Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Netzteil zirpt und pfeift im Leerlauf


von Artur W. (evosound)


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Hallo zusammen,

ich habe hier eine Steuerungsplatine. Leider macht das Schaltnetzteil 
darauf hörbare Geräusche. Ich bin kein Netzteil Experte, aber durch 
lesen anderer Beiträge hier, denke ich es handelt sich um einen 
"PWM-Burst?" welches durch Lastwechsel erzeugt wird?

Wenn der Rest der Peripherie (Ventile und Relais) angeschlossen und in 
Betrieb sind, wird das zirpten sehr viel leiser, aber es geht nie 
gänzlich weg.

Das eigentliche Problem ist aber das relativ gut hörbare zirpen im 
Leerlauf, sowie in diesem Video zu hören:

https://drive.google.com/file/d/1NOh-P8TH59q8osfkE8Sa_oVKTKv_JTFw/view?usp=sharing

Ich habe den Ton im Video etwas verstärkt, also in Wirklichkeit ist es 
nicht ganz so laut aber doch wahrnehmbar und störend.

Was ich bisher versucht habe:
a) Mit Wattestäbchen auf Bauteilen wie Spule,Kondensatoren und Platine 
herumdrücken -> null Effekt

b) Das gleiche wie a) nur mit dem isolierten Rückteil eines 
Schraubenziehers -> im Bereich zwischen Übertrager und Spule, ändert 
sich das Geräusch deutlich (hier im zweiten Video zu sehen):

https://drive.google.com/file/d/1Fjxzhqf1CopI2V_9F9IL1v1kvTz7snxA/view?usp=sharing

Ich drücke hier auch garnicht, die Änderung hängt wahrscheinlich mit dem 
Metallkern im Rückteil des Schraubenziehers zusammen.

Habe ich eine realistische Möglichkeit das Geräusch zu dämpfen?
Würde es was bringen mit Kleber, Lack oder Silikon den Bereich zwischen 
Übertrager und Spule zu verfüllen?

Danke und Grüße,
Artur

: Bearbeitet durch User
von Praktiker (Gast)


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Such mal nach Elkos die ihre Kapazitaet verloren haben.
Mit Piepen und Zirpen faengt es an, nach noch ein paar
Wochen tut sich dann gar nichts mehr.

Beitrag #6622775 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Der Elko (Gast)


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Ein Glück für die anderen Bauteile, das ich zahlreich auf der Platine 
vertreten bin.
Sonst gäbe es keinen Schuldigen ☻

von Gustl B. (gustl_b)


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Artur W. schrieb:
> ich habe hier eine Steuerungsplatine.

Ist die neu?

Keramikkondensatoren und Spulen fielen gerne mal. Dagegen hilft dann 
meist dass man die Kapazität am Schaltreglerausgang ändert. Erhöht oder 
verringert. Aber du kannst das ja messen. Alle DC Spannungen messen und 
eine Davon hat vermutlich einen schönen Sägezahn drauf.
Wenn die aus einem LDO kommt dann hilft ein kleiner Serienwiderstand 
zwischen LDO Ausgang und dem ersten Kondensator, denn eine zu kleine ESR 
vertragen manche LDOs nicht gut.

von Artur W. (evosound)


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Ja die ist ganz neu, 2 Wochen in Betrieb. Das gepiepse war ja schon an 
Anfang an, deshalb gehe ich davon aus das es ein 
Serienproblem/Designproblem ist und ein Umtausch nix bringt. Notfalls 
wickele ich das Ding in Noppenschaum ein, damit es Ruhe gibt.

: Bearbeitet durch User
von Artur W. (evosound)


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Ich habe leider kein Oszi um die empfohlenen Messungen vorzunehmen :-/
Und möchte die Kondensatoren auch nicht auslöten zum Prüfen der 
Kapazität, der Garantie wegen...

Da die Steuerung aber noch ganz Neu ist, gehe ich mal nicht von einem 
Defekt aus, sondern von einem Designfehler, die werden wohl alle so 
sein.

Ich habe mir jetzt erstmal damit geholfen die Symptome zu lindern, indem 
ich den Bereich des Netzteils schön mit Moosgummi beklebt habe. Und 
siehe da, man hört fast nix mehr :-)

Ich habe noch bisschen Bedenken wegen Hitzestau im abgeklebten Bereich, 
aber eigentlich ist das keine Leistungssteuerung. Da werden zwei 24V 
Ventile ein Relais und zwei kleine niedervolt Motörchen angesteuert. 
Alles insgesamt sollte nicht mehr als 20Watt ziehen, und auch immer nur 
für 1min pro Vorgang, den Rest der Zeit idled die Steuerung.

Das wärmeführende Bauteil (IC, Triac was auch immer) ist ja ohnehin 
rückseitig an der Aluplatte dran.

Ich denke ich lasse das mal so und beobachte...

: Bearbeitet durch User
von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Wie heißt denn das primärseitige PWM-Regler-IC? Hat das den üblichen 
kleinen Elko an seiner Betriebsspannung gar nicht?

von Artur W. (evosound)


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Da kenn ich mir garicht mit aus :-/
Welches auf der Platine könnte das? Dann kann ich nachsehen.

Beitrag #6624009 wurde von einem Moderator gelöscht.
von amsel (Gast)


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Gustl B. schrieb:
> Wenn die aus einem LDO kommt dann hilft ein kleiner Serienwiderstand

...seriell zum Parallel-Kondensator (out weiterhin direkt an Last), ...

> denn eine zu kleine ESR vertragen manche LDOs nicht gut.

...meintest Du gewiß, nur zur weiteren Aufklärung.

von amsel (Gast)


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Artur W. schrieb:
> Ja die ist ganz neu, 2 Wochen in Betrieb.

Ach jeh - ok, das ändert die Bedingungen doch deutlich.

Ich würde davon ausgehen, das aufrechte IC neben dem großen Elko
(braun) generiert die Schaltpulse. Müßtest Du halt näher checken,
die Beschaltung drumrum. (Ob korrekt, ist einfach verifizierbar:
Leiterbahn zu Basis-Gate-Control Pin des (wie Du sagtest) unten
angebrachten Leistungsschalters und/oder Aufdruck auf jenem IC).

von Gustl B. (-gb-)


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amsel schrieb:
> ...seriell zum Parallel-Kondensator (out weiterhin direkt an Last), ...

Nein, ich meine den Widerstand, kleiner Wert, direkt an den Ausgang und 
dann erst zum Keramikkondensator und der Last.

Ja, klingt doof, aber es gibt LDOs, die wunderschön schwingen wenn man 
direkt an den Ausgang einen Keramikkondensator anschließt. Ich hätte da 
auch einen Elko hinsetzen können, aber es war an der Stelle einfacher 
die Leiterbahn wegzukratzen/unterbrechen und einen 10 Ohm einzulöten.

von amsel (Gast)


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Gustl B. schrieb:
> es gibt LDOs, die wunderschön schwingen wenn man
> direkt an den Ausgang einen Keramikkondensator anschließt

Mir nicht unbekannt. Aber ein R zw. OUT und Last macht auch die
Lastspannung stromabhängig. (Z.B. @ 0-100mA resultieren in 0-1V
niedrigerer Spannung an der Last. Bei klassischem LDO-Einsatzort
"(extrem) niedrige Spannung" halte ich das für unzumutbar.) Und
vor allem auch: Höheren ESR gibt's schon mit zum C seriellem -
aber ansonsten in keinem Stromkreis liegendem - R... der müßte
dazu nicht an "Deine" Stelle. ;)

von Gustl B. (-gb-)


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Das stimmt. War eine Notlösung und ging nicht anders weil die Leiterbahn 
eben über den Anschluss des Kerkos zur Last führte.

amsel schrieb:
> Höheren ESR gibt's schon mit zum C seriellem -
> aber ansonsten in keinem Stromkreis liegendem - R

Ja oder gleich ein Elko oder an anderes LDO Modell, da gibt es auch 
welche die mit beliebigen Kondensatoren und ganz ohne stabil sind wie 
der https://www.ti.com/lit/ds/symlink/tps736.pdf .

von amsel (Gast)


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Gustl B. schrieb:
> War eine Notlösung und ging nicht anders weil die Leiterbahn
> eben über den Anschluss des Kerkos zur Last führte.

Hatte ich schon befürchtet, aber ist halt genau der entsch.
Unterschied zw. "anzuraten, wenn" und "ging nicht anders". ;)

von amsel (Gast)


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Nicht böse gemeint - das "Nachtreten" war iwie unnötig,
da Du eh schon zugestimmt hattest. Nichts für ungut.

von Gustl B. (-gb-)


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Kein Ding, ich sehe das hier so, dass wenn das ein LDO ist der schwingt, 
vermutlich auch kaum ein Widerstand so hinpasst wie es optimal wäre. 
Daher würde ich sagen:

1. Spannungen messen mit dem Oszi und gucken wo was schwingt.

2. Kondensator ersetzen, Kerko -> Elko oder auch mehr/weniger Kapazität.

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