Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik MPU-6000 in Drohne defekt —> Austausch?


von Steffen S. (steffen_s57)


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Hallo
Ich brauch mal Hilfe, kenne mich nicht so aus mit der Materie.
Nach einem Crash funktionierte der Gyro in der Drohne nicht mehr, der 
Chip wird sehr heiß , hat sogar seine Abdeckung verformt.
Nun stellt sich mir die Frage ob man den MPU-6000 einfach gegen einen 
anderen austauschen kann. Hab mir die Datenblätter mal angesehen, aber 
das ist nicht so mein Steckenpferd das zu verstehen. So wie ich das 
herauslese müssen da bestimmte Register gesetzt werden. Jetzt stellt 
sich mir die Frage, werden die fest programmiert oder werden die in 
diesem Fall wenn die Drohne bootet alle gesetzt und ich könnten den Chip 
einfach so tauschen?
Danke fürs lesen.

von Welle 🧐 S. (w3llschmidt)


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Ganz kurz? Vergiss es!

Etwas länger: der Sensor wird nicht heiss weil er defekt ist, sondern
warsch. irgendwo ein Kurzschluss auf dem Board ist.

Davon mal ab, wie willst Du den den Löten?

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Wenn Du SMD löten kannst und die Ausrüstung hast, kannst Du ihn 
austauschen, falls ein neuer zur Hand ist. Wenn aber noch mehr defekt 
ist, siehe oben. Also prüfe erst mal drumherum.

mfg

von Markus M. (adrock)


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Ja, Du müsstest wenn genau den gleichen (MPU-6000) nehmen.

Ich glaube aber nicht dass sich bei den (niedrigen) Preisen für Flight 
Controller der Aufwand lohnt. Am Ende ist es doch ein anderes Problem 
(Spannungsversorgung o.ä.) und der liebevoll mit viel Aufwand (Du wirst 
vermutlich Heißluft wenigstens zum Entlöten brauchen) eingelötete 
MPU-6000 geht dann gleich wieder in Rauch auf.

von Steffen S. (steffen_s57)


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W3ll S. schrieb:
> Ganz kurz? Vergiss es!
>
> Etwas länger: der Sensor wird nicht heiss weil er defekt ist, sondern
> warsch. irgendwo ein Kurzschluss auf dem Board ist.
>
> Davon mal ab, wie willst Du den den Löten?

Das beantwortet jetzt nicht meine Frage ob ich den Chip einfach tauschen 
kann oder ob er vorprogrammiert ist.
Der Sensor meldet sich nicht, also ist er definitiv defekt, also kann 
man nicht mehr kaputt machen.
Wie soll ich ihn löten wollen? Mit nem Lötkolben.

von Steffen S. (steffen_s57)


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Christian S. schrieb:
> Wenn Du SMD löten kannst und die Ausrüstung hast, kannst Du ihn
> austauschen, falls ein neuer zur Hand ist. Wenn aber noch mehr defekt
> ist, siehe oben. Also prüfe erst mal drumherum.
>
> mfg

Das ist klar das ich vorher drum herum prüfe. Die Frage war halt ob er 
ohne vorprogrammierung getauscht werden kann.

von Steffen S. (steffen_s57)


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Markus M. schrieb:
> Ja, Du müsstest wenn genau den gleichen (MPU-6000) nehmen.
>
> Ich glaube aber nicht dass sich bei den (niedrigen) Preisen für Flight
> Controller der Aufwand lohnt. Am Ende ist es doch ein anderes Problem
> (Spannungsversorgung o.ä.) und der liebevoll mit viel Aufwand (Du wirst
> vermutlich Heißluft wenigstens zum Entlöten brauchen) eingelötete
> MPU-6000 geht dann gleich wieder in Rauch auf.

Das ist eine 600€ Drohne, da ist alles auf einer Platine.
Sie ist eh nicht mehr nutzbar, also den Versuch wert.
Also entnehme ich Deinem Kommentar das ich den Chip ohne ihn vorher zu 
programmieren oder Parametrieren einfach tauschen kann?

von X. A. (wilhem)


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Kannst du uns sagen, um welchen Multikopter und Flugsteuerung sich 
handelt?

von Kilo S. (kilo_s)


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Steffen S. schrieb:
> Also entnehme ich Deinem Kommentar das ich den Chip ohne ihn vorher zu
> programmieren oder Parametrieren einfach tauschen kann?

Das ist ein I2C IC, also so lange die Konfiguration für die Adresse des 
Chip auf der platine so bleibt wie sie ist sollte er sich danach 
ansprechen lassen.

Steffen S. schrieb:
> Wie soll ich ihn löten wollen? Mit nem Lötkolben.

Ohne Heißluft, Kaptonband zum abkleben und abdecken der restlichen 
Schaltung, ordentliches flussmittel und entlötlitze sehe ich da schwarz.

Mit Heißluft muss man Übung haben. Ein Pad abgerissen bedeutet den 
endgültigen Tod der Drohne.

von PittyJ (Gast)


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Warum schaust du nicht ins Datenblatt:

MPU-6000/MPU-6050 Product Specification

MPU-6000 and MPU-6050 Register Map

Beides über Google schnell zu finden.

Und jetzt muss man nur noch schauen, ob da irgendetwas steht, dass 
Einstellungen permanent gesetzt werden können.

Ich habe nichts gefunden.

von Steffen S. (steffen_s57)


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Kilo S. schrieb:
> Steffen S. schrieb:
>> Also entnehme ich Deinem Kommentar das ich den Chip ohne ihn vorher zu
>> programmieren oder Parametrieren einfach tauschen kann?
>
> Das ist ein I2C IC, also so lange die Konfiguration für die Adresse des
> Chip auf der platine so bleibt wie sie ist sollte er sich danach
> ansprechen lassen.
>
> Steffen S. schrieb:
>> Wie soll ich ihn löten wollen? Mit nem Lötkolben.
>
> Ohne Heißluft, Kaptonband zum abkleben und abdecken der restlichen
> Schaltung, ordentliches flussmittel und entlötlitze sehe ich da schwarz.
>
> Mit Heißluft muss man Übung haben. Ein Pad abgerissen bedeutet den
> endgültigen Tod der Drohne.

Danke, das wollte ich hören. Dann werde ich den tauschen.
Das Equipment zum ein/auslösen ist vorhanden.
Werde mit Heißluft auslöten und manuell einlöten.

von Steffen S. (steffen_s57)


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PittyJ schrieb:
> Warum schaust du nicht ins Datenblatt:
>
> MPU-6000/MPU-6050 Product Specification
>
> MPU-6000 and MPU-6050 Register Map
>
> Beides über Google schnell zu finden.
>
> Und jetzt muss man nur noch schauen, ob da irgendetwas steht, dass
> Einstellungen permanent gesetzt werden können.
>
> Ich habe nichts gefunden.

Wie ich oben schrieb, hab die Datenblätter gelesen. War mir nur nicht 
sichernde etwas Permanent und vorher gesetzt wird.
2. Meinung halt.
Danke das Du auch nachgesehen hast.

von MeierKurt (Gast)


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Steffen S. schrieb:
> W3ll S. schrieb:
>>
>> Davon mal ab, wie willst Du den den Löten?
>
> Das beantwortet jetzt nicht meine Frage ob ich den Chip einfach tauschen
> kann oder ob er vorprogrammiert ist.

Unwahrscheinlich, dass der irgendwelche Daten währen der Produktion 
eingeflöst bekommt. Der sollte halt mechanisch exakt und fest eingebaut 
sein.
Wahrscheinlich wird der mit dem Start des Kopters initialisiert und 
besitzt keine "eigenen Daten".

> Der Sensor meldet sich nicht, also ist er definitiv defekt, also kann
> man nicht mehr kaputt machen.

Das stimmt nur, wenn die sonstigen Bedingungen (Stromversorgung, 
Datenverbindungen in Ordnung) gegeben sind.
Wenn er kaputt ist - an was ist er den gestorben? Die Ursache sollte 
klar sein und beseitigt werden, weil ansonsten die Gefahr besteht, dass 
der gleich wieder gen Himmel fährt.

> Wie soll ich ihn löten wollen? Mit nem Lötkolben.

Und zittriger Hand. Mmh, naja - dann viel Erfolg.
Ich würde das (trotz Heißluft und sonstiger geeigneter Ausrüstung und 
gewisser Erfahrung damit) nicht machen wollen - mir wär das 
Ausfall-Risiko einfach zu groß - der Gyro ist zentrales Element der 
Fluglagensteuerung, wenn der während des Fluges ausfällt, weil bspw. 
eine Lötstelle defekt geht, schmiert die Kiste definitiv ab.

von Erwin D. (Gast)


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MeierKurt schrieb:
> mir wär das Ausfall-Risiko einfach zu groß

Ja, ABER:

Steffen S. schrieb:
> Sie ist eh nicht mehr nutzbar, also den Versuch wert.

von Steffen S. (steffen_s57)


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MeierKurt schrieb:
> Steffen S. schrieb:
>> W3ll S. schrieb:
>>>
>>> Davon mal ab, wie willst Du den den Löten?
>>
>> Das beantwortet jetzt nicht meine Frage ob ich den Chip einfach tauschen
>> kann oder ob er vorprogrammiert ist.
>
> Unwahrscheinlich, dass der irgendwelche Daten währen der Produktion
> eingeflöst bekommt. Der sollte halt mechanisch exakt und fest eingebaut
> sein.
> Wahrscheinlich wird der mit dem Start des Kopters initialisiert und
> besitzt keine "eigenen Daten".
>
>> Der Sensor meldet sich nicht, also ist er definitiv defekt, also kann
>> man nicht mehr kaputt machen.
>
> Das stimmt nur, wenn die sonstigen Bedingungen (Stromversorgung,
> Datenverbindungen in Ordnung) gegeben sind.
> Wenn er kaputt ist - an was ist er den gestorben? Die Ursache sollte
> klar sein und beseitigt werden, weil ansonsten die Gefahr besteht, dass
> der gleich wieder gen Himmel fährt.
>
>> Wie soll ich ihn löten wollen? Mit nem Lötkolben.
>
> Und zittriger Hand. Mmh, naja - dann viel Erfolg.
> Ich würde das (trotz Heißluft und sonstiger geeigneter Ausrüstung und
> gewisser Erfahrung damit) nicht machen wollen - mir wär das
> Ausfall-Risiko einfach zu groß - der Gyro ist zentrales Element der
> Fluglagensteuerung, wenn der während des Fluges ausfällt, weil bspw.
> eine Lötstelle defekt geht, schmiert die Kiste definitiv ab.

Die fing beim Flug an zu taumeln und knallte gegen die Hauswand.
Vermutlich weil der Chip sich verabschiedet hat. Jetzt fliegt sie gar 
nicht mehr weil der Gyro sich nicht meldet und sich dadurch nicht 
Kalibrieren lässt.
Über dem Chip ist eine Kunststoffabdeckung, die ist durch Hitze 
verzogen. Da niemand dran und der Chip so heiß wird das man ihn nicht 
mehr berühren kann wird er defekt sein. Ob da jetzt etwas an der 
Spannungsversorgung nicht stimmt muss ich prüfen.

Ja, ist unterm Mikroskop sehr fummelig, hab aber schon kleiner Sachen 
gelötet. Passt schon..
Danke dir...

von Markus M. (adrock)


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Steffen S. schrieb:
>> Mit Heißluft muss man Übung haben. Ein Pad abgerissen bedeutet den
>> endgültigen Tod der Drohne.
>
> Danke, das wollte ich hören. Dann werde ich den tauschen.
> Das Equipment zum ein/auslösen ist vorhanden.
> Werde mit Heißluft auslöten und manuell einlöten.

Bei einer 600 EUR Drohne kann es sich natürlich schon lohnen es zu 
versuchen. Den Flightcontroller gibt es auch sicherlich als Ersatzteil, 
aber wahrscheinlich schlägt der Hersteller da gut Marge drauf. Im 
Selbstbau Copterbereich kosten gute FCs < 50 EUR. Wenn es natürlich eine 
All-In-One PCB ist mit FC, ESC, Telemetrie etc. wird es schon teurer.

Wenn Du das Werkzeug hast sollte es gehen. Der Chip hat keine 
Programmierung. Was ich gesehen habe ist es ja ein QFN-Gehäuse, evtl. 
dann auch Einlöten mit Heißluft. Musst halt vorsichtig sein, dass Du 
nichts in der Umgebung wegbläst oder Plastikteile von Connectoren 
schmelzen.

Achso und eine Neu-Kalibrierung ist danach vermutlich fällig, k.a. ob 
das Deine Drohne automatisch macht oder es dafür eine Funktion irgendwo 
gibt.

von Steffen S. (steffen_s57)


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Markus M. schrieb:
> Bei einer 600 EUR Drohne kann es sich natürlich schon lohnen es zu
> versuchen. Den Flightcontroller gibt es auch sicherlich als Ersatzteil,
> aber wahrscheinlich schlägt der Hersteller da gut Marge drauf. Im
> Selbstbau Copterbereich kosten gute FCs < 50 EUR. Wenn es natürlich eine
> All-In-One PCB ist mit FC, ESC, Telemetrie etc. wird es schon teurer.
>
> Wenn Du das Werkzeug hast sollte es gehen. Der Chip hat keine
> Programmierung. Was ich gesehen habe ist es ja ein QFN-Gehäuse, evtl.
> dann auch Einlöten mit Heißluft. Musst halt vorsichtig sein, dass Du
> nichts in der Umgebung wegbläst oder Plastikteile von Connectoren
> schmelzen.
>
> Achso und eine Neu-Kalibrierung ist danach vermutlich fällig, k.a. ob
> das Deine Drohne automatisch macht oder es dafür eine Funktion irgendwo
> gibt.

Leider gibt es da nichts einzeln, ist alles auf einer Platine außer die 
ESC Platine. Bleibt nur selber löten.
Ich hab jetzt Chips bestellt und dann probiere ich es einfach.

von Steffen S. (steffen_s57)


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Vielen Dank an alle die mir geholfen haben...

von Markus M. (adrock)


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Na dann viel Erfolg!

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