Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Wie werden Heizdrähte repariert?


von Verzwirbler (Gast)


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Hallo,

vorhin brannte der Heizdraht durch, also aufgeschraubt, zwei kaputte 
Windungen entfernt, und die Enden parallel eingehakt.

Konnte erstmal wieder kochen, der Draht sitzt in der Führungund ist wohl 
mehrfach punktgeschweißt.

Angenommen, der Federdraht hätte aber kein Führungsbett und hinge in der 
Luft wie bei einem Uraltheizlüfter -

Wie repariert man in der Luft gespannte Heizdrähte - verzwirbeln, 
vernieten oder mit einer Minilüsterklemme?

von Pfffff (Gast)


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Punktschweissen? Nur so ne Idee.

von hinz (Gast)


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So ein Heizelement kostet mit Porto keine 20€.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Aderendhülse drübercrimpen. Aber wirklich sicher wäre nur der Austausch 
des Heizelements, alles andere könnte oxidieren und dann 
Übergangswiderstände bekommen, wodurch sich der eine Punkt extrem 
erhitzen kann.

von Uli S. (uli12us)


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Mach mal ein Foto und miss die Grösse nach. Ich hab da ein paar solcher 
Heiztöpfe liegen. Eventuell passen die ja. Die haben aber nur einen 
Thermoschalter. Es gibt auch welche mit 2, wobei der zweite nur für die 
Warnlampe, dass heiss gut ist.

von MaWin (Gast)


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Verzwirbler schrieb:
> Wie repariert man in der Luft gespannte Heizdrähte - verzwirbeln,
> vernieten oder mit einer Minilüsterklemme?

Ersetzen.

Das ist EIN Draht.

von oszi40 (Gast)


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MaWin schrieb:
> Minilüsterklemme

Thermischer Stress wird diese Verbindung bald lösen.

von Verzwirbler (Gast)


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Pfffff schrieb:
> Punktschweissen? Nur so ne Idee.

Japp, das wäre das Verzwirbeln der Enden. ;)

hinz schrieb:
> So ein Heizelement kostet mit Porto keine 20€.

Uli S. schrieb:
> Ich hab da ein paar solcher
> Heiztöpfe liegen. Eventuell passen die ja.

Okay - Ersatz wär im Lager - wollte aber nicht groß herumschrauben, 
sondern schnellstens weiterkochen;)

Ben B. schrieb:
> Aderendhülse drübercrimpen.

Hielt nicht lange vermutlich wegen der E-Chemie. = Elementbildung an der 
Berührungsstelle + Hitze = Beschleunigte Korrosion das.

Die Lösung wäre Aderendhülse aus demselben Material , bzw. eine 
Schraubklemme aus demselben Material - Konstantan.

Ben B. schrieb:
> alles andere könnte oxidieren

Japp, das Flick-Material muss aus derselben Legierung sein

MaWin schrieb:
> Ersetzen.
>
> Das ist EIN Draht.

EIN Material. Dasselbe ginge, ein Chemoelement korrodiert.

oszi40 schrieb:
> Thermischer Stress wird diese Verbindung bald lösen.

Japp, aber nicht bald. Versuch macht klug.

Immerhin gibts in der Führung kein elektrochemisches Element.

Die Wendelenden berühren sich punktuell. Das Material dehnt sich und 
zieht sich zusammen, was einer Feilenreibung gleichkäme, aber das kann 
sehr lange dauern, da der Querschnitt auf zwei Windungslängen verdoppelt 
ist - bis das abträgt schätz ich ein Jahr locker!

von Sebastian S. (amateur)


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Normalerweise gar nicht!
Das Zeug ist sehr spröde und schon deshalb irreparabel. Irgendwer hat 
das Teil zu oft geglüht.
Natürlich kann man mit einer Winzlüsterklemme die Enden 
zusammenpfriemeln. Ich bezweifle aber dass man damit glücklich wird.
Schweißen - wohl nur auf dem Papier.
Austauschen könnte eine Lösung sein. Falls Du ein passendes Ersatzteil 
findest.

von Jens G. (jensig)


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>EIN Material. Dasselbe ginge, ein Chemoelement korrodiert.

Aber nur, wenn Du Wasser dabei hast. Wie sonst würden all die vielen 
Schraubklemmen so lange durchhalten.

Aber eigentlich denke ich eher, daß man sowas komplett tauschen würde 
...

: Bearbeitet durch User
von Verzwirbler (Gast)


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Sebastian S. schrieb:
> Normalerweise gar nicht!
> Das Zeug ist sehr spröde und schon deshalb irreparabel.

Japp, zwar spröde, aber auf keinen Fall irreparabel - denn sehr robust 
und in dieser Drahtstärke beinahe  unkaputtbar.

Nur mit Müh und Not konnte ich zwei Stücke von den Enden mit einer Zange 
wegbrechen, sind immerhin 0,8 mm Ø -

Hab die gerade mit dem Magneten aus dem Eimer gefischt - jetzt wewiß ich 
auch, wieso es einen Einschaltbrumm gibt.

Und ich revidiere meine Reparaturprognose nach dieser Besichtigung von 
einem Jahr auf ganze drei ;)

von Verzwirbler (Gast)


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Jens G. schrieb:
> Aber nur, wenn Du Wasser dabei hast.

Nö. Geht ganz ohne Wasser in der trockensten Wüste.

"Chemische Korrosion

Hier läuft die Korrosion rein chemisch ab, indem Redoxvorgänge im 
atomaren Bereich in Abwesenheit eines Elektrolyts stattfinden. Es findet 
auch kein Elektronenfluß statt, da die beteiligten Reaktionspartner 
direkt Elektronen austauschen. Die gängisten Korrosionsmittel sind dabei 
trockene Gase, Säuren, Laugen, Salz und ganz besonders Sauerstoff."

von Joachim B. (jar)


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Verzwirbler schrieb:
> Wie repariert man in der Luft gespannte Heizdrähte - verzwirbeln,

mit dem Brenner heiß machen und verzwirbeln! (ohne Erhitzen brachen 
diese)

die dunklen verdrehten Heizdrähte arbeiteten sogar noch bis 1200°C

: Bearbeitet durch User
von Armin X. (werweiswas)


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Bei unserem ehmaligen Glasketamikkochfeld war auch der Heizdraht 
gebrochen.
Der hielt, nachdem ich die Enden, wie es schon beschrieben wurde, 
zusammenlegte, noch einige Jahre durch. Ok ich hatte schon Nicht ganz 
baugleichen Ersatz da und lies die Heizung " zunächst mal" drin weil ich 
für die Ersatzheizung geringe Änderungen an der Verdrahtung vornehmen 
hätte müssen.

von Verzwirbler (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> heiß machen und verzwirbeln!

Armin X. schrieb:
> Der hielt, nachdem ich die Enden, wie es schon beschrieben wurde,
> zusammenlegte, noch einige Jahre durch.

Merci!

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