Hallo liebe Forenmitglieder, ich habe eine generelle Frage: Kann ich ANC dazu nutzen um Senorsignale gegen Umwelteinflüsse zu kompensieren? Z.B. Ein Drucksensor hat eine gewisse Temperaturabhängigkeit. Normalerweise würde ich eine Kennlinie aufnehmen (Ändern der Temperatur und Antwort des Drucksensors aufnehmen (unter konstantem Druck)). Mit dieser Kurve und einem zusätzlichen Temperatursensor kann ich dann das Drucksensorsignal temperaturkompensieren. Das macht natürlich einen gewissen Aufwand. Deswegen nun meine Frage. Kann ich mir das sparen wenn ich ANC benutze? Ich habe das umkompensierte Drucksensor Signal das von der Temperatur abhängt. Was im angehängten Bild das s+n0 sein soll. Dann habe ich noch das Noise source s1 was der Temperatursensor sein soll. Kann dann ANC "lernen" automatisch den Temperatureffekt zu kompensieren? Ein Problem ist vll das Druck und Temperatur korrelieren? Eine Temperaturerhöhung führt zu mindestens in "geschlossenen Kammern" zu höheren Drücken? Kann ich ANC einfach trainieren indem ich in einer Kammer unkorrelierte Druck- und Temperaturänderung einstelle? Danke schonmal!
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Nein. Es sei denn Du baust Deine eigene ANC-schaltung, die dann halt nicht für ANC taugt.
Ich sehe jetzt nicht, was die Kennlinie eines elektrischen Bauteils mit dem Thema Active Noise Cancelling zu tun haben soll. Der Verlauf der Kennlinie ist bauartbedingt, also eine inhärente Eigenschaft des Bauteils. Beim ANC versucht man, einen unerwünschten äußeren Einfluss zu eliminieren bzw. zu minimieren. Das sind physikalisch zwei völlig verschiedene Dinge, die nichts miteinander zu tun haben.
Danke für die Antworten! Okay mehr Details. Ich stelle mir das ganze so vor: Die Temperatur ändert sich mit der Zeit (ähnlich wie Noise/Rauschen -> Rein zufällig). Dieses Rauschen beeinflusst mein Druck-Ausgangssignal. Z.B. ändert sich der Druck linear mit der Umgebungstemperatur. Der ANC Algorithmus stellt das fest und cancelt diesen "Noise" also die Temperaturabhängigkeit des Sensors... Oder habe ich einen Denkfehler?
Enigma432 schrieb: > Oder habe ich einen Denkfehler? Mir scheint, dass du ein völlig falsches Verständnis davon hast, was ANC macht. Die Idee hinter ANC ist eigentlich so: Man hat eine Schallquelle und möchte nun, dass die nicht so laut zu hören ist. Dazu nimmt man das Signal dieser Schallquelle auf und gibt es mit einem Lautsprecher so aufbereitet wieder, das an der Stelle, wo der "Zuhörer" ist, das originale Signal und das des Lautsprechers genau gegenphasig sind und sich so gegenseitig auslöschen. Bei einem ANC-Kopfhörer ist z.B. an der Ausßenseite ein Mikrofon angebracht, über das der Kophörer entsprechend angesteuert wird, um die Störgeräusche auszulöschen. Ich sehe jetzt nicht, wie man das auf die Kompensation der Temperaturabhängigkeit eines Drucksensors übertragen könnte.
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Das ist ziemlich genau das was ich machen möchte. Ich versuch deine Erklärung umzumünzen: Die Idee hinter ANC ist eigentlich so: Man hat eine Temperaturquelle(Normale Alltagstemperaturänderungen) und möchte nun, dass die nicht so stark im Drucksensorsignal zu sehen sind. Dazu nimmt man das Signal des Temperatursensors auf und gibt es so aufbereitet wieder an den Drucksensor, das an der Stelle, wo der "Drucksensoroutput" ist, das temperaturabhängige Signal und das der ANC Korrektur genau gegenphasig sind und sich so gegenseitig auslöschen. Bei einem "ANC-Drucksensor" ist z.B. ein Temperatursensor angebracht, über den der Drucksensor entsprechend angesteuert wird, um die Temperaturabhängigkeit auszulöschen. Ich hoffe das hilft meine Idee zu verstehen...
Es ist nicht so, dass die anderen dich nicht verstehen. Sie zeigen dir auf, wo deine Missverständnisse liegen. Jetzt musst nur noch du versuchen, ihre Antworten zu verstehen. Ansonsten gilt natürlich: nicht den Troll füttern.
Enigma432 schrieb: > Ich hoffe das hilft meine Idee zu verstehen.. Ja. Aber sie zeugt von einem falschen Verständnis. ANC versucht, solche Geräusche von sich zu geben, dass die Störgeräusche sich damit ausblenden. Du möchtest einen temperaturabhängigen Offset generieren. Deines ist quasistatisch, Töne sind es in keinster Weise. Deine arbeit erledigt ein Widerstand mit einem Transistor viel besser, ANC ist eine Signalverarbeitung größeren Aufwands. Ja, wie gesagt, Du kannst einen ANC entwerfen, der Deine Aufgabe gut macht. Der wird dann nur vermutlich nicht als ANC taugen. Warum einen DSP und komplexe Algorithmen, wenn es ein Widerstand mit einem Transistor tut?
Das was Du willst hat mit ANC rein gar nichts zu tun sondern ist eine ganz normale Kompensation von Störquellen. Und natürlich kann man einen Algorithmus entwerfen, den man "anlernt", also eine Datenbasis erzeugt auf deren Basis dieser dann die Störquelle (versucht) zu kompensieren. Das bedeutet aber nichts anders als eben die Temperaturkurven bei verschiedenen, bekannten Drücken aufzunehmen. Es gibt keinen Algorithmus der alleine aus Druckmesswert und Temperaturmesswert erkennen könnte, ob eine Messwertänderung rein wegen einer Temperaturänderung, wegen einer Druckänderung oder einer Kombination von beidem zustandekommt. Woran sollte er das auch erkennen können? Aber warum sollte man das tun? Die Temperaturabhängigkeit sollte im Datenblatt stehen, die bildet man mathematisch ab (entweder in der Schaltug oder in der Software), führt ne Zwei(Mehr-?) Punktkalibrierung durch und fertig. Genauer bekommst du es auch nicht mit einem "lernenden" Algorithmus hin, einfacher schon gar nicht. Das Problem wird mit einem lernenden Algortihmus sogar komplizierter, denn du müsstes die Lernkurven sogar noch auf Sinnhaftigkeit verifizieren, könnte ja sein das dein Sensor kaputt ist und dann kalibriert Dein "intelligenter" Korrekturalgorithmus den Fehler weg, er weis ja nicht was sinnvolle Daten sind und was nicht.
"Es gibt keinen Algorithmus der alleine aus Druckmesswert und Temperaturmesswert erkennen könnte, ob eine Messwertänderung rein wegen einer Temperaturänderung, wegen einer Druckänderung oder einer Kombination von beidem zustandekommt. Woran sollte er das auch erkennen können?" Mir ist nicht ganz klar warum das so ist? Das ist doch genau das was ANC macht? ANC schaut genau nach dieser Korrelation? Wo ist der Unterschied ob es zufälliger Schall ist? oder zufällige Temperaturänderungen?
>Mir ist nicht ganz klar warum das so ist?
Weil ANC ohne Mikrophone auch nicht funktioniert.
>Mir ist nicht ganz klar warum das so ist?
Weil ANC ohne Mikrophone auch nicht funktioniert.
Deswegen ja der Temperatursensor.
Hier die Analogie:
Noise verhält sich zu Mikrophon, wie Temperaturfehler (Noise der durch
Temperaturänderungen entsteht) zu Temperatursensor.
>Deswegen ja der Temperatursensor.
Versteh dich nicht. Was hast du gewonnen, wenn du ja doch wieder einen
Temperatursensor einsetzt? Oder willst du das Kompensieren
automatisieren und das mit dem ANC vergleichen? Merkwürdig du denkst
Enigma432 schrieb: > Das ist ziemlich genau das was ich machen möchte. Ich versuch deine > Erklärung umzumünzen: > Die Idee hinter ANC ist eigentlich so: Man hat eine > Temperaturquelle(Normale Alltagstemperaturänderungen) und > möchte nun, dass die nicht so stark im Drucksensorsignal zu sehen sind. Und hier siehst du schon den Unterschied: Bei mir geht es um einen Schall - kein elektrisches Signal auf einer Leitung, sondern um echten physischen Schall. Den erzeugt einmal meine Störquelle, und gleichzeitig erzeugt auch mein ANC echten Schall, der den anderen physisch auslöscht. Du hast dagegen das elektrische Ausgangssignal eines Sensors, und dieser Sensor hat intern eine systematische Abweichung, die die kompensieren willst. Wenn man nun versuchen würde, das irgendwie halbwegs auf dein System zu übertragen, müsstest du jetzt mit einem Temperatursensor außerhalb die Umgebungstemperatur aufnehmen und dann mit einem Kühlaggregat so "dagegen" kühlen, dass bei deinem Drucksensor die tatsächliche Temperatur immer konstant bleibt. Das Kühlaggregat wäre dabei der entscheidende Teil, durch den es überhaupt erst "active" wird - weil damit aktiv die Temperatur beeinflusst wird. > Dazu nimmt man das Signal des Temperatursensors auf und gibt es so > aufbereitet wieder an den Drucksensor, das an der Stelle, wo der > "Drucksensoroutput" ist, das temperaturabhängige Signal und das der ANC > Korrektur genau gegenphasig sind und sich so gegenseitig auslöschen. Das wäre dann einfach eine normale Temperaturkompensation, wie du sie hier schon beschreibst: Enigma432 schrieb: > Normalerweise würde ich eine Kennlinie aufnehmen (Ändern der Temperatur > und Antwort des Drucksensors aufnehmen (unter konstantem Druck)). Mit > dieser Kurve und einem zusätzlichen Temperatursensor kann ich dann das > Drucksensorsignal temperaturkompensieren.
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