Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Symasym und Lautsprecherschutz


von Ron L. (ron_l)


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Ich überlege mir, ob es sich bei einem Verstärker Symasym Classic 
Version 5.3 lohnt einen Lautsprecherschutz, wie z. B. dem von 
Audiocreativ einzubauen (Link siehe unten).

Mit einem DSO 138 habe ich die Spannungen am Lautsprecherausgang 
gemessen. Bei voller Lautstärke liegen Spannungen zwischen (+) 36 V und 
(-) 36 V an. Wenn kein Signal am Eingang vorhanden ist und der 
Verstärker eingeschaltet wird, dann ergibt sich in den ersten 3,5 ms 
eine Spitzenspannung von  3,01 V, die nach ca. 40 ms wieder abklingt.

Die Frage ist, lohnt es sich einen Lautsprecherschutz wegen dieser 
Einschaltspannung einzubauen, oder kann man sich das auch sparen? Wie 
sind die Erfahrungswerte?

1. Symasym Classic Schaltplan und Platinen: 
https://www.audiopcb.de/boards/symasym-classic/

2. Lautsprecherschutzmodul: 
https://audiocreativ.de/index.php?route=product/product&path=71&product_id=150

: Bearbeitet durch User
von Sly_marbo (Gast)


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Ja, gegen den "Plopp" den die 3,01V Verursachen. Und gegen das Letzte 
"Plopp" das deine Lautsprecher machen bevor die Schwingspule den 
Hitzetod stirbt [im Fall das dir die Endstufentransitoren Durchlegieren 
und dann 36V+ oder - direkt am Lautsprecher anliegen.]

von Elliot (Gast)


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Ron L. schrieb:
> Ich überlege mir, ob es sich bei einem Verstärker Symasym Classic
> Version 5.3 lohnt einen Lautsprecherschutz, wie z. B. dem von
> Audiocreativ einzubauen (Link siehe unten).

Ja, unbedingt. Die Lautsprecher sollten auf jeden Fall vor diesem 
schlechten Verstärker geschützt werden. Im Anhang mal die Kennlinie der 
Schaltung, grün zeigt wie es ist, pink zeigt wie es sein sollte.

Ich werde nie verstehen, wieso in dieser Schaltung so offensichtliche 
Fehler gemacht werden und die trotzdem dauernd nachgebaut wird. Mit 
exakt dem gleichen Aufwand bekommt man die Schaltung viel linearer.

von Elliot (Gast)


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Mist, im Bild steht 1m für die Emitterwiderstände des ersten Diff, 
simuliert wurde aber mit 22R wie in der Originalschaltung.

von MaWin (Gast)


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Ron L. schrieb:
> lohnt es sich einen Lautsprecherschutz

Wenn dein Lautsprecher teurer als die Schutzschaltung ist: immer.

Man trennt den Lautsprecher ab, wenn der Verstärkerausgang 
Gleichspannung liefert, und man trennt ihn unmittelbar beim Ausschalten 
ab und klemmt ihn erst Sekunden nach dem Einschalten an damit der Plopp 
der Koppelkondensatoren der grsamten Anlage nicht zu einem Plopp im 
Lautsprecher führt.

Da der SymAsym die Sicherungen F1 und F2 enthält, braucht man nicht 
unbedingt eine Kurzschlusserkennung und einen SOA-Schutz, aber auf den 
Kühlkörper sollte eine Temperatursicherung, die bei mehr als berechnet 
zulässiger Kühlkörpertemperatur abschaltet, ebenso wie in fen Netztrafo 
eine Temperatursicherung sollte um ihn bei Überhitzung vom Netz zu 
nehmen.

von Ron L. (ron_l)


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Elliot schrieb:
> Ich werde nie verstehen, wieso in dieser Schaltung so offensichtliche
> Fehler gemacht werden und die trotzdem dauernd nachgebaut wird. Mit
> exakt dem gleichen Aufwand bekommt man die Schaltung viel linearer.

Woher kann man den besseren Schaltplan, Platinen, BOM und 
Aufbauanleitung beziehen?

: Bearbeitet durch User
von Elliot (Gast)


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Ron L. schrieb:
> Woher kann man den besseren Schaltplan, Platinen, BOM und
> Aufbauanleitung beziehen?

Schon minimale Änderungen senken den Klirrfaktor auf ~1/3.

von Peter D. (peda)


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Elliot schrieb:
> Schon minimale Änderungen senken den Klirrfaktor auf ~1/3.

Wobei das in der Praxis keinerlei Rolle spielt, da reale Endstufen immer 
eine Gegenkopplung auf die Basis des 2. Transistors beinhalten.
Auch stellen die 20k Last nicht den Eingangswiderstand einer realen 
Komplementärendstufe dar.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Elliot schrieb:
> Schon minimale Änderungen senken den Klirrfaktor auf ~1/3.

Vermutlich verzerrt der hintere Teil genau umgekehrt. Im realen gibt es 
da einen kleinen Unterschied im Verlauf zwischen pnp und npn. Der 
Simulator verwendet für beide die gleiche Näherungsfunktion.

Ab und zu unterlagen solche Verbesserungen dem Patentschutz. Dann konnte 
ein anderer Hersteller das nur in der Schaltung weglassen. Wenn es nur 
zwei Widerstände sind, gab es manchmal Platinen so designed, das diese 
nachgerüstet werden konnten, weil breit und lang genug zum durchkratzen 
und Loch durchbohren für das Bauteil zum Einlöten. Oder ein Leserbrief 
drei Ausgaben später lieferte den Tipp.

von Ron L. (ron_l)


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Über die Soundqualität des Symasym 5.3 kann ich aus der Praxis nichts 
Schlechtes sagen. Der Sound ist sauber und Power gibt es genug, für den 
Raum, den ich beschalen möchte.

von Elliot (Gast)


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Peter D. schrieb:
> Wobei das in der Praxis keinerlei Rolle spielt, da reale Endstufen immer
> eine Gegenkopplung auf die Basis des 2. Transistors beinhalten.

Ja was glaubst du denn macht die Gegenkopplung? Die reduziert die 
Verzerrungen, die der Verstärker infolge seiner eigenen Nichtlinearität 
erzeugt. Je linearer der Verstärker in sich ist, umso kleiner sind die 
resultierenden Verzerrungen.

Dieter D. schrieb:
> Vermutlich verzerrt der hintere Teil genau umgekehrt.

Wenn man nicht weiß was passiert, macht man einfach eine passende 
Vermutung...

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