Forum: Haus & Smart Home Frage zu delay-on Schaltung in Steckdosen rechtliches.


von Chris (Gast)


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Hallo, es geht um ein Off-Grid Haus wo ich eine delay Schaltung in die 
230V Steckdosen eingebaut werden soll. Es ist unwahrscheinlich dass das 
Haus an die offentliche Stromversorgung angeschlossen wird aber das Haus 
konnte später vermietet oder Verkauft werden und da sollte es rechtlich 
in Ordnung sein ohne Umbauarbeiten.
Der Grund sollte sein, dass die Anlaufströme nicht gleichzeitig sondern 
nacheinander sein sollten, damit die usv oder der Generator nicht eine 
Notabschaltung machen. Weiters geht es darum dass die Schaltung keine 
Leistung im Normalfall zu verbrauchen und das Problem ist die Versorgung 
der Schaltung. Darf eine Niederspannung zusammen mit der Netzleitung 
verlegt werden, oder auch eine Pfase welch abgeschaltet wird. Wie würdet 
ihr das lösen. Es sollte schon was automatisches sein. Chris

von K. S. (the_yrr)


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In eine normale Dose passt schon kaum das Kabel rein, wenn da eine 
Steckdose drin sitzt. bei einer tiefen Dose wirds nur unwesentlich 
besser, da die Kabel auch länger sind wenn die von hinten kommen.

Wie wäre es damit, alles im Schaltschrank zu verdrahten? Relais für 
Hutschiene gibt es, Zeitschalter auch. Alternativ irgendetwas 
programmierbares, gibt Gehäuse für Raspberry Pi, eine SPS, jegliche Art 
der Hausautomation kann das theoretisch auch. Der Vorteil wäre dass 
alles Zentral liegt und einfach Rückzubauen ist.

Es gibt afaik auch Schaltbare Steckdosen für Hausautomation, oder 
zumindest dezentrale Aktoren in einer Unterputzdose daneben.

Chris schrieb:
> Darf eine Niederspannung zusammen mit der Netzleitung
> verlegt werden, oder auch eine Pfase welch abgeschaltet wird.
Wenn du Kabel verwendest, die ausreichend isolieren, kann man das 
nebeneinander legen. Einzelne Phasen legt man nicht, dafür nimmst du 
z.B. 5 adriges Kabel.

von Sebastian S. (amateur)


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Was Du genau willst ist Deinen Ausführungen kaum zu entnehmen.
Geht es darum einen - wie auch immer gearteten - Generator, nicht durch 
hohe Einschaltströme aus dem Takt zu bringen, hast Du ganz schlechte 
Karten.
Normalerweise geht es dabei um die auftretenden Ströme. Von "Außen" 
gesehen ist aber kein Unterschied vorhanden, ob Du Deinen Rasierapparat 
oder einen Tauchsieder anschließt. Der Generator ist aber ganz anderer 
Meinung.
Einen E-Herd kann man natürlich "stufenweise" einschalten, trotzdem hat 
der keine Ahnung davon, wies auf den anderen Phasen aussieht.
Einen "Sanftanlauf" für einen Tauchsieder kann ich mir auch - mit 
sinnvollem Aufwand - nicht vorstellen.

von MaWin (Gast)


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Chris schrieb:
> Darf eine Niederspannung zusammen mit der Netzleitung verlegt werden,

Niederspannung ist auch die Netzleitung..Du meinst SELV Kleinspannung.
Nur, wenn die Leitung eine Isolation ausreichend gegen die Netzspannung 
hat. KNX Leitung ginge also.

> oder auch eine Pfase welch abgeschaltet wird.

Du möchtest das Einschalten der Steckdose ab dem Moment verzögern, wo 
der Generator anläuft, das Inselstromnetz also unter Spannung kommt. 
Genau so als wenn jemand in einem normalen Haus den FI Schalter / die 
LSS Sicherung im Sicherungskasten einschaltet, die Steckdose noch keine 
Spannung liefert, sondern erst 10 Sekunden später plötzlich einschaltet.

Als Zeitschaltuhr oder Master Slave Steckdose kann das passieren, ich 
wüsste nicht, warum es in einer Festinstallation verboten sein sollte.

> Wie würdet ihr das lösen.

Na ja, Festinstallation ist immer doof, wenn da was kaputt geht, kann 
man es nicht einfach abstöpseln und wegschmeissen, sondern muss imbauen. 
Also müssen die Zeile robust sein, sie müssen nicht nur Surges bis 2500V 
sondern bis 4000V aushalten und ein Kurzschluss sollte nicht gleich das 
Relais himmeln bevor der LSS auslöst, du brauchst also baulich grosse 
robuste Schütze und nicht Kinderspielzeugrelais aus China.

Ich würde auf Relais auf Hutschiene im Sicherungskasten setzen, und von 
dort eben Leitungen zu den einzelnen Steckdosen oder Räumen legen. 
Nichts in der UP Dose einbauen. Schalten kann die Relais eine kleine 
Hutschienen SPS oder ein selbstgebaute Zeitgeberplatine im 
Hutschienengehäuse.

Wenn du wirklich keinen Stromverbrauch tolerierst, brauchst du bistabile 
Relais. Wie kommen die aber in die ausgeschaltete Position, wenn der 
Strom ausfällt ?

von oszi40 (Gast)


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MaWin schrieb:
> kann man es nicht einfach abstöpseln und wegschmeissen,

Genau das ist der Wunde Punkt! Alles, was heute in den speziellen 
Steckdosen versteckt wird, und sei es nur eine USB-Lösung, ist im 20 
Jahren kaum zu ersetzen. Im Ernstfall kommt ein dahergelaufener 
Elektriker und entkernt Dein Haus wegen eines kleinen Schadens an der 
Kaffeemaschine.

von Chris (Gast)


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Danke für die Antworten, werde es über das Knx Kabel realisieren, weil 
ich da dann noch eine Notbeleuchtung dranmachen kann.  Ja, das mit dem 
Elektriker ist ein Problem.

von Jens M. (schuchkleisser)


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MaWin schrieb:
> Wie kommen die aber in die ausgeschaltete Position, wenn der
> Strom ausfällt ?

Eltako ESR12Z-4DX-UC kann das, sogar mit 4 Kontakten in 2 TE, mit 
Einzel-Toggle-Signalen, Gruppen-Ein&Aus und Zentral-Ein&Aus.
Der Witz ist das die Kiste aus dem Netz keinen, aus der Hilfsspannung 
nur 3mA (bei 24VDC) aufnimmt, die Steuereingänge außer Zentral sind 
quasi leistungslos (200µA bei 24VDC wenn aktiv).
Der Optokoppler an der Zentralsteuerung frisst dagegen an die 
12mA/24VDC, mehr als der ganze Rest.
Bei Strom-Aus fallen die bistabilen Relais ab.

Sind aber eben Relais für Taster-Schaltungen, d.h. da ist irgend ein 
"smart" drin.

: Bearbeitet durch User
von Alex (Gast)


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Chris schrieb:

> Der Grund sollte sein, dass die Anlaufströme nicht gleichzeitig sondern
> nacheinander sein sollten, damit die usv oder der Generator nicht eine
> Notabschaltung machen.
Ok, das ist noch verständlich.
Wie soll das eigentlich aber von statten gehen?
Dein Haus ist zB nachts komplett stromlos und dann schaltest du manuell 
den Generator ein, wenn du meinst das du Strom brauchst?

Chris schrieb:
> Weiters geht es darum dass die Schaltung keine
> Leistung im Normalfall zu verbrauchen
Jetzt wirds kompliziert. Was bedeutet bei dir der Normalfall.

Chris schrieb:
> Es sollte schon was automatisches sein.
Ahja, automatisch, aber ohne Stromverbrauch?

von Chris (Gast)


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> Wie soll das eigentlich aber von statten gehen?
> Dein Haus ist zB nachts komplett stromlos und dann schaltest du manuell
> den Generator ein, wenn du meinst das du Strom brauchst?
> Chris schrieb:
>
Ein Beispiel, Tag,Sonne, guter Batteriestand. Eingeschaltet ist 
Waschmaschine ohne Wasserheizung, Induktionsplatte (max 800W) , 
Tiefkühltruhe, Eisschrank, Fernseher, PC und es wird ein 800W 
Staubsauger sowie eine 400 W Kreissäge eingeschaltet, da vergessen wurde 
dass gekocht und gewaschen wird, auf Uhrzeit nicht geachtet.  Wegen 
Überströmen wird abgeschaltet. Nun sollte es möglich sein einfach die 
Handwerksgerate auszuschalten und die Sicherung reinzumachen und alles 
sollte problemlos starten. Auch ist der Generator viel schwächer als der 
Inverter, welcher sowohl eine gewisse Grundlast abdecken sollte und auch 
die Batterien aufladen muss. Ein weiteres Szenario ist dass der Inverter 
aufgrund von dem Ladestand der Batterie abgeschaltet wurde und dann am 
nächsten Tag am Nachmittag nachdem die Batterien wieder auf die 
Startschwelle aufgeladen wurden dieser neu startet.

>> Weiters geht es darum dass die Schaltung keine
>> Leistung im Normalfall zu verbrauchen
>
> Jetzt wirds kompliziert. Was bedeutet bei dir der Normalfall.
Netzbetrieb ab 5minuten.
Sollte so funktionieren dass die Phase an COM angeschlossen wird und der 
Stecker (2.2kw max) an NC, NO unbelegt.  Die Schaltung, könnte auch ein 
ne555 sein.
Mit UC, bei power on reset aktiviert der uC für 230 Sekunden plus serial 
number mod 64 das Relais. Sollte der UC ein 10khz signal detektieren 
dann soll er das Relais gleich deaktivieren und nach 10 Sekunden am link 
für den nächsten UC ein 10khz signal senden.

> Chris schrieb:
>
>> Es sollte schon was automatisches sein.
>
> Ahja, automatisch, aber ohne Stromverbrauch?

Ohne unnötigen dauernden Stromverbrauch. Mir ist klar dass im standby 
ein Stromverbrauch von unter 1milliwatt sein wird, insgesamt.

von Alex (Gast)


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Also nimms mir nicht übel, solche Automatikschaltungen sind hochgradig 
gefährlich.
Gerade beim automatischen Wiedereinschalten von Maschinen und 
Heizgeräten.

An deiner Stelle würde ich einfach bei Unterspannung, Netzausfall über 
die Batterie mit "Automatenmitnehmer" das sind Spulen die ein LSS 
ausschalten alles vom Strom trennen, was nicht mehr an sein soll.

Dies mußt du dann manuell wieder nach einander einschalten.
Ein Automatismus ist bei deiner Planung hochgradig brand bzw 
lebensgefährlich.

Dir ist klar das im Standby ein Stromverbrauch von unter 1 Milliwatt 
sein wird?
Sorry, aber kein Gerät läuft mit unter 1 Milliwatt im Standby.
Bei einem Milliwatt kannst du froh sein, wenn einzelne aktive 
elektronische Bauteile die Arbeit aufnehmen.
Allein dein NE555 verbraucht schon mehr als 1 Milliwatt und da hängt 
noch nichts anderes dran.

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