Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Erfolgreich abgeschlossenes Hochschulstudium oder vergleichbare Qualifikation


von EGS T. (egs_ti)


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Was genau ist eine "vergleichbare" Qualifikation?
Bewusst offene Frage ohne weitere Annahmen etc. meinerseits.

von Weich W. (Firma: Weichwarengesellschaft mbH) (hand_werker)


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Sohn vom Vorstand z.B.

von Realist (Gast)


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Es gibt Inselbegabte/Autisten wie F.B. hier im Forum. Viele davon haben 
große Probleme bei der Kommunikation mit anderen Menschen, verstehen 
selbst die offensichtlichste Form von Ironie nicht. Dafür haben sie 
andere Talente z.B. im Bereich Mathematik und Programmierung. So einen 
Coding Monkey willst du nicht dem Kunden zeigen, aber im Keller neben 
den HIL einsperren. Der erzeugt dir in einem Tag so viel Code wie 
normale Menschen in einer Woche. Leider denkt er nicht mit, sondern 
setzt nur stupide um (shit in, shit out) und begreift sich nicht als 
Teil des Teams. Ob so eine Person studiert hat, einen Techniker hat, 
"nur" Fachinformatiker ist oder sogar gar nichts, spielt gar keine 
Rolle. Wenn er durch Projekte belegen kann was er schon getan hat, dann 
braucht es nicht mehr, WENN die Fachabteilung die Bewerbung ungefiltert 
vom Personal kriegt und die richtigen Leute die Bewerbungen prüfen 
lässt.

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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EGS T. schrieb:
> Was genau ist eine "vergleichbare" Qualifikation?

Chefarzt = Postbote

von Realist (Gast)


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VW stellt hier z.B. jährlich über 100 Studienabbrecher ein und das ist 
genau so ein Beispiel. Wenn die 10 Jahre Steuergeräte entwickelt haben, 
dann interessiert den nächsten Arbeitgeber doch nicht, ob die sich nach 
der Schulzeit von paar Professoren vollblubbern lassen haben und 
Prüfungen ohne viel Verständnis durch Bulemie lernen geschafft haben. 
Sie können entwickeln. Die Personalabteilung wird sich sogar freuen 
solche Leute ohne Studienabschluss etwas im Geld drücken zu können.

https://www.volkswagen-karriere.de/de/absolventen/fakultaet-73.html

von Universalgelehrter (Gast)


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Bischof klingt ganz gut.

von EGS T. (egs_ti)


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Ich frage mich in welchem Forum ich "Personaler" finden kann, die so 
eine Frage "ernsthaft" beantworten können. Habe natürlich herzhaft 
gelacht. Meine Frau dachte schon mit mir stimme irgendetwas nicht. Danke 
dafür!

: Bearbeitet durch User
von Dirk K. (knobikocher)


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EGS T. schrieb:
> Was genau ist eine "vergleichbare" Qualifikation?

Bis zu 4-jähriges Regel-Studium (FH):
Einschlägige mind. 3-jährige Berufsausbildung + über Entgeltgruppe 8 
hinausgehende Zusatzqualifikation.

Mehr als 4-jähriges Regel-Studium (UNI):
Einschlägige mind. 3-jährige Berufsausbildung + besonders umfangreiche 
fachspezifische Zusatzqualifikation. Weitere Alternative: bis zu 
4-jähriges Studium + fachspezifische Erfahrung.

Mehr als 4-jähriges Regel-Studium + fachspezifische Zusatzqualifikation:
Einschlägige mind. 3-jährige Berufsausbildung + qualifizierte 
Weiterbildung und umfangreiche fachspezifische Zusatzqualifikation. 
Weitere Alternative: bis zu 4-jähriges Studium + erweiterte 
fachspezifische Erfahrung.

Mehr als 4-jähriges Regel-Studium + erweiterte fachspezifische 
Zusatzqualifikation:
Einschlägige mind. 3-jährige Berufsausbildung + qualifizierte 
Weiterbildung und besonders umfangreiche fachspezifische 
Zusatzqualifikation. Weitere Alternative: bis zu 4-jähriges Studium + 
umfangreiche fachspezifische Erfahrung.


https://metall-tarif.info/tarifinformationen/eingruppierung/#bayern

von Dirk K. (knobikocher)


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Für Berlin gibt es auch gute Beispiele:

Abgeschlossene Hochschulausbildung
oder eine abgeschlossene fachspezifische mindestens zweijährige 
Fachschulausbildung sowie eine mehrjährige fachspezifische 
Berufserfahrung
oder eine abgeschlossene fachspezifische mindestens dreijährige 
Berufsausbildung und eine langjährige fachspezifische Berufserfahrung 
sowie Fach- und Spezialkenntnisse erforderlich sind.

https://metall-tarif.info/tarifinformationen/eingruppierung/#berlin

Mehrjährig waren bis drei Jahre glaube ich, langjährig darüber hinaus.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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EGS T. schrieb:
> Was genau ist eine "vergleichbare" Qualifikation?

Ein abgebrochenes Studium, bspw. um mit der relevanten Qualifikation 
eigenes Geld zu verdienen.

Also bspw. wer sich um den Posten eines Produktionsleiters bemuht und 
kontinuirliche Mitarbeit im elterlichen Handwerksbetrieb nachweisen 
kann, aber am Fach 'Theoretische Elektrotechnik' gescheitert ist.

von Dussel (Gast)


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Fpgakuechle K. schrieb:
> Also bspw. wer sich um den Posten eines Produktionsleiters bemuht und
> kontinuirliche Mitarbeit im elterlichen Handwerksbetrieb nachweisen
> kann, aber am Fach 'Theoretische Elektrotechnik' gescheitert ist.
Das würde ich als ein Beispiel sehen.
Bei uns in der Entwicklung gibt es manche, die 'nur' eine Ausbildung 
gemacht haben, aber im Laufe der Zeit aufgrund ihrer Erfahrung immer 
tiefer in die Eintwicklung eingesteiegen sind. Die machen also die 
gleiche Arbeit wie die Studierten. Das würde ich auch als vergleichbar 
ansehen.
Ansonsten kommt es auf die Stelle an. Für irgendeinen Tarif wird das 
genau definiert sein, wie Dirk schrieb. Wenn ein nicht tarifgebundenes 
Unternehmen sucht, hängt es von den Anforderungen ab. Wenn zum Beispiel 
ein Mitarbeiter für die Auslegung von Funkkommunikation gesucht wird, 
ist ein ausgebildeter Landschaftsgärtner tendenziell eher nicht die 
erste Wahl, aber wenn er Funkamateur mit viel Selbstbauerfahrung ist, 
könnte der (Abteilungs-) Leiter ihn trotzdem einstellen, obwohl er kein 
passendes Studium hat.

von Maulwurfzüchter (Gast)


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Dussel schrieb:
> Unternehmen sucht, hängt es von den Anforderungen ab. Wenn zum Beispiel
> ein Mitarbeiter für die Auslegung von Funkkommunikation gesucht wird,
> ist ein ausgebildeter Landschaftsgärtner tendenziell eher nicht die
> erste Wahl, aber wenn er Funkamateur mit viel Selbstbauerfahrung ist,
> könnte der (Abteilungs-) Leiter ihn trotzdem einstellen, obwohl er kein
> passendes Studium hat.

Theoretisch ja, praktisch ist das nie der Fall. Der braucht mind. eine 
ähnliche Berufsausbildung, irgendwas mit Elektronik,... sonst kommt der 
nie rein, da stehen 100 andere mit besserer formaler Qualifikation, ob 
der jetzt fachlich der Crack ist, ist auch egal, der wird erst gar nicht 
eingeladen.

Diese ganzen Formulierungen mit "oder ähnlicher Qulifikation" verlangen 
mind. eine Ausbildung in einem sehr nah verwandten Bereich oder ein 
abgeschlossenes Studium, was ist dann seltsamerweise wieder egal ist ob 
das fachspezifisch ist oder nicht. Da hocken dann Soziologen auf 
Entwicklerstellen, warum die eingestellt wurden weiss keiner so genau, 
haben halt ein Studium abgeschlossen, das zählte als "Qualifikation", 
der Fachinformatiker mit 3 Jahren Erfahrung muss draussen bleiben.

Und der Quatsch oben mit VW die mit ihrem 73-PR-Stunt angeblich völlige 
Hohlbirnen einstellen ist auch ne Mär. Die dürfen anschliessend erst mal 
ne formale Ausbildung nachholen, solange sie die nicht haben gibts ein 
Taschengeld und diensen als Maskottchen für die schönen PR-Berichte.

von No Rocket Science (Gast)


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Für viele Ingenieur oder Informatiker Jobs braucht man kein 
theoretisches Uni Studium mit höherer Mathematik und Physik. Da reicht 
oft auch ein Techniker. Je nach dem auch sogar eine Ausbildung und 
langjährige Berufserfahrung im verlangten Bereich.

von klausi (Gast)


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No Rocket Science schrieb:
> Für viele Ingenieur oder Informatiker Jobs braucht man kein
> theoretisches Uni Studium mit höherer Mathematik und Physik. Da reicht
> oft auch ein Techniker. Je nach dem auch sogar eine Ausbildung und
> langjährige Berufserfahrung im verlangten Bereich.

Absolut.  Das ist zwar eigentlich gut, dass Ing.wesen und Informatik 
viele Möglichkeiten bietet, auch für Techniker. Wiederum schlecht für 
den Berufsstand, was auch die Löhne drückt.
Noch nie soviel Quereinsteiger gesehen wie in Informatik.

Denkt euch mal das bei Medizin, unmöglich.

von Lars Lohndrücker (Gast)


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Das ist so eine Geheimfloskel von Arbeitgebern:

Arbeiten wie ein Ingenieur, verdienen wie ein Techniker.

Also versteckter Hinweis auf Lohndrückerei.

von Jo S. (Gast)


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Dirk K. schrieb:
Ich hab den Beitrag von Dirk etwas erweitert.
Übliche Eingruppierungen für Berufsanfänger (vbm/IGM Tarifgebiet 
Bayern):
[BaWü]
- bis EG3, Anlerntätigkeiten
- EG4, mind. 2-jähr. Berufsausbildung (BA)
- EG5, mind. 3  "    BA             [BaWü EG7]
- EG6,   dto. und mind. 1 J. Berufserfahrung (BE)
- EG7,   dto. und i.d.R. 3-5 J. BE
    oder BA, BE und Fachschulweiterbildung, z.B. Meister
    oder BA, BE und Zusatzqualif.
- EG8, BA, BE und       "      z.B. Techniker
    oder BA, BE und Zusatzqaulif.

- EG9 [BaWü EG12]
> Bis zu 4-jähriges Regel-Studium (Bachelor), oder
> einschlägige mind. 3-jährige Berufsausbildung + über Entgeltgruppe 8
> hinausgehende Zusatzqualifikation.

- EG10 [BaWü EG13]
> Mehr als 4-jähriges Regel-Studium (Master):
> Einschlägige mind. 3-jährige Berufsausbildung + besonders umfangreiche
> fachspezifische Zusatzqualifikation. Weitere Alternative: bis zu
> 4-jähriges Studium + fachspezifische Erfahrung.

> EG11 (auch Doktorstudium mit Promotion) [EG14 und 40h/W]
> Mehr als 4-jähriges Regel-Studium + fachspezifische Zusatzqualifikation:
> Einschlägige mind. 3-jährige Berufsausbildung + qualifizierte
> Weiterbildung und umfangreiche fachspezifische Zusatzqualifikation.
> Weitere Alternative: bis zu 4-jähriges Studium + erweiterte
> fachspezifische Erfahrung.

> EG12
> Mehr als 4-jähriges Regel-Studium + erweiterte fachspezifische
> Zusatzqualifikation:
> Einschlägige mind. 3-jährige Berufsausbildung + qualifizierte
> Weiterbildung und besonders umfangreiche fachspezifische
> Zusatzqualifikation. Weitere Alternative: bis zu 4-jähriges Studium +
> umfangreiche fachspezifische Erfahrung.
>
> https://metall-tarif.info/tarifinformationen/eingruppierung/#bayern

von Jo S. (Gast)


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Lars Lohndrücker schrieb:
> Das ist so eine Geheimfloskel von Arbeitgebern:
Das sind keine Geheimfloskeln, sondern Bestandteile der Tarifverträge, 
die rechtsverbildlich sind und vor Gerichten eingeklagt werden können.

> Arbeiten wie ein Ingenieur, verdienen wie ein Techniker.
Durch die Tarifverträge wird festgelegt, daß z.B. ein Techniker mit 
erweiterter Qualif., die dem eines Ing. vergleichbar ist und der die 
gleiche Arbeit erledigt, auch entsprechend bezahlt wird.

> Also versteckter Hinweis auf Lohndrückerei.
Quatsch! Da muß man nix verstecken. Es ist offensichtlich, daß sich 
unsere Berufsgruppe Ing/Inf/NatWiss/Techniker (MINT) billig ausnutzen 
läßt.
Zum Verhandeln gehören 2 Parteien ... außer bei uns.
VDI = BDI+BDA, das ist bestimmt einmalig auf der Welt.

Zu unserer Berufsgruppe: Wir sind sicherlich nicht die Dümmsten, aber 
wir sind die Dämlichsten.

Fröhliche Ostern!
     Jo S.

von Jo S. (Gast)


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No Rocket Science schrieb:
> Für viele Ingenieur oder Informatiker Jobs braucht man kein
> theoretisches Uni Studium mit höherer Mathematik und Physik. Da reicht
> oft auch ein Techniker. Je nach dem auch sogar eine Ausbildung und
> langjährige Berufserfahrung im verlangten Bereich.

Wie kannst du sowas beurteilen?

Für viele Ingenieur- und Informatikaufgaben reicht nicht einmal die sehr 
umfangreiche und tiefgreifende höherer Mathematik eines Unistudiums aus.
;)

von Abrissbirne (Gast)


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EGS T. schrieb:
> Was genau ist eine "vergleichbare" Qualifikation?
> Bewusst offene Frage ohne weitere Annahmen etc. meinerseits.
Warum stellst du genau diese Frage nicht an die HR sondern an wildfremde 
Online???

von Marx W. (Gast)


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EGS T. schrieb:
> Was genau ist eine "vergleichbare" Qualifikation?
> Bewusst offene Frage ohne weitere Annahmen etc. meinerseits.

Alles!

Wer Äpfel mit Birnen vergleicht schreibt sowas:
"Erfolgreich abgeschlossenes Hochschulstudium oder vergleichbare 
Qualifikation"

Deshalb ist jede Diskussion müßig um das Thema!

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