Hallo liebe Leute, ich bin neu hier und habe bezüglich meiner Frage noch nicht wirklich was gefunden. Bin vor kurzem in einen neue Wohnung (Neubau; 2017)gezogen und habe heute mal einen genaueren Blick in den Sicherungskasten geworfen. Mir ist aufgefallen, dass hier scheinbar 2 FI verbaut sind? Ebenso scheinen bei mir einige Leitungen mit einem 16A und andere mit einem 13A LS abgesichert zu sein. Dachte immer, dass sämtliche Schuko Steckdosen mit 16A betrieben werden können. Hab auch schon was von einer neuen Norm gelesen laut der die 1,5qmm nur mehr mit 13A abgesichert werden dürfen. knappe 600W Unterschied sind nicht unbedingt wenig. Eventuell könnt ihr mir das bisschen erklären? Speziell auch das mit den 2 FI. Hab auch noch 2 Bilder angehängt LG
Mehrere RCDs zu verbauen ist heute Stand der Technik - wenn ein RCD auslöst, ist nicht gleich die ganze Wohnung stromlos. F5 ist eine RCD-LS-Kombination, d. h. RCD und LS in einem. Zur Strombelastbarkeit gehört weit mehr als nur die maximale Belastbarkeit einer Steckdose - wie du schon richtig erkennst, kommt es auch auf den Querschnitt der Zuleitung an. Dazu kommen noch Material von Leitern und Isolation, Leitungslänge, Anzahl belasteter Adern in der Leitung, Umgebungstemperatur, Verlegeart sowie Leitungshäufung (Leitungsbündel) und Gleichzeitigkeitsfaktor. Der Nennstrom auf so einer Sicherung unterliegt einer gewissen Toleranz - die Sicherung löst nicht bei exaxt 13,000A oder 16,000A aus; dazu gibt es eine sog. Zeit-Strom-Kennlinie, d. h. bei 14A/17A hält ein B-/C-Automat relativ lange. Und tatsächlich ist es so, dass eine handelsübliche 16A-Schukosteckdose mit einem 16A-Automaten zu hoch abgesichert sein kann, da eine Auslösung in den Randbereichen der Toleranz nicht mehr gewährleistet ist => 13A ist für Schukosteckdosen die bessere Wahl. In deinem Fall wurden vom Elektriker 16A für weiße Ware und den E-Herd gewählt; 13A für "normale", laienbedienbare Schukosteckdosen (in Abgrenzung zu den speziellen Steckdosen für die weiße Ware, die i. a. verborgen und nicht von "Jedem" bedient werden) - insgesamt eine sehr gut ausgeführte, saubere Installation.
Mar M. schrieb: > Eventuell könnt ihr mir das bisschen erklären? Sei doch einfach froh dass der Horst G. wohl lange Weile hatte, wenn du es selber nicht begreifst ist es für dich auch nicht so wichtig. Die Installation entspricht der aktuellen Norm und ist nicht mal mit Billigmaterial und auch optisch recht ordentlich ausgeführt. Selbst erlerntes Wissen ist mehr wert als Alles für die Füsse gekippte, das weiß er nächste Woche dann sicher auch nicht mehr, Horst G. ?
Mar M. schrieb: > knappe 600W Unterschied sind nicht unbedingt wenig. Aber auch kein großes Problem. Bei 13A LSS ist häufig die Kritik, dass z.B. beim Staubsauger einschalten die Sicherung fliegt. Das wird dir in diesem Fall aber nicht passieren, weil LSS mit C Charakteristik verbaut sind - die verkraften mehr Einschaltstrom. Also grundsätzlich kann man die Installation so bedenkenlos nutzen. Ich persönlich hätte nicht überall pauschal C LSS verbaut und die Kreise am 2. FI etwas anders aufgeteilt.
@Horst G. Vielen Dank für die sehr ausführliche Analyse und Erklärung :) @Jemand Auch dir danke für deine sehr konstruktive Antwort ;) Ich bin halt ein relativ wissbegieriger Mensch, der auch außerhalb seines Berufes oder Hobbys verstehen will, wie manche Sachen funktionieren. @Andre Ich hab mal eine Beispielhafte Kennlinie herausgesucht. Der von dir oben erwähne Einschaltstrom sollte unter dem jeweiligen vielfachen des Nennstroms sein oder? Z.B. der Typ C Schutzschalter schafft über 2 Sekunden das 5 fache sprich 65 A, bevor er auslöst? Richtig verstanden? Du hast auch noch erwähnt, dass du nicht nur Typ C verbaut hättest. Darf ich fragen warum? Bzw für welche Räume / Einsatzart würden sich Typ B eher eignen? LG und Besten Dank
Mar M. schrieb: > Sven L. schrieb: >> Ist die Installation in Österreicht? > > Ja Österreich. Warum? Dort gelten andere Naturgesetze. ;-)
hinz schrieb: > Mar M. schrieb: >> Sven L. schrieb: >>> Ist die Installation in Österreicht? >> >> Ja Österreich. Warum? > > Dort gelten andere Naturgesetze. ;-) was wäre denn bei dir, vermute Deutschland? anders? :D
Mar M. schrieb: > hinz schrieb: >> Mar M. schrieb: >>> Sven L. schrieb: >>>> Ist die Installation in Österreicht? >>> >>> Ja Österreich. Warum? >> >> Dort gelten andere Naturgesetze. ;-) > > was wäre denn bei dir, vermute Deutschland? anders? :D Wasserstromanteil? :)
In Deutschland wäre Mar M. schrieb: > was wäre denn bei dir, vermute Deutschland? anders? :D In Deutschland wären keine MLN516 verbaut, sondern normale LSS. In Österreich ist eine allpolige Abschaltung (L+N) Vorschrift.
Alex schrieb: > In Österreich ist eine allpolige Abschaltung (L+N) Vorschrift. Anscheinen aber nicht für den E-Herd: 3 einpolige Leitungsschutzschalter und eine Neutralleiterdurchführung. Neutralleiterdurchführungen kannte ich bisher gar nicht.
Stefan schrieb: > Anscheinen aber nicht für den E-Herd: 3 einpolige Leitungsschutzschalter > und eine Neutralleiterdurchführung. hat mich auch gewundert Stefan schrieb: > Neutralleiterdurchführungen kannte ich bisher gar nicht. So ging es mir auch... ist wohl zum besseren Verschienen
Wenn die Rahmenbedingungen es zulassen, ist C statt B heutzutage gar nicht so dumm. Den Nennstrom braucht man im Haushalt eher selten, die Einschaltströme sind aber durch allgegenwärtige Schaltnetzteile erheblich gestiegen.
>Du hast auch noch erwähnt, dass du nicht nur Typ C verbaut hättest. Darf
ich fragen warum? Bzw für welche Räume / Einsatzart würden sich Typ B
eher eignen?
Typ B wird empfohlen, laut dem Technischen Handbuch von Hager:
"Für thermische Verbraucher ohne grosse Einschaltstromspitzen.
Beispiel:
• Kochherd
• Elektroheizung
• Wassererwärmer"
Mar M. schrieb: > Hab auch schon was von einer neuen Norm gelesen laut der die 1,5qmm nur > mehr mit 13A abgesichert werden dürfen. Das ist so nicht richtig. Die Norm gelten schon immer. 1.5mm2 dürfen mit 16A abgesichert werden wenn sie frei hängen, in einem Rohr liegen oder unter Putz verlegt sind, weil dann die PVC Isolierung nicht über 70 GradC warm wird auch bei 25 GraC Durchschnittstemperatur und somit die Leitung mindestens 20 Jahre lang lebt. Nur wenn die Leitung wärmeisoliert in Mineralwolle liegt, sind 16A nicht mehr zulässig, man muss 13A nehmen. Das war schon immer so, aber seit dem immer mehr Trockenbau gemacht wird, bemerkt man es öfter. Zudem musste man früher solche Leitungen mit 10A absichern, weil es keine 13A LSS gab. Nur Licht in der Dämmung der Decke wurde an den 16A Steckdosenkreis gehängt, da hatte man selbst die Verantwortung, nicht mehr als 10A dranzuhängen, zumal die Lichtschalter oft nur bis 10A ausgelegt waren. Daher auch kein Schuko an Lichtinstallationen, nur Festinstallationen. Andere Länder, andere Sitten, in der Schweiz und Luxemburg 1.5 bis 10A, 2.5 mit 16A, vermutlich weil man mehr als 20 Jahre Lebensdauer will, vielleicht 50, aber das würde eh nur bei Dauerstrombelastung gelten. Keine Ahnung was in Österreich gilt.
>1.5mm2 dürfen mit 16A abgesichert werden wenn sie frei hängen,
Auf der Wand (Verlegeart C) oder frei in der Luft (Verlegeart E) sind
sogar 20A prinzipiell zulässig.
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