Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Verzwickte Situation


von fraglich (Gast)


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Hey,

ich habe das 1. Semester Maschinenbau hinter mir. Von Umfang her war es 
Anfangs überwältigend allerdings hat es sich mit der Zeit gelegt als man 
sich so seine Taktiken zurechtgelegt hat. Nun habe ich immer wieder 
während den Vorlesungen gemerkt gehabt, dass ich keinerlei Interessen an 
den Fächern habe und mir auch die Themengebiete, die ich mir zuvor schön 
geredet habe leider kein Spaß bereiten ( auch hinsichtlich der späteren 
Semester habe ich mir mal Skripte besorgt und gemerkt, mich spricht das 
ganze einfach nicht an, bin zwar gut mitgekommen und schreibe auch 
gerade spaßeshalber die Prüfungen mit vllt. bringen Sie mir ja 
irgendwann mal etwas) Nun habe ich hier ein Schluss Strich geschlossen 
und mich zu Elektrotechnik kurzerhand umgeschrieben.

Nun habe ich sorgen, dass ich in das gleichen Schema falle. Vor Angst 
zweifel ich gerade, ob es vielleicht doch nicht die richtige Wahl war, 1 
Semester einfach so hinzuschmeißen.  Bin zwar erst mit meinen 18 Jahren 
recht jung (dafür, dass ich jetzt ins 2. Semester kommen würde sofern 
alles wie geplant laufen würde) und habe auch keinerlei Finanzielle 
Sorgen (gehe nebenbei am Wochenende 2~3 Stunden Jobben mit freier 
Zeiteinteilung womit ich mir das Studium finanziere also es läuft kein 
BaFög oder sonstiges) , die mein Studium ein Schlussstrich ziehen würde 
allerdings weiß ich auch nicht mehr wo ich beruflich hin möchte und wo 
meine Interessen sind.

Desweiteren würde mich interessieren, wie sehr euch die Regelstudienzeit 
am Herzen liegt? Meine Angst liegt darin, die Regelstudienzeit zu 
vernachlässigen und dann später im 4 oder 5. Semester Rauszufliegen wenn 
man dann schon 3-4 Jahre Studiert hat.

Der Studiengang Elektrotechnik hat einen noch vollgepackteren 
Stundenplan als der Studiengang Maschinenbau. Ich hatte bei Maschinenbau 
22.5 Std. reine Vorlesungszeit in der Woche während ich beim Studiengang 
Elektrotechnik 36 Std. habe. Hier drin enthalten sind allerdings noch 
Übungen, Laborbesuche, Seminare. (Hatten wir beim Maschinenbau nicht, 
wir hatten eine Vorlesung, Aufgaben dazu und mehr nicht.). Ich frage 
mich, wie man das alles in der Regelstudienzeit schaffen soll oder ist 
das ganze so konzipiert, dass man besser mitkommt durch die ganzen 
Laborbesuche und Seminare sodass weniger Nacharbeit nötig ist?

Wie tragisch ist es also anstatt der Regelstudienzeit von 7 Semestern 
evt. 9~10 zu benötigen?

Ich hoffe ihr könnt mir Tipps und Ratschläge geben.

von Rudi Radlos (Gast)


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fraglich schrieb:
> anstatt der Regelstudienzeit von 7 Semestern evt. 9~10 zu benötigen?

Kommt öfter vor. Wichtig ist jedoch, die ersten Semester erfolgreich zu 
überstehen, wo gesiebt wird. Nachteil zu langer Studienzeit ist jedoch, 
dass man kein Geld verdient, Miete bezahlt, älter wird und .... später 
weniger Rentenpunkte hat. Nützlich wäre ein Praktikum in der Firma 
Deiner Träume, um rechtzeitig zu erkennen, ob Du auf dem richtigen Weg 
bist und die richtigen Fächer auswählst. Ältere Semester fragen ist auch 
recht hilfreich.

Beitrag #6620579 wurde von einem Moderator gelöscht.
von fraglich (Gast)


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Vielen Dank für deine Antwort :-). Ich habe das Privileg bei meinen 
Eltern zu wohnen und die Uni ~20 Minuten von daheim entfernt zu haben. 
An ein Praktikum hab ich auch schon gedacht. Da bin ich erleichtert, ich 
wollte Anfangs eigentlich in Regelstudienzeit studieren aber ich denke 
die ersten 3 Semester versuche ich erstmal zu überstehen und dann weiter 
zu schauen. Nochmals vielen Dank.

von DocHollywood (Gast)


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Das wichtigste sind praktika oder Werkstudententätigkeiten. Auf jeden 
fall machen. Ohne wird es sehr sehr schwer, auch mit gutem abschluss.

Wenn du das hast sind die 3 bis 4 semester plus egal.

Glaub mir.

von Udo S. (urschmitt)


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fraglich schrieb:
> dass man besser mitkommt durch die ganzen
> Laborbesuche und Seminare

Nett, die Laborpraktika und Übungen waren die Fächer die am meisten Vor 
und ggf. Nacharbeit gemacht haben. Ich denke nicht dass sich dass in den 
letzten 30 Jahren an der Uni/TU so grundlegend geändert hat.
Ganz einfach: Willst du eine 40 Stunden Woche? Dann mach ne Ausbildung.
Ansonsten: es gibt auch das Wochenende, schliesslich hast du auch 3 
Monate oder mehr Semesterferien pro Jahr.
Wenn dir Uni/TU zu schwer sind, geh zu den "Hochschulen" früher FH, da 
ists einfacher.
Am Ende zählt der Abschluss und dein Auftreten bei der Bewerbung. Nach 3 
Jahren zählen diese 3 Jahre.

von Pandur S. (jetztnicht)


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Du kannst am Anfang des Studiums gar nicht abschaetzen was noch kommt 
und was man nachher damit machen kann.
Keine Zeit verlieren, schnellst moeglich duchziehen. Maschinenbau, 
ebenso wie Elektrotechnik bieten beide beliebig viele Moeglichkeiten.
Maschinenbau ist nicht Schwerindustrie. Genauso wenig wie Elektrotechnik 
gleich Mikroprozessoren ist.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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fraglich schrieb:
> Nun habe ich immer wieder
> während den Vorlesungen gemerkt gehabt, dass ich keinerlei Interessen an
> den Fächern habe und mir auch die Themengebiete, die ich mir zuvor schön
> geredet habe leider kein Spaß bereiten

Jetzt ist das so. Später wird das so:

Nun habe ich immer wieder während der Arbeit gemerkt gehabt, dass ich 
keinerlei Interessen an der Arbeit habe und mir auch die Arbeitsgebiete 
und Möglichkeiten des Arbeitgebers, die ich mir zuvor schön geredet habe 
leider kein Spaß bereiten ...

Aber das ist Dein Problem dem Du Dich irgendwann stellen mußt. Das kommt 
aber heute öfters vor, da mit G8 ein größerer Teil der Schulabgänger 
noch nicht ausreichend reif sind solche Entscheidungen zu treffen und 
das Jahr Bundeswehr fehlt als Bedenkzeit. Übrigens sehr häufig war es so 
das Jene, die den Wehrdienst machten, später im Studium gleichzeitig 
oder ein Semster früher fertig waren, als die Schulkameraden, die weder 
Wehrdienst noch Zivildienst gemacht hatten und direkt zum Studium 
übergingen.

Beitrag #6620733 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Bernd (Gast)


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fraglich schrieb:
> Desweiteren würde mich interessieren, wie sehr euch die Regelstudienzeit
> am Herzen liegt? Meine Angst liegt darin, die Regelstudienzeit zu
> vernachlässigen und dann später im 4 oder 5. Semester Rauszufliegen wenn
> man dann schon 3-4 Jahre Studiert hat.
Du solltest dir erstmal klarmachen, dass ein Studium eine sehr wichtige 
Lebensphase ist und kein planbarer Lernprozess. In dieser Zeit kannst 
und solltest du soviel wie möglich ausprobieren! Das kann dir keiner 
mehr nehmen. Ob man sein Studium in Regelstudienzeit schafft oder nicht, 
darauf hat man weniger Einfluss als einem lieb ist.

fraglich schrieb:
> Ich frage mich, wie man das alles in der Regelstudienzeit schaffen soll
> oder ist das ganze so konzipiert, dass man besser mitkommt durch die
> ganzen Laborbesuche und Seminare sodass weniger Nacharbeit nötig ist?
Mit Weglassen von Überflüssigem. Dreistheit. Auf das Wesentliche 
konzentrieren. Viel Bulemielernen.

von A. S. (Gast)


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fraglich schrieb:
> un habe ich immer wieder
> während den Vorlesungen gemerkt gehabt, dass ich keinerlei Interessen an
> den Fächern habe und mir auch die Themengebiete, die ich mir zuvor schön
> geredet habe leider kein Spaß bereiten

An was hast Du denn Spaß? Was hast Du als Kind, als 10-jähriger, als 
Jugendlicher oder heute in Deiner Freizeit gebastelt, gelesen, verfolgt?

Wenn dir nichts einfällt, dann mache eine Weltreise, ein freiwillig 
soziales Jahr oder gar eine Ausbildung. Schlimmer als ein verschenktes 
Jahr sind 2 verschenkte Jahre.

von Scheiss Studenten (Gast)


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A. S. schrieb:
> fraglich schrieb:
>
>> un habe ich immer wieder
>> während den Vorlesungen gemerkt gehabt, dass ich keinerlei Interessen an
>> den Fächern habe und mir auch die Themengebiete, die ich mir zuvor schön
>> geredet habe leider kein Spaß bereiten
>
> An was hast Du denn Spaß? Was hast Du als Kind, als 10-jähriger, als
> Jugendlicher oder heute in Deiner Freizeit gebastelt, gelesen, verfolgt?
> Wenn dir nichts einfällt, dann mache eine Weltreise, ein freiwillig
> soziales Jahr oder gar eine Ausbildung. Schlimmer als ein verschenktes
> Jahr sind 2 verschenkte Jahre.

Wer bummelt der ist unten durch. Sofort studieren und arbeiten

von Kaban (Gast)


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fraglich schrieb:
> Nun habe ich immer wieder während den Vorlesungen gemerkt gehabt, dass
> ich keinerlei Interessen an den Fächern habe und mir auch die
> Themengebiete, die ich mir zuvor schön geredet habe leider kein Spaß
> bereiten

Ist ganz normal. Das Grundstudium macht sehr selten jemanden Spaß. Das 
ist so wie wenn man eine Fremdsprache lernt und zu Beginn keinen Satz 
rausbekommt. Wenn ein Baby laufen lernt, sieht es auch nicht gerade 
locker und spaßig aus, aber da muss man nun mal durch. Der erste 
Klimmzug macht auch keinen Spaß, aber wenn man dann 12 Stück sauber 
macht, sieht die Situation ganz anders aus.

fraglich schrieb:
> Nun habe ich hier ein Schluss Strich geschlossen und mich zu
> Elektrotechnik kurzerhand umgeschrieben.
> Nun habe ich sorgen, dass ich in das gleichen Schema falle.

Vorab: Gute Entscheidung, denn Maschinenbauer braucht Deutschland nach 
dem Ende des Verbrennungsmotors in wenigen Jahren (zum seine Entwicklung 
hört 2026 auf) viel weniger als es Stand heute noch der Fall ist. 
Elektrotechniker und Informatiker sind gefragt, egal was dir die 
Konkurrenz fürchtenden Trolle in diesem Forum erzählen.

Mir ging es in Elektrotechnik ähnlich. Hatte selbst im Hauptstudium 
abgesehen von 2-3 Veranstaltungen kaum Interesse und wollte nur fertig 
werden. Da gab es auch Momente als ich gezweifelt habe, aber aus 
schwierigen Situationen geht man gestärkt heraus und ich bin froh es 
durchgezogen zu haben. Im Job ist es wieder ganz anders. Jetzt habe ich 
Themen die mir viel Spaß bereiten, vielleicht weil ich jetzt locker 
laufen und sogar sprinten kann. Vielleicht weil das Studium einfach zu 
viel Theorie war.

fraglich schrieb:
> Wie tragisch ist es also anstatt der Regelstudienzeit von 7 Semestern
> evt. 9~10 zu benötigen?

Ist kein Problem. So einige Kommilitonen brauchten 3 Semester länger. 
Die meisten im Bachelor schon 1-2 Semester länger. Die Regelstudienzeit 
hat kaum jemand gepackt. Arbeit gefunden haben bei uns ausnahmslos alle 
Elektrotechniker, auch die mit nicht so guten Noten, was bei den 
Maschinenbauern vor etwa 10 Jahren schon nicht der Fall war.

Gerade weil du so jung bist, wird das kaum auffallen. Manche bei uns 
haben auch einfach gelogen (machen im Lebenslauf gefühlt 90% der Leute), 
aus einem oder zwei Monaten Urlaub einen Jahresaufenthalt im Lebenslauf 
gemacht. Schon waren es 2 Semester weniger Studienzeit bzw. so wurde der 
Studiengangwechsel vertuscht. Das Gegenteil kann normalerweise nicht 
bewiesen werden, außer wenn du wöchentlich auf Instagram alles 
hochlädst.

Spätestens ab dem zweiten Job sind dann Noten und Studiendauer fast 
egal, solange du relevante Berufserfahrung hast. Ich wurde beim zweiten 
und dritten Job überhaupt nicht mehr nach dem Studium gefragt. Kollegen 
und Freunden ging es ähnlich. Jetzt arbeiten in der Entwicklung ET 
Bachelor, ET Master/Diplomer, Physiker usw. in einer Abteilung an den 
gleichen Themen. Wenn der Bachelor fachlich besser ist (das Studium gibt 
dir nur die Grundlagen mit), dann kann er auch Teamleiter werden. Ich 
kenne z.B. einen DHBW Bachelor Teamleiter mit einem Doktor in seinem 
Team. Gut im Studium zu sein, heißt nicht, dass man ein guter Ingenieur 
ist.

von Joachim B. (jar)


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fraglich schrieb:
> Angst

ist kein guter Ratgeber!

fraglich schrieb:
> Nun habe ich immer wieder
> während den Vorlesungen gemerkt gehabt, dass ich keinerlei Interessen an
> den Fächern habe

dann sofort wechseln, was nutzt es wenn du lustlos dabei bleibst, du 
wirst es später hassen und nie gut werden.

fraglich schrieb:
> Regelstudienzeit

ist nur ein Wort, was zählt ist Persönlichkeit!

von Langzeitstudent (Gast)


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Hey Fraglich,
also bei mir hat das Studium ewig gedauert. War zwar nicht schön, aber 
am Ende habe ich doch einen Job gefunden, sogar mit Tariflohn.
Und wenn du nach 4 Jahren rausfliegst bist du 22/23 Jahre alt. Ist jetzt 
auch nicht so das Problem.
Viel Erfolg

von Thilo L. (bc107)


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@fraglich:

Du hast das Problem, dass Du den 2. vor dem 1. Schritt machst:
Bevor Du Dich fragst, wie der konkrete Studiengang ausschaut, und ob da 
Praktika drinne sind, wie lange die Regelstudienzeit ist etc etc etc, 
solltest Du Dir erstmal GANZ KLAR drüber sein, wo eigentlich deine 
Interessen sind.

Nur mal so zur Erinnerung: das Studium (oder die Lehre/Ausbildung) soll 
Dich darauf vorbereiten, den größten Teil Deines restlichen Lebens lang 
den Lebensunterhalt selbst zu verdienen. Sowas kann schonmal 30-40 Jahre 
lang gehen, deswegen macht es Sinn, diese Zeit mit etwas zu verbringen, 
das einem auch wirklich Spaß macht. Du scheinst hier eine wichtige Phase 
in deiner Entwicklung noch nicht durchgemacht zu haben, nämlich die, 
festzustellen, wo eigentlich Deine Leidenschaften sind (also die 
intellektueller Art...). Erst wenn Du halbwegs genau weißt, wofür Du die 
Schulbank ernsthaft und lange drücken willst, solltest Du Dich um andere 
"Kleinigkeiten" kümmern (was ist die beste Uni, Regelstudienzeit, 
blabla...). Und dann zieh das Ding aber auch durch.

von Cyblord -. (cyblord)


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Dieter D. schrieb:
> Übrigens sehr häufig war es so
> das Jene, die den Wehrdienst machten, später im Studium gleichzeitig
> oder ein Semster früher fertig waren, als die Schulkameraden, die weder
> Wehrdienst noch Zivildienst gemacht hatten und direkt zum Studium
> übergingen.

Hast du da mal ne Quelle?

von Antitroll (Gast)


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Du hast erst ein Semester studiert! Es ist überhaupt kein Problem, 
danach zu wechseln. Und Mathe hast du ja sowieso in beiden 
Studiengängen, vielleicht kannst du dir auch Mechanik als Wahlmodul 
anrechnen lassen. Ich habe auch erst Maschinenbau studieren wollen und 
mich dann für Elektrotechnik umentschieden, bei mir ging das aber in 
einem Studiengang.

Und jetzt von zu Hause aus macht das Studium sowieso keinen Spaß, mir 
auch nicht, das ist völlig normal.

von Appelkorn (Gast)


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Ist bald Frühjahr da werden wieder Erntehelfer gesucht.

von Udo S. (urschmitt)


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Der TO meldet sich nicht mehr.
Also doch wieder ein Troll Thread :-(

von fraglich (Gast)


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Vielen Dank für die Antworten. Hab echt viele gute Ratschläge erhalten 
:-). Konnte leider nicht früher Antworten, schreibe die Prüfungen noch 
mit um zu erfahren, wie meine Lernmethoden gewirkt haben. 
Dementsprechend hat es zeitlich nicht vorher geklappt.

Ihr habt recht. Ich denke es war die richtige Entscheidung mich von 
meinem Studiengang Maschinenbau zu verabschieden. Ich versuche jetzt 
erstmal sofern möglich ein Praktikumsplatz zu erhalten um mir den Beruf 
anzuschauen. Die 3-4 Jahre gehen fix um, dann beginnt erst die richtige 
Arbeit.

Vielen Dank für eure Hilfe :-)

von Uli S. (uli12us)


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Kaban (Gast) 15.03.2021 03:02; Seh ich ganz und gar nicht.
Auch wenn in den zukünftigen Autos viel mehr Elektronik drinsteckt. 
Letztlich ist das ganze doch nur eine Maschine. Egal was du auch 
anfasst. das wird mit Maschinen erzeugt. Die müssen aber nicht 
zwangsläufig nen hohen Elektroanteil drin haben. Maschine ohne Elektro 
drin geht, zwar wenig komfortabel aber problemlos, aber Elektro ohne 
Maschine ist nicht möglich.

von Senf D. (senfdazugeber)


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fraglich schrieb:
> Ihr habt recht. Ich denke es war die richtige Entscheidung mich von
> meinem Studiengang Maschinenbau zu verabschieden.

Ja, absolut.

von Kaban (Gast)


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Uli S. schrieb:
> Kaban (Gast) 15.03.2021 03:02; Seh ich ganz und gar nicht.
> Auch wenn in den zukünftigen Autos viel mehr Elektronik drinsteckt.
> Letztlich ist das ganze doch nur eine Maschine. Egal was du auch
> anfasst. das wird mit Maschinen erzeugt. Die müssen aber nicht
> zwangsläufig nen hohen Elektroanteil drin haben. Maschine ohne Elektro
> drin geht, zwar wenig komfortabel aber problemlos, aber Elektro ohne
> Maschine ist nicht möglich.

Kein Getriebe mehr, viel weniger Teile im Elektromotor:

"Ein heute komplexer Verbrennungsmotor, nach aktueller Euronorm, hat 
rund 2.500 Bauteile, die entwickelt, gefertigt und montiert werden 
müssen. Ein Elektromotor besteht dazu im Gegensatz lediglich aus rund 
250 Teilen."

"Im Wintersemester 2019/2020 waren über 104.000 Studenten und 
Studentinnen für ein Maschinenbaustudium an deutschen Hochschulen 
eingeschrieben."

"Im Wintersemester 2019/2020 waren rund 67.600 Studenten und 
Studentinnen für ein Elektrotechnik/Elektronikstudium an deutschen 
Hochschulen eingeschrieben."

Als die Maschinenbauer eine Abteilung weiter sich trotz gleichen 
Tarifvertrag darüber beschwerten, dass sie ca. 20% weniger verdienen als 
Elektrotechniker und Informatiker, war die Antwort simpel: "Angebot und 
Nachfrage. Auf MB Stellenausschreibungen gibt es sehr viele Bewerbungen 
und die Stelle ist sehr schnell besetzt, während man ET und Inf Stellen 
viel schwieriger besetzen kann und meist deutlich mehr Gehalt bieten 
muss um Leute mit Berufserfahrung überhaupt zu gewinnen".

Beitrag #6621302 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Robert K. (Firma: Zombieland) (rko)


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Thilo L. schrieb:
> Du hast das Problem, dass Du den 2. vor dem 1. Schritt machst:
> Bevor Du Dich fragst, wie der konkrete Studiengang ausschaut, und ob da
> Praktika drinne sind, wie lange die Regelstudienzeit ist etc etc etc,
> solltest Du Dir erstmal GANZ KLAR drüber sein, wo eigentlich deine
> Interessen sind.
... und das weiß er eben nicht oder noch nicht - deshalb ist er derzeit 
studienuntauglich und sollte vielleicht später mal studieren, aber eben 
jetzt nicht.

Thilo L. schrieb:
> Nur mal so zur Erinnerung: das Studium (oder die Lehre/Ausbildung) soll
> Dich darauf vorbereiten, den größten Teil Deines restlichen Lebens lang
> den Lebensunterhalt selbst zu verdienen. Sowas kann schonmal 30-40 Jahre
> lang gehen, deswegen macht es Sinn, diese Zeit mit etwas zu verbringen,
> das einem auch wirklich Spaß macht. Du scheinst hier eine wichtige Phase
> in deiner Entwicklung noch nicht durchgemacht zu haben, nämlich die,
> festzustellen, wo eigentlich Deine Leidenschaften sind (also die
> intellektueller Art...). Erst wenn Du halbwegs genau weißt, wofür Du die
> Schulbank ernsthaft und lange drücken willst, solltest Du Dich um andere
> "Kleinigkeiten" kümmern (was ist die beste Uni, Regelstudienzeit,
> blabla...). Und dann zieh das Ding aber auch durch.
im Prinzip so richtig bis auf den Spaßfaktor - den würde ich durch 
Interesse ersetzen - ohne Interesse kommt auch kein Spaß auf ?!
Das Beste für den TE wäre zum BIZ zu gehen und sich dort beraten zu 
lassen.

von Kaban (Gast)


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Robert K. schrieb:
> ... und das weiß er eben nicht oder noch nicht - deshalb ist er derzeit
> studienuntauglich und sollte vielleicht später mal studieren, aber eben
> jetzt nicht.

Das wusste die meisten bei uns nicht bzw kann man das erst hinterher 
wissen.

von Robert K. (Firma: Zombieland) (rko)


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Kaban schrieb:
> Das wusste die meisten bei uns nicht bzw kann man das erst hinterher
> wissen.
sorry, aber 'Interesse' für irgendwas sollte man schon haben und 
vielleicht auch dauerhaft ?!
Er wechselt von Maschinenbau auf Etechnik, weil Maschinenbau keinen 
'Spaß' mehr macht und übermorgen wechselt er dann von Etechnik auf BWL, 
weil Etechnik keinen 'Spaß' mehr macht.
Wer 'Spaß' sucht sollte vielleicht erst einmal Geld verdienen bevor er 
weiß was Spaß macht.

von Robert K. (Firma: Zombieland) (rko)


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Eine falsche Entscheidung kann man treffen, das kann immer passieren.
Bleibt zu hoffen, daß er Interesse an Elektrotechnik hat und nicht 
einfach nur um des Studieren willens das nächst beste gewählt hat.

von Kaban (Gast)


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Ich interessierte mich damals wie heute auch nicht nur für 
Elektrotechnik, aber kann ja nicht Sport, Musik, Elektrotechnik usw 
alles studieren und noch 40 Jahre Rentenpunkte sammeln. Im Nachhinein 
hätte ich wohl eine andere Vertiefung gewählt, aber hinterher ist man 
immer klüger.
Er hat ja schon stark auf Technik eingegrenzt. Maschinenbau hat auch 
gewisse Anteile Programmierung, Grundlagen E Technik und 
Regelungstechnik, so wie die Elektrotechniker auch Thermodynamik z.B. 
mit Bezug auf Bauteile lernen.

von Michael (Gast)


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Eine Anektode aus meinem Leben:

Ich wurde vom AL eines DLs nach der Uni eingestellt.
Unter dem AL gibt es noch 3 TLs.

Der TL (BWLer), der für mich zuständig war, hat ebenfalls mit mir 
zusammen beim DL angefangen.

Beim dritten gemeinsamen Mittagessen er dann so "ich würde niemals Leute 
einstellen, die 5 Jahre für einen Bachelor gebraucht haben!!!!111!!!"

Ich habe genau 5 Jahre gebraucht für E-Technik Bachelor (viel Zocken und 
gammeln) und davor 2 Jahre was anderes an einer anderen Uni studiert - 
also 7 Jahre.

Ende der Geschichte: Der TL wurde noch in der Probezeit gekündigt, da zu 
schlecht. Ich wurde beim OEM festangestellt, nachdem ich ANÜ war.

Beitrag #6621528 wurde von einem Moderator gelöscht.
von All Eyez on Germoney (Gast)


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Kaban schrieb:
> Vorab: Gute Entscheidung, denn Maschinenbauer braucht Deutschland nach
> dem Ende des Verbrennungsmotors in wenigen Jahren (zum seine Entwicklung
> hört 2026 auf) viel weniger als es Stand heute noch der Fall ist.

Deutschland braucht bald gar keine Industrieameisen mehr, vor allem 
nicht mit IGM-Tarifvertrag entlohnt. Schaeffler macht gerade wieder eine 
ihrer Buden zu und haut ins billigere und unbürokratischere Ausland ab.

von Kaban (Gast)


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Warum kommt Musk mit Tesla nach Brandenburg? Weil er viele Deutsche 
Bandarbeiter einstellen will? Nein, er weiss dass die Deutschen weltweit 
automatisieren. Das können höchstens die Japaner besser. So oder so, ob 
deutsche Bandarbeiter nun durch Maschinen vor Ort oder anderen Menschen 
in Ländern mit niedrigeren Löhnen ersetzt werden, spielt für den 
deutschen Bandarbeiter keine Rolle. Deutsche sind nicht mehr effizienter 
als Rumänen oder Ungarn, auch nicht cleverer, nur teurer, also wozu in 
Deutschland einen am Band beschäftigen anstatt in Rumänien 4? Die 
jüngeren Bandarbeiter kriegen ja auch alle nicht mehr die Löhne wie die 
alten Säcke mit ihren Altverträgen aus den 90er Jahren. Das war aber 
schon vor 10 Jahren klar. Darum habe ich ja studiert.

Beitrag #6621796 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Joachim B. (jar)


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Pumba schrieb im Beitrag #6621796:
> gute frage. warum hat sich musk im teuren deutschland angesiedelt?

was für eine Frage, als die Ansiedlung hier angeschoben wurde, war

1. in USA noch DDT am Werk und wollte die billigen auswärtigen 
Arbeitsplätze zurück holen, das stört den Gewinn!
2. ist Polen nicht so weit für billige Arbeitskräfte &
3. lockten hier Investitionszulagen und eine freundliche Genehmigung

es gibt viele Gründe warum in D Fabrikstandorte gewählt werden, die 
Frage ist also wirklich .... ich wills nicht ausschreiben.

von Kaban (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> ist Polen nicht so weit für billige Arbeitskräfte &
> lockten hier Investitionszulagen und eine freundliche Genehmigung
>
> es gibt viele Gründe warum in D Fabrikstandorte gewählt werden, die
> Frage ist also wirklich .... ich wills nicht ausschreiben.

Warum dann nicht direkt in Polen, wo der billigste Kohlestrom Europas 
ist? Darum produziert LG dort. Auch in Polen würde es EU Subventionen 
geben.

von meine Rede (Gast)


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Kaban schrieb:
> Die
> jüngeren Bandarbeiter kriegen ja auch alle nicht mehr die Löhne wie die
> alten Säcke mit ihren Altverträgen aus den 90er Jahren.

Das ist in allen Bereichen so. Der Bestandsschutz ist ein äußerst 
fragwürdiges Prinzip, das die jeweils nachfolgende Generation massive 
benachteiligt. Sollte schnellstens abgeschafft werden. Warum nicht auch 
Renten und Pensionen direkt kürzen und in laufende Altverträge 
eingreifen, wenn das Geld nicht mehr reicht oder die Vertragsinhaber das 
Geld nicht mehr wert sind? Wäre besser als die Jungen zu drücken und 
querfinanzieren zu lassen.

von Senf D. (senfdazugeber)


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meine Rede schrieb:
> Der Bestandsschutz ist ein äußerst fragwürdiges Prinzip, das die jeweils
> nachfolgende Generation massive benachteiligt. Sollte schnellstens
> abgeschafft werden. Warum nicht auch Renten und Pensionen direkt kürzen
> und in laufende Altverträge eingreifen, wenn das Geld nicht mehr reicht
> oder die Vertragsinhaber das Geld nicht mehr wert sind?

Das sehe ich überhaupt nicht so. Verlässlichkeit und Kontinuität sind 
extrem wichtig. Wenn mir jemand etwas zugesagt hat, dann muss er es auch 
einhalten, wenn er von mir ich ernst genommen werden möchte. 
Bestandsschutz ist vollkommen legitim.

> Wäre besser als
> die Jungen zu drücken und querfinanzieren zu lassen.

Nein, denn die Jungen sind flexibler und haben viel Zeit sich auf die 
neue, schlechtere Situation einzustellen. Daher ist das aus meiner Sicht 
auch die richtige Lösung.

Beispiel gesetzliche Rente: Vor 30 Jahren dachte man eben noch, dass 
diese als Altersvorsorge ausreichend wäre. Mittlerweile ist natürlich 
klar, dass man nebenbei auch viel privat vorsorgen muss, aber sag das 
mal jemandem, der kaum mehr Zeit hatte bis zur Rente.

von Rotwein saufen und Nägel kauen (Gast)


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meine Rede schrieb:
> Wäre besser als die Jungen zu drücken und querfinanzieren zu lassen.

In ner vorwartsgewandten, gestalterischen Republik mit Zukunfts- und 
Überlebenswillen schon. Da dies alles die Brd mit ihrem Zerfall nicht 
hat, nur konsequent wie die jetzige Sachlage ist. Teile der 70er, vor 
allem dann aber die 80er und Aufwärts-Generation wird finanziell vom AG 
oder/und vom Staat so drangsaliert, dass für viele kaum noch Nestbau, 
Nestbefüllung und Brutpflege möglich ist. Viele sind auch schon 
abgehauen, die Lücken sind mit eingewanderten Sozialempfängern und 
osteuropäischen Wanderarbeitern gefüllt worden, um den unweigerlich so 
sicher wie das Amen in der Kirche kommenden Kollaps noch ein bisschen 
rauszuzögern. Einige haben sich damit abgefunden, viele wissen aber auch 
gar nicht, wie das alles hier enden wird. Sieht man auch bestens an den 
deutschen Wahlergebnissen, wie die meisten im Oberstübchen drauf sind.

von Bernd (Gast)


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Senf D. schrieb:
> Warum nicht auch Renten und Pensionen direkt kürzen
> und in laufende Altverträge eingreifen, wenn das Geld nicht mehr reicht
> oder die Vertragsinhaber das Geld nicht mehr wert sind?

Warum nicht Vermögen über 500.000€ beschlagnahmen und in einen 
Staatsfond überführen, wenn Renten und Pension nicht mehr zum Leben 
reichen?

von selbst schuld! (Gast)


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Rotwein saufen und Nägel kauen schrieb:
> meine Rede schrieb:
>> Wäre besser als die Jungen zu drücken und querfinanzieren zu lassen.
>
> In ner vorwartsgewandten, gestalterischen Republik mit Zukunfts- und
> Überlebenswillen schon. Da dies alles die Brd mit ihrem Zerfall nicht
> hat, nur konsequent wie die jetzige Sachlage ist. Teile der 70er, vor
> allem dann aber die 80er und Aufwärts-Generation wird finanziell vom AG
> oder/und vom Staat so drangsaliert, dass für viele kaum noch Nestbau,
> Nestbefüllung und Brutpflege möglich ist. Viele sind auch schon
> abgehauen, die Lücken sind mit eingewanderten Sozialempfängern und
> osteuropäischen Wanderarbeitern gefüllt worden, um den unweigerlich so
> sicher wie das Amen in der Kirche kommenden Kollaps noch ein bisschen
> rauszuzögern. Einige haben sich damit abgefunden, viele wissen aber auch
> gar nicht, wie das alles hier enden wird. Sieht man auch bestens an den
> deutschen Wahlergebnissen, wie die meisten im Oberstübchen drauf sind.

So ein dämliches Gewäsch! Das typische rumgeheule "wääh früher war alles 
besser" hat die Millennial-Gerneration auch schon 1a drauf. Schau dich 
mal weltweit um und stelle den Vergleich an, wie es woanders läuft.

"Vorwärtsgewandt und gestalterisch" Meinst du so wie Indien oder China? 
Wo das Individuum rein gar nichts zählt? Klar, wenn die es weiterhin 
schaffen ihre Leute so an der Leine zu halten wie derzeit, werden die 
uns eher morgen als übermorgen überrollen. Ob das tatsächlich gelingt, 
da bin ich mir noch nicht ganz sicher. Wenn nämlich der Bildungsstandard 
und der Wohlstand der Leute steigt, wollen sie auch automatisch mehr zu 
sagen haben (siehe der typische Jammerdeutsche)und das System wird 
weniger effizient. Realist bin ich dahingenend aber dennoch definitiv. 
Die fettesten Jahre sind hier vorbei. Aber das betraf sowieso nur die 
Boomer-Nachkriegsgeneration (Zeitraum von 60 Jahren vs. die gesamte 
Geschichte der Menschheit???? Ernsthaft??) Heult nicht rum weil der 
Wohlstand auch mal wieder geringer wird, entweder ihr leistet mehr oder 
ihr passt euch eben an! Typische Anspruchsdenke von verzogenen 
Wohlstandsgören. Es kann halt nicht jeder Hanswurst nach Stuggi oder 
Minga ziehen,und sich dort ne 250qm Bude hinstellen, denkst du ernsthaft 
das ist in anderen Ländern besser??

Es ist in DE so verdammt einfach ein super komfortables Leben zu haben. 
Beispiel: ich, 31, 75k gespart, unsanierte Immobilie gekauft in der 
Provinz (Stichwort: Dunkeldeutschland) für unter 50k und 170k 
reingesteckt. Mit spätestens Mitte 40 schuldenfrei. "Aber NEIN!!1! Nach 
OSTdeutschland würde ich NIE im Leben ziehen!! Dann denken ja alle ich 
habe nichts erreicht wenn ich die falsche Postleitzahl habe!!1! Lieber 
schaff ich im Ländle 70 Stunden die Woche um 'Karriere zu machen' und 
zahl trotzdem 30 Jahre bis zur Rente das überteuerte 100qm Reihenhaus 
ohne Keller ab"

Da krieg ich mich vor Lachen kaum ein.

Beitrag #6622353 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Arno (Gast)


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Senf D. schrieb:
> Beispiel gesetzliche Rente: Vor 30 Jahren dachte man eben noch, dass
> diese als Altersvorsorge ausreichend wäre. Mittlerweile ist natürlich
> klar, dass man nebenbei auch viel privat vorsorgen muss, aber sag das
> mal jemandem, der kaum mehr Zeit hatte bis zur Rente.

Vor allem sag das mal jemandem, der jeden Euro dreimal umdreht. Wer 
überdurchschnittlich verdient, hat ja auch mit der gesetzlichen Rente 
meistens keine Überlebens-Probleme. Daran krankt meiner Meinung nach ein 
großer Teil der "privaten Vorsorge"-Konzepte: Die funktionieren (für 
diejenigen, die sie brauchen) nur so lange wie Steuergeld reingebuttert 
wird.

Und der Rest krankt in Zukunft daran, dass auch die Kapitalerträge, die 
private Vorsorge möglich machen, von der aktuell arbeitenden Generation 
erwirtschaftet werden müssen. Ich mein, ob das Geld für die Rentner als 
"Rentenbeitrag" auf die Lohnkosten aufgeschlagen wird und damit die 
Gewinne reduziert oder als Gewinn an die Aktionäre im Rentenalter 
ausgeschüttet wird, ist volkswirtschaftlich egal - das zweite hat nur 
den Vorteil, dass das auf die Weltwirtschaft bezogen ist und nicht nur 
auf die deutsche Wirtschaft, funktioniert also wahrscheinlich ein 
bisschen länger.

MfG, Arno

von Senf D. (senfdazugeber)


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Bernd schrieb:
> Senf D. schrieb:
>
>> Warum nicht auch Renten und Pensionen direkt kürzen
>> und in laufende Altverträge eingreifen, wenn das Geld nicht mehr reicht
>> oder die Vertragsinhaber das Geld nicht mehr wert sind?
>
> Warum nicht Vermögen über 500.000€ beschlagnahmen und in einen
> Staatsfond überführen, wenn Renten und Pension nicht mehr zum Leben
> reichen?

Bitte richtig zitieren, das habe ich nicht geschrieben, sondern "meine 
Rede (Gast)".

Zu deinem Vorschlag: der ist extrem leistungsfeindlich. Warum sollte man 
Leute bestrafen, die sich aus eigener Arbeit etwas aufgebaut haben?

von Kaban (Gast)


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Senf D. schrieb:
> Zu deinem Vorschlag: der ist extrem leistungsfeindlich. Warum sollte man
> Leute bestrafen, die sich aus eigener Arbeit etwas aufgebaut haben?

Das hat er offensichtlich nicht ernst gemeint, sondern wollte Aufzeigen 
wie Absurd der zitierte Vorschlag ist. Damit würde man nur erreichen, 
dass noch mehr Leistungsträger gehen, was ja schon der Fall ist ab einer 
gewissen Einkommensgrenze (siehe Profi-Sportler, Unternehmer usw mit 
Wohnsitzwechsel in die Schweiz).

von meine Rede (Gast)


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Senf D. schrieb:
> der ist extrem leistungsfeindlich. Warum sollte man
> Leute bestrafen, die sich aus eigener Arbeit etwas aufgebaut haben?

Die sollte man natürlich (eigentlich) nicht bestrafen. Ich war früher 
auch leistungsgepolter, sehe es aber jetzt locker (= öfter mal vacanza 
totale wie mein italienischer Freund und zwischendrin auch nicht mehr am 
Limit, sondern bei ca. 70%). Warum soll ich Gas geben, wenn keine 
entspr. Gegenleistung erfolgt? Zahle viele T€ jedes Jahr in KV, aber 
warte ewig auf eine einfache Impfung, bekomme trotz Wachstum nie eine 
Steuersenkung eher das Gegenteil, habe trotz gleicher/höherer Leistung 
weit schlechtere Rentenansprüche als mein alter Ego 10 Jahre früher, 
muss für Transfers in alle Himmelsrichtungen blechen usw.

von selbst schuld! (Gast)


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meine Rede schrieb:
> Warum soll ich Gas geben, wenn keine
> entspr. Gegenleistung erfolgt? Zahle viele T€ jedes Jahr in KV, aber
> warte ewig auf eine einfache Impfung, bekomme trotz Wachstum nie eine
> Steuersenkung eher das Gegenteil, habe trotz gleicher/höherer Leistung
> weit schlechtere Rentenansprüche als mein alter Ego 10 Jahre früher,
> muss für Transfers in alle Himmelsrichtungen blechen usw.

Ist es tatsächlich so schwer zu umreissen, dass das Leben nicht "fair" 
ist? Manche haben es leichter, andere schwerer, manche haben Glück 
andere Pech. Wobei "Pech im Leben" global gesehen wahrscheinlich kein 
einziger der hier Mitlesenden hat.

Ich finde es immer wieder erstaunlich in was für einer Komfort-Blase 
hier manche gefangen sind. Vielleicht sollte man da einfach eine 
einmonatige Rundreise durch so ziemlich jeden beliebigen Teil der Welt, 
der nicht Nordamkerika oder Westeuropa ist, verordnen.

von Deutzeland (Gast)


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selbst schuld! schrieb:
 denkst du ernsthaft
> das ist in anderen Ländern besser??

Andere Länder verteuern aber wenigstens nicht von Staatswegen Wohnen, 
Mobilität, Strom und sonstige Energie von Jahr zu Jahr regelmäßig.
Das hat ja lange Tradition hier, kleine Leute hier abseits der pervers 
hohen Sozialabgaben mit kärglicher Gegenleistung mit Totalbesteuerung 
der täglichen Dingen in die Handlungsunfähigkeit und dann in den Ruin zu 
treiben, nur damit man die EU und die Welt durchfüttern kann und für 
unfähige Politiker die Zeche zahlen darf.

Beitrag #6622636 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Kaban (Gast)


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selbst schuld! schrieb:
> Wobei "Pech im Leben" global gesehen wahrscheinlich kein einziger der
> hier Mitlesenden hat.

Vergiss die Gesundheit nicht. Die meisten Länder erreichen mittlerweile 
durchschnittliche Lebenserwartungen deutlich über 70 Jahre.

selbst schuld! schrieb:
> Ich finde es immer wieder erstaunlich in was für einer Komfort-Blase
> hier manche gefangen sind. Vielleicht sollte man da einfach eine
> einmonatige Rundreise durch so ziemlich jeden beliebigen Teil der Welt,
> der nicht Nordamkerika oder Westeuropa ist, verordnen.

Grundsätzlich richtig, wobei du noch knapp über 300 Mio Menschen in 
asiatischen Industrieländern, Australien, Südafrika vergessen hast.

von Appelkorn (Gast)


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Arbeit, nein danke schrieb im Beitrag #6622636:
> wer heute noch arbeitet ist selber schuld.
> der deutsche michel ist wahrlich bemitleidenswert

Recht haste. Vorhin mal wieder in mein Depot nach langer Zeit 
reingeschaut, wegen der Steuerbescheinigungen. VW mit 37% im Plus - 
WTF!?!! Alle rausgehauen, dazu noch kleinere Werte wie so beschissene 
ETFs (Kauft ETFS die sind so tolll!)  die nur herumdümpelten, die auch 
mal wieder im Plus sind und endlich abgestossen werden konnten.

"Dank" Corona stehen jetzt auch noch zwei Erbschaften an (2+1 Häuser), 
ich weiss gar nicht mehr wohin mit dem Geld. Neue Klamotten könnte ich 
mal gebrauchen aber die Läden haben schon wieder zu.

Ich glaube ich baue mir mal ne Whiskeysammlung auf, da hat man 
wenigstens was davon.

von Cyblord -. (cyblord)


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Appelkorn schrieb:
> Ich glaube ich baue mir mal ne Whiskeysammlung auf, da hat man
> wenigstens was davon.

Gibt auf jeden Fall die meisten Prozente fürs Geld.

von Senf D. (senfdazugeber)


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Appelkorn schrieb:
> "Dank" Corona stehen jetzt auch noch zwei Erbschaften an (2+1 Häuser),
> ich weiss gar nicht mehr wohin mit dem Geld.

Spende doch einen Teil deines Geldes für Leute, die es unverschuldet 
deutlich schlechter haben als du. Das gibt dir ein gutes Gefühl, und 
andere Menschen werden dir dankbar sein.

: Bearbeitet durch User
Beitrag #6622690 wurde von einem Moderator gelöscht.
von selbst schuld! (Gast)


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Deutzeland schrieb:
> Das hat ja lange Tradition hier, kleine Leute hier abseits der pervers
> hohen Sozialabgaben mit kärglicher Gegenleistung mit Totalbesteuerung
> der täglichen Dingen in die Handlungsunfähigkeit und dann in den Ruin zu
> treiben, nur damit man die EU und die Welt durchfüttern kann und für
> unfähige Politiker die Zeche zahlen darf.

Meiner Meinung nach ist das zu eng gedacht. Sicherlich ist DE noch 
immer, durch seine Vergangenheit bis Mitte des 20. Jhd., irgendwo 
gebrandmarkt, das will ich auch nicht gutheißen und gerade der fehlende 
und tabusierte Nationalstolz ist ein großes Problem, auch bei der 
Integration von Ausländern. -> Bsp. USA, da feiert sich jeder Neubürger 
wie sonstwas und ist stolz wie Bolle sobald er Citizenship erhalten hat. 
Und ist dann natürlich auch eher motiviert was für das Land zu leisten. 
Genauso in China, insbesondere die junge Generation dort hat einen 
unglaublichen Nationalstolz und so richtig Lust es dem Westen zu zeigen.

Und in Punkto Besteuerung, ja, die ist in DE zu hoch, das hat 
hauptsächlich 2 Gründe:
a) wenige natürlich Ressourcen. Das Norwegen oder UAE weniger besteuern 
müssen um den Statt am laufen zu halten ist klar.
b) falsche Besteuerung. Ich finde die Diskussion über "Reichensteuer" 
(45% ab 250k Einkommen) und Spitzensteuersatz ab 60k so abwegig. Es 
würde viel mehr bringen wirklich große Vermögen zb. > 50 oder 100 Mio. 
zu besteuern anstatt dem kleinen Mann oder dem kleinen Unternehmer der 
40 Jahre eine Firma aufgebaut hat und vielleicht 5 Mio. zur Seite 
gebracht hat in die Tasche zu greifen. Diese Diskussion findet aber gar 
nicht statt, da Menschen sich stets nur mit dem naheliegenden Umfeld 
vergleichen.. der Hartzer mit dem Arbeiter, der Entwickler mit dem 
Geschäftsführer oder Politiker. Die wirklich Reichen bleiben außen vor 
und freuen sich...

von selbst schuld! (Gast)


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Kaban schrieb:
> Grundsätzlich richtig, wobei du noch knapp über 300 Mio Menschen in
> asiatischen Industrieländern, Australien, Südafrika vergessen hast.

Das ist wahr, asiatische Industrieländer und Australien stehen auch gut 
da. Bei Südafrika kann ich nicht zustimmen. Die mit Westeuropa 
vergleichbare Mittelschicht ist hauchdünn, von der fehlenden sozialen 
Sicherheit ganz zu schweigen. Hab 2 Jahre da gelebt, ein wunderschönes 
Land, aber unter 500k USD Vermögen würd ich langfristig keinen Fuß 
hineinsetzen.

von meine Rede (Gast)


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Arbeit, nein danke schrieb im Beitrag #6622690:
> Fang du mal an mit deinem aufgeblasenen igm gehalt

Wem genau geht's besser, wenn er weniger verdient?

von Senf D. (senfdazugeber)


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Arbeit, nein danke schrieb im Beitrag #6622690:
> Fang du mal an mit deinem aufgeblasenen igm gehalt

Warum aufgeblasen? Das ist nur fair, ich bin mein Gehalt wert. Gutes 
Geld für gute Arbeit.

Außerdem: woher willst du wissen, dass ich nicht selbst Geld für 
wohltätige Zwecke spende?
Wenn jemand so herumtrötet, dass er nicht weiß wohin mit seinem Geld, 
dann kann man so einen Vorschlag durchaus mal anbringen.

von Joachim B. (jar)


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Senf D. schrieb:
> Warum sollte man
> Leute bestrafen, die sich aus eigener Arbeit etwas aufgebaut haben?

riesige Vermögen aus eigener Arbeit aufgebaut? oder doch eher von der 
Arbeit anderer?

ich wüsste nicht wer mir eine Arbeit in mehreren 1000€/h zahlt und ich 
glaube auch nicht das ein Mensch diese Stundensätze wert ist!

Solche Vermögen werden durch andere Menschen Arbeit aufgebaut.

von Senf D. (senfdazugeber)


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Joachim B. schrieb:
> riesige Vermögen aus eigener Arbeit aufgebaut? oder doch eher von der
> Arbeit anderer?

In der Regel durch beides. Jeder, der einen Teil seines Einkommens (z.B. 
an der Börse) investiert, profitiert einerseits von den Früchten seiner 
eigenen Arbeit und andererseits von der Arbeit anderer Leute. Daran 
finde ich auch nichts problematisch.

von Bernd (Gast)


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Kaban schrieb:
> Das hat er offensichtlich nicht ernst gemeint, sondern wollte Aufzeigen
> wie Absurd der zitierte Vorschlag ist. Damit würde man nur erreichen,
> dass noch mehr Leistungsträger gehen, was ja schon der Fall ist ab einer
> gewissen Einkommensgrenze (siehe Profi-Sportler, Unternehmer usw mit
> Wohnsitzwechsel in die Schweiz).

Wenn die nicht-selbständige Bevölkerung im Nachhinein um Rente und 
Pensionen geschröpft wird, dann ist der Staat eh schon kaputt. Ob dann 
umverteilt wird was noch nicht geflohen ist, ist eh bedeutungslos.

Joachim B. schrieb:
> riesige Vermögen aus eigener Arbeit aufgebaut? oder doch eher von der
> Arbeit anderer?
> ich wüsste nicht wer mir eine Arbeit in mehreren 1000€/h zahlt und ich
> glaube auch nicht das ein Mensch diese Stundensätze wert ist!
> Solche Vermögen werden durch andere Menschen Arbeit aufgebaut.

Nein! Doch! Oh!!!

Senf D. schrieb:
> Jeder, der einen Teil seines Einkommens (z.B.
> an der Börse) investiert, profitiert einerseits von den Früchten seiner
> eigenen Arbeit und andererseits von der Arbeit anderer Leute. Daran
> finde ich auch nichts problematisch.

Es ist okay reich zu werden, manche werden so geboren. Problematisch 
ist, wenn man sich deshalb für einen "Macher", einen "Leistungsträger" 
oder allgemein besseren und hochwertigeren Menschen hält, garniert mit 
neoliberalen Gedankengut. Dann hat man nicht kapiert was eine 
lebenswerte Gesellschaft ausmacht und wird entweder auf dem 
Scheiterhaufen der Geschichte oder in einer GatedCommunity enden.

von Kaizen (Gast)


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Bernd schrieb:
> und wird entweder auf dem
> Scheiterhaufen der Geschichte oder in einer GatedCommunity enden

Im Prinzip ist ganz Europa eine gated community, das ist auch nichts 
Verwerfliches und notwendig, sofern man klaren Verstandes ist und ein 
gehobenes Lebensniveau anstrebt. Ich würde meine Villa auch nicht direkt 
neben den Bahnhof setzen, sonst sieht beides nach einigen Jahren gleich 
aus.

von OEM-Industriedrone (Gast)


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Bernd schrieb:
>>
>
> Es ist okay reich zu werden, manche werden so geboren. Problematisch
> ist, wenn man sich deshalb für einen "Macher", einen "Leistungsträger"

Und was ist mit Menschen die das ganz klar sind oder waren, die nicht 
Reich geboren sind? Seien es nun medizinische Errungenschaften oder 
andere grosse Erfindungen. Klar ist es sympathisch das nicht raushängen 
zu lassen, aber das ändert nichts daran dass es trotzdem der Fall ist.

von Kaizen (Gast)


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OEM-Industriedrone schrieb:
> .

OEM-rechtschreibungsfreie Zone

von schon, schon (Gast)


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selbst schuld! schrieb:
> Es ist in DE so verdammt einfach ein super komfortables Leben zu haben.
> Beispiel: ich, 31, 75k gespart, unsanierte Immobilie gekauft in der
> Provinz (Stichwort: Dunkeldeutschland) für unter 50k und 170k
> reingesteckt. Mit spätestens Mitte 40 schuldenfrei. "Aber NEIN!!1! Nach
> OSTdeutschland würde ich NIE im Leben ziehen!! Dann denken ja alle ich
> habe nichts erreicht wenn ich die falsche Postleitzahl habe!!1! Lieber
> schaff ich im Ländle 70 Stunden die Woche um 'Karriere zu machen' und
> zahl trotzdem 30 Jahre bis zur Rente das überteuerte 100qm Reihenhaus
> ohne Keller ab"

Das würde ich als Westdeutscher direkt unterschreiben.

Immer wieder erstaunlich, wie dick die Mauern in den Köpfen noch sind.
In Ostdeutschland kann man Immobilien sehr günstig kaufen, während man 
in den A-Städten über 10.000 EUR/m² zahlt.

Was viele vergessen: In anderen Ländern der EU dreht sich alles um die 
Hauptstadt. Nur dort gibt es ordentliche Jobs und Einkommen, weshalb 
jeder dort wohnen muss. Das ist in DE dank des Förderalismus komplett 
anders.

Außerdem gibt es in DE einen echten Rechtsstaat, Verbraucherrechte, kaum 
Korruption, gute Infrastruktur, kostenlose und hochwertige Bildung, 
Sozial- und Umweltstandards, eine funktionierende Verwaltung sowie wenig 
Kriminalität.

Nur wenige andere wohlhabende Länder haben ein vergleichbares 
Gesamtpaket.

In den aufstrebenden Ländern Asiens und auch in den USA hast du 
garantiert keine 35 h Woche, 30 Tage Urlaub und Gleitzeit. Da hilft dir 
auch schnelles Internet nix.

Typisches deutsches Gejammer hier...

Beitrag #6623706 wurde von einem Moderator gelöscht.
von OEM-Industriedrone (Gast)


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selbst schuld! schrieb:
> Es ist in DE so verdammt einfach ein super komfortables Leben zu haben.
> Beispiel: ich, 31, 75k gespart, unsanierte Immobilie gekauft in der
> Provinz (Stichwort: Dunkeldeutschland) für unter 50k und 170k
> reingesteckt. Mit spätestens Mitte 40 schuldenfrei. "Aber NEIN!!1! Nach
> OSTdeutschland würde ich NIE im Leben ziehen!! Dann denken ja alle ich
> habe nichts erreicht wenn ich die falsche Postleitzahl habe!!1! Lieber
> schaff ich im Ländle 70 Stunden die Woche um 'Karriere zu machen' und
> zahl trotzdem 30 Jahre bis zur Rente das überteuerte 100qm Reihenhaus
> ohne Keller ab"
> Da krieg ich mich vor Lachen kaum ein.

Wie ist dein Jahresgehalt? Solche Immobilienpreise gibt es z.B. im Osten 
von NRW, Norden von Hessen oder Süden von NDS auch, aber dort verdient 
der durchschnittliche Ingenieur 70k pro Jahr. Wenn das bei euch nun z.B. 
30% weniger sein sollten, dann gibt es bessere Orte mit einer noch 
besseren Kaufkraft. Deshalb ist Dunkeldeutschland nicht schlecht, 
abgesehen vom grausigen Dialekt in Sachsen. Bundesweit der schlimmste.

Beitrag #6624281 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Katze (Gast)


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Wahrsager schrieb im Beitrag #6624281:
> im prinzip halten die billigen ausländer den laden am laufen.
> ohne die billigarbiter wäre das mit dem wohlstand schnell vorbei.

Wo denn? Welche? Etwa die kompetenten Herrschaften bei Hermes oder 
mittlerweile auch bei DHL?

Beitrag #6624287 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Senf D. (senfdazugeber)


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OEM-Industriedrone schrieb:
> Solche Immobilienpreise gibt es z.B. im Osten von NRW, Norden von Hessen
> oder Süden von NDS auch, aber dort verdient der durchschnittliche
> Ingenieur 70k pro Jahr. Wenn das bei euch nun z.B. 30% weniger sein
> sollten, dann gibt es bessere Orte mit einer noch besseren Kaufkraft.
> Deshalb ist Dunkeldeutschland nicht schlecht, abgesehen vom grausigen
> Dialekt in Sachsen. Bundesweit der schlimmste.

Kaufkraft im  Allgemeinen und Immobilienpreise im Speziellen sind 
natürlich nur ein Kriterium von vielen, um seinen örtlichen 
Lebensmittelpunkt zu bestimmen. Sonst würden ja Horden von Menschen nach 
Holzminden umziehen, und schnell wäre es wieder vorbei mit den im 
Vergleich günstigsten Preisen.

Ich möchte vor allem dort leben, wo ich kulturell verwurzelt bin, wo ich 
Freunde und Familie in der Nähe habe, wo es mir vom Umfeld her einfach 
am besten gefällt. Die Kosten stehen für mich tatsächlich nicht an 
erster Stelle. Ich habe nur dieses eine Leben, und es wäre doch 
verrückt, wenn ich dieses nur unter dem Gesichtspunkt der 
Lebenshaltungskosten führen würde. Wer das tut, setzt aus meiner Sicht 
die falschen Prioritäten, was aber nicht heißt, dass die 
Lebenshaltungskosten überhaupt keine Rolle spielen (hier wir ja immer 
gerne München als abschreckendes Beispiel hergenommen).

Beitrag #6624307 wurde von einem Moderator gelöscht.
von OEM-Industriedrone (Gast)


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Wahrsager schrieb im Beitrag #6624307:
> Ob ich mich da verwurzelt fühle ist zweitrangig.

Ist auch eine Frage was für ein Mensch man ist. Nicht jeder hat ein 
gutes Verhältnis zur Familie und Freunden. Manche Menschen sehen ihre 
Familie vielleicht 1 oder 2 Tage pro Monate oder sogar nur an 
Weihnachten und Ostern. Manche haben kaum noch Familie. Manche bleiben 
auch zu 90% mit Frau und Kindern unter sich. Ich kann mir vorstellen 
fast überall heimisch werden, solange Frau und Kinder dabei sind. Darum 
sind solche Pauschalaussagen, dass man ewig dort bleiben sollte, wo man 
zufällig geboren ist, falsch. Wenn man allein ist und sich auch so 
fühlt, mag das anders sein und man bleibt lieber in Nähe des 
Elternhauses. Wobei gerade für so einsame Mensch ein Tapeten Wechsel 
helfen kann jemanden kennenzulernen, jemanden abseits vom bayrischen 800 
Seelen Dorf.

von Senf D. (senfdazugeber)


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Wahrsager schrieb im Beitrag #6624307:
> Ich sage immer gutes Geld für gute Arbeit.

Der Meinung bin ich auch, welch ein Zufall. 😂
Angestellter in einem Unternehmen zu sein kann definitiv einen 
Win-Win-Situation für beide Seiten sein.

> Wer die Gelegenheit
> nicht nutzt, um bei mit IGM Gehalt einzusteigen der hat im Leben was
> grundlegend falsch gemacht.

Wenn sich diese Gelegenheit bietet, sollte man sie in der Tat nutzen. 
Aber sie bietet sich nicht für jeden, auch ohne etwas grundlegend falsch 
gemacht zu haben im Leben.

> Ob ich mich da verwurzelt fühle ist
> zweitrangig.

Nun ja, gerade in jungen Jahren, zum Beispiel als frischer Absolvent, 
sollte man vielleicht tatsächlich etwas örtliche Flexibilität zeigen. Da 
hat man ja auch noch genügend Zeit, neue Wurzeln zu schlagen bzw. die 
vorhandenen sind selber noch nicht sehr tief gewachsen.

von Senf D. (senfdazugeber)


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OEM-Industriedrone schrieb:
> Darum sind solche Pauschalaussagen, dass man ewig dort bleiben sollte,
> wo man zufällig geboren ist, falsch.

Diese Aussage hat hier im Thread meines Wissens aber auch niemand 
getroffen. Wenn du das herausgelesen hast, hast du zumindest meine 
Beiträge vollkommen missverstanden.

von ZF (Gast)


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selbst schuld! schrieb:
> b) falsche Besteuerung. Ich finde die Diskussion über "Reichensteuer"
> (45% ab 250k Einkommen) und Spitzensteuersatz ab 60k so abwegig. Es
> würde viel mehr bringen wirklich große Vermögen zb. > 50 oder 100 Mio.
> zu besteuern anstatt dem kleinen Mann oder dem kleinen Unternehmer der
> 40 Jahre eine Firma aufgebaut hat und vielleicht 5 Mio. zur Seite

Dran erkennt man Deutsche: Reich sind nur die Anderen.

von Senf D. (senfdazugeber)


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ZF schrieb:
> Dran erkennt man Deutsche: Reich sind nur die Anderen.

Das ist nicht typisch für Deutsche, das ist einfach nur 
menschlich/psychologisch bedingt. Jeder lebt in seiner Blase und schätzt 
sich gefühlt irgendwo in der Mitte ein, da er im Vergleich sowohl ärmere 
als auch reichere Menschen als sich selbst kennt oder zu kennen glaubt 
(und sei es nur aus den Medien). Die statistische Verteilung über ein 
ganzes Land bildet sich üblicherweise gerade nicht in der eigenen 
sozialen Blase ab. Mir geht das übrigens auch so.

von IGM-Industriedrone (Gast)


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Senf D. schrieb:
> Das ist nicht typisch für Deutsche, das ist einfach nur
> menschlich/psychologisch bedingt.

Es gibt schon größere Unterschiede in der Mentalität. Das fällt 
Deutschen in ihrer Blase nur nicht auf, weil sie alles was sie sehen für 
normal halten, aber frag mal Ausländer oder Auswanderer. Es hat schon 
seinen Grund warum teilweise selbst Deutsche mit siebenstelligen 
Vermögen mit Golf zum Aldi fahren. Und es ist nicht sympathische 
Bodenständigkeit, sondern sie wollen einfach nicht Teilen. Wer mit 
Porsche vorfährt kriegt andere Anfragen von Familie und Freunden als ein 
Golf Fahrer. In den meisten anderen Ländern zeigt man seinen Reichtum, 
dass man es geschafft hat und kriegt dafür Respekt, egal ob China, 
Russland, USA oder sonstwo. Nur in Deutschland muss man sich verstecken, 
weil der Neidfaktor (siehe F.B.) einfach widerlich ist.
Ich habe viele Länder gesehen und die Mentalität der Deutschen mit dem 
ständigen Meckern (überwiegend über Nichtigkeiten und ohne Taktgefühl), 
drang jede winzige Ungleichheit wie z.B. 7€ ausgleichen zu wollen, 
andere bevormunden zu wollen, habe ich nirgends wieder erlebt. Viele 
Leute die paar Jahre z.B. in Mexiko gearbeitet haben, wo die Menschen 
unglaublich freundlich sind, tun sich richtig schwierig wieder in ein 
deutsches Büro mit seinen Riesenbabies zurückzukehren. Extrem positiv 
sind mir auch Iraner in Erinnerung geblieben, die mit Freude das wenige 
teilen, wobei so ziemlich jedes Land deutlich gastfreundlicher als 
Deutschland war (abgesehen für Flüchtinge, da war Deutschland neben 
Schweden Top2).  Auch Südeuropa tickt da ganz anders. Neben dem Wetter 
ein anderer Grund auszuwandern oder zumindest die Rente woanders zu 
verbringen. Da sieht man aber erst, wenn man mal paar Jahre im Ausland 
war.

von Echt jetzt? (Gast)


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schon, schon schrieb:
> Außerdem gibt es in DE einen echten Rechtsstaat, Verbraucherrechte, kaum
> Korruption, gute Infrastruktur, kostenlose und hochwertige Bildung,
> Sozial- und Umweltstandards, eine funktionierende Verwaltung sowie wenig
> Kriminalität.

Du hast vergessen, deinen Beitrag als Satire zu kennzeichnen...

von Senf D. (senfdazugeber)


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IGM-Industriedrone schrieb:
> Es gibt schon größere Unterschiede in der Mentalität.

Das ist freilich so, wenn auch sicher nicht so einseitig negativ wie von 
dir wahrgenommen. Andere Länder, andere Sitten, und jede Kultur hat ihre 
Stärken und Schwächen.

Aber hier ging es speziell um die subjektive Ansicht "reich sind immer 
die Anderen". Da behaupte ich weiterhin, dass diese nicht nur exklusiv 
für Deutsche gilt.

von Deutschland, eine riesengroße Suppenküche (Gast)


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IGM-Industriedrone schrieb:
> Nur in Deutschland muss man sich verstecken, weil der Neidfaktor (siehe
> F.B.) einfach

Man muss sich als Reicher überall dort verstecken, wo das restliche Volk 
trotz Vollzeitmalochen mit Brotkrumen abgespeist wird und als Dank diese 
noch vom Staat komplett abgesteuert werden, weil die einheimischen 
Reichen sich nicht an der Staatsfinanzierung beteiligen (wollen).

von klausi (Gast)


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Deutschland, eine riesengroße Suppenküche schrieb:
> Man muss sich als Reicher überall dort verstecken, wo das restliche Volk
> trotz Vollzeitmalochen mit Brotkrumen abgespeist wird und als Dank diese
> noch vom Staat komplett abgesteuert werden, weil die einheimischen
> Reichen sich nicht an der Staatsfinanzierung beteiligen (wollen).

Ja.. vom Arbeiten alleine wird kein Normalo reich..

von Senf D. (senfdazugeber)


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klausi schrieb:
> Ja.. vom Arbeiten alleine wird kein Normalo reich..

Das hängt aber auch von der Definition von "reich" ab, was ein sehr 
schwammiger Begriff ist, wo jeder etwas anderes darunter versteht, wenn 
es konkret wird. Einen gewissen Reichtum kann man sich tatsächlich 
selbst erarbeiten.

von Joachim B. (jar)


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Senf D. schrieb:
> Einen gewissen Reichtum kann man sich tatsächlich
> selbst erarbeiten.

aber keine Millionen im Jahr, solchen Stundensatz kann niemand wert 
sein.
Selbst nicht bei 60-80 Stunden/Woche wobei das Essen, der Schneider ja 
mitgezählt wird. Solcher "Privatkram" wird auch gerne dienstlich 
begründet.
Angeblich sind Manger mit Millionengage ja immer im Dienst, sogar 
schlafen wird dienstlich begründet in den Vorstandsruheräumen.

Das kann als Neid aufgefasst werden, aber auch nur als große Lüge der 
Manager.

Millionen erarbeiten immer andere!

: Bearbeitet durch User
von MEchatroniker (Gast)


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Joachim B. schrieb:
>
> aber keine Millionen im Jahr, solchen Stundensatz kann niemand wert
> sein.
> Selbst nicht bei 60-80 Stunden/Woche wobei das Essen, der Schneider ja
> mitgezählt wird. Solcher "Privatkram" wird auch gerne dienstlich
> begründet.
> Angeblich sind Manger mit Millionengage ja immer im Dienst, sogar
> schlafen wird dienstlich begründet in den Vorstandsruheräumen.
>
> Das kann als Neid aufgefasst werden, aber auch nur als große Lüge der
> Manager.
>
> Millionen erarbeiten immer andere!

Noch detulich Schlimmer finde ich da die ganzen Firmenbesitzer, die ihr 
Geld durch Unterdrückung anderer und Schlupflöcher im Gesetz erhalten 
haben. Man gucke sich mal eine Jeff Bezos an. Er hat auch gute Ideen und 
ein verdammt gutes Geschäftsmodell. WEnn er damit dann Mrd verdient, ist 
es ja vielleicht noch vertretbar. Aber wenn dann ein eigener Paketdienst 
ins Lebengerufen wird, der die Pakete über dubiose Dienstleister 
verteilen lässt, damit man den Mindestlohn nicht zahlen muss oder wenn 
man trotz der riesigen Gewinne kaum Steuern zahlt, dann hat sojemand 
sein Geld bestimmt nicht verdient. Traurig ist dann immer, wie sehr die 
Politik da zuguckt. ERst wenn die PErsonen schon im Geld baden und ihre 
Macht kaum noch aufzuhalten ist, dann werden ein paar Gesetze erlassen, 
um diese Konzerne minmal einzuschränken.

von Cyblord -. (cyblord)


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Joachim B. schrieb:
> aber keine Millionen im Jahr, solchen Stundensatz kann niemand wert
> sein.

Wie kommt es dann dass Geschäftsführer großer Konzerne solche Summen 
verdienen? Die Eigentümer (=Aktionäre) sehen dies wohl anders als du. 
Denen ist die Arbeit dieser Personen Millionen Wert. Sonst könnten die 
auch einen FH-Ing für 60k im Jahr als CEO einstellen. Tun sie aber 
nicht. Sondern einen Ackermann für 20 Mio.

Beitrag #6628751 wurde vom Autor gelöscht.
von Joachim B. (jar)


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Cyblord -. schrieb:
> Sondern einen Ackermann für 20 Mio.

und fallen damit auf die Schnauze, schau dir den Kurs an seit Ackermann, 
aber wir sind so OT und deswegen bin ich raus.

Natürlich werden wieder einige sagen, der arme Manager ist unschuldig, 
das sind natürliche Kursschwankungen, dann hätten sie nicht gehen müssen 
oder wegrennen oder es war vielleicht doch Mangerversagen?

: Bearbeitet durch User
von Cyblord -. (cyblord)


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Joachim B. schrieb:
> Cyblord -. schrieb:
>> Sondern einen Ackermann für 20 Mio.
>
> und fallen damit auf die Schnauze, schau dir den Kurs an seit Ackermann,
> aber wir sind so OT und deswegen bin ich raus.

Spielt keine Rolle. Die Eigentümer haben halt so entschieden. Ist deren 
Geld. Außerdem hätte jemand anders vielleicht noch größere Verluste 
verursacht. Weiß man es?
Worauf es ankommt ist aber, dass eben jemand bereit war so viel zu 
berappen. Darum war er es auch Wert. Angebote und Nachfrage bestimmen 
des Preis.

> Natürlich werden wieder einige sagen, der arme Manager ist unschuldig,
> das sind natürliche Kursschwankungen, dann hätten sie nicht gehen müssen
> oder wegrennen oder es war vielleicht doch Mangerversagen?

Wieso sollte das jemand sagen? Warum interessiert dich das überhaupt? 
Wenn dir die Arbeit des CEO nicht gefällt dann investiere woanders.

: Bearbeitet durch User
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