Forum: PC Hard- und Software Wieder mal SSD (aber Industrie/wichtig)


von Serge W. (Gast)


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Hallo zusammen,

ja ich habe bereits Google befragt, aber da kommt nichts ausser den 
Tipps, die eh jeder kennt, leider.

Mir ist eine Industrie-SSD ausgefallen, gestern noch völlig ok und keine 
Anzeichen von baldigem Ausfall (das kenn ich: Wird langsam, Fehler beim 
Lesen und Schreiben, braucht lange bis vom PC erkannt wird etc.)...

Hier leider anders. Ist eine StorageTek SSD von 2010 in SLC-Technik, die 
war mal schweineteuer und wird seit heute von keinem Computer mehr 
erkannt. Sprich, sie meldet sich nicht mehr an. Auch nicht "versteckt" 
(bei Mac ist das im Festplatten Dienstprogramm grau hinterlegt und man 
braucht bloß mounten), nein, nichts, einfach tot.

Es ist aber auch nichts besonderes vorgefallen, hab auch diverse andere 
Adapte verwendet, aber nichts ;/ Gibt es vielleicht irgendeinen Trick, 
den Controller zu resetten? Daten sind egal, die hab ich doppelt.

Die SSD wurde immer als externe Platte verwendet (mittels USB zu SATA 
Adapter) um Programme vom CAD/CAM zur Maschine zu transferieren. Wenn 
die jetzt nicht mehr will, ist das schon ein herber Verlust.

Also bitte her mit den Geheimtipps, nicht die Hausmittel von Google, die 
eh jeder halbwegs informierte kennt..

Danke Euch!

PS: Die SSD hat Status-LEDs für PWR, FLT und ACT. PWR für Spannung 
leuchtet grün, FLT (fault?) leuchtet nicht und die ACT-LED leuchtet 
permanent, die sollte eigentlich munter flackern für Datenaustausch.

Danke für die Hilfe,
Serge

von Serge W. (Gast)


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Ach so, Dateisystem ist FAT32, Größe sind 60 GB.

Controller Sandforce, Speicherzellen von Hynix.

Falls das hilft.

von 100Ω W. (tr0ll) Benutzerseite


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Hast du es schon einmal mit Linux versucht?

Serge W. schrieb:
> Wenn
> die jetzt nicht mehr will, ist das schon ein herber Verlust.

Warum gibt es davon dann keine Backups?

von Reinhard S. (rezz)


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100Ω W. schrieb:
> Warum gibt es davon dann keine Backups?

Serge W. schrieb:
> Daten sind egal, die hab ich doppelt.

Mich würde eher interessieren, weshalb man die als besseren USB-Stick 
benutzt hat und weshalb es kein ordentlicher USB-Stick tut.

Ja, geht an der Eingangsfrage auch vorbei...

: Bearbeitet durch User
von Serge W. (Gast)


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Reinhard S. schrieb:
> Mich würde eher interessieren, weshalb man die als besseren USB-Stick
> benutzt hat und weshalb es kein ordentlicher USB-Stick tut.

Sind zum Teil recht große Dateien und es geht schneller als vom USB 
Stick. Man muss nichts kopieren, sondern die Maschine liest in Echtzeit 
von der SSD. Weil viel Speicher hat die Maschine nicht. USB Sticks haben 
nie lange gehalten, warum auch immer.

von Pete K. (pete77)


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Was sagt denn Linux, wenn Du die Platte anstöpselst? Bitte mal die 
Ausgabe von dem Befehl "dmesg" posten.

Um welches Modell handelt es sich genau? Kannst Du die SSD direkt mit 
einem SATA-Kabel anschließen?

: Bearbeitet durch User
von Georg (Gast)


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Serge W. schrieb:
> Gibt es vielleicht irgendeinen Trick,
> den Controller zu resetten? Daten sind egal, die hab ich doppelt.

Du wirst doch nicht im Ernst eine so fehlerhafte Platte wieder einsetzen 
wollen? Leichter Hang zum Harakiri?

Wertstoffhof

Georg

von Udo (Gast)


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Eine 11 Jahre alte ausgefallene SSD wird ohne Nachfrage entsorgt, kostet 
ja auch nicht die Welt. Eine Maschine die steht, ist deutlich teurer.

von ACDC (Gast)


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Serge W. schrieb:
> Ist eine StorageTek SSD von 2010 in SLC-Technik, die
> war mal schweineteuer

Die hat ihr Leben gelebt.
Schon aus den Anfangszeiten. Da gab es die Readonly-after-death wohl 
noch nicht.

von oszi40 (Gast)


Angehängte Dateien:

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Serge W. schrieb:
> irgendeinen Trick

Geld + Ontack? https://www.ontrack.com/de-de/services
Je mehr man vorher herumdoktert, desto weniger Daten könnten übrig 
bleiben.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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oszi40 schrieb:

> Geld + Ontack? https://www.ontrack.com/de-de/services

Wofür das?

Zur Erinnerung: "Daten sind egal, die hab ich doppelt."

von oszi40 (Gast)


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> hab ich doppelt

Dann ist ja gut? Es könnte aber sein, dasss z.B. beim USB-Kabel die 
Masse fehlte und etwas Rauch entstand. In solchen Fällen ist der nächste 
Versuch auch NICHT erfolgreicher.

von michael_ (Gast)


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Serge W. schrieb:
> Sind zum Teil recht große Dateien und es geht schneller als vom USB
> Stick. Man muss nichts kopieren, sondern die Maschine liest in Echtzeit
> von der SSD. Weil viel Speicher hat die Maschine nicht. USB Sticks haben
> nie lange gehalten, warum auch immer.

Was damals groß war, ist heute klein.
Was damals gut war, ist heute schlecht.

Und mit so einem USB-Adapter ist die kaum schneller als ein USB-Stick.
Ist doch das gleiche Prinzip.

Es gibt doch genug ext. USB-SSD.

Schon mal über eine Netzwerkverbindung nachgedacht?

von xyz (Gast)


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Mit dem ploetzlichen Ableben einer SSD muss man immer rechnen.

Deswegen habe ich mir vor aehnlich langer Zeit 2 Samsung S1 Mini,
das sind 1.8" USB-HDs, zugelegt.

Vorteil gegenueber USB-Sticks: Denen machen auch einige 100 TB
geschriebene Daten nichts aus. Die Schreib- und Leserate, faellt
mit dem Maximum dessen, was USB-2 leisten kann zusammen,
also ca. knapp 30 MB/s.
Der Energiebedarf liegt deutlich unter den 0.5 A, die ein alter
USB-2 Port kann.

Bis jetzt kann ich mich ueber die Teile nicht beklagen.
Die wuerde ich auch heute noch jedem USB-Stick vorziehen.

Ausser das manche Linuxe/Bootlader, nicht mit den 4096 Byte grossen
Sektoren klarkommen.

von Blechbieger (Gast)


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Da du ja die Daten noch hast lohnt es sich nicht da auch nur eine 
weitere Minute zu investieren. Die Platte ist tot und gehört entsorgt.

Such dir da

https://www.innodisk.com/en/products/flash-storage/ssd

oder da

https://www.swissbit.com/de/2-5-zoll-sata-ssd/

eine neue aus.

von Serge W. (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Es könnte aber sein, dasss z.B. beim USB-Kabel die
> Masse fehlte und etwas Rauch entstand. In solchen Fällen ist der nächste
> Versuch auch NICHT erfolgreicher.

Der USB zu SATA Adapter war doch immer der selbe. Nur nach dem Defekt 
habe ich andere probiert, ohne Erfolg.

michael_ schrieb:
> Es gibt doch genug ext. USB-SSD.

Ja, mittlerweile. Nicht aber 2010.

Da war halt SSD mit Adapter ideal, die baumelte dann irgendwo im 
Schaltschrank rum und Netzerk können viele Maschinen noch nicht. 
Bestenfalls V24 mit 2400 Baud. Die werden mit Disketten gefüttert. Und 
die wenigen, die es könnten, da war eine SSD einfacher als Netzwerk zu 
verlegen.

Blechbieger schrieb:
> Die Platte ist tot und gehört entsorgt.

Na ja, tut trotzdem bissl weh. Für das Geld damals. Da waren USB Sticks 
mit 2GB hip. Aber irgendwo muss es ja einen Unterschied geben. Warum 
gibt es SD Karten mit 64GB und die alte 60GB SSD hat 16 einzelne 
Flash-Chips nebst Controller verbaut.

Aber Danke euch, dann hat's sich wohl erledigt mit der SSD. Also ab zu 
den anderen "irgendwann mal verschrotten, wenn ich weiß wie am besten" 
defekten HDDs, SSDs und USB-Sticks in die Kiste :/

von geitzkragen (Gast)


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Serge W. schrieb:
> StorageTek SSD von 2010 in SLC-Technik

Was hat die damals gekostet?

von Serge W. (Gast)


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geitzkragen schrieb:
> Was hat die damals gekostet?

1464€ + MwSt :/

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Serge W. schrieb:
> Na ja, tut trotzdem bissl weh. Für das Geld damals.

Der (Hitze-)Tod meiner ersten 1-GB-Platte tat damals auch weh. Hatte 
mehr als 1000 DM gekostet. Trotzdem war sie irgendwann hinüber. :-/

von Serge W. (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Der (Hitze-)Tod meiner ersten 1-GB-Platte tat damals auch weh. Hatte
> mehr als 1000 DM gekostet. Trotzdem war sie irgendwann hinüber. :-/

Danke, das tröstet mich ein wenig über das "nicht-wahrhaben-wollen" 
hinweg. Trotzdem mein Beileid!

Trotzdem könnte ich wetten, dass auf den Flash-Zellen noch alle Daten 
perfekt vorhanden sind, nur der scheixx Controller stellt such quer 
(wenn er nicht quadratisch wäre).

Ok, ist halt so :/

von Serge W. (Gast)


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Serge W. schrieb:
>> Was hat die damals gekostet?
>
> 1464€ + MwSt :/

OK, gerade mal nachgeschaut, weil ich es mir erst selbst nicht glauben 
wollte (trotz vorliegender Rechnung), aber Industrie-SSDs in SLC (nicht 
MLC, TLC oder gar QLC...brrr) kosten noch immer so viel. OK, es gibt 
jetzt 128GB für's gleiche Geld.

von Serge W. (Gast)


Angehängte Dateien:

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von michael_ (Gast)


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Serge W. schrieb:
> Der USB zu SATA Adapter war doch immer der selbe. Nur nach dem Defekt
> habe ich andere probiert, ohne Erfolg.
>
> michael_ schrieb:
>> Es gibt doch genug ext. USB-SSD.
>
> Ja, mittlerweile. Nicht aber 2010.

Hast du da die Zeit verschlafen?

> Da war halt SSD mit Adapter ideal, die baumelte dann irgendwo im
> Schaltschrank rum und Netzerk können viele Maschinen noch nicht.
> Bestenfalls V24 mit 2400 Baud. Die werden mit Disketten gefüttert.

Da werden die Dateien nicht groß gewesen sein.
Eine teure SSD war zur reinen Datenübertragung auch damals 
überdimensioniert.

Sollen wir alle mitweinen, am Grabe deiner altgedienten SSD?

von xyz (Gast)


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> Da war halt SSD mit Adapter ideal, die baumelte dann irgendwo im
> Schaltschrank rum

Dafuer eine SSD zu "verschwenden" zeugt nicht von wirtschaftlichem 
Denken.

An ihrem USB-Kabel baumeln kann eine weniger als Zigarettenschachtel
grosse, und federleichte Samsung S1-Mini naemlich auch.
Und davon haettest du wohl eher ein Dutzend bekommen.
Das waere damals sicher die ideale Loesung gewesen, wenn USB-Sticks
sich dabei regelmaessig verabschiedet haben.

Da hast du wohl in mehrfacher Hinsicht Pech (gehabt).
Mein Mitgefuehl haelt sich in Grenzen.

von Blechbieger (Gast)


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Serge W. schrieb:
> aber Industrie-SSDs in SLC (nicht
> MLC, TLC oder gar QLC...brrr) kosten noch immer so viel.

Der massive Preisverfall und Kapazitätssteigerungen der letzten 10 Jahre 
wurde nur durch diese Techniken + 3D-NAND möglich gemacht. Die 
Herstellung von SLC Flash hat sich nicht wesentlich geändert und ist 
deshalb pro Bit fast noch genau so teuer wie damals.

von Serge W. (Gast)


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Blechbieger schrieb:
> Der massive Preisverfall und Kapazitätssteigerungen der letzten 10 Jahre
> wurde nur durch diese Techniken + 3D-NAND möglich gemacht. Die
> Herstellung von SLC Flash hat sich nicht wesentlich geändert und ist
> deshalb pro Bit fast noch genau so teuer wie damals.

Danke für die Erklärung, macht Sinn!

michael_ schrieb:
> Da werden die Dateien nicht groß gewesen sein.
> Eine teure SSD war zur reinen Datenübertragung auch damals
> überdimensioniert.

Michael, lies mal richtig. Die alten Maschinen mit Diskette und V.24 
Schnittstelle haben gar kein USB. Es geht um die moderneren, da ist auch 
nicht nur das Programm als solches drauf, sondern auch Fotos mit 
Nullpunkten, Werkzeugen und wie das Teil aufgespannt wird. Für den 
Einrichter.

michael_ schrieb:
> Sollen wir alle mitweinen, am Grabe deiner altgedienten SSD?

Sind ja nur 5 Leute erlaubt. Aber es wird auch kein Grab geben, die SSD 
kommt in meine Vitrine zur Technikgeschichte. Ohne Deckel, mit Blick auf 
Controller und Speicherzellen.

Und ja, im Nachhinein ist man immer schlauer. Frag die Leute, die damals 
Video2000 genutzt haben ;)

Beitrag #6619515 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Hoorst (Gast)


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Serge W. schrieb:
> aber Industrie-SSDs in SLC (nicht
> MLC, TLC oder gar QLC...brrr) kosten noch immer so viel. OK, es gibt
> jetzt 128GB für's gleiche Geld.

Aber hoffentlich nicht mehr mit Sandforce-Schrott.

von Rene S. (boomslang)


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Hi,

Sandforce war damals sehr üblich, aber die erste Generation leider 
wirklich sehr fehlerhaft. Die Firmware war voll mit Bugs. Es wundert 
mich daß die 10 Jahre ohne Verluste gearbeitet hat.

Hier und da findet man alte Intel SSD vom typ X25-e, die sind noch SLC 
und mit Intel-Controller. Klein, alt und teuer.

: Bearbeitet durch User
von Imonbln (Gast)


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Serge W. schrieb:
> Gibt es vielleicht irgendeinen Trick,
> den Controller zu resetten? Daten sind egal, die hab ich doppelt.

Wenn die Daten egal sind und Du im Industrie Umfeld tätig bist, vergiss 
es besser, Salut der auffallenden SSD, ab in den Schredder und neue 
besorgt. Selbst wenn Du die mit einem Trick wieder zum Leben erwecken 
kannst, sie wird Dir keine Freude mehr machen und schlimmer als der 
Totalausfall sind korrupte Daten, welche Du von nun an fürchten musst.
Der Ausfall der Produktion ist sicher teuer als eine neue SSD.

Beitrag #6623708 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Kilo S. (kilo_s)


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Serge W. schrieb:
> aber Industrie-SSDs in SLC

Sind auch nicht viel mehr oder weniger zuverlässig als MLC.

https://www.golem.de/news/ssds-bei-google-slc-und-mlc-flash-speicher-sind-fast-gleich-gut-1603-119519.html

Zur entsorgung: Mit dem Hammer zertrümmern bzw. Gehäuse knacken und die 
ganzen Platinen zerbrechen. Die Mühe da was zusammenzusetzen macht man 
sich höchstens wenn man weiß da liegen 20.000.000€ als Bitcoin Wallet 
auf einem der Speicher.

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