Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Widerstandsdraht berechnen


von Jens. (Gast)


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Hallo,

bei mir stehen aktuell 12 Minigewächshäuser zur Aufzucht bereit, da die 
Häuser anders als in den letzten Jahren in der Garage und nichtmehr im 
beheizten Keller stehen, möchte ich sie beheizen.

Da ich mir ungerne Heizmatten in vordefinierten größen (entweder zu groß 
oder zu klein...) oder Heizkabel (entweder zu dick oder werden zu heiß) 
kaufen möchte, denke ich über eine Eigenbaulösung nach.

Für die Stromversorgung habe ich noch einige ausgemusterte 
Routernetzteile (5v 2,5A) rumliegen. Nun meine Frage: wie berechne ich 
die Länge bzw. den Widerstand des Widerstandsdrahtes um am Ende bei 
~30°C rauszukommen?

Danke für Eure Hilfe
Jens

von Erich (Gast)


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Mit dem ohmschen Gesetz kannst du ausrechnen welcher Widerstandswert 
benötigt wird.
Ob man mit der mikrigen Leistung dein(e) Minigewächshäuser überhaupt 
sinnvoll erwärmen kann ist eine andere Frage, die u.a. von der Größe 
dieser Häuser, ihrer Isolierung und v.a. der Umgebungstemperatur 
abhängt.
Ausserdem braucht man einen Thermostaten, mit Öffnungskontakt, der bei 
>= 25°C oder bei 30°C öffnet.
Gruss

von Ralf X. (ralf0815)


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Jens. schrieb:
> wie berechne ich
> die Länge bzw. den Widerstand des Widerstandsdrahtes um am Ende bei
> ~30°C rauszukommen?

Sorry, aber Dir scheinen selbst die elementarsten Grundkenntnisse zu 
fehlen.

Eine wichtige Kenngrösse wäre hier der Wärmebedarf (Leistungsbedarf) bei 
minimalst anzunehmender Umgebungstemperatur.
Und wenn es wärmer wird, muss die Leistung reduziert oder getaktet 
werden.

von Jens. (Gast)


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Ralf X. schrieb:
> Sorry, aber Dir scheinen selbst die elementarsten Grundkenntnisse zu
> fehlen.

Kein Grund sich zu entschuldigen, eben weil ich mich mit dem Thema nicht 
auskenne, frage ich hier.

> Eine wichtige Kenngrösse wäre hier der Wärmebedarf (Leistungsbedarf) bei
> minimalst anzunehmender Umgebungstemperatur.
> Und wenn es wärmer wird, muss die Leistung reduziert oder getaktet
> werden.

Vielleicht habe ich mich auch unklar ausgedrückt: meine Frage war bezog 
sich auf eine Drahttemperatur von ~30°C eben um euch nicht mit 
Nebensächlichkeiten wie minimale Umgebungstemperatur, größe der 
Gewächshäuser und deren Isolierung zu behelligen. Diese 
Zusatzinformationen dienten nur der Einleitung in die Thematik.

Eine Antwort wie ich sie mr vorstelle wäre: "Um 30°C zu erreichen 
brauchst du für dein Netzteil ein 30cm langes Stück eines 
Widerstandsdraht mit 5.65 Ω/m." Optimalerweise noch mit Erläuterung zur 
Berechnung.

Danke und viele Grüße
Jens

von Jens. (Gast)


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Die 30°C bei Normbedingungen

Feuchtigkeit0 rel. %
Druck 1013,25 hPa
Dichte 1,225 kg/m3
Temperatur 15 °C

von Chregu (Gast)


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Steht das nicht alles im Growing-Magazin...?!

von foobar (Gast)


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Dein Netzteil kann 12.5W abgeben.  Ich kann dir jetzt Drahtsorten und 
-längen nennen, die bei 5V die 12.5W in Wärme wandeln, wie warm man 
damit aber etwas bekommt, kommt auf die Bedingungen an - eine konkrete 
Temperatur kann man da nicht nennen (geht von 100ten Grad bis 
unmerklich).

Wenn dir die gut 12W tatsächlich ausreichen, könntest du auch einfach 
eine Kühlschrankglühbirne nehmen und damit experimentieren.  Erwarte 
aber nicht zu viel, wenn das Gewächshaus größer als so eine 
Fensterbrettminiatur ist.

von foobar (Gast)


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> Die 30°C bei Normbedingungen

Dafür gibt es keine "Normbedingungen".  Die sich einstellende Temperatur 
hängt davon ab, wie schnell die Wärme an die Umgebung abgegeben wird - 
gut isoliert wird's schnuckelig warm, mit Kühlkörper bleibt's kühl. 
Evtl heizt die Umgebung auch mit (Sonnenlicht).  Deshalb wird da 
üblicherweise eine Temperaturregelung eingesetzt.

von Wolfgang (Gast)


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Jens. schrieb:
> Vielleicht habe ich mich auch unklar ausgedrückt: meine Frage war bezog
> sich auf eine Drahttemperatur von ~30°C eben um euch nicht mit
> Nebensächlichkeiten wie minimale Umgebungstemperatur, größe der
> Gewächshäuser und deren Isolierung zu behelligen.

Wenn es im Gewächshaus 35°C sind, wird die Drahttemperatur selbst bei 
ausgeschaltetem Strom 35°C betragen.
Wie stark sich der Draht über die Umgebung erwärmt, hängt bei gegebener 
Heizleistung von der Luftströmung in deinem Gewächshaus ab.

von re (Gast)


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Jens. schrieb:
> meine Frage war bezog
> sich auf eine Drahttemperatur von ~30°C eben um euch nicht mit
> Nebensächlichkeiten wie minimale Umgebungstemperatur, größe der
> Gewächshäuser und deren Isolierung zu behelligen.

Um zu berechnen, wieviel Leistung man umsetzen muss, um diese Temperatur 
zu erreichen, muss man den Leistungsfluss vom 30° warmen Draht zum 
umgebenden Medium (aka "Umgebung") berechnen.

Das ergibt sich ganz grob im Gleichgewichtszustand 
(<https://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%A4rmestrahlung>;) wenn der Fußboden 
und die Scheiben gut isoliert sind (?), aus der Fläche der Scheiben und 
der Temperaturdifferenz zwischen drinnen und draußen.

Zufälligerweise genau diese "Nebensächlichkeiten wie minimale 
Umgebungstemperatur, größe der Gewächshäuser und deren Isolierung".


> Feuchtigkeit0 rel. %

Echt? Nur Interessehalber: Ich hätte im Laufenden Betreib eher fast 100% 
erwartet. Oder geht es um Kakteen oder kaputte Ironiedetektoren?


HTH
(re)

von HildeK (Gast)


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Jens. schrieb:
> Eine Antwort wie ich sie mr vorstelle wäre: "Um 30°C zu erreichen
> brauchst du für dein Netzteil ein 30cm langes Stück eines
> Widerstandsdraht mit 5.65 Ω/m." Optimalerweise noch mit Erläuterung zur
> Berechnung.

Eine Antwort darauf kann es so nicht geben - oder vielleicht die: 
zwischen überhaupt keiner merklichen Temperaturerhöhung und Schmelzen 
des Drahtes.

Denn das, was du als Nebensächlichkeit bezeichnet hat einen wesentlichen 
Einfluss auf die Temperatur. Es hängt eben davon ab, wie gut die Wärme 
abgeführt wird. Und das ist sehr schwer zu berechnen, erst recht nicht, 
wenn man die Randbedingungen nicht kennt. Man kann es am leichtesten 
experimentell bestimmen. Je besser das Gewächshaus isoliert ist und je 
länger du heizt, desto heißer wird es.

Was man berechnen kann: du hast 5V mit max. 2.5A, also max. 12.5W.
Daher brauchst du einen Draht, der 5V/2.5A = 2Ω hat. Nicht weniger, 
sonst wird das Netzteil überlastet.
Der Draht kann nun lang und dick sein oder kurz und dünn - so dass sich 
eben mindestens 2Ω ergeben.

In so einem Fall macht man vernünftigerweise ein Regelung. Wenn du den 
Draht (oder was auch immer in deinem Gewächshaus) auf 30° halten willst, 
dann braucht du jemanden, der diese Temperatur misst und entsprechend 
die Heizung zu- bzw. abschaltet oder die Spannung so einstellt, dass 
diese Temperatur erreicht wird.
Das wäre aber auch mit einer käuflichen Heizmatte nicht anders.

von Jens. (Gast)


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Herzlichen Dank an alle für die Hilfe und Aufklärung. Ich habe mir nun 
einen Draht mit 2Ω bestellt und werde einmal ausprobieren.
Sobald der Draht da ist werde ich ein wenig messen und die Ergebnisse 
hier posten

Viele Grüße
Jens

von MaWin (Gast)


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Jens. schrieb:
> Nun meine Frage: wie berechne ich die Länge bzw. den Widerstand des
> Widerstandsdrahtes um am Ende bei ~30°C rauszukommen?

Warum begreifen Leute nicht, dass das von der Dämmung abhängt, ob 
Thermoskanne oder Hundehütte, auch Häuser dämmt man bekanntlich um 
Heizleistung zu sparen, und eine Drahtwendel im 
Blankdrahtdurchlauferhitzer wird trotz 21000 Watt kaum 40 GradC warm.

Aber es kann man schon so sagen: 5V 2.5A sind ein Witz, eine Plastikbox 
"0.25mm Polycarbonat" in einer 10 GradC kalten Garage werden die nicht 
auf +30GradC bringen

von Harald W. (wilhelms)


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Jens. schrieb:

>> Sorry, aber Dir scheinen selbst die elementarsten Grundkenntnisse zu
>> fehlen.
>
> Kein Grund sich zu entschuldigen, eben weil ich mich mit dem Thema nicht
> auskenne, frage ich hier.

Deine fehlenden Grundkenntnisse kannst Du bestenfalls mit einem
passenden Lehrbuch erwerben; ein Forum ist nicht der passende
Ort dafür.

> "Um 30°C zu erreichen brauchst du für dein Netzteil ein 30cm
> langes Stück eines Widerstandsdraht mit 5.65 Ω/m."

Wenn das so einfach wäre, würde sich kein Mensch mehr die Mühe
einer mehrjährigen Ausbildung machen.

von foobar (Gast)


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> Ich habe mir nun einen Draht mit 2Ω bestellt und werde einmal
> ausprobieren.

Vergiss nicht, noch 1m Wasser mitzubestellen :-/

2Ω bekommt man mit
 - 43mm Kanthal-A1 mit 0.2mm Durchmesser (dünner Draht), oder
 - 27cm Kanthal-A1 mit 0.5mm Durchmesser (mittlerer Draht), oder
 - 69m  Kanthal-A1 mit 8mm Durchmesser (Stange).

Wenn du 5V an den Enden anlegst, wird bei allen 12.5W in Wärme 
umgesetzt.  Welcher wird wohl wärmer?  Und warum?  Wie lange brauchen 
sie?  Was passiert, wenn du die dabei in Wasser oder vor einen Lüfter 
hälst?  Was für einen Einfluß hat die Umgebungs-/Wassertemperatur?

Und nochmal: wenn du rumprobieren willst, nimm die Birne aus deinem 
Kühlschrank oder Backofen - die haben 15W und damit kannst du testen, 
wie sich 15W auf dein Gewächshaus auswirken.

von Mani W. (e-doc)


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Jens. schrieb:
> Eine Antwort wie ich sie mr vorstelle wäre: "Um 30°C zu erreichen
> brauchst du für dein Netzteil ein 30cm langes Stück eines
> Widerstandsdraht mit 5.65 Ω/m." Optimalerweise noch mit Erläuterung zur
> Berechnung.
>
> Danke und viele Grüße
> Jens

Jens. schrieb:
> Die 30°C bei Normbedingungen
>
> Feuchtigkeit0 rel. %
> Druck 1013,25 hPa
> Dichte 1,225 kg/m3
> Temperatur 15 °C

Vorstellen kannst Du Dir zwar viel, aber etwas zu dumm zum selbst
Ausprobieren bist Du schon...

foobar schrieb:
> Und nochmal: wenn du rumprobieren willst, nimm die Birne aus deinem
> Kühlschrank oder Backofen - die haben 15W und damit kannst du testen,
> wie sich 15W auf dein Gewächshaus auswirken.

Das wird sicher besser als Dein Draht!

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