Ich hatte wieder so einen Patienten: Gastro-Fritteuse, unten drin und am Anschluß des Heizstabes zentimeterdick verklebt von polymerisiertem Frittieröl. Das gleiche Zeug, was gern die Pfannenunterseite dunkel macht. Kriegt man mechanisch runter, Spachtel und Flex und so. Aber es bleibt entweder Rest übrig oder das Blech wird häßlich. Selbst der ärgste Reiniger (Dexal nehme ich) und ein ordentlicher Kärcher entfernts nicht ganz. Demnächst steht die Überholung von ein paar Dönergrills an... Läßt sich die Polymerisation chemisch umkehren oder das Zeugs auflösen, mit gastroverträglicher Chemie? Sollte das Gerät (auch Kabel, Anschlüsse) ganz lassen..
Natronlauge. Löst aber auch nur endliche Schichtdicken auf, daher vorher mechanisch wegschmieren was geht. Natriumhydroxid zersetzt sich bei Hitze in ungefährliches nicht ätzendes (Laugenbrezel). Dafür geht sogar schwarz verkrustetes bei genügend hoher Konzentration weg und es greift Eisen und Edelstahl nicht an (sehr wohl aber Alu und Holz).
MaWin schrieb: > Natriumhydroxid zersetzt sich bei Hitze in ungefährliches nicht ätzendes So dargestellt erscheint mir eine Warnung angebracht: Natriumhydroxid alleine zersetzt sich durch Hitze nicht, und bei Laugengebäck wird eine sehr geringe Konzentration verwendet.
Funktioniert das auch bei Zimmertemperatur? Ein knapp 1m hohes Gerät mit 50x50cm Fuß ist ja schwierig auszukochen.
OK. Dexal, mein böses Reinigungsmittel, enthält 5-10% NaOH neben weiteren Stoffen. https://www.pag-tech.ch/fileadmin/inhalts_daten/pdfs/Sicherheits-Datenblaetter/SDB_2016/1211_SDB_DEXAL_2079__CH__V1_23_12_16.pdf Die Reaktion läuft ab ca 35-40°, jedenfalls für leicht vernetzten noch gummiartigen Grind, mikrometerweise. Für den Rest mit PVC-artiger Konsistenz werde ich mir höher konzentriertes besorgen.
Jack V. schrieb: > Natriumhydroxid alleine zersetzt sich durch Hitze nicht Es braucht dazu Luft, uh, schrecklich.
MaWin schrieb: > Es braucht dazu Luft, uh, schrecklich. Wenn du 10% Natronlauge auf etwas über 100°C erhitzt, und es eine Weile dort hälst, hast du 10% Natronlauge – die kocht. Nicht etwa Natriumcarbonatlösung, wie du anzunehmen scheinst – der Anteil ist verschwindend gering. Und ja, kochende Natronlauge ist auch in der Konzentration höchst unangenehmes Zeug. Uh, schrecklich.
Neulich hiess es doch hier, dass NaOH mittlerweile auch aufm EU-Index steht, weil man da so schreckliche Sache machen kann, wie verstopfte Abwasserrohre wieder frei bekommen, was aber auch eher selten funktionieren soll. Eventuell funzt ja Bremsenreiniger ganz gut. Der soll ja mit allem Dreck fertig werden, mit dem mans beim Auto zu tun hat, da ist Fett noch eins der weniger schlimmen Sachen.
Jack V. schrieb: > Und ja, kochende Natronlauge ist auch in der Konzentration höchst > unangenehmes Zeug. In der Tat - nur war vom Kochen der Lauge doch gar nicht die Rede? Ich habe auch schon erfolgreich sehr hartnäckige eingebackene Fettreste mit NaOH gelöst, aber so 40°C waren dabei völlig ausreichend. Schutzbrille, Handschuhe und olle Klamotten sind aber wirklich Pflicht, da beim Putzen Spritzer IMHO unvermeidbar sind.
Matthias L. schrieb: > In der Tat - nur war vom Kochen der Lauge doch gar nicht die Rede? Nein (wenngleich die „Reinigungswirkung“ dann ihr Maximum erreichen würde ;) – die Rede war davon, dass jemand mit MaWins Nick meinte, Natronlauge würde sich beim Erhitzen in was nicht Ätzendes umwandeln. Das hielt ich für problematisch, deswegen meine Wortmeldung.
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