Forum: HF, Funk und Felder Frequenzverdoppler HMC187


von Horst S. (petawatt)


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Nicht das ich momentan unbedingt einen Signalgenerator im 
Frequenzbereich 2 – 4 GHz zusätzlich benötige. Mein SML02 macht bei 
2,2GHz die Schotten dicht. Der SML03 war damals bei der Beschaffung als 
Gebrauchtgerät selten im Angebot und unerschwinglich teuer.

Für Frequenzen bis 4,4 GHz habe ich einen ADF4351. Im Spektrum des 
Ausgangssignals findet man aber bekanntlich viele Störlinien. Bei der 
Suche nach einem prescaler für meinen Frequenzzähler bin ich zufällig 
auf den Baustein HMC187 für 7,82€ incl. Versand bei Amaz.. gestoßen. Der 
Verkäufer hatte wohl eine führende „1“ beim Preis vergessen. Inzwischen 
hat er den Fehler aber korrigiert.

Der HMC187 ist ein passiver Frequenzverdoppler für Eingangsfrequenzen 
von 0,85 – 2 GHz. Damit kann man den Frequenzbereich des SML02 mit 
Einschränkungen bis 4 GHz erweitern. Nachteilig ist die erforderliche 
Eingangsleistung von +15 dBm und der hohe Konversionsverlust von 
mindestens 15 dB. Das Ausgangssignal sollte aber im Vergleich zum 
ADF4351 weniger Störlinien enthalten.

Erste Messungen mit dem NWT4000 waren positiv (siehe Anlage). Hat jemand 
Erfahrungen mit dieser Bausteinserie?

Grüße von petawatt

von jo mei (Gast)


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Ja so ein Verdoppler ist verlockend, aber mit diesem alleine
hat man noch nicht viel erreicht - ausser der doppelten Frequenz.
Vorteil bei dem genannten Teil ist dass es schon im Gehäuse
montiert geliefert wird. Ich würde das blanke Bauteil vorziehen
da es sowieso noch Beschaltung braucht.

Du hast es schon aufgezeigt, der Pegelverlust ist enorm aber
bei solchen passiven Verdopplern im GHz-Bereich ganz normal.

Wenn man mal den Ausgangs-Reflexionsfaktor anschaut dann liegt
der bei -10dB, das ergibt keine gute Anpassung was zusätzlich
Frequenzgang bewirkt. Das zu kompensieren braucht noch ein paar
dB Dämpfung. Dann braucht man noch Schaltungselemente um den
"natürlichen" Frequenzgang des Verdopplers auszugleichen.

Um den Verdoppler im brauchbaren Bereich zu betreiben muss man
ihm 15dBm geben, die muss man auch erst mal haben.

Will man nun deutlich über 0dBm Ausgangspegel kommen braucht
man einen breitbandigen Verstärker der den Konversionsverlust
ausgleicht. Hat man dann einen "vernüftigen" Pegel, bleibt es
erst mal dabei, ein variabler Pegel erfordert dann noch ein
stellbares Dämpfungsglied denn die Pegelvariation vom Mess-
sender kommt nicht durch den Verdoppler durch.

Bleibt die Modulationsfähigkeit des Senders, die Modulation
bekommt man natürlich auch auf der doppelten Frequenz.

Also alles nicht so einfach wie es durch die rosarote Brille
aussieht. Kommt natürlich drauf an was man für Anpsrüche hat.

... meine zwei cents ...

von F. M. (foxmulder)


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Jetzt könnte man noch ein "richtiges" Modul daraus machen.
Also mit Eingangsverstärker Anpassung evtl. Filter und noch ein 
Verstärker mit Richtkoppler um einen konstanten Pegel zu erreichen.

Die Anpassung des Eingangs ist auch nicht so wundertoll, vorallem bei 
niedrigeren Frequenzen, nur knapp -5dB.

Verstärker-Anpassung (Pad zB.)-HMC817-Anpassung (Pad oder 
Quadraturhybrid)-Verstärker mit Richtkoppler-Filter

Der HMC817 ist aber leider NRND wird man also wohl einen anderen IC 
suchen müssen.
So etwas wollte ich mir auch immer bauen, inzwischen habe ich aber 
Generatoren bis 20Ghz also ist es wohl hinfällig.
Wobei, ein Verdoppler von 12Ghz auf 24Ghz wäre vtl. einmal ein 
Bastelobjekt, da würde ich aber eher was mit einem Mischer machen.

Das wäre auch noch eine Idee, das Signal vom Verdoppler als LO für einen 
Mischer, das hätte evtl. einige Vorteile.

Was genau ist denn deine Anwendung?

mfg

: Bearbeitet durch User
von Horst S. (petawatt)


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Habe das Modul aus reiner Neugier bestellt. Bei dem Preis kann man ja 
nicht viel falsch machen. Als Alternative zum ADF4351 aber ganz 
brauchbar. Ein SML03 (max. 3,3GHz) kostet bei eBa..  schnell 2000€.

Mein HP-Spek kann leider nur maximal 1,8GHz. Bei 0,85GHz am Eingang des 
HMC187 ist die Pegeldifferenz zwischen 0,85 und 1,7GHz am Ausgang ca. 
35db. Das entspricht schon eher den Angaben im Datenblatt. Beim NWT4000 
ist die Messgenauigkeit bei kleinen Pegeln nicht so gut.

Bei der Kombination Signalgenerator plus Frequenzverdoppler kann man den 
Modulator im Generator natürlich nicht mehr sinnvoll nutzen.

Grüße von petawatt

von Pandur S. (jetztnicht)


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Schmeiss weg. Ich empfehle den ERASynth Micro, fuer um die 200 Euro. Ein 
echtes Hammerteil.

von Horst S. (petawatt)


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Pandur S. schrieb:
> Schmeiss weg. Ich empfehle den ERASynth Micro, fuer um die 200 Euro. Ein
> echtes Hammerteil.

Einfache RF-Signalgeneratoren gibt es inzwischen wie Sand am Meer. Die 
Hersteller versuchen sich gegenseitig mit der Angabe einer hohen 
Maximalfrequenz zu überbieten. Normal sind Angaben von 4,4GHz (ADF4351), 
6GHz (MAX2870/2871) und 12GHz (1. Oberwelle des MAX2870/2871). 
Persönlich hab ich nur Erfahrungen mit dem ADF4351.

Der Ausgangspegel ist stark von der Frequenz abhängig. Gelegentlich 
findet man zusätzlich zum Referenzdesign der Hersteller noch einen 
Ausgangsverstärker. Frequenz und Pegel werden über eine PC-Schnittstelle 
oder direkt über diverse Tasten und Display auf der Platine eingestellt. 
Einen Modulator sucht man vergeblich.
Hier einige Beispiele in der Preisklasse bis 100$:

https://www.ebay.de/itm/ADF4351-HF-Wobbelsignalquelle-Frequenzgeneratorplatine-35M-4-4G-mit-G6D3/373512756871?hash=item56f7185e87:g:0xsAAOSwRMBgXCID

https://www.youtube.com/watch?v=DFtC7icVr-E

https://www.ebay.de/itm/MAX2870-23-5-6000MHz-RF-Signal-Source-Generator-Module-0-96-OLED-Serial-Port/124330864519?hash=item1cf2b26f87:g:-VcAAOSwb19fWKtb

https://vhfdesign.com/pll/lo-pll-usb.html

Verlässliche Angaben zur spektralen Reinheit gibt es nicht. Die 
Ausgangsspannung ist ungefiltert eher rechteckförmig mit dem bekannten 
„Lattenzaun“ der Oberwellen. Zusätzlichen „Schmutz“ durch das Prinzip 
der Fraktionalsynthese kann man aber durch Filter nicht so einfach 
wegzaubern.

Die Fa. Erasynth will die Probleme der einfachen Fraktionalsynthese 
verbessert haben. Zumindest sehen die technischen Daten auf der 
Herstellerseite vielversprechend aus. Der Erasynth Micro kostet incl. 
Lieferung laut homepage aber auch schon ca. 250€+Steuer+Zoll. Einen 
neutralen vergleichenden Test habe ich leider nicht gefunden. Auf 
Oberwellenfilter wurde verzichtet, und so ist die Ausgangsspannung 
wieder mehr rechteckförmig. Der FM-Modulator ist im Test nur 
eingeschränkt für kleine Frequenzen geeignet. Das Gehäuse ist aus 
Kunststoff ohne jegliche Abschirmung.

https://www.crowdsupply.com/era-instruments/erasynth-micro

https://www.youtube.com/watch?v=I6iSovdd1Nc

Dann gibt es noch den RF-Explorer Combo für ca. 300€. Der hat schon 
Oberwellenfilter eingebaut.

http://j3.rf-explorer.com/download/docs/RF%20Explorer%20Signal%20Generator%20Specifications.pdf

Mich würde ein unabhängiger Vergleich von Erasynth Micro und RF-Explorer 
Combo interessieren.

Grüße von petawatt

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