Forum: Offtopic China-Vollverstärker für 9,99€ incl. Versand


von Dietmar S. (Gast)


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Hab mir gerade zum Jux diesen Verstärkerbausatz bestellt:
https://www.ebay.de/itm/133687196352

Die Schaltung ist gruselig und ich erwarte nicht viel. Der Klirrfaktor 
vermutlich ab 3% aufwärts und die 80W habe ich auch überlesen. Der Preis 
ist aber schon sensationell. Sogar ein Rechtschreibfehler auf der 
Platine ist mit inbegriffen :)

Wenn der Verstärker einigermaßen klingt, baue ich ihn vielleicht sogar 
in ein Gehäuse ein. Falls er überhaupt bei mir ankommt.

von Pandur S. (jetztnicht)


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Sehr schoen. Toll. Viel Glueck.

von Mani W. (e-doc)


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Dietmar S. schrieb:
> Die Schaltung ist gruselig und ich erwarte nicht viel.

Die wäre wo?

Was willst Du? So viele Bauteile komplett mit Poti, Kühlkörper,
Platine und allem, was man braucht um, um einen Stereoverstärker
aufzubauen...

Um das Geld bekommst heute nicht mal mehr 3 Bier im Gasthaus...

Und nicht mal die Potis...

von Percy N. (vox_bovi)


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Mani W. schrieb:
> Die wäre wo?

Auf Bild 9

Mani W. schrieb:
> Um das Geld bekommst heute nicht mal mehr 3 Bier im Gasthaus...
> Und nicht mal die Potis...

Und dann noch diese niedlichen Kühlkörper!

: Bearbeitet durch User
von Holger R. (holgerr)


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Die Schaltung habe ich nicht gesehen.
Ich habe mir schon einiges bei Aliexpress bestellt.
Bisher war alles besser als ich mir vorgestellt habe.
Teils Topware, mann muß nur aufpassen wegen dem Zoll.
Teilweise lassen sie die Sachen nicht in German herein
oder mann darf zusätzlich diverse Steuern bezahlen.
HolgerR

von 🍅🍅 🍅. (tomate)


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von Andreas B. (bitverdreher)


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Na ja, das eigentlich teure an Verstärkern sind ja eigentlich die 
Kühlkörper und das Netzteil. Und genau das fehlt hier.

von Mani W. (e-doc)


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Andreas B. schrieb:
> und das Netzteil. Und genau das fehlt hier.

Das ist kein Argument gegen den Bausatz!

von Andreas B. (bitverdreher)


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Mani W. schrieb:
> Das ist kein Argument gegen den Bausatz!
Das nicht, aber man soll sich dann auch nicht über den niedrigen Preis 
wundern und dann überrascht sein, wenn der fertige Verstärker ein 
vielfaches des Bausatzes kostet. (Das Gehäuse kommt ja auch noch dazu)
Man muß da auch mal nachrechnen ob sich das lohnt. Ich behaupte mal, mit 
einem gebrauchten Markenverstärker kommt man auf ähnliche Preise bei 
besserer Qualität.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Mal spasseshalber gegoogelt:
https://www.fein-hifi.de/Verstaerker:::1.html
oder hier:
https://www.hifihouse.de/hifi/gebrauchte-verstaerker-amplifier/
gibt es einige für <50€ von denen jeder einzelne um Klassen besser als 
dieses China Dingens ist.

von (prx) A. K. (prx)


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Nirgends steht, dass das Teil 80W Sinusleistung hätte.

von Phasenschieber S. (Gast)


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Eine gute Erfahrung sind doch bestimmt 9,90€ wert, oder nicht?

von Michael B. (laberkopp)


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Mani W. schrieb:
> Das ist kein Argument gegen den Bausatz!

Na ja, ein Edwin-Verstärker.

Aber der war selbst 1971 schon besser.

Hier gibt es nur 2 Dioden für die Vorspannung, also massive 
Übernahmeverzerrungen. Zudem ist in deren Mitte ein kleiner roter Punkt 
zu R5 falsch.

Fehlende Kopplung der Vorspannungsdioden mit den Kühlkörpertemperaturen, 
keine Überstrom- und SOA Überwachung nicht mal eine Sicherung, kein 
Ausgangsrelais gegen Einschalt-Plopp und DC am Ausgang zum 
Lautsprecherschutz, keine Kühlkörpertempüberwachung, keine 
HF-Drosselspule am Ausgang, überzogene Leistungsdatenversprechen, mies 
rauschende 2N3055 Endtransistoren oder gleich ungestempelter Ausschuss, 
Klangfilter Eingangsimpedanzabhängig und 3 davon parallel was sich 
bekanntlich gegenseitig beeinflusst, mickrige 1000uF Elkos was nicht mal 
für 8 Watt reicht, nein, 9.99 ist der Ausschuss nicht wert.

Andreas B. schrieb:
> https://www.hifihouse.de/hifi/gebrauchte-verstaerker-amplifier/

Das ist ja mal eine schöne Liste.

von Peter D. (peda)


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Dietmar S. schrieb:
> Die Schaltung ist gruselig

Ja, die ist der Standardschaltung zwar ähnlich, aber es wurde viel dran 
versaut:
- lachhaft winzige Kühlkörperchen für 80W.
- keine Ruhestromeinstellung
- keine Emittergegenkopplung der Leistungsstufe
- kein Bootstrap oder Stromquelle im negativn Zweig.

Insbesondere der letzte Punkt senkt die Aussteuerbarkeit drastisch. Ich 
schätze mal, den negativen Abfall wird man nicht unter 5V bekommen, d.h. 
man verschenkt mindestens 10V der Betriebsspannung als Abwärme.

von Ralph S. (jjflash)


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Ach herjeh, ich weiß nicht, wie lange ich schon keine Endstufe mehr mit 
2N3055 Transistoren gesehen habe, dazu noch in 
Quasikomplementärschaltung.

2 in Reihe geschaltete NPN Transistoren, der eine in Kollektorschaltung 
(der obere) und einer in Emitterschaltung (der untere).

Das war ein Schaltungskonzept Anfang der 70er Jahre als es noch keinen 
Komplementärtyp zum 3055 gab !!

Hinzu kommt, dass die Eingangsstufe mit dem Klangregelwerk keinen 
Eingangsimpedanzwandler hat und der Eingang als invertierender 
Verstärker ausgeführt ist. So ist der Eingang stark abhängig von der 
Ausgangsimpedanz des Gerätes, dass die NF liefert. Wenn die nicht klein 
genug ist, wird es doof.

Klassische Geräte wie Receiver, CD  DVD - Player und Tapedecks hatten  
haben typischerweise eine Ausgangsimpedanz von 47 kOhm. Das kann hier 
"eng" werden, weil die Eingangsimpedanz hier (ohne jetzt zu rechnen) auf 
den ersten Blick relativ gering ist.

Die Endstufe selbst scheint nach einem "Edwin-Prinzip" zu laufen wie sie 
ehedem von einer Fa. namens Oppermann gerne verkauft wurde (als 
Bausatz).

Geht man davon aus, dass die angegebene Betriebsspannung am 
Gleichrichter wie gezeigt 16V ~ sind und daraus dann (je nach Belastung) 
auch 16V = werden, wird dieser Verstärker an einem 4 Ohm Lautsprecher 
nach:

P_eff = Ub^2 / 8 * RL

eine Sinusleistung von 8 Watt per Kanal bringen (das kann der 2N3055 
fast schon ohne Kühlkörper).

Höchstwahrscheinlich wäre ein integrierter TDA Chip hier für die 
Endstufe qualitativ besser.

In diesem Bereich mutmaße ich, dass sogar ein gut gekühlter uralt 
Baustein (für vllt. 20 Cent) TDA2030 diese Leistung bei vergleichbarer 
Tonqualität das genausogut hinbekommt.

Als Bausatz und Lötübung bestimmt nicht schlecht. Immerhin gibt es (wie 
oben erwähnt) die Platine und die Potentiometer dazu.

von Ralph S. (jjflash)


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Michael B. schrieb:
> Na ja, ein Edwin-Verstärker.
>
> Aber der war selbst 1971 schon besser.

Das sehe ich ganz genauso... zudem hatte der klassische Edwin-Verstärker 
wenigstens Komplementärtransistoren, diese Bausatz hier nicht !

Michael B. schrieb:
> Klangfilter Eingangsimpedanzabhängig und 3 davon parallel was sich
> bekanntlich gegenseitig beeinflusst

genau

Michael B. schrieb:
> mickrige 1000uF Elkos was nicht mal
> für 8 Watt reicht

Na ja, mehr als die 8W (per Kanal) sind bei 16V~ auch nicht zu erreichen 
(und auch nur dann, würde dieser Verstärker ideal aussteuern... was er 
nicht machen wird)

von Dietmar S. (Gast)


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Auf den Bildern kann man den Transistortyp nicht erkennen, es sieht eher 
so aus, als wäre das Marking per Bildbearbeitung entfernt worden.

Das Augenmerk lag wohl darauf den Bausatz möglichst günstig anzubieten. 
Er kommt ja immerhin portofrei.

Nun hab ich keine Verwendung für den Verstärker. Der Preis ist halt so 
günstig, dass mich einfach interessiert wie gut das Ding am Ende ist. 
Weiteres Geld muss ich auch nicht mehr reinstecken. Ich kann irgendeinen 
Trafo in ein altes Gehäuse knallen.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Ralph S. schrieb:
> Ach herjeh, ich weiß nicht, wie lange ich schon keine Endstufe mehr mit
> 2N3055 Transistoren gesehen habe, dazu noch in
> Quasikomplementärschaltung.
Evt. ist dieser Bausatz auch der verzweifelte Versuch, die ganzen 2N3055 
Fakes wieder loszuwerden, da sie niemand mehr kaufen will.

von Joachim B. (jar)


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Peter D. schrieb:
> - lachhaft winzige Kühlkörperchen für 80W.

das habt ihr falsch verstanden 80W pp sind erst mal 27W geteilt durch 4 
Kühlkörper ca. 5W könnten glatt reichen.

: Bearbeitet durch User
von Dietmar S. (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> das habt ihr falsch verstanden 80W pp sind erst mal 27W geteilt durch 4
> Kühlkörper ca. 5W könnten glatt reichen.

Da steht 2x80W, mach das Teil mal nicht so schlecht ;)

von Georg A. (georga)


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Ralph S. schrieb:
> In diesem Bereich mutmaße ich, dass sogar ein gut gekühlter uralt
> Baustein (für vllt. 20 Cent) TDA2030 diese Leistung bei vergleichbarer
> Tonqualität das genausogut hinbekommt.

Oder ein TDA7294 (3-5EUR bei ebay) richtige 30-40W mit guter Qualität. 
Bausätze mit dem gibts schon ab 7EUR (in Mono).

Andreas B. schrieb:
> Evt. ist dieser Bausatz auch der verzweifelte Versuch, die ganzen 2N3055
> Fakes wieder loszuwerden, da sie niemand mehr kaufen will.

Anders ist das wirklich nicht zu erklären...

von Joachim B. (jar)


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Dietmar S. schrieb:
> Da steht 2x80W

ja Papier war früher geduldig, heute eben was im Netz geschrieben wird.
Es wird viel geschrieben und ALLES ist stets wahr.

von Harald W. (wilhelms)


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Georg A. schrieb:

> Oder ein TDA7294 (3-5EUR bei ebay) richtige 30-40W mit guter Qualität.
> Bausätze mit dem gibts schon ab 7EUR (in Mono).

Ja, ein Verstärker mit einigermaßen neuen ICs (nicht unbedingt
TDA2030) ist da sicherlich die bessere Lösung, insbesondere bei
einer etwaigen Fehlersuche. Sollten da wirklich TDA7294-Fakes
geschickt werden, lohnt sich m.E. sogar ein Austausch gegen ICs
aus einer besseren Quelle.

von Dietmar S. (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> Dietmar S. schrieb:
>> Da steht 2x80W
>
> ja Papier war früher geduldig, heute eben was im Netz geschrieben wird.
> Es wird viel geschrieben und ALLES ist stets wahr.

Ich weiß doch dass da keine 80 Watt rauskommen. Die Betonung meines 
Satzes lag auf "2x" und dem Smiley. Der Witz kam wohl nicht rüber...

Das war schon früher so bei den Equalizerboostern fürs Auto in den 
1980ern, da stand immer fett 100, 150 oder 200W drauf und dahinter 
mikroskopisch klein PMPO.

Es gab auch mal so eine Stereoanlage von Sharp die mit 1000 Watt PMPO 
beworben wurde. System 7700 hieß die, das weiß ich noch, weil ich die 
wie am Fließband repariert habe. Da gingen die Digitaltransistoren 
kiloweise kaputt. Die Endstufe (STK4241) übrigens so gut wie nie. Das 
Teil hatte in Wirklichkeit 2x150 Watt RMS.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Dietmar S. schrieb:
> Ich weiß doch dass da keine 80 Watt rauskommen.

Bei dem Preis kann man nicht meckern. Das kostet weniger als zwei 
Zigarettenschachteln, macht aber viel mehr Spaß. Du könntest damit einen 
Subwoover befeuern.

Zumindest bin ich neugierig auf die Bilder, wenn der Bausatz ankommt und 
auf den Schaltplan, sowie welche Endstufentransistoren dort verbaut 
werden.

von Dietmar S. (Gast)


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Dieter D. schrieb:

> Bei dem Preis kann man nicht meckern. Das kostet weniger als zwei
> Zigarettenschachteln, macht aber viel mehr Spaß.

Qualmt hoffentlich nicht genauso ;) Es war auch der Preis und nicht 
zuletzt die kuriose Zusammenstellung was mich animierte den Bausatz zu 
bestellen und auszuprobieren.

> Zumindest bin ich neugierig auf die Bilder, wenn der Bausatz ankommt und
> auf den Schaltplan, sowie welche Endstufentransistoren dort verbaut
> werden.

Der Schaltplan ist im Ebay-Angebot abgebildet. Bin aber auch gespannt 
was genau ich bekomme und ob der Schreibfehler "MIDE IN CHINA" auf 
meiner Platine berichtigt ist. Hab vorhin schon einen Trafo aus der 
großen Trafokiste geklaubt. Endlich habe ich mal Verwendung für einen.

von Crazy Harry (crazy_h)


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Ich hab mir ein Class D Modul für 3€irgendwas gekauft, in ein Gehäuse 
eingebaut und war erstaunt, wie gut das klingt und wieviel Krach es 
machen kann. 2x15W Sinus an Yamaha-Boxen ausprobiert.

von Mani W. (e-doc)


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Dietmar S. schrieb:
> der Schreibfehler "MIDE IN CHINA"

Ist schon etwas merkwürdig, denn spanisch, sagt der Übersetzer

mide  = messen

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Dietmar S. schrieb:
> Der Schaltplan ist im Ebay-Angebot abgebildet.

Den habe ich jetzt auch gefunden. Die Schaltung war eher für 12...15V 
Trafo gedacht.

von Dietmar S. (Gast)


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Dieter D. schrieb:
> Dietmar S. schrieb:
>> Der Schaltplan ist im Ebay-Angebot abgebildet.
>
> Den habe ich jetzt auch gefunden. Die Schaltung war eher für 12...15V
> Trafo gedacht.

Je nach dem welchen Angaben Du Glauben schenken willst (oder welchen 
Trafo Du in der Bastelkiste liegen hast):

Platine und Schaltplan sagen AC 16-21V
Beschreibung AC 12-22V
Dann steht da noch auf chinesisch was von 17,5V und 18V

Das scheint die gleiche Schaltung zu sein und kommt sogar fertig 
aufgebaut daher: https://de.aliexpress.com/item/4000812678575.html

von Joachim B. (jar)


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Dietmar S. schrieb:
> Ich weiß doch dass da keine 80 Watt rauskommen. Die Betonung meines
> Satzes lag auf "2x" und dem Smiley. Der Witz kam wohl nicht rüber...

na ja der war mir zu flach, deswegen sah ich den nicht, sorry!

von Serge W. (Gast)


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Warum in die Ferne schweifen...?

https://www.reichelt.de/bausatz-200w-leistungsverstaerker-k8060-p119286.html?&trstct=pol_5&nbc=1

Ist zwar nur Mono, kann aber schon etwas Leistung und klingt nicht 
schlecht.
Den Bausatz gibt's seit Jahren und ist erprobt.

Kühlkörper und Trafo natürlich nicht dabei, immerhin ist das Netzteil 
aber auf der Platine (also GL + Elkos).

Grüße, Serge

von Dietmar S. (Gast)


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Serge W. schrieb:
> Warum in die Ferne schweifen...?

Wie ich weiter oben und auch ganz oben schon schrieb: Just for Fun. Die 
Negativbewertungsfetischisten brauchen ja schließlich auch ein wenig 
Unterhaltung.

von Robert K. (Firma: Zombieland) (rko)


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Andreas B. schrieb:
> Mal spasseshalber gegoogelt:
> https://www.fein-hifi.de/Verstaerker:::1.html
> oder hier:
> https://www.hifihouse.de/hifi/gebrauchte-verstaerker-amplifier/
> gibt es einige für <50€ von denen jeder einzelne um Klassen besser als
> dieses China Dingens ist.
Eine Gehäuse kostet nicht viel, altes Defektgerät und schon hat man ein 
Gehäuse zum Nulltarif. Netzteil für den Verstärker sollte auch nicht 
mehr als 10 Euro kosten. Man kann den Bausatz auch noch etwas pimpen 
(Audio-Kondensatoren, etc.), dann wird die Klangqualität vielleicht 
etwas besser.
80W spielt keine Rolle, weil es nicht um PA geht sondern um die 
Klangqualität ... Zimmerlautstärke reicht aus.
Wenn man die Arbeitskosten für die Bastelei nicht rechnet, kann sich das 
schon lohnen.
Ich überlege mir das ebenfalls zu bestellen, Danke an den TE für den 
sinnvollen Thread :-)

: Bearbeitet durch User
von Serge W. (Gast)


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Dietmar S. schrieb:
> Wie ich weiter oben und auch ganz oben schon schrieb: Just for Fun. Die
> Negativbewertungsfetischisten brauchen ja schließlich auch ein wenig
> Unterhaltung.

Keine Sorge, ich hab dir ein +1 gegeben ;)

Ganz ernsthaft jetzt, wenn der Bausatz ankommt und was taugt (der hat 
zwar niemals die angegebene Leistung, aber selbst 2x echte 5Watt wäre 
für vieles ausreichend) dann gib uns (oder zumindest mir) Bescheid! 
Danke dir!

Ich hab keinen Ebay Account, daher muss ich bis nächste Woche warten mit 
dem Bestellen. Aber alleine die KK und Potis sind den Preis schon wert. 
Die 3055 sind 99% Fake, aber für die geringe Leistung sollten selbst die 
ausreichen. Also so what. Oder in Mani W's bevorzugter Rechenweise 
(wissen wir längst), zum Preis von nichtmal 3 Bier, kann man nichts 
falsch machen.

Viel Spaß,
Serge

von Achim B. (bobdylan)


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Serge W. schrieb:
> die KK und Potis sind den Preis schon wert

Diese Alpha-Potis sind allerdings der hinterletzte Scheiß. Zum basteln 
okay, aber für was ernsthaftes nicht geeignet.

von Dietmar S. (Gast)


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Achim B. schrieb:
> Diese Alpha-Potis sind allerdings der hinterletzte Scheiß. Zum basteln
> okay, aber für was ernsthaftes nicht geeignet.

Aber wiederum 1000x besser als die Billig-Potis von Reichelt, bei denen 
die Achse nach 3 Jahren Lagerzeit fest sitzt und sich nur mit einem 
Knacken lösen lässt.

Ich hatte 2017 ca. 170 Potis gekauft, ließ das Projekt dann aufgrund 
einer chronischen Erkrankung liegen und als ich die Potis vor ein paar 
Wochen in die Hand nahm, waren die Achsen fest. Ich habe nun keine hohe 
Qualität erwartet (hab ja auch billige gekauft), aber bei den Potis 
gleicher Bauart, die ich in den 1990ern bei Reichelt gekauft habe, 
lassen sich die Achsen noch immer leicht drehen.

von Serge W. (Gast)


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Dietmar S. schrieb:
> Ich hatte 2017 ca. 170 Potis gekauft, ließ das Projekt dann aufgrund
> einer chronischen Erkrankung liegen

Wolltest Du einen analogen Synthesizer bauen? ;)

von Dietmar S. (Gast)


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Serge W. schrieb:
> Dietmar S. schrieb:
>> Ich hatte 2017 ca. 170 Potis gekauft, ließ das Projekt dann aufgrund
>> einer chronischen Erkrankung liegen
>
> Wolltest Du einen analogen Synthesizer bauen? ;)

Ich wollte die Potis austauschen, weil die alle fast kratzen.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Michael B. schrieb:
> kein
> Ausgangsrelais gegen Einschalt-Plopp

Wenn die Kiste, wie vorgesehen, symmetrisch gespeist wird, gibt es so 
gut wie keinen Einschaltplopp.
Und warum nicht so eine Platine? Erstens ist das kein grosser 
finanzieller Einsatz und zweitens wird man beim Zusammenbau sicher nicht 
dümmer, sondern lernt was. Ist doch bestens.

von Dietmar S. (Gast)


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Dietmar S. schrieb:
> Ich wollte die Potis austauschen, weil die alle fast kratzen.

"fast alle"...war wohl schon übermüdet :)

von Percy N. (vox_bovi)


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Dietmar S. schrieb:
> "fast alle"...war wohl schon übermüdet :)

Ich hatte mich schon gefragt, wie man "fast kratzen" diagnostiziert;-)

von Dietmar S. (Gast)


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Heute ist der Verstärker schon angekommen. Ordentlich in einem 
hochwertigen Karton verpackt, innen mit Luftpolsterfolie.

Es ist alles genau so wie auf den Produktfotos, einschließlich 
Rechtschreibfehler auf der Platine. Wie man unschwer erkennen kann, sind 
auch Löcher für TO220-Transistoren + Kühlkörper vorgesehen. Die 
beiliegenden Transistoren sind genauso unleserlich beschriftet und 
leicht wie eine Feder. "Echte" 2N3055 aus Japan ;) Die 2SC1815 sind 
seltsam dick bedruckt, wie mit dem Kartoffelstempel. Die Elkos mit 
chinesischer Aufschrift.

Das Augenmerk lag hier wohl wirklich darauf den Bausatz möglichst 
preiswert anzubieten. Für 9,99€ gibt es da aber absolut nichts zu 
bemängeln. Man hat wirklich an alles gedacht. Mir gefällt auch, dass ein 
vernünftiger Bestückungsplan und ein leserliches Schaltbild in Farbe auf 
Hochglanzpapier dabei ist.

Alles in allem bin ich von dem Bausatz begeistert und berichte wieder, 
wenn ich ihn zusammenbaut habe.

von Dietmar S. (Gast)


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Ich nehme mein Lob zur Anleitung wieder zurück. Auf der Platine sind 
Bauteile, die im Schaltbild gar nicht eingezeichnet sind. Die liegen 
auch bei. Nach kurzem durchklingeln sieht es aber so aus, dass man für 
den Vorverstärker eine zusätzliche Spannungsversorgung benötigt. Da sind 
auch Lötaugen mit + und - bezeichnet. Ist nun keine Tragödie, finde ich 
aber seltsam. Denn dann hätte ich doch - wenn schon an alles gedacht 
wurde - auch Gleichrichter und Z-Dioden für den Vorverstärker auf der 
Platine vorgesehen.

Die Schaltung sieht aus wie ein "Tiger" aus Popular Electronics, nur 
dass man eine symetrische Versorgungsspannung genommen hat und 
Emitterwiderstände wohl überbewertet fand. Also wenn das nix taugt, 
lässt sich die Schaltung ja ohne Probleme umbauen.

Seite 51: 
https://worldradiohistory.com/Archive-Poptronics/60s/69/Pop-1969-07.pdf

So, genug gelabert für heute...

von Dietmar S. (Gast)


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Zu später Stunde habe ich mich doch noch zu einer kleinen Google-Orgie 
hinreißen lassen:

https://www.youtube.com/watch?v=xJipk_jc-pw

https://www.youtube.com/watch?v=eMovDOJw05k

Beim zweiten Link erklärt der Typ auch was man verbessern kann.

von Serge W. (Gast)


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Dietmar S. schrieb:
> Alles in allem bin ich von dem Bausatz begeistert und berichte wieder,
> wenn ich ihn zusammenbaut habe.

Ja, mach das. Interessiert mich auch!

Dass die 3055 fake sind war klar, aber wie schonmal gesagt, bei 
moderater Leistung (also bissl über Zimmerlautstärke) sollten auch die 
halten. Und für 10.- Euro inkl. Versand.. so what? Nettes Experiment auf 
jeden Fall.
Klar, viel zu löten, aber es macht ja auch Spaß. Überlege selber, mir 
den Bausatz mal zu holen.

Klar, wer es einfach haben möchte: TDA8560Q, läuft mit 14V und braucht 
nur 4(!) externe Bauteile, 2x Eingangskondensator, 2x Ausgangselkos und 
schafft dabei noch 2x 15W (ist ein Brückenverstärker). Leider gibt es 
das IC nicht mehr, wer es besser weiß, immer her mit Hinweisen ;)

Schönen Tag euch,
Serge

von Percy N. (vox_bovi)


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von Serge W. (Gast)


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Das ging schnell, Danke ;)

von Dietmar S. (Gast)


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Serge W. schrieb:

> Dass die 3055 fake sind war klar, aber wie schonmal gesagt, bei
> moderater Leistung (also bissl über Zimmerlautstärke) sollten auch die
> halten. Und für 10.- Euro inkl. Versand.. so what? Nettes Experiment auf
> jeden Fall.

Genau, vor allem ums experimentieren ging es mir bei dieser speziellen 
Schaltung. Die Bestückung ist eigentlich 9014, 9015 und 3DD15. Sollten 
die Fake 2N3055 kaputt gehen, sind sie ja problemlos austauschbar. Am 
liebsten würde ich sie ja gleich Richard schicken, aber dann kann ich 
sie nicht ausprobieren. Eine der 1N4148 werde ich wohl durch ein Poti 
ersetzen.


> Klar, viel zu löten, aber es macht ja auch Spaß. Überlege selber, mir
> den Bausatz mal zu holen.

Der Version ohne Vorverstärker scheinen übrigens etwas hochwertigere 
Bauteile beizuliegen. Von diesem Schaltungsprinzip habe ich gestern noch 
viele Variationen im Netz gefunden.

> Klar, wer es einfach haben möchte: TDA8560Q, läuft mit 14V und braucht
> nur 4(!) externe Bauteile, 2x Eingangskondensator, 2x Ausgangselkos und
> schafft dabei noch 2x 15W (ist ein Brückenverstärker).

Damit kann man aber nicht so einen schönen Retro-Verstärker aufbauen ;)

Hab gerade mal ins Datenblatt geschaut, das IC kann sogar 2x40 Watt (30 
Watt bei 0,5% Klirr und bei 13,2V sogar noch 35/25W). Nicht schlecht für 
eine Autoendstufe mit einem einzigen IC.

> Leider gibt es
> das IC nicht mehr, wer es besser weiß, immer her mit Hinweisen ;)

Wenn Du es nur für Bastlerzwecke brauchst, findest Du noch viele bei 
eBay.

von Serge W. (Gast)


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Dietmar S. schrieb:
> Damit kann man aber nicht so einen schönen Retro-Verstärker aufbauen ;)

Ja, aber die 2x 40W vom TDA8560Q willst du nicht hören, glaub mir.
Sonst aber gutes IC, hab damals einen simlpen Verstärker für meine 
Werkstatt gesucht und da ich eh ein 13,8V Netzteil habe, passte das ganz 
gut.

Richtig Retro wird es erst mit Germanium (wenn man jetzt Röhren komplett 
außen vor lässt). Die im Bild gezeigte Schaltung hab ich 2x aufgebaut 
für Stereo und der Klang ist extrem gut (für mich). Netzteil ist auch 
einfach, 24V Trafo + GL und Elko und du hast die 30V.

Ich hab schon so viele Verstärker gebaut, aber dieser ist mir mit am 
liebsten ;)

Grüße, Serge

von Dietmar S. (Gast)


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Serge W. schrieb:
> Richtig Retro wird es erst mit Germanium

Das habe ich demnächst (schon seit ein paar Jahren) auch noch vor. Habe 
nämlich noch ein paar AD161/162 herumliegen und im Internet mal ein 
Platinenlayout für einen kompletten Verstärker gefunden. Ich mag den 
Klang von Germaniumendstufen. In meiner Ausbildung hatte ich noch viel 
damit zu tun und in den Geräten von Grundig klangen die immer gut.

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