Guten Tag, ich möchte einen 320W Class-AB-Verstärker mit einem 500W-Ringkerntrafo betreiben. Die Sekundärspannung beträgt 2x25V AC, mit welcher der Verstärker betrieben werden soll. Die Primärspannung entspricht der Netzspannung (230V AC). Mein Ziel: Ich möchte den Ringkerntrafo auf der Primärseite über einen Arduino-Nano-Mikrocontroller SICHER Ein- und Ausschalten können. ( Ein Ausgang bringt in etwa 5V bei 20mA ). Da beim Einschaltprozess des Ringkerntrafos hohe Ströme fließen, habe ich mich für das folgende TSRL-Relais entschieden, um schonmal den Einschaltstrom zu begrenzen: "FSM TSRL22100200 Einschaltstrombegrenzer Trafoschaltrelais TSRL" Meine Fragen sind nun: 1. Lässt sich über ein zusätzliches Relais, was vom Arduino angesteuert wird, das TSRL-Relais über den Anschlüssen S1 und S2 schalten? Wenn ja, wie muss das ganze verbunden werden? Beziehungsweise gibt es da eine sinnvollere Lösung zum Schalten des Trafos? (Solid State Relais etc...) 2. Sofern das TSRL-Relais sinnvoll ist: Muss noch ein zusätzliches RC-Glied ( Snubber ) und ein Varistor parallel zum TSRL-Relais geschaltet werden, um die durch das Abschalten des Ringkerntrafos verursachten Spannungsspitzen abzufangen? Wenn ja, mit welchen Werten soll ich da rangehen? Laut einem Eintrag wird als Standard beim Schalten induktiver Lasten beim RC-Glied ein 100 Ohm Widerstand und ein 100uF X2-Kondensator empfohlen. ( Des Weiterem möchte ich eine Kaltgerätebuchse mit integriertem EMI-Filter nutzen. ) Da es viele Meinungen gibt, frage ich lieber hier noch einmal nach, wie ich bei meinem Projekt am einfachsten (und vor allem am SICHERSTEN) ans Ziel komme. Ich hoffe, dass ich alles verständlich erklären konnte und vielen Dank schon mal im Voraus. Grüße Mario
Mario S. schrieb: > Laut einem Eintrag wird als Standard beim Schalten induktiver Lasten > beim RC-Glied ein 100 Ohm Widerstand und ein 100uF X2-Kondensator > empfohlen. Für einen Snubber werden eigentlich ein 220 Ohm Widerstand und ein 220nF X2 Kondensator empfohlen.
Hier mal lesen: https://emeko.eu/fileadmin/_migrated/content_uploads/00-Trafoschaltrelais-Vortrag-FSM_121019.pdf
Mario S. schrieb: > Lässt sich über ein zusätzliches Relais, was vom Arduino angesteuert > wird, das TSRL-Relais über den Anschlüssen S1 und S2 schalten? Ja > Wenn ja, > wie muss das ganze verbunden werden? Einfach Datenblatt lesen http://www.strobelt-trafo.de/produkte/ringkerntransformatoren/zubehoer/trafoschaltrelais_typ_tsrl?file=files/produkte/052/Strobelt_052_Trafoschaltrelais_Typ_TSRL.pdf Beziehungsweise gibt es da eine > sinnvollere Lösung zum Schalten des Trafos? (Solid State Relais etc...) Optokoppler wie PC817. Mario S. schrieb: > Sofern das TSRL-Relais sinnvoll ist: Woher bekommt ein uC die Versorgungsspannung, wenn der Trafo noch aus ist ? Und wenn man sowieso schon einen uC zum Einschalten hat, warum nutzt man ihn dann nicht einfach als Trafosteuerung:.erst ein Relais einschalten, welches den Trafo über einen Widerstand mit dem Netz verbindet zur Entmagnetisierung und damit sich die Sekundärelkos aufladen, dann ein Relais schalten welches diesen Widerstand oder NTC überbrückt, dann die sekundären Verbraucher einschslten und zum Schluss die Lautsprecher über ein Lautsprecherschutzrelais dazuschalten. Spart deutlich Geld und liefert gleichzeitig die Lautsprecherschutzschaltung. > Muss noch ein zusätzliches RC-Glied > ( Snubber ) und ein Varistor parallel zum TSRL-Relais geschaltet werden, > um die durch das Abschalten des Ringkerntrafos verursachten > Spannungsspitzen abzufangen? Nein. Beim Selbstbau mit Relais: ja, verlängert die Lebensdauer.
Hallo 100µF ist mit Sicherheit falsch - das dürftne 100nF sein - schon alleine der (korrekte) Typ X2 lässt keinen anderen Bereich zu. Und da nicht optimal immer noch besser als gar nichts ist versuche halt es mit einen der beiden Kombinationen - aber auch mit z.B 82nF und 91Ohm oder 150nF 150 Ohm ist es immer noch deutlich besser als ohne. Leider ist es gar nicht so einfach einen Snubber "korrekt" zu dimensionieren - wenn man es kann (und die dann auch notwendigen Messmittel hat) fragt man auch nicht mehr hier nach. Google und co. -also auch dieses Forum - kann dir auch "nur" theoretisch weiterhelfen da wie geschrieben es nicht einfach ist die Notwendigen Parameter zu erhalten - wie so oft steht hinter den einfachsten Schaltungen die anspruchsvollste Theorie und oder Messpraxis... Zur Not: Trail und Error mit den "typischen" (sinnvollen -Idioten die Spaß haben andere das Leben schwer zu machen gibt es leider immer wieder also ein wenig grobes Wissen und oder Vergleichen ist schon Hilfreich) Werten und Zusammenstellung und das für dich und deine "elektrische Umgebung" funktionierende halt Nutzen, das eigentlich alles andere als triviale und billige Messungen wären... Schwamm drüber, du verkaufst nichts, du bringst nichts in Verkehr, du musst nicht eine Lösung haben die in jeder erdenklichen Umgebung zuverlässig Funktioniert (nicht stört und gestört werden kann... theoretisch...weil es gibt immer Situationen di nicht Bedacht werden) garantieren. Praktiker
Entschuldigung, ich meinte natürlich wenn dann einen 100nF Kondensator.
Und der Mikrocontroller bekommt seinen Saft über einen extra Trafo, der beim Anschluss an die Steckdose direkt Strom bekommt. Den Ringkerntrafo möchte ich extra einschalten über einen Knopf, der vom Mikrocontroller ausgewertet wird. Ich habe mir das TSRL-Relais angeschaut, da es den Ringkerntrafo mit Sicherheit vernünftig einschalten kann und es über einen Arduino Schaltbar sein müsste. Nur die sichere Abschaltung müsste noch berücksichtigt werden, daher das RC-Glied (und Varistor?). Ich war mir jetzt nicht ganz sicher, ob das genannte TSRL-Relais nicht eventuell auch das sichere Abschalten ermöglicht.
> Und wenn man sowieso schon einen uC zum Einschalten hat, warum nutzt man > ihn dann nicht einfach als Trafosteuerung:.erst ein Relais einschalten, > welches den Trafo über einen Widerstand mit dem Netz verbindet zur > Entmagnetisierung und damit sich die Sekundärelkos aufladen, dann ein > Relais schalten welches diesen Widerstand oder NTC überbrückt, dann die > sekundären Verbraucher einschslten und zum Schluss die Lautsprecher über > ein Lautsprecherschutzrelais dazuschalten. > Spart deutlich Geld und liefert gleichzeitig die > Lautsprecherschutzschaltung. Reichen da handelsübliche 250V AC 10A Relais für deinen Vorschlag aus?
Mario S. schrieb: > Reichen da handelsübliche 250V AC 10A Relais für deinen Vorschlag aus? Ja. Nicht gerade die überall verfügbaren SongLe Zuckerwürfel, weil die nur 1500V isolieren und damit die Sekundärseite nicht SELV getrennt vom Stromnetz wäre, aber ein ordentliches Finder/Schrack/Omron macht das schon.
Praktiker schrieb: > Trail und Error "Trail" = "(Wander-)Pfad/Weg". Auf deutsch nennt es sich "Versuch und Irrtum", auf englisch "Trial and Error" oder je nach Kontext auch "Try and Error". (wann bzw. wobei genau try oder trial (un-)angebracht sein könnte, dem könnte man noch beim googlen von "trial vs. try" näher auf den Grund gehen bei ausr. Interesse o. Langweile ;) Falls nur ein typo gewesen, kannst Du ja alles ignorieren.
MaWin schrieb: > Einfach Datenblatt lesen > http://www.strobelt-trafo.de/produkte/ringkerntransformatoren/zubehoer/trafoschaltrelais_typ_tsrl?file=files/produkte/052/Strobelt_052_Trafoschaltrelais_Typ_TSRL.pdf Autsch, böse Falle: "Klemmen S1/ S2 sind mit Netzpotential verbunden" Da muß besser die Variante "Option Steuerspannung" her, die könnte der µC direkt treiben. > Und wenn man sowieso schon einen uC zum Einschalten hat, warum nutzt man > ihn dann nicht einfach als Trafosteuerung:.erst ein Relais einschalten, > welches den Trafo über einen Widerstand mit dem Netz verbindet zur > Entmagnetisierung und damit sich die Sekundärelkos aufladen, dann ein > Relais schalten welches diesen Widerstand oder NTC überbrückt, Das habe ich in einem meiner Aufbauten bewusst nicht gemacht, sondern die Einschaltstrombegrenzung als eigene Hardware unabhängig vom µC gehalten. Ich sehe das als Frage der angestrebten Funktionssicherheit. MaWin schrieb: >> Reichen da handelsübliche 250V AC 10A Relais für deinen Vorschlag aus? > Ja. Ringkern und vmtl. große Ladeelkos auf der Lastseite. Da würde ich mir schon Sorgen machen, ob mir das Gebilde den Leitungsschutzschalter auslöst. Ob es nun dieses spezielle Trafoschaltrelais sein muß oder man zu Fuß etwas baut, ist Ansichtssache. Eine Einschaltstrombegrenzung ist auf jeden Fall sinnvoll.
Mario S. schrieb: > habe > ich mich für das folgende TSRL-Relais entschieden DB:"Das TSRL, wird als Überbrücktes Halbleiterrelais bezeichnet." Da wäre ich mir nicht so sicher, ob diese Abschaltung 100% zuverlässig ist. dafür sehe ich 2 Gründe: 1.Ein kaputter Thyristor wird auch mal leitend 2.Ein mit SW gesteuertes Relais kann durch SW-Fehler "Spaß" machen. Mir wäre ein simple HW-Lösung lieber.
oszi40 schrieb: > 1.Ein kaputter Thyristor wird auch mal leitend > 2.Ein mit SW gesteuertes Relais kann durch SW-Fehler "Spaß" machen. Mir > wäre ein simple HW-Lösung lieber. Denke z.Z. in ähnliche Richtung und habe auch diese genannten Bedenken! Da ich auch eine (allerdings nur ohmsche) Last sicher ausschalten muß, werde ich wohl Software und Hardware "parallel" nutzen. Wie genau weiß ich noch nicht... Gruß Rainer
Kannst du erklären warum es "sicher" geschaltet werden muss? Für Sicherheit sorgt z.B.: ein Sicherheitsrelais, google mal danach. Diese haben eine definierte Ausfallwarscheinlichkeit. Wie ein Vorredner schrieb, ein Halbleiterrelais kann nicht als sicher betrachtet werden! Auch Softwaresteuerung ist, nach EN61508 (funktionale Sicherheit) betrachtet, extrem aufwändig und mit einem ATMEGA z.b.: praktisch nicht machbar. Gruß Anselm
oszi40 schrieb: > DB:"Das TSRL, wird als Überbrücktes Halbleiterrelais bezeichnet." Das bedeutet also: Sog. "Sichere Trennung" (im Sinne von "physischer Abstand in Form einer isolierenden Luftstrecke" - also eben nicht nur ein abgeschalteter Halbleiter) wie bei einem richtigen Relais ohne Halbleiter parallel* (* denn "überbrückt" bedeutet normalerweise genau das) ist (allein) damit erst mal nicht drin. > Da wäre ich mir nicht so sicher, ob diese Abschaltung 100% zuverlässig > ist. > dafür sehe ich 2 Gründe: > 1.Ein kaputter Thyristor wird auch mal leitend Klar, häufigstes Fehlerbild. > 2.Ein mit SW gesteuertes Relais kann durch SW-Fehler "Spaß" machen. Mir > wäre ein simple HW-Lösung lieber. Rainer V. schrieb: > Da ich auch eine (allerdings nur ohmsche) Last sicher ausschalten muß, > werde ich wohl Software und Hardware "parallel" nutzen. Durchaus denkbar. Teile doch bitte Weg und Ziel mit uns. Mir ist klar, daß das folgende viele Wissen - allerdings möglicherweise ja doch nicht alle: Ein -sozusagen handbetätigtes- 2. Relais (2 x NO) kann für die allpolige (also P und N unterbrechend) Sichere Trennung sorgen - weshalb zwischen Netz und alles andere geschaltet so einige anderweitig mögliche Bedenken völlig entfallen könnten. (Oder ein 2poliger Netzschalter.) Oder ein klassischer, aber eben zweipoliger Netzschalter. (Natürlich auch vor dem TSRL oder der eigenen Kreation, also zwischen dieser/m und dem Netz, nicht umgekehrt.) Das TSRL-Prinzip ist ok, mir persönlich sagt klassische Teile- und Fehler- minimierte ESB mittels Leistungs-R und deren Überbrückung (alles via Relais) am meisten zu.
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