Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Einsatz bei >Ferchau< im Tagespendelbereich


von Claus W. (Gast)


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Logisch, dass sich einige Niederlassungen von F. in Gegenden mit 
schwachem produktiven Sektor befinden (Beschäftigung in diesen Orten 
nicht möglich). Habe bei F.-Niederlassung in einem Ballungsraum 
angerufen und obige Frage gestellt. F. wollte mit E-Mail antworten, hat 
aber innerhalb von 2 Tagen nicht geantwortet. Angeblich weiss der 
Personaler nicht, was im Arbeitsvertrag steht (schon die erste 
Abweichung von der Fragestellung, denn ich fragte ob wir es schriftlich 
vereinbaren können). Ich sollte eine Bewerbung schreiben ohne vorher zu 
wissen, ob ich im Tagespendelbereich arbeiten kann. Starke Vermutung: 
Immer bundesweiter Einsatz - ohne irgendeine Ausnahme. Probleme mit der 
Wahrheit: Kreuzt man bei den Stellenangeboten an: Ohne Zeitarbeit, ohne 
Vermittlung, kommen immer noch die meisten von den Ferchau-Ergebnissen. 
Das weiss selbst das Fernsehen: bundesweite Leiharbeit will keiner 
machen, niemand wird sowas lesen.

- Falls ich bei einer Leihfirma bundesweit geschickt werde: Kann ich 
wegen Unzumutbarkeit das laufende Arbeitsverhältnis ohne Sperrzeit 
kündigen, wenn ich vorher "bundesweit" unterschrieben habe?

von Capital Bro (Gast)


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wenn der job keinen spaß macht, gehst du einfach nicht mehr hin. du bist 
ein freier mensch. so hab ich das bis jetzt immer gemacht. wenn ich kein 
bock mehr hatte, einfach krankschreiben bis man gekündigt wird.

von Reinhard S. (rezz)


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Claus W. schrieb:
> - Falls ich bei einer Leihfirma bundesweit geschickt werde: Kann ich
> wegen Unzumutbarkeit das laufende Arbeitsverhältnis ohne Sperrzeit
> kündigen, wenn ich vorher "bundesweit" unterschrieben habe?

Du möchtest ohne Sperrzeit kündigen, weil der AG dir das gibt, was du 
unterschrieben hast?

Spar dir doch das Problem mit der Sperrzeit und bewerb dich einfach aus 
ungekündigter Anstellung. Oder geh gar nicht erst hin, wenn du dir schon 
vorher Sorgen machst.

von STK500-Besitzer (Gast)


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Claus W. schrieb:
> Logisch, dass sich einige Niederlassungen von F. in Gegenden mit
> schwachem produktiven Sektor befinden (Beschäftigung in diesen Orten
> nicht möglich).
Welche wären das?

> Habe bei F.-Niederlassung in einem Ballungsraum
> angerufen und obige Frage gestellt. F. wollte mit E-Mail antworten, hat
> aber innerhalb von 2 Tagen nicht geantwortet. Angeblich weiss der
> Personaler nicht, was im Arbeitsvertrag steht (schon die erste
> Abweichung von der Fragestellung, denn ich fragte ob wir es schriftlich
> vereinbaren können). Ich sollte eine Bewerbung schreiben ohne vorher zu
> wissen, ob ich im Tagespendelbereich arbeiten kann.
Vielleicht fragen sie dich ja, wie weit du pendeln willst?!

> Starke Vermutung:
> Immer bundesweiter Einsatz - ohne irgendeine Ausnahme.
lol Dann müsstest du schon richtig gut sein.
Frag doch mal bei Ferchau Aviations nach. Da kannst du dann täglich 
europaweit in ein anderes Airbus-Werk pendeln.

> Probleme mit der
> Wahrheit: Kreuzt man bei den Stellenangeboten an: Ohne Zeitarbeit, ohne
> Vermittlung, kommen immer noch die meisten von den Ferchau-Ergebnissen.
Weil u.a. Konzerne die HR-Abteilungen an Headhunter "abgeben" haben.
Wenn man als Leih-Ingenieur sich gut anstellt, bekommt man mal eine 
Stelle in der Firma angeboten. Wieder aus dem Luftfahrtbereich 
(Lufthansa): Dort durften Leiharbeiter nur maximal drei angestellt 
werden. Dann hieß es: Übernehmen, in einem komplett anderen Berech tätig 
sein oder nach Huase gehen.

> Das weiss selbst das Fernsehen: bundesweite Leiharbeit will keiner
> machen, niemand wird sowas lesen.
No Comment.

> - Falls ich bei einer Leihfirma bundesweit geschickt werde: Kann ich
> wegen Unzumutbarkeit das laufende Arbeitsverhältnis ohne Sperrzeit
> kündigen, wenn ich vorher "bundesweit" unterschrieben habe?

Die wollen solche Typen wie Dich auch unbvedingt haben.
Oder hast du den Job schon?

von The question is (Gast)


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Also das ist doch ganz einfach:

1) Du hast was besseres => kündigen und woanders, wo es besser ist, 
anfangen
2) Du hast nix besseres. Du arbeitest bundesweit per ANÜ. Besser als 
arbeitslos und immer noch besser als nach einem Jahr in H4 zu rutschen 
und wenn es mies läuft, dort unter Umständen nie wieder raus zu kommen.

von Capital Bro (Gast)


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The question is schrieb:
> Also das ist doch ganz einfach:
>
> 1) Du hast was besseres => kündigen und woanders, wo es besser ist,
> anfangen
> 2) Du hast nix besseres. Du arbeitest bundesweit per ANÜ. Besser als
> arbeitslos und immer noch besser als nach einem Jahr in H4 zu rutschen
> und wenn es mies läuft, dort unter Umständen nie wieder raus zu kommen.

bundesweit als stricher. überall den arsch anbieten!

von The question is (Gast)


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Nun wenn man nix anderes hat, dann zur Not bundesweit als ANÜler. Von 
dort kann man sich leichter weg bewerben, als wenn man arbeitslos oder 
gar langzeitarbeitslos ist. Bei letzerem wird es statistisch immer 
schwerer, wieder raus zu kommen. Für mehr und mehr Firmen hat man nach 
zu langer Zeit vom Beruf raus, keine Relevanz mehr. Nach einigen Jahren 
verlieren Berufserfahrung und Qualifikation rasant an Wert, bis nahe 
Null. Dann heisst es Hartz4 bis zur Rente. Hat man noch ein gutes Stück 
bis zur Rente, bedeutet ein langer Hartz4 Bezug dazu noch meist eine 
sehr magere Rente oder gar nur Grundsicherung. Mittel um eine private 
Zusatzrente zu finanzieren, hat man auch nicht. Heisst also: Bundesweit 
als ANÜler oder nach zu langer Arbeitslosigkeit: Armut bis ans 
Lebensende.

Man kann bundesweit als ANÜler sogar positiv sehen: Heisst im 
Umkehrschluss, dass man überall in Deutschland wohnen kann, auch da wo 
es günstig ist. Fürs Pendeln und Unterkunft beim Auftraggeber gibt es 
doch sicher Zuschüsse vom Arbeitgeber, Spesen, Beteiligung an 
Pendelkosten, ansonsten kann man da viel bei der Steuer normalerweise 
geltend machen. Klar es ist nicht die Ideallösung, besonders nicht mit 
Familie. Es ist besser als Hartz 4 und Altersarmut und es bleibt eine 
Chance, dass man sich weg bewerben kann.

von Viatorem (Gast)


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Warum dann nicht als Freelancer arbeiten? Viele Projekte sogar im 
Embedded Bereich werden mit ein Homeoffice Anteil angeboten.

von The question is (Gast)


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Viatorem schrieb:
> Warum dann nicht als Freelancer arbeiten? Viele Projekte sogar im
> Embedded Bereich werden mit ein Homeoffice Anteil angeboten.

Das ist richtig. Wenn man entsprechende Kontakte und sich mit allem was 
zu einer Selbständigkeit dazu gehört, befasst hat, ist das auch eine 
Alternative.
Ich kenne den TO nicht. Jedenfalls ist Arbeiten beim Dienstleister 
besser als arbeitslos und noch mal besser als langzeitarbeitslos. Mit 
entsprechend Erfahrung und Kontakten kann man alternativ auch als 
Freelancer arbeiten.

von Capital Bro (Gast)


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The question is schrieb:
> Nun wenn man nix anderes hat, dann zur Not bundesweit als ANÜler.
> Von
> dort kann man sich leichter weg bewerben, als wenn man arbeitslos oder
> gar langzeitarbeitslos ist. Bei letzerem wird es statistisch immer
> schwerer, wieder raus zu kommen. Für mehr und mehr Firmen hat man nach
> zu langer Zeit vom Beruf raus, keine Relevanz mehr. Nach einigen Jahren
> verlieren Berufserfahrung und Qualifikation rasant an Wert, bis nahe
> Null. Dann heisst es Hartz4 bis zur Rente. Hat man noch ein gutes Stück
> bis zur Rente, bedeutet ein langer Hartz4 Bezug dazu noch meist eine
> sehr magere Rente oder gar nur Grundsicherung. Mittel um eine private
> Zusatzrente zu finanzieren, hat man auch nicht. Heisst also: Bundesweit
> als ANÜler oder nach zu langer Arbeitslosigkeit: Armut bis ans
> Lebensende.

wer bitteschön bezieht hartz4 bis zur rente. jeder halbswegs vernünftige 
wird kriminell oder geht schwarz arbeiten. kann ich nicht 
nachvollziehen. so menschen wollen nicht arbeiten.

von Reinhard S. (rezz)


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Capital Bro schrieb:
> jeder halbswegs vernünftige
> wird kriminell oder geht schwarz arbeiten.

Als Ingenieur schwarz arbeiten? :D Der kann doch nix praktisches.

Ansonsten ist im Handwerk bundesweite Montage auch nicht völlig 
unnormal. Dafür halt 4-Tage-Woche.

> kann ich nicht
> nachvollziehen. so menschen wollen nicht arbeiten.

Wer will das schon freiwillig?

von Senf D. (senfdazugeber)


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Reinhard S. schrieb im Beitrag #6628515
>> kann ich nicht nachvollziehen. so menschen wollen nicht arbeiten.
> Wer will das schon freiwillig?

Oh, da gibt es genügend.
Du übersiehst, dass vielen Menschen ihr Beruf eine sinnvolle Aufgabe in 
ihrem Leben gibt, wo sie Wertschätzung erfahren, gesellschaftliche 
Anerkennung, der Beruf ihnen Struktur im Alltag gibt. Immer nur 
rumzugammeln ist auf Dauer psychisch sehr belastend, sowas macht 
höchstens ein paar Monate am Stück Spaß und wird dann schnell zur 
Belastung.

: Bearbeitet durch User
von Fpgakuechle K. (Gast)


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Claus W. schrieb:

> - Falls ich bei einer Leihfirma bundesweit geschickt werde: Kann ich
> wegen Unzumutbarkeit das laufende Arbeitsverhältnis ohne Sperrzeit
> kündigen, wenn ich vorher "bundesweit" unterschrieben habe?

Die AfA hat eigene Grundsätze was hinsichtlich Wegzeit zumutbar ist, die 
mal rausscuhen.
Und 'bundesweit' heisst hier lediglich  "über die Stadt/Landesgrenzen 
hinaus", was bei bei kleinen Bundesländern wie Hessen schon innerhalb 
der zumutbaren Fahrtzeiten schnell überschritten ist.
"Bundesweit" heisst aber nicht 'ich akzeptiere Reisezeiten von Bremen 
nach Friedrichshafen/Bodensee'.

https://www.hartz4.org/zumutbarer-arbeitsweg/

Und neben der absoluten Entfernung betrachtet man auch die relative 
Entfernung. Also, ist einen Arbeitnehmer eine Fahrstrecke von 100 km 
zumutbar, wenn es ein adequate Besdchäftigungsmöglichkeit in kürzerer 
Entfernung als o beispielsweise 25 km gibt.

von Reinhard S. (rezz)


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Senf D. schrieb:
> Immer nur
> rumzugammeln ist auf Dauer psychisch sehr belastend, sowas macht
> höchstens ein paar Monate am Stück Spaß

Bin ich bei dir, aber ohne festen Job heißt ja nicht gleich rumgammeln. 
Die größte Motivation für die Arbeit ist halt immer noch das Geld und 
wenn man das auf anderen Wegen bekommen könnte sieht die Motivation da 
schon ganz anders aus.

Deine genannten Sachen bekommt man ja auch anderweitig.

von Hurra Deutschland (Gast)


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Senf D. schrieb:
> Reinhard S. schrieb im Beitrag #6628515
>>> kann ich nicht nachvollziehen. so menschen wollen nicht arbeiten.
>> Wer will das schon freiwillig?
>
> Oh, da gibt es genügend.
> Du übersiehst, dass vielen Menschen ihr Beruf eine sinnvolle Aufgabe in
> ihrem Leben gibt, wo sie Wertschätzung erfahren, gesellschaftliche
> Anerkennung, der Beruf ihnen Struktur im Alltag gibt. Immer nur
> rumzugammeln ist auf Dauer psychisch sehr belastend, sowas macht
> höchstens ein paar Monate am Stück Spaß und wird dann schnell zur
> Belastung.

Zitat:
Wer die Arbeit kennt, und sich nicht drückt, der ist verrückt!

Das Rumgammeln von Konzernbeamten als Arbeit zu bezeichnen ist extem 
realitätsfern.

von Senf D. (senfdazugeber)


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Hurra Deutschland schrieb:
> Das Rumgammeln von Konzernbeamten als Arbeit zu bezeichnen ist extem
> realitätsfern.

Nein, ist es nicht. Außer bei Ausnahmen wie dir gilt anderen Menschen 
das, was ich als bezahlte Tätigkeit erledige, als "Arbeit". Dass ich 
mich persönlich dafür nicht besonders stressen lassen muss und diese 
kaum als anstrengend empfinde, hat damit nichts zu tun. Es ist und 
bleibt trotzdem Arbeit.

von Claus W. (Gast)


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Heute erhielt ich von Ferchau auf die Frage, ob ich im  Arbeitsvertrag 
vereinbaren kann, dass Einsatz nur in Frankfurt am Main erfolgt, die 
Antwort dass so eine Vereinbarung machbar ist. Nicht gefragt habe ich, 
ob die Tätigkeit endet, wenn nur anderswo Projekte verfügbar sind oder 
ob Projekte in Frankfurt mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht zeitlich 
hintereinander möglich sind. Das wäre aber eine Frage, die niemand so 
richtig vorhersehen kann. Eine andere Leihfirma hat mal vor 2 Jahren das 
nicht vereinbaren wollen.

von Ohman (Gast)


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Claus W. schrieb:
> Nicht gefragt habe ich, ob die Tätigkeit endet, wenn nur anderswo
> Projekte verfügbar sind oder ob Projekte in Frankfurt mit hoher
> Wahrscheinlichkeit nicht zeitlich hintereinander möglich sind. Das wäre
> aber eine Frage, die niemand so richtig vorhersehen kann.

Selbstverständlich endet die Tätigkeit, wenn es keine Arbeit mehr gibt. 
Sonst können die ihren Wasserkopf und laufenden Kosten nicht mehr 
bezahlen, wenn zu viele Leihingenieure ohne Projekt sind. Die haben 
nicht mal so viele Büros, um das allen zu ermöglichen. Ein paar Leiher 
ohne Projekt kannst du mit durchfüttern, wenn du glaubst, dass bald 
wieder etwas kommt. Aber das machen die nur mit kooperativen sehr 
fähigen Ingenieuren bzw die sie dafür halten, mit denen sich in Zukunft 
noch gut Geld verdienen lässt, die nicht schon sehr alt sind.

von Viatorem (Gast)


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Ohman schrieb:
> sehr
> fähigen Ingenieuren

Warum sollte ein sehr fähige Ing in eine Leihbude bleiben?

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