Forum: Projekte & Code DIY Fernsteuerung (Der Griff nach der EierlegendenWollMilchSau)


von Jasson J. (jasson)


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Ahoi zusammen,

ich habe mich damit beschäftigt, ein Funken-Kozept zu entwerfen, welches 
meinen Vorstellungen entspricht.
Muss zugeben, ich hab keinen Schimmer, was verfügbare Systeme können. 
Daher will ich nicht behaupten, mein System sei sowie so besser als 
alles andere wo gibt.
An einigen Stellen wahrscheinlich schon - aber auch das ist so - jeder 
Entwurf ist irgendwo besser, als ein anderer :)

Motivation:
Mich hat immer die Idee gestört, mir für relativ viel Geld etwas zu 
kaufen, wo ich mich in einem vordefiniertem Korsett bewege. Speziell auf 
diese Dinge habe ich meinen Fokus gelegt:

1) Tauschbares haptisches Front-End
Alles außer den 4 Hebeln ist außen über einen Bus angeschlossen, dessen 
Teilnehmer variiert werden können. Es können Digitale Eingaben (Schalter 
/ Taster) und numerische (Potis / Lehrer-Schüler-Systeme)
gemacht werden. So kann man z.B. einen Satz Schalter anschließen, oder 
auch ein mit Kommunikationstechnik ausgestattete PC-Lenkrad-Pedal-Kombo.

2) Modulare Parametrierung
Menu und Parametrierung basieren auf Modulen, wo manche zum definieren 
von Struktur verwendet werden und andere möglichst kleine Einheiten an 
Funktion umsetzen. Diese Module können zum Teil
in einander gestapelt und wieder verwendet werden können. So lassen sich 
Strukturen aufbauen, für z.B. Flapperons, Mixer, Lehrer-Schüler-Systeme 
und alles erdenkliche andere.
Die Downside ist, ich muss es aktuell selber machen, die Upside ist, es 
gibt keine konzeptionelle Begrenzung, - z.B. wie viele Mixer es von 
einem Typ gibt.

Ich habe dazu ein Video erstellt. Man merkt schnell, dass ich kein 
geübter YouTuber bin ;>
In der Beschreibung vom Video finden sich einige Timestamps.
Mit am besten gefällt mir die Fake-Tip-Tronic am Lenkrad :)

https://youtu.be/YBKYQv8-6wU

viele Grüße!

von Hermann M. (hoppppla)


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von Oliver S. (oliverso)


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Jasson J. schrieb:
> Daher will ich nicht behaupten, mein System sei sowie so besser als
> alles andere wo gibt.

Der entscheidende Unterschied zwischen deiner Ideensammlung und "alles 
andere wo gibt" ist, daß es alles andere tatsächlich gibt. Mach erst 
mal, danach kannst du vergleichen.

Oliver

von Jasson J. (jasson)


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Letztlich hab ich noch gar nicht recherchiert, was es gibt.
Ich hätt´s am Ende eh selbst gemacht wegen weil - iss halt Hobby.

Einige Punkte werde ich vielleicht mal an nem lauen Samstag Morgen bei 
ner Tass-Kaff tatsächlich schauen, was andere so tun.

Eines ist mir klar - für den durchschnittlichen Modelnutzer ist das nix. 
Das Konzept mit stapelbaren Modulen dürfte zu komplex bulky sein. Mir 
gibt es halt die maximale Freiheit jeden erdenklichen Mixer beliebig oft 
auf zu bauen.

von Heinz (Gast)


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Das Thema interessiert mich.
Mir geht es dabei um viele Sonderfunktionen, z.B. in einem Modell-Lkw.
Dein Video werde ich mir reinziehen, vielleicht schon heute abend mit 
ner Flaschbier.

Zwei Themen empfehle ich für Deinen lauen Samstagmorgen mit ner Tass 
Kaff:

1. OpenTX
Erlaubt nach meinem Dafürhalten schon sehr viel an Funktionen und 
Programmierung.
Was mir nicht gefällt bzw. nicht reicht: Alle Programmierung und 
Verarbeitung läuft auf der Senderseite, dann wird es durch den 
"Flaschenhals" von 16 (oder mit Tricks 32) Servo-Kanälen auf den 
Empfänger übertragen. Empfängerseitig kann zwar sehr universell alles 
mögliche kaufbare verwendet werden, aber eben nur der Betrieb von 
Servos, oder nachfolgender Elektronik, die die Servoimpulse wieder 
umständlich auswertet und in Sonderfunktionen umsetzt.

2. Blauzahn-RC
Krude Seite, krudes Bastler-Produkt. Aber momentan dem, was ich suche, 
am nächsten. Die Verarbeitung findet hier eher auf Empfänger-Seite 
statt. Bis zu vier "Auswertebausteine" können an einem 
Bluetooth-Empfangsmodul hängen. Mit der Zahl der Auswertebausteine 
skaliert sich auch die Zahl der darstellbaren Servokanäle oder 
Sonderfunktionen. Was ein Ausgabekanal tut (Servo, Schaltfunktion, PWM) 
ist halbwegs frei und ohne den Einsatz nachfolgender Extra-Elektronik 
einstellbar.
Was mir nicht gefällt: Alles basiert auf 8Bit-AVRs, nach meinem Gefühl 
reicht deren Mächtigkeit nicht aus, eine richtig große Anzahl von 
Funktionen reinzupacken. Allein die Verteilung auf mehrere 
Auswertebausteine rettet dieses System. Am Sender fällt die Menüführung 
und die Aufbereitung der Informationen im Display langsam aus der 
Zeit... das könnte heute, wo jeder Touchscreens mit 5" und mehr gewöhnt 
ist, besser sein.

von Batterie leer... (Gast)


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Heinz schrieb:
> die die Servoimpulse wieder
> umständlich auswertet und in Sonderfunktionen umsetzt.

Nicht zwingend. Da gibt es ja S.Bus, F.Port etc... alles serielle Daten.

von Jasson J. (jasson)


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Ja, den Flaschenhals habe ich auch -

ich weiß noch nicht ob und wann ich das adressiere. Eine Möglichkeit 
währe wie du sagst nur Inputs zu schicken und die Action Empfangsseitig 
zu machen
>oder
mit Blauzahn oder Wifi das Problem einfach mit Bandbreite zu erschlagen.

Vielleicht macht ein Mischbetrieb Sinn - die wichtigen Steuerfunktionen 
auf standard TX/RX Module geben und den fancy Blinkkram auf BLE / WIFI.

>Alles basiert auf 8Bit-AVRs
Deswegen hab ich hier zu stm32 BluePill gegriffen. 
Kanonen-auf-Spatzen-schießender-Weise hat man da einfach 10 Pins, die 
man auf 0 bis 100% PWM oder auf "Servo-Compliant" PWM konfigurieren 
kann.

>>PS.: mein Video ist mehr auf der informativen Seite und hat nicht den gewohnten 
YouTube Glamour :>

von Heinz (Gast)


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Jasson J. schrieb:
>>>PS.: mein Video ist mehr auf der informativen Seite und hat nicht den gewohnten
> YouTube Glamour :>

Angenehm. Find ich besser so. Solange man versteht was Du sagst. Ich hab 
wie gesagt nur kurz reingeschaut.

Batterie leer... schrieb:
> Nicht zwingend. Da gibt es ja S.Bus, F.Port etc... alles serielle Daten.

Aber an den SBus kann man meines Wissens wieder nur (käufliche) Module 
anschließen, die daraus wieder einen Servo-Anschluss machen.
Einmal hab ich einen Selbstbau-Multiswitch für SBus gesehen, der 
pfriemelt aber seine Informationen wieder nur aus den Informationen für 
einen Servokanal heraus. Senderseitig wurde mit OpenTX dann eine 
aufwendige Programmierung vorgenommen, die dem Servokanal für alle 
möglichen Schaltzustände verschiedene Werte zuweist.

Ich hole mal weiter aus, was mir so vorschwebt:
Senderseitig sowas wie OpenTX, müßte man aber um ein paar 
Funktionalitäten erweitern. Vor allem müßte man von dieser engen 
Sichtweise "ich übertrage parallel ca. 16-32 quasi-analoge Signale" 
wegkommen.
Empfängerseitig ein ordentlicher 32-Bitter als "Zentrale". Der hat von 
mir aus auch ein paar Servo-Anschlüsse direkt drauf. Aber vor allem ein 
Bus-System, an das sich beliebige kleine Platinchen anschließen lassen: 
Welche mit 4 oder 8 Servo-Anschlüssen, welche mit 8 Schaltkanälen, 
Fahrtregler, Hydraulikpumpenregler, welche mit dicken Schaltkanälen, 
Meßmodule...
Wie gesagt, die Blauzahn kommt dem am nächsten, nur ist hier die 
Schrittweite der Erweiterung recht groß: Ein Auswertemodul kostet 99€, 
ist dank DIL-ICs recht groß, kann aber auch 18 universelle 
Ausgabekanäle.
Mir wären kleinere, verteiltere Platinen lieber.

von Batterie leer... (Gast)


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Heinz schrieb:
> Aber an den SBus kann man meines Wissens wieder nur (käufliche) Module
> anschließen, die daraus wieder einen Servo-Anschluss machen.

Zumindest für SBus bzw. S.Port gibt es Arduino Libs. Mit denen sollte 
sich eigentlich mehr machen lassen als nur eine PWM generieren.
Eventuell auch mal bei Betaflight oder so reingucken - da funktionieren 
die seriellen Empfänger; sogar F.Port 2 (FrSky, halbduplex für 
Steuerdaten und Telmetrie).

Heinz schrieb:
> Empfängerseitig ein ordentlicher 32-Bitter als "Zentrale". Der hat von
> mir aus auch ein paar Servo-Anschlüsse direkt drauf. Aber vor allem ein
> Bus-System, an das sich beliebige kleine Platinchen anschließen lassen

Vieleicht versteh ich Dich falsch - aber für mich klingt das fast nach 
einem Flight Controller für Dronen. Ausser dass da ein IMU mit drauf ist 
haben die nomalerweise ein paar PWM Ausgänge, I2C, mehrere UART... 
Eventuell kannst Du da etwas abgucken und eine bestehende OpenSoure 
Firmware vie Cleanflight in Deine Richtungn abändern?

Kommt halt wirklich auch drauf an, was Du machen willst. Bei Bluetooth 
und WiFi wäre für mich die Reichweite zu gering...

... nur so eine Idee währen dem ich meinen Burger verdaue ;-)

von Cyblord -. (cyblord)


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Jasson J. schrieb:
> meinen Vorstellungen entspricht.
> Muss zugeben, ich hab keinen Schimmer, was verfügbare Systeme können.
> Daher will ich nicht behaupten, mein System sei sowie so besser als
> alles andere wo gibt.
> An einigen Stellen wahrscheinlich schon - aber auch das ist so - jeder
> Entwurf ist irgendwo besser, als ein anderer :)

Ich denke nicht dass man ein gutes bis sehr gutes System machen kann 
ohne viel Erfahrung mit bestehenden Systemen und tiefe Kenntnis um die 
Anforderungen der Nutzer zu haben.

Einfach mal loslegen, ohne Ahnung, kann man als Hobby immer machen. Es 
wird aber nicht gut werden. Und es wird meistens nicht nützlich sein.

Heinz schrieb:
> Aber vor allem ein
> Bus-System, an das sich beliebige kleine Platinchen anschließen lassen:

Hier kommt es dann auch auf Zuverlässigkeit und die Latenz an. Wie lange 
dauert es von der Eingabe bis sich das Servo bewegt? Hier machen sich 
schon recht kleine Latenzen gut bemerkbar. Das ist dann, abseits des 
Blink- und GUI Krams eine schöne Programmiertechnische Herausforderung.

von Jasson J. (jasson)


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>Einfach mal loslegen, ohne Ahnung, kann man als Hobby immer machen. Es
>wird aber nicht gut werden

Das sind die Formulierungen, die zu Auseinandersetzungen hier führen, 
weil sie die Tonlage eines Vorwurfs tragen.
Woher willst du wissen, dass ich keine Ahnung habe? Nur weil ich nicht 
die vielen Hersteller recherchiert habe, heißt das nicht, dass ich nicht 
ein bisschen was mit bekomme.
Und selbst im Eigenflug seh ich nicht, warum da nicht was gutes bei 
rauskommen können sollte, wenn man sich ein sinniges Konzept überlegt 
hat.
Das es möglich ist, (für wer auch immer es braucht) mit verfügbaren 
Modulen eine Fake-Tiptronic zu modulieren finde ich gut.
Mit dem Blinkermodul kann man z.B. dafür sorgen, dass Richtungsblinker 
angehen, wenn man den Lenkhebel bewegt - ohne, dass da irgendwo was 
fix/hart einprogrammiert währe. Find ich auch gut.
Dabei müssen es keine Hebel sein. Man weist dem Blinkermodul eine 
Compostition zu, die als Trigger dient (Composition ist ein "Ding", wo 
man andere Compositions und Funktionsmodule reinpacken kann). Also statt 
dem Hebel kann man auch Schalter zum triggern verwenden. Oder beides - 
so hat man auf den Hebeln die Richtungsblinker und auf einem Schalter 
kann man beide Blinker triggern und hat die Warnblinke.

Ich erwarte natürlich nicht, dass sich jemand ein ein Stunden langes 
Video reinzieht, außer man interessiert sich für genau den behandelten 
Sachverhalt - nur dann gibt es keinen Halt zu sagen jemand hat keine 
Ahnung und dazu ein Konzept an zu zweifeln, dass man nicht kennt.

: Bearbeitet durch User
von Heinz (Gast)


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Auch wenn ich mich bei den Vorwürfen, Dir Ahnungslosigkeit zu 
unterstellen, nicht angesprochen fühle, habe ich trotzdem nochmal einen 
kleinen Blick ins Video geworfen.

Mir war gar nicht bewußt, daß es wirklich EINE STUNDE dauert.
Das kann ich natürlich nicht hier uff Arbeit ansehen :-)

Aber ich hab nochmal willkürlich an ein paar Stellen reingeklickt und 
muß sagen, ich freu mich schon drauf, denn es ist doch schon einiges zu 
sehen.

Vielleicht ist der Weg, hier ein paar Zeilen á là "ich will das bauen" 
zu schreiben und die Präsentation der wesentlichen, weit ausholenden 
Informationen in ein Video zu packen, keine schlechte Idee.
Aber offensichtlich bringt es manche Leute auf den Pfad, außer der Idee 
wäre noch nichts vorhanden.

Heute abend mehr...

von Heinz (Gast)


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So, puh, hab mich halbwegs durch das ganze Video gekämpft...

Tausend Erkenntnisse und tausend Fragen.

Zunächst mal (Upside!) geht an alle Zweifler und Nörgler raus: Ja, da 
ist tatsächlich schon ein lauffähiges System zu sehen!

Aber, im großen und ganzen das Rad zum zweiten Mal erfunden.
Das sag ich jetzt mal so hart weil Du schon geschrieben hast, das macht 
Dir nichts aus, Du hättest aus Spaß an der Freude sowieso gemacht.
Und es ist ja vermutlich auch eine Leistung, das ganze von Null an noch 
einmal auf die Beine zu stellen.
"Vermutlich" deshalb, weil ich einfach kein Programmierer bin und es 
nicht beurteilen kann, wieviel Arbeit und Grips dahintersteckt.
Soweit ich das mitbekommen habe, steckt hinter der von mir erwähnten 
"Blauzahn" genau EIN kluger Kopf, eine One-Man-Show.
Bei OpenTX sind in guter opensource-Manier glaube ich schon einige Leute 
beteiligt, aber wahrscheinlich auch nur eine Handvoll.

Das "Alleinstellungsmerkmal" der aufeinander und ineinander stapelbaren 
Module muß ich mir noch ein zweites und drittes Mal zu Gemüte führen, 
bis ich es richtig kapiert habe.
Es stimmt schon, ich habe mich immer gefragt, wie das denn mit den 
ganzen programmierbaren Funktionen programmiertechnisch eigentlich geht. 
Wie gesagt, ich bin kein Programmierer, auch wenn ich schon so ein paar 
Arduino-Sketche gebastelt habe. Bei Blauzahn habe ich so den Eindruck, 
es gibt eine vorgegebene Anzahl von Funktionen, die einfach über ihre 
Parameter aktiviert oder leer gelassen werden. Bei OpenTX scheint die 
mögliche Anzahl von Funktionen größer zu sein, keine Ahnung wie das 
läuft, ob auch hier eine große Anzahl von Funktions"rümpfen" auf ihre 
Paramter hin abgeklappert werden oder ob das wie Scripting 
funktioniert...
Und wie es bei Dir funktioniert, da habe ich auch keine Ahnung, Du mußt 
es jetzt auch nicht genauer erklären, ich werde mir das erstmal nochmal 
selber ansehen. Kann dann immer noch fragen.

Informationen, die mir im Video abgehen:
Ok, die Hardware ist TI Launchpad und ich glaube so ein 320x240 Pixel 
LCD. Ist tatsächlich nicht so wichtig, welche Controller-Hardware das 
ist.
Aber die Übertragung! Wie läuft die? Was ist da für ein Sendemodul? Sind 
es normale, käufliche Empfänger? Bei OpenTX scheinen die 
Übertragungs-Standards und Sendermodule ein wichtiges Thema zu sein, bei 
Dir hört man nichts darüber. Genauso das Pairing. Die anderen, die das 
Rad vor Dir schon mal erfunden haben, haben da auch Konzepte, 
versciedene Modell zu adressieren und deren Einstellungen zu speichern.
Dann der Bus oder die Möglichkeiten, verschiedene Geber anzuschließen. 
Ist im Video genannt und gezeigt, aber nicht erklärt, oder? Das Lenkrad 
ist doch z.B. für den PC, also mit USB-Anschluß, oder? Wie geht das an 
die Fernsteuerung dran?

Elemente, die mir (mir persönlich für meine Vorlieben) bei Deinem 
Konzept (bei den anderen übrigens teilweise auch) abgehen:

Eine Geber-Normierung. Ich hätte gerne eine Einstellfunktion, mit der 
ich einen Geber (sei es nun ein Knüppel an der Funke oder was externes) 
sauber so konditionieren kann, daß er -100% bis 0 bis +100% ausgibt, am 
besten noch ein evtl. Totspiel um die Nullage herum bei klapprigen 
Knüppeln eliminieren. Und dann einen ordentlichen Klarnamen für diesen 
Geber einstellen, mit dem man ihn in den Funktionsbausteinen anwählen 
kann.

Eine Ausgabekanal-Normierung. Da ist ein Servo im Modell eingebaut und 
hängt an einem bestimmten Empfänger-Kanal. Für diesen Servo möchte ich 
die Mittellage und die beiden Endlagen einstellen können, die er 
mechanisch machen kann/darf. Und die gelten dann als -100% - 0 - +100%. 
Und darauf beziehen sich dann die Ausgabewerte von Funktionen. Und der 
Servo/Kanal bekommt auch einen Klarnamen.

Bei Dir speziell geht noch ab, was andere schon haben und offensichtlich 
gewünscht/gebraucht wird, auch von mir:

- Ebenen (Blauzahn) bzw. Fahrzustände (OpenTX)
- in der aktuellen Ebene nicht gebrauchte Ausgänge "abstellen" oder auf 
einen Failsafe-Wert
- Modellspeicher
- Ansprechen mehrerer Modelle
- Exponential-Rate?
- usw. usw. aber ich muß mir auch das Video bzw. die Möglichkeiten in 
den Funktionsmodulen noch genauer ansehen.

Letztendlich wäre es schön, eine Art Referenz/Bedienunggsanleitung zu 
haben. Das ist übrigens ein Punkt, wo es auch bei der Blauzahn sehr 
hapert!

So, jetzt aber genug Text für heute.
Gute Nacht
Tom

(Heinz war mein Gastzugang, mit dem ich hier zunächst geantwortet habe - 
versuche ich auch beizubehalten)

von Jasson J. (jasson)


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> Blauzahn
Das muss ich doch gerade für mich gerade ziehen meinst du damit 
Bluetooth oder heißt die von dir genannte Kleinfirma mit den ATMega 
Modulen so?

>Und wie es bei Dir funktioniert, da habe ich auch keine Ahnung, Du mußt
>es jetzt auch nicht genauer erklären
Wahrscheinlich mach ich nochmal Videos in kleineren Häppchen

>Einstellungen zu speichern
Ja, da hab ich was - ist im Video nicht aufgetaucht. Ich benutze noch 
das 6kB EEPROM vom TI Chip. Da gehen die Daten binär kodiert rein. 
Wollte den Platz nicht mit einem Schnlüssel-Wert-Paar Ansatz zuballern. 
Der ganze De/Serialisierungs und Speicherzugriffs-Komplex war... joa... 
komplex eben :>

>Das Lenkrad ist doch z.B. für den PC, also mit USB-Anschluß, oder?
Original ja, aber ich hab das elektronische Innenleben durch eines auf 
Mega-Basis ersetzt, welches das "Protokoll" für die externe Daysie-Chain 
erfüllt.

>Wie läuft die? Was ist da für ein Sendemodul?
Im Moment einfach PPM auf ein JETi 2,4Ghz Modul

>daß er -100% bis 0 bis +100% ausgibt, am besten noch ein evtl. Totspiel um >die 
Nullage herum bei klapprigen Knüppeln eliminieren.
Ja, kann man machen. Es gibt ein "Dead Band" Modul. Das würde man 
zusammen mit dem Modul zum auswählen des Gebers in ein "Composition" 
packen - die kann man dann auch umbenennen.
Was noch nice währe, wenn man solche selbst gebastelten Compostions als 
Template speichern könnte. Bisher kann man nur aus dem Compo-Pool die 
konkrete Referenz wieder benutzen.

>Fahrzustände
Muss ich googlen, was das konkret bedeutet

>>in der aktuellen Ebene nicht gebrauchte Ausgänge "abstellen" oder auf
>>einen Failsafe-Wert
Kannst du das konkretisieren, was meinst du mit Ebene? 
Parametrierungsbene?

>Modellspeicher
hoab i - nur nicht gezeigt :)

>Ansprechen mehrerer Modelle
Gleichzeitig? Ginge im Prinzip auch. Man kann ja mehrer Empfänger an 
eine Sendemodul binden und dann müsste man die Kanäle aufteilen - das 
macht mit der aktuellen Technik natürlich den Flaschenhals sehr sehr eng 
:>

>Exponential-Rate
Hab so was ähnliches. Ich hab einen Teil der Kreisfunktion genommen uns 
als Look-Up gespeichert. Wenn man den "rechten unteren" Quadrant um x+1 
verschiebt geht er ja von 0/0 bis 1/1 in einer "Halfpipe-Form". Zwischen 
den LUT Werten wird interpoliert. Um das Verhältnis zwischen 
Linear/Kreis ein zu stellen weist man (wie beim Blinker) eine 
Trigger-Composition zu. Deren Ausgangswert bestimmt den Anteil der 
Expotential bzw. Kreisfunktion. Das heißt man kann nen fixen Wert 
vorgeben, oder eben in der Triggercomposition einen Schalter oder Poti 
benutzen und das dynamisch machen. Oder nach dem Prinzip wie die 
Tiptronic funktioniert auch tastbar einzelne Werte einstellen.

von Jasson J. (jasson)


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>Der Flaschenhals

Ja Heinz :) Damit hast direkt den wundesten Punkt erwischt, der mich 
noch am meisten kratzt.
Bandbreite vom PPM ist einfach mies. Wenn man da auf einem 
gemultiplexten Kanal blinkend Fadings machen will, ist schnell Ende mit 
der Musik.

Hab gesten in meinem Ohrensessel bei einem Cognac etwas gebrainstormt.
Technologisch am einfachsten währe vll. wirklich für die 
Fancy-Funktionen WIFI zu nehmen und Empfangsseitig das was da raus kommt 
im DMX512-Style einfach mit 250kBaud ins System zu blasen.
Weiß nicht, ob CAN für mich Hobbyisten zu komplex ist - wirklich, keine 
Ahnung.
Jedenfalls nach Standard macht DMX512 wie gesagt 250kBaud - d.h. jedes 
Byte braucht rund 250kHz / 10Bit = 4µs, bzw läuft mit 25kHz. Macht bei 
256 Byte 10,24mS bzw 90 und ein paar Hz. Selbst wenn man immer 2 Byte zu 
16 Bit zusammenfasst kann man immer noch 128 Teilnehmer mit fast 100Hz 
Refreshrate ansteuern.
Die Frage ist, ob der Flaschenhals vll. irgendwo anders in den Modulen 
in Form von Buffern oder so entsteht.


Grundsätzlich kann man die Geschäftslogik von mir auch Empfangsseitig 
auf einem dicken 32 Bitter laufen lassen (den du angemerkt hattest) und 
nur die Stimuli über den Airlink schicken.
Meine Architektur trennt die Geschäftslogik von der UI-Logik über ein 
Visitorpattern.
Wobei auch da Tücken sein könnten. Vielleicht hängen manche Stimuli 
zusammen und dann fallen vielleicht Jitter unangenehm auf.

So oder so - beide Ansätze müsste man mal gründlich durchdenken...

von Jasson J. (jasson)


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Das ist es wohl
http://www.geier-modellbau.de/index/prog_beispiele.html

Manche Nebenseiten öffnen sich bei mir leider nicht.
Aber interessant, die Verkaufen Bausätze - damit kommt man um das TÜV / 
GS Gehampel drumrum.

Das währe auch das, was mich aufhalten würde, wenn ich mein System für 
absolut brilliant und gamechanging halten würde und dächte jeder Jecke 
will das haben. Bis man diese Aufkleber auf seinen Produkten hat - vor 
allem bei Dingen die senden - ist man pleite.

von Heinz (Gast)


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Wenn ich von "Blauzahn" spreche, meine ich dieses 
Bausatz-Fernsteuersystem, genau. Wenn ich nur Bluetooth als 
Übertragungstechnik meine oder evtl. als Verbindung zwischen 
Fernsteuerung und Handy, dann Bluetooth.

Blauzahn ist von Olaf Schmidt (besagte One-Man-Show) programmiert 
worden, Frank Geier hatte lange den Vertrieb der Bausätze und Support 
gemacht. Als ich das System 2015 gekauft hatte, hatte ich auch gemäkelt, 
Mannomann, ein paar dicke DIL-Käfer und Bausatz, das könnten die 
Chinesen doch als eine 4mal kleinere Platine raushauen... und bekam 
genau die Antwort: Zertifizierung und Elektroschrott-Entsorgungsgesetz 
und so weiter.

Wenn man ein neues System unter die Leute bringen wollte (weil man vom 
Segen der Neuerungen überzeugt ist), wäre wohl ein nicht-kommerzieller 
Ansatz gut, einfach Open Source die Daten austauschen und jeder kann 
sich selbst seine Platinen machen lassen, oder man organisiert sich auf 
niedrigen Niveau mit Gemeinschafts-Bestellungen...

von Heinz (Gast)


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Zum Thema "Ebenen":

In der Blauzahn-Welt heißt es "Ebenen", bei OpenTX "Fahrzustände", ich 
würde es vielleicht "Szenarien" nennen.

Es geht darum, daß man am Modell oft viele Aktoren, Motoren, Servos und 
Lämpchen hat, aber seine Fernsteuerung nicht in der Größe eines 
Backblechs oder einer Kernkraftwerks-Schalttafel ausbauen kann und will. 
(Obwohl ich solche Ansätze schon gesehen habe)
Deshalb fasst man das zu Ebenen zusammen. In einer Ebene bedienen die 
Kreuzknüppel den Baggerarm und das Schwenkwerk, in einer anderen kann 
man mit denselben Knüppeln die Stützen einzeln steuern, und in noch 
einer anderen Ebene fährt und lenkt man mit denselben Kreuzknüppeln.
Bei Blauzahn stellt man das ein, indem man für jeden Servo-Ausgang am 
Modell festlegt, in welcher Ebene er aktiv ist oder passiv auf 
Failsave-Wert liegt.
Bei OpenTX scheint es eher ein "Bündeln" der Zuordnungsfunktionen zu 
sein, dort geht es auch mehr um Fliegerei und die "Fahrzustände" meinen 
eher vielleicht Start, Landung, Kunstflug oder so.

Wie dem auch sei, das mit den Ebenen finden viele Modellbauer und auch 
ich richtig gut, das findet sich neben OpenTX und Blauzahn meines 
Wissens auch bei den Fernsteuerungen von Servonaut, bei ScaleArt sowieso 
(das ist nämlich im Prinzip Blauzahn), und bei anderen (z.B. Brixl) weiß 
ich es jetzt nicht so genau.

von Heinz (Gast)


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Deine Überlegungen zu Übertragungsverfahren und "Geschäftslogik", 
"Visitor" usw. kann ich leider nicht richtig mitdenken, ich bin fast 
überhaupt kein Programmierer.

Eigentlich bin ich nur Modellbauer und Fernsteuerungs-Anwender, aber ein 
bißchen kann ich mir halt vorstellen, was die Controller so können und 
was nicht. Und wenn ich was zu den Interna der Fernsteuerungssysteme 
lese, dann verstehe ich es halbwegs und merke es mir.

Was ich gehört habe, daß viele Fernsteuerungssysteme auf dem 
ZigBee-Standard basieren.
Die Blauzahn verwendet, wie der Name schon sagt... aber immerhin 
LongRange-Module.

Was ich nicht machen würde:
Zwei parallele Übertragungswege, einmal was schnelles 
flaschenhalsartiges für die wichtigsten Servo-Signale und dann einfach 
WiFi für alles andere...

Nach meinem Verständnis kann man doch durch eine 2,4GHz-Verbindung Daten 
ohne Ende pressen, es kann doch kein Problem sein, mit einem 
selbstgemachten Übertragungsprotokoll die wichtigen Daten oft und 
schnell zu übertragen und die anderen langsamer. Ich meine, ein 
PPM-Signal für 7 Servos hat man schon durch 27MHz bekommen...

Man müßte sich mal durch die bestehenden Protokolle lesen, gerade in der 
OpenTX-Gemeinde scheint da ja einiges an offenm Wissen zu existieren.

Das von Dir momentan benutzte PPM, ist das wirklich noch genau das gute 
alte mit 50Hz Wiederholrate, wo mitsamt der Synchronisierungs-Pause 
gerade mal 7 Servosignale in den 20ms-Frame gepasst haben?

von Heinz (Gast)


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Zum Verteilen der Informationen innerhalb des Modells (also mein Traum 
von einem Bussystem mit mehreren kleinen Platinchen) hatte ich mir, 
innerhalb meiner Möglichkeiten und meines Wissensstandes, auch schon 
Gedanken gemacht.

Blauzahn hat da einen Ansatz, den ich nicht so ganz verstehe, den ich 
als "unsauber" ansehe, aber er funktioniert ja offensichtlich und 
vielleicht habe ich es auch falsch verstanden. Hier hängen das 
Bluetooth-Empfangsmodul und alle Auswertebausteine irgendwie parallel an 
der seriellen Schnittstelle? (TTL-Level)

Am naheliegendsten fände ich I2C.

Oder SPI.

CAN ist glaube ich Overkill, bei einem kleinen Platinchen, das z.B. 8 
Lämpchen bedient, stelle ich mir eher einen ATTiny oder meinetwegen auch 
einen ATMega328 oder so vor. Controller mit CAN sind eher schon dicke 
Brocken.

von DANIEL D. (Gast)


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Heinz schrieb:
> CAN ist glaube ich Overkill, bei einem kleinen Platinchen, das z.B. 8
> Lämpchen bedient, stelle ich mir eher einen ATTiny oder meinetwegen auch
> einen ATMega328 oder so vor. Controller mit CAN sind eher schon dicke
> Brocken.

Wäre das dann ohne die Bus Treiber? Weil die braucht man ja eigentlich 
nicht bei den kurzen Strecken. Aber eigentlich dürfte es ja egal sein, 
weil im Endeffekt sendet ja nur die Fernsteuerung zum sender richtig? 
Oder hat sich das mittlerweile geändert? CAN ist meiner Meinung nach nur 
sinnvoll, wenn viele Teilnehmer zeitkritische Informationen senden. Aber 
hier kommt doch alles nur vom Sender oder?

Also hohe Übertragungsrate, kurze Strecken geringer Stromverbrauch, und 
ein paar Adressen für unterschiedliche Teilnehmer. Würde auch auf I2C 
setzen. Zumal du dann sogar noch irgendwelche Sensoren oder so einbinden 
könntest. Barometer was auch immer.

von Jasson J. (jasson)


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>In einer Ebene bedienen die Kreuzknüppel den Baggerarm und das Schwenkwerk,
>in einer anderen kann man mit denselben...
Ah, ja gute Idee. Könnte man bei mir auch parametrieren, würde aber im 
Moment keinen Spaß machen, weil es nur implizit durch Aufbau der 
richtigen Struktur ginge.
Was explizites währe da viel eleganter :)

>Blauzahn hat da einen Ansatz, den ich nicht so ganz verstehe
>Hier hängen das Bluetooth-Empfangsmodul und alle Auswertebausteine irgendwie
>parallel an
Hast du nen Link dazu?
Das klingt für mich ganz stark nach dem was ich mit DMX512-Style meinte. 
Da hängen auch alle die mithören parallel am Bus und picken sich die 
richtigen Bytes aus dem Stream raus.

>Was ich nicht machen würde:
>Zwei parallele Übertragungswege, einmal was schnelles
Ich frag ganz objetiv, warum du das nicht machen würdest.
Meine Überlegung hatte mit Sicherheit zu tun. Bei langsamen 
fahrenden/schwimmenden Multifunktionsmodellen gehe ich das mit. Da kann 
man bei fehlerhafter Übertragung einfach einen Failsafe aktivieren.
Bei Dingen die fliegen oder schnell sind, hab ich lieber ein 
(hoffentlich hoch und runter getestetes) Modul von JETi als 
Verantwortungsträger, als "irgendeinen" WIFI oder Bluetooth RTX.


Auf jeden Fall vielen Dank, für deine regen Gedanken!

von Jasson J. (jasson)


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>Das von Dir momentan benutzte PPM, ist das wirklich noch genau das gute
>alte mit 50Hz Wiederholrate, wo mitsamt der Synchronisierungs-Pause
>gerade mal 7 Servosignale in den 20ms-Frame gepasst haben?

Erwischt, da bin ich noch in der Steinzeit :>

Wobei ich überlege, ob ich nen externen Port an der Funke vorsehe, wo 
man zwischen verschiedenen Signalstandards umschalten kann.

: Bearbeitet durch User
von Heinz (Gast)


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Zum anderen Kleingemüse:

Hab mir schon gedacht, daß es schon die eine oder andere Funktion gibt, 
die meine Fragen erledigt, z.B. Expo, Speichern usw.
Konnte natürlich nicht alles auf einmal überblicken, bzw. Du kannst beim 
Herzeigen nicht an jede Kleinigkeit denken.

Und noch was zu Totbereich und Servoeinstellung, das ist aber jetzt 
meine persönliche "Philosophie" oder Wunschvorstellung, die will ich Dir 
nicht reindrücken, aber hier mal erzählen.

Man verliert beim Einstellen dieser mächtigen Systeme leicht den 
Überblick.

Bei der Blauzahn ist von "Totbereich" die Rede, aber es wird etwas 
verwirrend unterschieden zwischen dem Bereich, den die Firmware als 
"Knüppel wird in Ruhe gelassen" interpretiert, aber dennoch werden die 
um die Ruhelage tanzenden Werte weitergegeben, dann gibt es noch den 
Totbereich von servobetriebenen Hydraulikventilen, den man überspringen 
will...

Bei OpenTX kann man an mehreren Stellen was drehen. Da gibt es eine 
"Geberverarbeitung", Funktionen und ich glaube sogar eine 
"Ausgangsverarbeitung". Dem Anwender wird nahegelegt, sich eine 
Philosophie zurechtzulegen, was er wo macht.

Jetzt möchte ich gerne, daß zumindest an zwei Stellen klare Verhältnisse 
herrschen:

Die Geber.
Ich habe in meiner selbstgezimmerten Fernsteuerung ganz billige 
China-3D-Knüppel drin, die wackeln einfach mechanisch um die Nullpos. 
Sie haben sogar mehr mechanischen Weg in die Endpositionen als die Potis 
elektrischen Weg haben. Die Blauzahn lernt das (zumindest die 
Endausschläge) irgenwann beim ersten Einrichten quasi automatisch.
Ich hätte aber gerne einen "Werkstattbereich" in der Firmware für die 
Geber, und wenn man diesen nach getaner Arbeit verläßt, kann man sicher 
sein, daß von jedem Geber genau 100% oder -100% bei den Endausschlägen 
ausgegeben werden, und daß um die Nullage sicher 0%-Werte kommen.
Auf Trimmung verzichtet Blauzahn übrigens und das finde ich gut so, aber 
für Modellflieger mag das anders sein. Die Blauzahn ist aber auch 
definitiv für langsame Funktionsmodelle gedacht.

Und zum anderen die Endpunkte, die Servos.
Da baue ich z.B. ein Lenkservo ein und dann ist es durch die 
Gestänge-Geometrie vielleicht so, daß die Endausschläge nicht 
symmetrisch um die Geradeaus-Position sind.
Oder ein Servo bedient ein Hydraulikventil, da will man auch ganz genau 
die Nullage einstellen und eventuell die den Positionsbereich um die 
Nullage, bei dem noch nichts öffnet, "überspringen".
Da hätte ich gerne einen "Werkstattbereich" für die Endpunkte, wo man 
solche Dinge einstellt. Weil die ändern sich ja nicht mehr, außer durch 
Verschleiß oder Defekte.

Und dazwischen ist der Zuweisungsbereich.
Da darf nach Herzenslust gemischt, addiert, umgeschaltet, gekreuzt und 
sonst noch was gemacht werden. Aber vorne kommt von den Gebern immer 
-100% bis +100% rein, und hinten raus wird zu den Endpunkten immer 
maximal -100% bis +100% ausgegeben bzw. die Endpunkte ignorieren 
darüberliegende Werte.

So, das war jetzt mein Traum in Prosa beschrieben.

von Heinz (Gast)


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Ach und ein letztes:

Die 2,4GHz-Systeme sind meines Wissens alle bidirektional, also der 
"Empfänger" sendet durchaus zurück und der "Sender" empfängt was.
Grundsätzlich wird fast immer ein Wert für die Empfangsqualität 
zurückgesendet und meistens auch die Versorgungsspannung des Empfängers.

Ja, das Barometer / Variometer ist eine typische Telemetrie-Anwendung, 
und diverse Temperaturen, Stromverbräuche, der Funktionsmodellbauer 
möchte vielleicht den Hydraulikdruck wissen... usw.

Also das Bussystem im Modell sollte schon auch bidirektional sein.

Synchronisierung von Schaltgetrieben wäre noch so eine schöne Spielerei, 
wo ein paar Informationen auf dem Bus hin- und herlaufen müssen.

So, jetzt muß ich aber wirklich mal was arbeiten :-)

von Jasson J. (jasson)


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>Synchronisierung von Schaltgetrieben wäre noch so eine schöne Spielerei,
>wo ein paar Informationen auf dem Bus hin- und herlaufen müssen.

An so Loop-Back Sachen dachte ich auch schon mal - da gehts schon derbe 
Richtung Echtzeitanforderungen. Das kann ein Grab für Arbeitszeit 
werden. Aber ja, da könnte man den richtig nicen Sh...t mit machen.


Wenn´s um Fancy-Ness geht hab ich auch ne Idee, um die Parametrierung 
vom nötigen Übel in einen Genussmoment zu wandeln.
Hatte schon mal weil "Because we can" angefangen die Funktionslogik 
mittels Qt-Creator und ausgetauschter GUI auf ein Android zu schieben. 
Im wesentlichen hab ich das Bedienkonzept kopiert und nur "netter" 
gemacht mit Drag and Drop und netten Bildchen.
>richtig Richtig RICHTIG cool
währe ein Ansatz, wo man in eine "Werkstatt" in der Bildschirmmitte ein 
Foto vom Modell laden könnte. Da kann man die vorhandenen Aktoren 
markieren und an diese Markierungen Graphische-Docker-Elemente anfügen 
und denen sagen "du bist auf Ebene "Kran" und benutzt diesen Hebel mit 
diesen und jenen Konventionen" und das Programm setzt das in nutzbare 
Parametrierung um.
>Aber (das musste ja kommen^^) ich schätze das liegt außerhalb meines 
hobbyistischen Zeitrahmens...
Und wo man schon mal dabei ist könnte man auch die Aktoren 
empfangsseitig von da aus gleich mit parametrieren.

Das Problem ist, wenn mir solche Ideen Abends kommen, kann ich immer 
nicht schlafen :>

von DANIEL D. (Gast)


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Heinz schrieb:
> Also das Bussystem im Modell sollte schon auch bidirektional sein.
> Synchronisierung von Schaltgetrieben wäre noch so eine schöne Spielerei,
> wo ein paar Informationen auf dem Bus hin- und herlaufen müssen.

Ach ja krass ich habe den Modellbau irgendwann aufgegeben. Aber im 
Prinzip reicht es ja wenn der Empfänger der Master ist von dem Bus. 
Welcher sich mit I2C Teilnehmern dann erweitern lässt.

von Heinz (Gast)


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Jasson J. schrieb:
> Das Problem ist, wenn mir solche Ideen Abends kommen, kann ich immer
> nicht schlafen :>

Noch ist ja Vormittag :-)

Ahja, die Android-App und Visualisierung, da auch noch ein Wort dazu:
Bei OpenTX gibt es den "Companion" auf dem PC, damit kann man offline 
die ganzen Einstellungen machen und dann per USB in die Funke laden.
"Online", daß gleichzeitig das eingeschaltete Modell dranhängt, geht 
glaube ich nicht.
Dein Android-Dingens geht in die richtige Richtung, das will man 
heutzutage... auch wenn mir persönlich PC oder Notebook sympathischer 
sind.

Bei Blauzahn gibt es im Display schon einige vorgefertigte Symbole für 
Blinker, Scheinwerfer, Sperrdifferentiale und so weiter. Wie die 
Anzeigen in einem Armaturenbrett. Das ist schon hübsch.
Noch hübscher wäre es, wenn das konfigurierbar und editierbar wäre.

Bei Servonaut gibt es ein paar Taster um das Display herum, die mit 
korrespondierenden Feldern im Display dynamisch beschriftet werden. Auch 
ne gute Idee.

Prinzipiell ist natürlich auch die Zusammenarbeit mit einem Touchscreen 
denkbar, Bild vom Modell im Display, Tippen auf die Scheinwerfer, die 
gehen im Bild und am Modell an. Aber gut, so ein bißchen stilisiert 
dargestellt sollte es schon sein. Sonst ist man irgendwann beim 
Simulator und braucht gar kein Modell mehr :-)  Eigentlich bin ich mit 
Symbolen zufrieden.

Mein Problem ist, wenn mir tagsüber solche Ideen kommen kann ich nicht 
mehr normal arbeiten :-)

von Jasson (Gast)


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>Noch ist ja Vormittag :-)
Und wenn die 24 Stunden nicht reichen, nimmt man noch die Nacht dazu

von Jasson J. (jasson)


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:)
Ich hatte gerade einen richtig schönen Face-Palm Moment.

Es gibt ja wireless DMX512 RX/TX. Der Gedanke, der mir daran gefällt 
ist, dass diese Systeme es sich nicht leisten können oft auftretende 
Lags in der Übertragung zu haben.
Nach erster flüchtiger Recherche haben die 126 Kanäle -> 126 Bytes. 
Selbst wenn man die immer zu 16 Bits zusammenfasst, bleiben... 63 
Teilnehmer.

Die sind wahrscheinlich so schnell, weil die null Datensicherung machen. 
Die Frage ist, ob man das braucht in diesem Fall. Also bei entweder 
langsamen Multifunktionsmpdellen oder eben mit der Idee für die 
wichtigen Steuer-Kanäle dezidiertes Modelequipment zu nehmen.

https://www.amazon.de/Lixada-Wireless-Controller-Sender-Empf%C3%A4nger-B%C3%BChnenlicht/dp/B00ZQNIGQQ/ref=asc_df_B00ZQNIGQQ/?tag=googshopde-21&linkCode=df0&hvadid=232021789147&hvpos=&hvnetw=g&hvrand=7854392336280731558&hvpone=&hvptwo=&hvqmt=&hvdev=c&hvdvcmdl=&hvlocint=&hvlocphy=9044692&hvtargid=pla-468297391339&psc=1&th=1&psc=1

https://www.amazon.de/Eurolite-Showlite-Empf%C3%A4nger-Reichweite-geb%C3%BChrenfrei/dp/B07G45XJ7F?SubscriptionId=AKIAIZQVKWKGMRY2D3QA&tag=blu01-21&linkCode=xm2&camp=2025&creative=165953&creativeASIN=B07G45XJ7F

: Bearbeitet durch User
von Jasson J. (jasson)


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Ich hab noch ein Video gemacht, wo es um das parametrieren eines 
Lehrer-Schüler-Systems geht.

https://www.youtube.com/watch?v=x4LbPVOo8ws

von Heinz (Gast)


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Schau ich mir demnächst mal an, für Lehrer-Schüler habe ich keine 
Anwendung und kein Interesse. Aber das Video beleuchtet vielleicht 
nochmal das Bussystem für den Anschluß von Gebern an die Funke, wie 
gesagt, schau ich mir schon noch an.

Schuldig bin ich aber noch eine Reaktion auf die Idee mit DMX-512 
wireless.
Nun, ich mußte mich erst ein winziges bißchen in DMX-512 einlesen. Ok, 
man haut also 512 Bytes raus, und der Empfänger fischt sich aus diesem 
Broadcast sein eines richtiges oder seine mehreren richtigen Bytes raus.
Schön und gut, aber was die gezeigten Dinger in den Amazon-Links da 
wireless machen, erschließt sich mir aus der google-übersetzten 
Beschreibung nicht ("und es hilft ihnen, einen versauten Parteien zu 
halten").
Ist es nur ein wireless-Link und hinten kommen wieder kabelgebunden die 
512 Bytes raus (oder 126)?
Und dann könnte man daran wieder kleine Controllerchen hängen, die sich 
aus dem Datenstrom Servopositionen oder Schaltkanal-Informationen 
fischen.
Aber das ist dann doch wieder sehr nackt und "geradeaus". Dann muß ich 
jeden dieser Controller-Bausteine offline/extern vorkonfigurieren, 
welches Byte er empfängt und was er damit macht. So wie man DMX-Geräte 
mit DIP-Switches konfiguriert.
Hm, wäre zu überlegen...

Schuldig bin ich auch noch einen Link auf das, wie bei Blauzahn die 
Verlinkung der Auswertemodule gemacht wird. Nun, ich weiß da nichts 
internes. Ich sehe nur auf dem Schaltplan des Auswertebausteins, daß das 
Bluetooth-Empfangsmodul über irgendeinen Kleinsignal-Mosfet und 
Reihenwiderstand mit TXD und RXD des UARTS des ATMega328P im 
Auswertbaustein verbunden ist, während der "Link" zwischen mehreren 
Auswertebausteinen darin besteht, daß jeweils die TXD und die RXD aller 
beteiligten Bausteine hart parallelgeschalten sind. Somit ist es wohl 
eher so, daß sich alle Bausteine denselben Informationsstrom aus dem 
Bluetooth-Empfangsmodul teilen, und wie das mit dem Rücksenden von 
Telemetriedaten läuft, weiß ich nicht. Da müßte ja dann ein Baustein 
eine (vom Bluetooth-Modul dann vielleicht explizit erwartete) Antwort 
auf TXD schicken, während die anderen Bausteine ihr TXD hochohmig 
schalten...

Summa summarum, für den Bus innerhalb des Modells wäre mir nach wie vor 
I2C am sympathischsten. Ein klarer Master, Daten können hin und zurück 
gehen. Aber eigentlich ist der Bus auch gar nicht das Hauptthema hier...

Als Haupt-Übertragungsstrecke für die wichtigen und schnellen 
Servosignale eines Fliegers oder einer Drohne würde ich nicht DMX-512 
wireless nehmen, sondern was bewährtes, wie Du es jetzt ja auch schon 
machst und wie es auch die OpenTX-Leute machen, an deren System man 
käufliche 2,4GHz-RC-Empfänger unterschiedlicher Fabrikate verwenden 
kann.

Und nur für zusätzliche Informationen für weitere Schaltkanäle und alles 
mögliche, würde ich versuchen, die Übertragung der bewährten Sendemodule 
irgendwie protokollmäßig zu erweitern, so daß da eine zweite Klasse von 
unwichtigeren, langsameren Signalen möglich ist. Vielleicht gibts das 
auch schon, keine Ahnung.
Aber nicht ein zweites, paralleles 2,4GHz-Übertragungssystem mit eigener 
Antenne ins Modell setzen.

von Jasson J. (jasson)


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>Aber das Video beleuchtet vielleicht nochmal das Bussystem
indirekt ein bisschen

>"und es hilft ihnen, einen versauten Parteien zu halten"
Ja, die Übersetzungen sind immer ein Schmanker´l :)

Bin gerade im Fluss und hab immer mal Laune ´n Video zu machen.
In diesem geht es um das Blinker-Modul am Beispiel von 
Richtungsblinkern.
Es wird eine Parametrierung mit Totbereich in der Lenkung erstellt, so 
das der passende Richtungsblinker angeht, wenn man am Lenkhebel lupft - 
oder die Warnblinke, wenn man nen Schalter umlegt.

Das Tickern vom Servo ist in der Aufnahme leider sehr markant 
rausgekommen...

https://www.youtube.com/watch?v=nm49cqIcTdQ

: Bearbeitet durch User
von Batterie leer... (Gast)


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Heinz schrieb:
> für Lehrer-Schüler habe ich keine
> Anwendung und kein Interesse.

Dazu hätte ich eine Idee:
Wenn sich die Lehrer-Schüler-Funktion alternativ dazu verwenden lässt, 
die zweite Funke als Erweiterung zu nutzen, dann könnte das durchaus 
interessant sein.

Zwar komme ich nicht aus dem Funktionsmodellbau, aber Ein Beispiel, das 
mit grad so durch den Kopf geht wäre bei einer Drone:
Haupt-Funke steuert die Drone - die gekoppelte steuert Gimbal und 
Kamera. Zwei Personnen, mehr Steuerknüppel - und trotz dem nur ein 
Empfänger im Modell (notfalls also auch als Einzelperson voll nutzbar).

Vielleicht etwas offtopic, aber ein Gedanke.
Zumindest ich habe bei OpenTX noch keine solche Funktion gefunden.

von Jasson J. (jasson)


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>Wenn sich die Lehrer-Schüler-Funktion alternativ dazu verwenden lässt,
>die zweite Funke als Erweiterung zu nutzen, dann könnte das durchaus
>interessant sein.
Klar, lässt sich so machen. Der "Host"-Transmitter weiß gar nicht, woher 
die externen Daten kommen und geht damit entsprechend unspezifisch um, 
bis man ihm sagt, was er damit machen soll.
Ob das ein Lehrer-Schüler Setup ist, oder um Sonderfunktionen zu steuern 
ist Up to the User.

>>SetKlugscheißMode(true);
Genau genommen gibt es keine Lehrer-Schüler-Funktion :) Technisch ist es 
nur ein zusammenmischen von Inputdaten die "irgendwo her" kommen.

-There is no spoon...

>>SetKlugscheißMode(false);

: Bearbeitet durch User
von Jasson (Gast)


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Hab jetzt einen ersten Wurf mit noch rumliegenden Bluetoothmodulen 
gemacht, um einen Eindruck von Reichweite, Risiken und Nebenwirkungen zu 
kriegen und ob vll. bei diesem Minimalsetup doch schon irgendwo spürbare 
Lags / Latenzen auftreten.

https://m.youtube.com/watch?v=YceShFRL9E8

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