Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Motorkondensator 100 uF - 35 x 80 mm gesucht


von Markus G. (usound)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hallo zusammen,

mir ist günstig eine defekte Standbohrmaschine zugeflogen (siehe 
Bilder). Eine Interkrenn, also an sich nichts besonderes. Mir scheint 
aber, dass die zu der Zeit (in den 80er und 90er Jahren) noch durchaus 
brauchbare Maschinen gebaut haben. Pinole hat kein Spiel, allgemein 
recht brauchbarer Eindruck.

Bin zwar Etechnik-Ing., mein Fachgebiet liegt aber nicht bei Motoren, 
hatte deswegen noch nie richtig mit der Materie Kontakt.
Habe die Bohrmaschine beim Verkäufer mal eingesteckt und eingeschaltet, 
um zu sehen, ob die Sicherung fliegt. Das war nicht der Fall. Habe die 
Maschine dann mal in der Hoffnung, dass der Motor ok ist mitgenommen.
Habe den Schalter zerlegt und durchgemessen. Dieser und die Zuleitung 
ist in Ordnung.
Habe dann auch die Wicklungen gemessen. War soweit auch plausibel.
Gehe mal davon aus, dass der Kondensator durch ist. Wollte den nun als 
erstes mal tauschen, da recht günstig umsetzbar.

Der verbaute ist ein 220 V Typ mit 100 uF Kapazität (siehe Bild). 
Bauform ist 35 mm Durchmesser bei 80 mm Länge.
Habe dann im Netz nach einem Ersatzteil geschaut. Wenn ich da allerdings 
einen mit 100 uF Kapazität nehme, dann ist das in der Regel eine Bauform 
in der Größenordnung von 65 x 100 mm und ein 450 V Typ. Also deutlich 
größer.
Konnte somit nichts wirklich passendes finden.
Hat jemand einen Tipp, wo man sowas beschaffen kann? Oder ist es so, 
dass es diese Kapazität einfach nicht mehr in so kleiner Bauform gibt?

Viele Grüße,
Markus

: Bearbeitet durch User
von hinz (Gast)


Lesenswert?

Das ist ein bipolarer Elko, nur zum Anlauf.

von MiWi (Gast)


Lesenswert?

Markus G. schrieb:
> Hallo zusammen,
>
> mir ist günstig eine defekte Standbohrmaschine zugeflogen (siehe
> Bilder). Eine Interkrenn, also an sich nichts besonderes. Mir scheint
> aber, dass die zu der Zeit (in den 80er und 90er Jahren) noch durchaus
> brauchbare Maschinen gebaut haben. Pinole hat kein Spiel, allgemein
> recht brauchbarer Eindruck.

mit einem schönen, langen Riß im Motorgehäuse, gut sichtbar hinter dem 
Elko.

von Markus G. (usound)


Lesenswert?

Ja der Riss ist mir bekannt. Werde ich gesondert therapieren, wenn die 
elektrische Grundfunktion gegeben ist.

hinz schrieb:
> Das ist ein bipolarer Elko, nur zum Anlauf.
Das heißt ich kann jeden bipolaren Elko mit ausreichender 
Spannungsfestigkeit nehmen?

: Bearbeitet durch User
von hinz (Gast)


Lesenswert?


von Markus G. (usound)


Lesenswert?

hinz schrieb:
> https://de.aliexpress.com/item/4001057830702.html

Den hatte ich auch schon gefunden. Passt von den Maßen her am besten. 
Habe das Teil aber nicht von deutscher Quelle gefunden. Will ja nicht 
3-6 Wochen warten, bis das Ding mal aus Fernost eintrudelt.

von hinz (Gast)


Lesenswert?

Dann wirst du einen hierzulande üblichen Kondensator nehmen müssen. Der 
ist dann eben größer, weil nicht auf Kante genäht.

von hinz (Gast)


Lesenswert?


von Markus G. (usound)


Lesenswert?

hinz schrieb:
> 
https://www.tme.eu/de/details/4.12.80.2.410/kondensatoren-fur-motoren/ducati-energia/412802410/
>
> Kleiner wirds nicht.

Danke für den Tipp. Habe den jetzt mal bestellt.

: Bearbeitet durch User
von michael_ (Gast)


Lesenswert?

Wenn er noch die Kapazität hat, ist es sinnlos ihn zu tauschen.

von Debreziner (Gast)


Lesenswert?

Markus G. schrieb:
> Der verbaute ist ein 220 V Typ mit 100 uF Kapazität (siehe Bild).

Und so wie der Klapparat auf dem Bild hingemurkst wurde vmtl. auch gar 
nicht original.

Wie wärs denn, erst herauszufinden, was denn überhaupt dahin gehört, 
bevor Du Fremdteil gegen Fremdteil tauscht?

von Debreziner (Gast)


Lesenswert?

OK, Du hast ihm vmtl. selbst die Ärmel abgezogen, dann vlt. doch 
original, dann nehme ich alles zurück!

von Markus G. (usound)


Lesenswert?

Debreziner schrieb:
> OK, Du hast ihm vmtl. selbst die Ärmel abgezogen, dann vlt. doch
> original, dann nehme ich alles zurück!

Ja den Schrumpfschlauch hab ich hochgezogen, weil ich wissen wollte, wie 
das angebraten wurde.

von Karl B. (gustav)


Lesenswert?

Hi,
Geschwindigkeitsstufen über Riemenversatz?
Oder "elektronisch"?

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Markus G. (usound)


Lesenswert?

Karl B. schrieb:
> Hi,
> Geschwindigkeitsstufen über Riemenversatz?
> Oder "elektronisch"?
>
> ciao
> gustav

Über Riemenversatz in 5 Stufen.

: Bearbeitet durch User
von Karl B. (gustav)


Lesenswert?

Markus G. schrieb:
> Über Riemenversatz in 5 Stufen.

Hi,
dann fällt eine (elektronische) Fehlerquelle schon mal weg.

ciao
gustav

von Markus G. (usound)


Lesenswert?

Habe jetzt den Ersatzkondensator angeklemmt. Nunja, der Versuch war 
nicht erfolgreich.
Motor brummt und läuft nicht an. Motor läuft auch nicht wenn man die 
Riemenscheibe „anschiebt“. Welle blockiert im Prinzip.

Nun, was tun? Werde ich den Motor wohl doch zerlegen müssen. Braucht man 
da zwingend einen Abzieher für die Lager oder gibts da einen Trick?

von Bert 0. (maschinist)


Lesenswert?

Nimm doch erstmal den Riemen runter und schau, wo genau die Blockade 
sitzt!
Läßt sich der Motor von Hand drehen, die Pinole auch?

So wie das Gehäuse aussieht, ist die Maschine mal umgestürzt oder 
gefallen, möglichweise ist das Motorgehäuse verzogen, die Lager 
verkantet oder, oder...

Gruß... Bert

von Markus G. (usound)


Lesenswert?

Bert 0. schrieb:
> Nimm doch erstmal den Riemen runter und schau, wo genau die
> Blockade
> sitzt!
> Läßt sich der Motor von Hand drehen, die Pinole auch?
>
> So wie das Gehäuse aussieht, ist die Maschine mal umgestürzt oder
> gefallen, möglichweise ist das Motorgehäuse verzogen, die Lager
> verkantet oder, oder...
>
> Gruß... Bert

Hallo,

habe den Keilriemen bereits runter gemacht um das zu prüfen. Pinole und 
Welle des Motors lassen sich problemlos drehen. Eine mechanische 
Blockade kann ich also ausschließen.
Der Motor blockiert erst sobald er bestromt ist.

von hinz (Gast)


Lesenswert?

Markus G. schrieb:
> Der Motor blockiert erst sobald er bestromt ist.

Miss doch mal den Widerstand dessen zwei Wicklungen.

von bored (Gast)


Lesenswert?

Markus G. schrieb:

> gebaut

gehandelt

> Der verbaute ist ein 220 V Typ mit 100 uF Kapazität (siehe Bild).
> Bauform ist 35 mm Durchmesser bei 80 mm Länge.
> Habe dann im Netz nach einem Ersatzteil geschaut. Wenn ich da allerdings
> einen mit 100 uF Kapazität nehme, dann ist das in der Regel eine Bauform
> in der Größenordnung von 65 x 100 mm und ein 450 V Typ. Also deutlich
> größer.
> Konnte somit nichts wirklich passendes finden.


Der ist sicherlich nicht Original.

Sind dem vernehmen nach auch üblicherweise eher 25-30µF pro kW

https://www.elosal.de/ratgeber/trmotorkondensator/index.php




---


Wenn das an dem Kond. alleine liegt, dann funktioniert das durchaus eine 
Weile den grünen Knopf gedrückt zu halten und die Fuhre per Hand am 
Bohrfutter anzuwerfen, schneller Dreh aus dem Handgelenk. Startknopf 
aber nicht zu lange gedrückt halten sonst brennt ggf. noch dessen Spule 
durch.

von hinz (Gast)


Lesenswert?

bored schrieb:
> Der ist sicherlich nicht Original.

Ganz sicher original.


> Sind dem vernehmen nach auch üblicherweise eher 25-30µF pro kW
>
> https://www.elosal.de/ratgeber/trmotorkondensator/index.php

Es geht um den Anlaufkondensator, nicht um einen Betriebskondensator.

von bored (Gast)


Lesenswert?

hinz schrieb:
> bored schrieb:
>> Der ist sicherlich nicht Original.
>
> Ganz sicher original.


 kauf ich euch nicht ab.

>
>
>> Sind dem vernehmen nach auch üblicherweise eher 25-30µF pro kW
>>
>> https://www.elosal.de/ratgeber/trmotorkondensator/index.php
>
> Es geht um den Anlaufkondensator, nicht um einen Betriebskondensator.

Ja, und?

Hab die Tage an meiner ~0,5kW einen getauscht MKE10 10μF

Das das auch größer geht mag sein.

von hinz (Gast)


Lesenswert?

Du kennst wohl nicht den Unterschied zwischen Anlauf- und 
Betriebskondensator.

von bored (Gast)


Lesenswert?

hinz schrieb:
> Du kennst wohl nicht den Unterschied zwischen Anlauf- und
> Betriebskondensator.

Was veranlasst zur Feststellung es handele sich um einen 
Anlaufkondensator?

Es gibt doch nur den einen, der wird auch nicht weggeschaltet.

von hinz (Gast)


Lesenswert?

bored schrieb:
> hinz schrieb:
>> Du kennst wohl nicht den Unterschied zwischen Anlauf- und
>> Betriebskondensator.
>
> Was veranlasst zur Feststellung es handele sich um einen
> Anlaufkondensator?

Gemessen.


> Es gibt doch nur den einen, der wird auch nicht weggeschaltet.

Doch, das wird der.

von Markus G. (usound)


Lesenswert?

Der Kondensator war vermutlich schon original. Würde ich zumindest 
optisch und weil ich auch kein passendes Ersatzteil gefunden habe so 
begründen.
Habe heute mal etwas genauer gemessen.
Über die Hauptwicklung 4,6 Ohm.
Die Anschlüsse des Kondensators sind allerdings gegen alle anderen 
Anschlüsse hochohmig. Das würde ich so interpretieren, dass dort evtl 
ein Fliehkraftschalter, der nach dem Anlaufen die Hilfswicklung 
wegschaltet, hängen geblieben ist.
Wahrscheinlich ist es am besten den Motor einfach zu tauschen. Der Rest 
macht immerhin einen soliden Eindruck.

von hinz (Gast)


Lesenswert?

Markus G. schrieb:
> Wahrscheinlich ist es am besten den Motor einfach zu tauschen.

Wenns denn so einfach geht. Vergleiche mal mit B3 Normmotoren.


> Der Rest macht immerhin einen soliden Eindruck.

Naja, Interkrenn ist nicht gerade hochwertiges Zeug.

von Udo S. (urschmitt)


Lesenswert?

Markus G. schrieb:
> Das würde ich so interpretieren, dass dort evtl
> ein Fliehkraftschalter, der nach dem Anlaufen die Hilfswicklung
> wegschaltet, hängen geblieben ist.

Das wäre auch meine Vermutung. Ich hatte eine Küchenmaschine die sich 
nicht mehr gedreht hat. Ursache war ein defektes Anlaufrelais.
Falls das wirklich über einen Fliehkraftschalter realisiert ist könntest 
du das auch auf ein zeit oder streomgesteuertes Anlaufrelais umbauen.

: Bearbeitet durch User
von Markus G. (usound)


Lesenswert?

hinz schrieb:
> Wenns denn so einfach geht. Vergleiche mal mit B3 Normmotoren.

Ist Bauform B3 und Motortyp 71 mit 14 mm Welle.

Udo S. schrieb:
> Das wäre auch meine Vermutung. Ich hatte eine Küchenmaschine die sich
> nicht mehr gedreht hat. Ursache war ein defektes Anlaufrelais.
> Falls das wirklich über einen Fliehkraftschalter realisiert ist könntest
> du das auch auf ein zeit oder stromgesteuertes Anlaufrelais umbauen.

Stellt sich die Frage, ob es sich lohnt, den Motor zu zerlegen, um den 
Fehler zu suchen. Ich müsste mir dann einen Abzieher organisieren, um 
die Riemenscheibe zu demontieren. Dann könnte ich immerhin mal ins 
Innere des Motors schauen.

von Markus G. (usound)


Lesenswert?

Habe den Motor zerlegt und gesäubert. Die Kontakte vom 
Fliehkraftschalter waren total abgebrannt.
Die Riemenscheibe und Lagersitze konnte nach dem Erwärmen mit dem 
Heißluftföhn recht problemlos wieder aufpressen.
Keilriemen und Schalter sind auch neu inklusive Verkabelung. Maschine 
funktioniert jetzt wieder einwandfrei.
Bei den Interkrenn Maschinen scheint es wohl Modelintern auch noch 
qualitative Unterschiede zu geben. Meine TB 16/5 läuft wirklich sauber 
und spielfrei an der Pinole. Für den monetären Aufwand sicherlich kein 
schlechter Deal gewesen.

von Peter R. (Gast)


Lesenswert?

Markus G. schrieb:
> Der Motor blockiert erst sobald er bestromt ist.

Dann ist die Führung des Ankers oder die Halterung des Stators 
gelockert.
Wenn dann der Strom eingeschaltet wird, ziehen sich Anker und Stator 
gegenseitig an und blockieren.

In diesem speziellen Fall dürfte das defekte Gehäuse die Ursache sein, 
in dem der Stator nicht mehr fest sitzt.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.