, wenn 
man nun einen MP3 Player mit einem Mikrocontroller koppelt, müsste es 
doch möglich sein, dass der Mikrocontroller das eingehende Audiosignal 
aus dem MP3 Player umwandelt in ein Signal, welches der Laser einer 
Audio CD ausgeben würde, somit könnte man mit ein wenig handwerklichem 
Geschick jedes Laufwerk MP3 oder Bluetooth fähig machen.

Hat sich da schonmal jemand mit den Standards der Laserelektronik 
auseinandergesetzt?

von Jack V. (jackv)


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Sven K. schrieb:
> Dies soll nicht auf der
> Audioebene passieren, sondern am besten auf der direkten Laufwerksebene
> (Laser oder Laserelektronik) um dies sehr universell zu machen.

Das erscheint mir nicht sehr durchdacht: wenn du bei einem gegebenen 
CD-Player den Lesekopf durch eigene Elektronik ersetzt, ist das so 
ziemlich genau das Gegenteil von universell. Universell wäre: irgendein 
Gerät mit Line-Out nehmen, und das an den CD-Eingang des Verstärkers 
hängen – das geht nämlich bei nahezu jeder Anlage mit separatem 
CD-Player.

von Günni (Gast)


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Das ist etwas komplexer. Der Laserstrahl wird von der CD gespiegelt und 
fällt auf 4 (oder 6)Diodensegmente. Durch Summen- und Differenzbildung 
werden hier die Signale für die Ansteuerung der Tracking- und 
Fokusservos gewonnen. Das Summensignal enthält die eigentliche 
Information. Für die Taktrückgewinnung werden aus ursprünglich 8 Bit auf 
der CD 14 Bit gemacht ("EFM" = eight fourteen modulation). Der 
Datenstrom nach der Taktrückgewinnung und der EFM-Rückwandlung enthält 
noch Redundanzbits zur Fehlerkorrektur und die "Subcode"-Information mit 
Positionsinformationen und Informationen über den Titel, den Künstler 
usw.. Außerdem liegen die einzelnen zusammengehörigen Bits nicht 
nebeneinander sondern sind mit Abstand zueinander angeordnet, damit ein 
Staubteilchen oder Kratzer nicht gleich zu Aussetzern führt.

von Thorsten O. (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite


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Das gabs als Selbstbauprojekt vor >20 Jahren von der c't, nannte sich 
"Pump" osder so ähnlich. Alter PC mit CD-Rom, Platine mit MP3-Decoder 
und optional noch ein LCD und ein paar Tasten zur Bedienung. Ich hatte 
damals auch so ein Ding, das hatte ich in das Gehäuse eines entkernten 
Sony CD-Players integriert.

Aber warum soll man sich heute noch so ein Gebastel antun? Es gibt 
CD-Player mit Netzwerkanschluss, die auch MP3s vom NAS und wenn es sein 
muss auch Spotify & Co wiedergeben können.

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann

von Einer (Gast)


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Dazu müßte dein Emulator wissen welche stelle der CD das Laufwerk lesen 
will.
Auch mußt du on the fly ein CD Image erstellen mit TOC und Tracks.

Das wird sicher viel viel viel schwieriger als es sich erstmal anhört.

Mit einem vorhandenem MP3 Player wird das eh nichts.
Also komplette Eigenentwicklung! Ich will nicht sagen unmöglich, 
aber....

PS. Es gibt schöne mp3player für den Kassettenschacht, da kann man sogar 
vor und zurückspulen wie gewohnt.

von Olaf (Gast)


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> Hat sich da schonmal jemand mit den Standards der Laserelektronik
> auseinandergesetzt?

Viele Leute haben das getan. Deine Vorstellung von der Funktion eines
CD-Laufwerks sind so weit weg von der Realitaet das wir hier gerade
alle vor Lachen auf dem Boden liegen.

Olaf

von S. K. (m-d-ley)


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Olaf schrieb:
>> Hat sich da schonmal jemand mit den Standards der
> Laserelektronik
>> auseinandergesetzt?
>
> Viele Leute haben das getan. Deine Vorstellung von der Funktion eines
> CD-Laufwerks sind so weit weg von der Realitaet das wir hier gerade
> alle vor Lachen auf dem Boden liegen.
> Olaf

Dann kläre mich auf, wenn es so lustig ist.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Sven K. schrieb:
> Dann kläre mich auf, wenn es so lustig ist.

Wirlich? Ok, es geht damit los, das ein Laufwerk nach dem Einlegen der 
CD einen Initialisierungslauf macht. Der Laser wird auf die CD Mitte 
gezogen und die Ablaufsteuerung erwartet ein Signal vom 'Spur 0 Sensor', 
wenn man den mal so nennen möchte. Dann wird die Linse mit 
eingeschalteten Laser fokussiert und möchte eine Reflexion erkennen. 
Darauf wird fokussiert und dann der Spindelmotor gestartet und so 
geregelt, das ein konstanter, lesbarer Bitstrom vom Laser empfangen 
wird. Dann beginnt die Suche nach der TOC. Dazu werden die Spurinfos 
gelesen. All das muss dein Device sinnvoll produzieren, sonst gibts ein 
'No Disc'.

Lassen wir mal den Verwaltungskram der TOC ausser Betracht, muss dein 
Device nun einen unterbrechungsfreien, konstanten Bitstrom produzieren, 
der genauso kodiert ist wie die Pits auf der CD. Schon das wird den 
Gelegenheitsbastler vor grosse Probleme stellen. Nebenbei sind Zeit- und 
Spurinfos eingebettet, die du genauso produzieren müsstest, damit die 
Ablaufsteuerung nicht durchdreht.
Mit anderen Worten: Vergiss es.
Wer ein CD Laufwerk durch was anderes ersetzen möchte, kappt die 
Audiokabel und speist da etwas nach seinem Willen ein.

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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Wenn das Laufwerk einen Lesefehler erkennt, will es den fehlerhaften 
Teil erneut lesen. Wie willst du diese Situation erkennen um die 
passenden Daten zu liefern?

Die gerade gelesene Position ergibt sich nicht nur aus den Schritten des 
Antriebes, sondern auch aus der analogen Steuerspannung der Linse. Die 
kann das Laufwerk nämlich auch ein bisschen hin und her kippen um genau 
der Spur zu folgen, die es gerade lesen will.

Deswegen können CD#s auch noch gelesen werden, wenn sie ein bisschen 
Unwucht habe ein eiern.

von Schlaumaier (Gast)


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Thorsten O. schrieb:
> Das gabs als Selbstbauprojekt vor >20 Jahren von der c't, nannte sich
> "Pump" osder so ähnlich. Alter PC mit CD-Rom, Platine mit MP3-Decoder
> und optional noch ein LCD und ein paar Tasten zur Bedienung. Ich hatte
> damals auch so ein Ding, das hatte ich in das Gehäuse eines entkernten
> Sony CD-Players integriert.

Das wurde sogar professionell verkauft.  Von Terratec nannte sich M3PO.

Was das Projekt des TO angeht.

Alles ist möglich. Aber die Kosten würde locker 5 Stellig werden meiner 
Meinung nach.  Selbst wenn man das CD-Laufwerk ausbaut und anstelle ein 
MP3-Player einbaut wäre es ein rießen Aufwand.

Jedenfalls kann ich mir keine Praktikable Lösung vorstellen.

Was machbar wäre (aber Unsinn). Den CD-Player ausbauen, eine Steuerung 
einbauen die die Anfragen des Ports (IDE o. modern Sata) erkennt und 
dann die Daten liefert die auf der SD-Karte liegen.  Das ist technisch 
kaum ein Problem, aber die Software wäre eine gigantische Aufgabe.

Die Lade/Blende würde man mit Tasten und einen Display ausstatten mit 
der man die CD-Nr. auswählt die man spielen will. Ähnlich wie bei meinen 
200er CD-Wechsler.

von 123 (Gast)


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, ... Wieso die CD Simulieren?
Wieso nicht das ganze "Laufwerk"?
So ein HIFI CD Laufwerk besteht normalerweise aus 2 teilen. Einmal das 
eigentlich CD Laufwerk mit dem Spindelmotor und der ganzen optik. Sowie 
dem dazugehörigen frontend.
vom dem CD Laufwerk selber gabs glaube ich nur eine handvoll hersteller, 
Die sind dort Jährlich im 8 stelligen bereich gefertigt worden. Damit 
sind bei vielen HIFI geräten die gleichen Laufwerke verbaut. und die 
hersteller haben innerhalb ihrer generationen penibelst auf 
kompatibilität geachtet.
Das Frontend war dan wieder Hersteller spezifisch, welche funktion da 
jetzt wo drin ist kann ich nicht genau sagen.

PS. zu den zeit als MP3 CDs populär wurden haben die Hersteller sich 
auch tiereisch gefreut wenn irgend ein MusickLabel mal wieder eine nicht 
RedBook konforme UN-CD auf den Markt geschmissen hat. (Orginal CDs die 
nicht mahr aus dem Autoradio raus wollten weil sie "Digital" so verbogen 
waren das die FW darin abgeschmirt ist, Apple war glaube auch davon 
betroffen.)

von Stefan F. (Gast)


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123 schrieb:
> Orginal CDs die nicht mahr aus dem Autoradio raus wollten

Kenne ich noch. Das war ein mega Fail. Irgendwann mussten die Hersteller 
einen entsprechenden Hinweis auf die Verpackung drucken, danach 
verschwand diese Marotte wieder ziemlich schnell.

von Gerhard (Gast)


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Ich hätte eine Lösung für dein Problem. Du simulierst nicht die 
Lasereinheit, sondern die CD! Dann findet der Laser genau das, was er 
braucht, und kann die ganzen komplizierten Sachen wie Fokussierung und 
Spurverfolgung und was weiß ich noch machen. Emulator-Equipment gibt es 
günstig im Handel: MP3-Player, CD-Brenner und Rohlinge!

Übrigens, reine Audio-CD-Laufwerke lesen fehlerhafte Stellen nicht 
erneut ein, weil das Abspielen ja in "Echtzeit" erfolgt und der Takt der 
gesamten Laufwerkselektronik an der Audio-Samplerate hängt. Stattdessen 
werden über eine CIRC-Fehlerkorrektur die meisten fehlerhaften Daten 
ausgebügelt. Wenn die fehlschlägt, wird das Audiosignal interpoliert. 
Und wenn der Fehler auch dafür zu groß ist, wird der Audio-Ausgang kurz 
stummgeschaltet und das Track-Servo bleibt stehen oder springt zur einer 
der nächsten Spuren. Man kennt ja diese klassischen "Hängenbleiber" von 
stark verkratzten CDs, ähnlich einer Schallplatte.

von Stefan F. (Gast)


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Gerhard schrieb:
> Übrigens, reine Audio-CD-Laufwerke lesen fehlerhafte Stellen nicht
> erneut ein,

Dann gehe mal mit einem Discman Joggen.

Natürlich lesen sie erneut ein - wenn der Fehler nur groß genug ist.

von Schlaumaier (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Dann gehe mal mit einem Discman Joggen.

;)

Die haben auch Zeit genug die Teile. Die sind Schock-Resident weil sie 
nicht DIREKT Streamen sondern aus einen kleinen Ram-Puffer. Ich der 
Werbung nennt man was dann 30 Sekunden Schock-Residenten-Puffer.

Ich hatte so ein Teil bevor die Mp3 raus kamen. Die 30 Sekunden hatte 
man in der Bahn nämlich dringend nötig. Meiner konnte sogar VCD Spielen. 
;)

von Olaf (Gast)


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> > Übrigens, reine Audio-CD-Laufwerke lesen fehlerhafte Stellen nicht>
> > erneut ein,

> Dann gehe mal mit einem Discman Joggen.
> Natürlich lesen sie erneut ein - wenn der Fehler nur groß genug ist.

Das sind alles Vereinfachungen die je nach Laufwerk noch stark 
unterschiedlich sein koennen.

Eine Audio-CD hat erst mal eine Fehlerdekodierung wie auch eine DatenCD, 
dann gibt es aber noch die Moeglichkeit der Interpolation wenn 
Fehlerdekodierung nicht ausreicht. Fruehe CD-Player hatten nur einen 
relativ kleinen Speicher (2k), der reichte gerade als FIFO um 
Drehzahlschwankungen des Motors zu regeln. Spaetere hatten dann auch 
noch mehr Speicher damit man damit joggen gehen konnte. Ich hoffe ihr 
habt dann einen guten Guertel damit die Jogginghose nicht nach wenigen 
Schritten auf Kniehoehe haengt. :-D

Und nicht jeder Hersteller hat das immer gleich gemacht!

Ausserdem vermute ich mal das heutige CD-Player garkeine CD-Player mehr 
sind sondern Daten-CD-Player die auch AudioCDs lesen koennen. Ist jetzt 
reine Vermutung, aber der Verdacht liegt nahe weil man mittlerweile auch 
erwartet MP3s auf einer CD abspielen zu koennen. Unterscheiden kann man 
das an der Einlesezeit. Ein Audioplayer braucht vielleicht 1-2s Sekunden 
nach dem zufahren der Schublade bis er losspielen kann, die Datenteile 
sind viel lahmer weil sie die ganzen Protokollschichten durchgehen 
muessen.
Und diese alten echten Audio-CD-Player sind auch VIEL besser wenn man 
eine CD im schlechten Zustand hat. .-)

Olaf

von Stefan F. (Gast)


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Olaf schrieb:
> Und diese alten echten Audio-CD-Player sind auch VIEL besser wenn man
> eine CD im schlechten Zustand hat. .-)

Ich hatte neulich Probleme, ein Poliermittel zu kaufen. Gab es einfach 
nirgendwo mehr in der Stadt. Da entdeckte ich, dass es auch mit 
Zahnpasta geht.

von Olaf (Gast)


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> Ich hatte neulich Probleme, ein Poliermittel zu kaufen.

Pah! Du hast noch keine richtig schlechten CDs gesehen. Geh mal in deine 
Stadtbibliothek und schau dir da mal die Ausleih-CDs an und staune. :-)

> Gab es einfach nirgendwo mehr in der Stadt.

Notfalls im Motorradladen oder Autozubehoer. Die polieren auch immer 
alles.

Hilft aber nur bei sehr kleinen und oberflaechlichen KRatzern. Wenn du 
damit eine konkave Linse reinpolierst ist das fuer die Auswertung 
problematischer als einmal einen Kratzer zu interpolieren.

Meine Referenz zum einlesen ist im uebrigen ein Plextor 4plex. Ich 
glaube das Teil koennte sogar Bierdeckel abspielen. Sowas gibt es heute 
gar nicht mehr.

Olaf

von Schlaumaier (Gast)


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Olaf schrieb:
> Ist jetzt
> reine Vermutung, aber der Verdacht liegt nahe weil man mittlerweile auch
> erwartet MP3s auf einer CD abspielen zu koennen.

Hihi. Das erinnert mich an den Skandal wo Luxus-Autos billigste 
CD-Laufwerke aus den PC-Bereich eingebaut bekommen haben. Funktionierte 
auch prima. Bis die Musikindustrie anfing ein Kopierschutz auf die 
AUDIO-CD zu machen, mit der ein PC-Laufwerk nix anfangen konnte und 
streikte.

Ein Freund hat gekotzt trotz 1000 Euro Auto-Radio ;)

Olaf schrieb:
> Ich hoffe ihr habt dann einen guten Guertel damit die Jogginghose nicht nach 
wenigen  Schritten auf Kniehoehe haengt. :-D

Naja es gibt ja noch Hosenträger.

Aber ich habe mein CD-Walkman nur im Zug genutzt, weil mein DIAMOND-RIO 
300 nur 2 x 16 MB Speicher hatte. Und die Ossis das Teil für ein 
Hörgerät gehalten haben. ;) Aber das Schock-Resident ist dabei sehr 
wichtig. Wegen den Schienen. JEDEN Übergang macht Probleme. Und bei 
gewissen Weichen hat nicht einmal die 30 Sek. gereicht bis der sich 
wieder gefangen hatte.

Man war ich froh als ich dann den neuen MP3-Player (mit echten 
AA-Batterien und CF-Karte) bekommen hatte.

von Hmmm (Gast)


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Schlaumaier schrieb:
> Hihi. Das erinnert mich an den Skandal wo Luxus-Autos billigste
> CD-Laufwerke aus den PC-Bereich eingebaut bekommen haben. Funktionierte
> auch prima. Bis die Musikindustrie anfing ein Kopierschutz auf die
> AUDIO-CD zu machen, mit der ein PC-Laufwerk nix anfangen konnte und
> streikte.

Schon wieder ungesundes Halbwissen.

Das hat nichts mit "billigsten CD-Laufwerken" zu tun, sondern damit, 
dass einer der Kopierschutz-Ansätze darin bestand, eine weitere Session 
zum Irritieren von Multi-Session-fähigen Laufwerken (wozu reine 
Audio-Player i.d.R. nicht gehörten) auf die CD zu brennen.

Der "Skandal" bestand eher darin, dass solche nicht standardkonformen 
Murks-CDs damals noch nicht als solche gekennzeichnet werden mussten.

Aber jetzt kommt bestimmt wieder Dein übliches Sozialneid-Gebrabbel, 
dass ein "Luxus-Auto" reine Verschwendung wäre und Dein Fiat aus den 
90ern abgesehen vom kürzlich erwähnten Motorschaden heute noch läuft.

von Schlaumaier (Gast)


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Hmmm schrieb:
> Der "Skandal" bestand eher darin, dass solche nicht standardkonformen
> Murks-CDs damals noch nicht als solche gekennzeichnet werden mussten.

Wenn ich ein AUDIO-CD-Laufwerk kaufe, erwarte ich das ein 
AUDIO-CD-Laufwerk drin ist, und nicht ein wessentlich billigeres 
PC-Laufwerk.

Das hat NIX mit Kennzeichnungen zu tun. Ich habe die CD damals getestet. 
In meinen PC lief sie nicht (was auch OK war) stand sogar ein 
Logo-drauf. Sie war nämlich "gekennzeichnet". Haben wir aber erst später 
gesehen. ;(

In meinen CD-Player in der Stereoanlage lief sie. Was auch logo ist. Der 
hat immerhin ein Vermögen gekostet. Mein 200er Wechsler hat sie auch 
gefressen. Naja waren/sind beide von Sony. (Da hab ich noch vertrauen zu 
der Firma gehabt).

Ergo ist das Laufwerk im Auto Schrott. Denn DA lief sie nicht. Und das 
bei einen 1000 Euro Teil.
Denn wäre da ein gescheites Laufwerk drin würde es die CD spielen. ;) So 
einfach ist das.

Die Kennzeichnung würde mich nur ärgern wenn ich die CD für mein 
PC/Laptop zum abspielen gekauft hätte.

Aber schön das du jeden Beschiss als braver Bürger akzeptierst.

Das einzige gute an der Sache war, das dieser Beschiss so was von 
verbreitet war, das keiner eine CD mit dieser "Kennzeichnung" kaufte.

von Hmmm (Gast)


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Schlaumaier schrieb:
> Wenn ich ein AUDIO-CD-Laufwerk kaufe, erwarte ich das ein
> AUDIO-CD-Laufwerk drin ist, und nicht ein wessentlich billigeres
> PC-Laufwerk.

Wenn Du ein Audio-CD-Laufwerk kaufst, kannst Du erwarten, dass es 
Audio-CDs abspielt. Und zwar Red-Book-konforme, nicht zu DRM-Zwecken 
manipulierte.

Schlaumaier schrieb:
> In meinen CD-Player in der Stereoanlage lief sie. Was auch logo ist. Der
> hat immerhin ein Vermögen gekostet.

Das hat nichts mit dem Kaufpreis zu tun, sondern damit, dass der eben 
keine Multi-Session-CDs lesen kann. Das galt aber nicht für alle Player.

Schlaumaier schrieb:
> Ergo ist das Laufwerk im Auto Schrott. Denn DA lief sie nicht. Und das
> bei einen 1000 Euro Teil.

Der Audio-CD-Player im Auto hat eine CD, die keine standardkonforme 
Audio-CD war, nicht abgespielt.

Das kann man nicht dem Player anlasten, sondern einzig und allein dem 
Hersteller der CD. Es ist schliesslich kein Fehler, dass der Player mehr 
kann, als der Standard erfordert.

Aber für einen einfach gestrickten Menschen wie Dich ist das natürlich 
ein gefundenes Fressen. Der teure Audio, BMW oder Mercedes des Freundes 
spielt die CD nicht ab, wie herrlich. Oder für einen einfach gestrickten 
Menschen formuliert:

Schlaumaier schrieb:
> Hihi.

von Stefan F. (Gast)


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Bei DVD Playern ist das ja noch ekliger. Das Format der DVD ist 
haarklein spezifiziert, es ist aber auch spezifiziert, dass jeder DVD 
Player ein ganz bestimmtes Script ausführen muss, welches die 
Entschlüsselung durchführt und das Inhaltsverzeichnis parst.

Um dieses Script ausführen zu können, enthält jeder DVD Player eine 
virtuelle Maschine bzw. einen entsprechenden Script-Interpreter.

Nun gibt es dort über die Verschlüsselung hinaus zahlreiche Kopierschutz 
Mechanismen, an denen alle Abspielprogramme versagen außer dieses eine 
offizielle Script von Anno Tobak.

Ich finde das genau so schlimm, wie bei den Audio CD's. Damit werden 
hauptsächlich die ehrlich zahlenden Kunden verärgert.

von Schlaumaier (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Ich finde das genau so schlimm, wie bei den Audio CD's. Damit werden
> hauptsächlich die ehrlich zahlenden Kunden verärgert.

Ist bei Blueray schlimmer. Besonders in Verbindung mit HDMI. Da kann der 
Hersteller dir sogar mit einer BR das Gerät lahmlegen.

von Rolf M. (rmagnus)


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Jack V. schrieb:
> Sven K. schrieb:
>> Dies soll nicht auf der
>> Audioebene passieren, sondern am besten auf der direkten Laufwerksebene
>> (Laser oder Laserelektronik) um dies sehr universell zu machen.
>
> Das erscheint mir nicht sehr durchdacht: wenn du bei einem gegebenen
> CD-Player den Lesekopf durch eigene Elektronik ersetzt, ist das so
> ziemlich genau das Gegenteil von universell.

Ich glaube, er meint, dass er etwas bauen will, das die CD simuliert, so 
dass der originale Lesekopf verwendet werden kann, so ähnlich wie bei 
diesen Teilen, die man in einen Kassettenrekorder einlegen kann, um MP3s 
damit abzuspielen. Das wäre theoretisch sehr universell, aber in der 
Praxis ziemlich utopisch.

> Universell wäre: irgendein Gerät mit Line-Out nehmen, und das an den CD-
> Eingang des Verstärkers hängen – das geht nämlich bei nahezu jeder Anlage
> mit separatem CD-Player.

Das bringt dir halt nix z.B. bei einem Autoradio, das einen CD-Schacht, 
aber keinen Line-In hat.

Matthias S. schrieb:
> Lassen wir mal den Verwaltungskram der TOC ausser Betracht, muss dein
> Device nun einen unterbrechungsfreien, konstanten Bitstrom produzieren,
> der genauso kodiert ist wie die Pits auf der CD. Schon das wird den
> Gelegenheitsbastler vor grosse Probleme stellen. Nebenbei sind Zeit- und
> Spurinfos eingebettet, die du genauso produzieren müsstest, damit die
> Ablaufsteuerung nicht durchdreht.

Nebenbei wird ja auch noch eine Komponente benötigt, die die 
unterschiedlichen Reflexionseigenschaften der CD-Oberfläche imitieren 
kann, und das über den gesamten Verfahrweg des Lasers hinweg. Dabei muss 
diese auch die Position des Lasers nachverfolgen. Die Rotation des 
CD-Antriebs muss natürlich auch noch nebenher präzise erfasst werden.
Schließelich muss das Ding ja zu jedem Zeitpunkt mit einer Genauigkeit 
im sub-µm-Bereich wissen, welche Stelle der CD-Oberfläche gerade 
nachgebildet werden muss.

Schlaumaier schrieb:
> Hmmm schrieb:
>> Der "Skandal" bestand eher darin, dass solche nicht standardkonformen
>> Murks-CDs damals noch nicht als solche gekennzeichnet werden mussten.
>
> Wenn ich ein AUDIO-CD-Laufwerk kaufe, erwarte ich das ein
> AUDIO-CD-Laufwerk drin ist, und nicht ein wessentlich billigeres
> PC-Laufwerk.

Das PC-Laufwerk kann auch Audio abspielen - und zusätzlich geht es auch 
mit MP3-CDs, was ein reines Audio-Laufwerk halt nicht kann.
Die Laufwerke waren auch standardkonform, die CDs dagegen nicht. Die 
wurden ganz bewusst falsch produziert.

> Das hat NIX mit Kennzeichnungen zu tun.

Doch, denn es gibt einen CDDA-Standard, der beschreibt, wie Audio-CDs 
beschaffen sein müssen. Dieser wurde in voller Absicht nicht 
eingehalten, aber das dazugehörige Logo war in der Anfangszeit trotzdem 
da aufgedruckt. Kundentäuschung nennt man das. Später war das Logo nicht 
mehr drauf, und auf den CDs stand was von "kopiergeschützt". Tatsächlich 
waren sie aber eben weiterhin nicht konform zum CDDA-Standard, und es 
war damit völlig offen, auf welchen Geräten das nachher funktioniert und 
auf welchen nicht. Murks eben.

> In meinen CD-Player in der Stereoanlage lief sie. Was auch logo ist. Der
> hat immerhin ein Vermögen gekostet.

Das hat weniger mit dem Vermögen zu tun, als damit, dass das Laufwerk 
halt bestimmte Teile der Daten ignoriert - gerade die, die der 
Hersteller kaputt auf die CD geschrieben hat.

> Ergo ist das Laufwerk im Auto Schrott. Denn DA lief sie nicht. Und das
> bei einen 1000 Euro Teil.

Du siehst den Fehler an der falschen Stelle. Das ist wie bei den Leuten, 
die sich beschweren, dass ihr USB-Tassenwärmer an ihrem Rechner nicht 
funktionert und dem Rechner die Schuld geben, weil es an einem anderen 
ja geht. Das eigentliche Problem ist aber, dass das Teil viel mehr Strom 
zieht, als es eigentlich darf.

> Aber schön das du jeden Beschiss als braver Bürger akzeptierst.

Der Beschiss wurde von sehr vielen nicht akzeptiert. Deshalb sind diese 
Un-CDs auch recht flott wieder vom Markt verschwunden.

: Bearbeitet durch User
von Oliver S. (phetty)


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Äääm, Wir haben 2021 und wenn man kein echtes CDlaufwerk mehr hat, 
streamt man wohl.

von MeierKurt (Gast)


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Olaf schrieb:
> Hilft aber nur bei sehr kleinen und oberflaechlichen KRatzern. Wenn du
> damit eine konkave Linse reinpolierst ist das fuer die Auswertung
> problematischer als einmal einen Kratzer zu interpolieren.

Der Laser wird auf die Datenschicht fokusiert, die Oberfläche liegt im 
Unscharfen. Daher spielen kleine Kratzer und Wölbungen (sofern die 
Fokusreglung das packt, die Linse nachzuführen) an der Oberfläche keine 
Rolle.

von MeierKurt (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Ich hatte neulich Probleme, ein Poliermittel zu kaufen. Gab es einfach
> nirgendwo mehr in der Stadt. Da entdeckte ich, dass es auch mit
> Zahnpasta geht.

Glückwunsch zur Entdeckung, dass ein Poliermittel für die Zähne auch 
andere Sachen polieren kann. Der Geruch ist dabei allerdings immer so 
... nach Zahnpasta. Sofern man genug Wasser dazu nimmt - man will ja 
Polieren und nicht Schmirgeln - ist das ein netter Notbehelf.

Im Übrigen kauft man Poliermittel im Netz, da hat man die Auswahl und 
keine Lauferei. Gibts in jeder Körnigkeit und für jedes Material.

von Stefan F. (Gast)


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MeierKurt schrieb:
> Im Übrigen kauft man Poliermittel im Netz, da hat man die Auswahl und
> keine Lauferei.

Es war aber eilig.

von Schlaumaier (Gast)


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MeierKurt schrieb:
> Im Übrigen kauft man Poliermittel im Netz, da hat man die Auswahl und
> keine Lauferei. Gibts in jeder Körnigkeit und für jedes Material.

Und für 30-40 Euro gibt es sogar ne CD-Polier-Maschine dazu.

Ich benutze aber meist Spüli und ein Küchenpapier. Das reicht völlig 
aus. Die Kratzer sind nicht wichtig solange sie nicht auf der bedruckten 
Seite sind.  Nur Fett + Co. lenken den Laser so ab, das es Stress gibt.

von MeierKurt (Gast)


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Oliver S. schrieb:
> Äääm, Wir haben 2021 und wenn man kein echtes CDlaufwerk mehr hat,
> streamt man wohl.

'Man' hat noch ein "echtes" CD-Laufwerk. Aber 'man' hat es seit ca. 10 
Jahren nicht mehr ernsthaft benutzt.
Zum reinen Musikabspielen noch viel länger nicht mehr.
Liegt eh alles auf der Cloud, irgendwo aufm Server oder auf irgendeinen 
Speichermedium. Auf eine 64GB-Karte passen fast 100 vollbespielte CDs - 
als unkomprimiertes wav.
Und wenn mans nicht irgendwo hat, spielts Alexa oder Spotify auf sofort 
auf Zuruf - meist in einer etwas bescheideneren Qualität, aber man kann 
nicht alles haben.

Wie war nochmal gleich die Frage?

von MeierKurt (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> MeierKurt schrieb:
>> Im Übrigen kauft man Poliermittel im Netz, da hat man die Auswahl und
>> keine Lauferei.
>
> Es war aber eilig.

Und erfolglos. Da nützt die Eile auch nichts.
Nein, aber ich habe den Fall auch schon so ähnlich gehabt, und bin erst 
auf den zweiten Gedanken auf den sinnvolleren Beschaffungsweg gekommen.

von Stefan F. (Gast)


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MeierKurt schrieb:
>> Es war aber eilig.
> Und erfolglos.

Das stimmt doch gar nicht! Die CD war danach wieder einwandfrei lesbar. 
Es ging übrigens um die Installations-CD von einer Software.

Wir haben sie installiert und danach eine Sicherheitskopie gemacht.

von Percy N. (vox_bovi)


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Schlaumaier schrieb:
> Die haben auch Zeit genug die Teile. Die sind Schock-Resident

Echt jetzt? Das erinnert mich irgendwie an die gefürchteten 
Reset-residenten Viren. Oder waren die RAM-resistent?

von Schlaumaier (Gast)


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Percy N. schrieb:
> Echt jetzt? Das erinnert mich irgendwie an die gefürchteten
> Reset-residenten Viren. Oder waren die RAM-resistent?

Da ein Virus auf der Platte ist, überlebt der auch ein Stromausfall.

Was du meinst sind BIOS-Viren. Da hat sich aber nix durchgesetzt.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Rolf M. schrieb:
> Nebenbei wird ja auch noch eine Komponente benötigt, die die
> unterschiedlichen Reflexionseigenschaften der CD-Oberfläche imitieren
> kann, und das über den gesamten Verfahrweg des Lasers hinweg. Dabei muss
> diese auch die Position des Lasers nachverfolgen. Die Rotation des
> CD-Antriebs muss natürlich auch noch nebenher präzise erfasst werden.

Das glaube ich nicht mal. Tracking und Fokus sind Unterfunktionen der 
Ablaufsteuerung und werden vermutlich nicht nochmal auf Plausibilität 
überprüft - aber nachgeprüft habe ich das nie. Die CD wird so gedreht, 
das da ein Strom mit konstanter Bitgeschwindigkeit rauskommt. Aber auch 
das wird vermutlich nicht nochmal gegengecheckt, könnte also auch 
unwichtig sein. Das sind 'unterbewusste' Servofunktionen, die der CD 
Player so nebenbei macht, während er den Bitstrom dekodiert.
Es gab ja mal Chipsätze, bei denen die Funktionen auf verschiedene 
Bausteine ausgelagert wurde. Wenn man sich mal so einen alten 
Philips/Marantz Player Plan lädt, könnte man da nochmal gucken.

: Bearbeitet durch User
von 123 (Gast)


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Nabend

Wenn im Benz oder A6 das Radio auch das Navi ist, dann war das cd 
Laufwerk auch für die Navi CD da, ... Dan war mit vermurksten Audio CDs 
dann Essig.

Leider waren die Patente damals kurz vor dem Auslaufen. Wäre das früher 
passiert hätte sich Sony und Philips sicher gwewehrt. Die hatten ja jede 
Menge Spass damit ihren Kunden beizubringen, das die CD der böse ist und 
nicht ihr Produkt.

Und ob es bei den damaligen CD Laufwerks Einheiten eine Unterscheidung 
zwischen Audio, Video, Photo, Daten CD gab glaub ich nicht. Das reine 
Laufwerk, Motor, laser, dessen Ansteuerung und so weiter ist ja immer 
die gleiche. Nur die Auswertung des Bit Stroms ist unterschiedlich. Und 
das war meines Wissens damals Frontend Aufgabe.

von Olaf (Gast)


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> Das glaube ich nicht mal. Tracking und Fokus sind Unterfunktionen der
> Ablaufsteuerung und werden vermutlich nicht nochmal auf Plausibilität

Auch da gibt es garantiert Unterschiede bei verschiedenen Herstellern 
und Produktgenerationen. Ich kenne es aber so (bei Sony) das die Optik 
nach dem zufahren des Schlittens erstmal zu fokussieren versucht. Erst 
wenn das erfolgreich war wird der Motor eingeschaltet. Wobei es davon 
ausnahmen bei manchen tragbaren CD-Playern gibt die den Motor kurz 
einschalten weil so hoffen damit die CD zu zentrieren.

Olaf

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

Olaf schrieb:
> Ich kenne es aber so (bei Sony) das die Optik
> nach dem zufahren des Schlittens erstmal zu fokussieren versucht. Erst
> wenn das erfolgreich war wird der Motor eingeschaltet.

Ja, den Vorgang habe ich oben lang und breit beschrieben:
Beitrag "Re: Simulation CD Laufwerk"

Die Taktik ist manchmal ganz leicht unterschiedlich, aber das Prinzip 
bleibt.

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