Eine rote LED als Sensor mit Transimpedanzverstärker gibt bei Umgebungsbeleuchtung ein brauchbares Ausgangsignal (gelb), ohne ist das (in beiden Aufnahmen vorhandene) Signal (magenta) nicht mehr zu sehen. Was ist der Grund und was kann ich dagegen machen (Licht anlassen ist kein Option ;-)) ? Der Diode einen kleinen Strom aufprägen, bzw. 20 mV am nichtinvertierenden Eingang anlegen?
Re: Fotodiode/LED an Transimpedanzverstärker (TIA) braucht Umgebungslicht, um das Signal zu verstärk
Hatschi Puh schrieb: > Was ist der Grund Ich könnte mir zwei Ursachen vorstellen. 1) Vielleicht hat deine LED eine entsprechend hohe Defektdichte. Die Gitterdefekte können dazu führen, dass ein gewisser Anteil der angeregten Ladungsträger wieder rekombiniert statt an den äußeren Anschlüssen abgeliefert zu werden. Eine echte Fotodiode anstelle einer als Detektor genutzten LED könnte hier wesentlich helfen. 2) Dein OPV kann am Eingang zwar bis hinunter zu 0V arbeiten. Aber am Ausgang kommt er eben nicht bis auf 0V runter. Wenn das Ausgangssignal des ersten OPV unter die Schwelle rutscht, wo der OPV noch arbeitet, kann er kleine Änderungen des Signals nicht mehr korrekt wiedergeben. Falls es weiter um die modulierten Lichtsignale aus deinem früheren Beitrag geht: leg das Bezugspotential deiner Verstärkerstufen auf die halbe Betriebsspannung (für die Detektordiode ist das dann eine Sperrspannung). Damit hat dein erste OPV genügend Abstand zur unteren Rail. Zur zweiten Stufe hin brauchst du dann eine AC-Kopplung und auch wieder ein angehobenes Bezugspotential. Das hilft bezüglich Punkt 2). Und bezüglich Punkt 1): nutze anstelle der LED eine vernünftige Fotodiode, die als Detektor gedacht, optimiert und spezifiziert ist.
Re: Fotodiode/LED an Transimpedanzverstärker (TIA) braucht Umgebungslicht, um das Signal zu verstärk
Danke Achim! Ja, es geht um die gleiche Geschichte. 1) habe ich jetzt mal gemacht: schon geht alles in Sättigung. Entsprechend muss ich die Verstärker umbauen. Aber dafür ist ohne nennenswertes Umgebungslicht natürlich die Empfindlichkeit entsprechend größer. 2) Das dürfte der "Output Voltage Swing" sein, und ist mit typisch 100 mV angegeben. Ich dachte, es wäre ein Rail-to-Rail Typ. Falsch gedacht! Aber selbst ein R2R (TS912) schafft "nur" 30 mV und löst das Problem nicht. Ich werde bei Gelegenheit versuchen, das Verhalten nachzuvollziehen (messen) und dann probiere ich deine Vorschläge aus.
Re: Fotodiode/LED an Transimpedanzverstärker (TIA) braucht Umgebungslicht, um das Signal zu verstärk
Die Speisung ist nur unipolar, das ist etwas wenig.
Re: Fotodiode/LED an Transimpedanzverstärker (TIA) braucht Umgebungslicht, um das Signal zu verstärk
Den Verstaerkern fehlt die Beinfreiheit
Re: Fotodiode/LED an Transimpedanzverstärker (TIA) braucht Umgebungslicht, um das Signal zu verstärk
Wenn man die Schaltung sowieso ändert, sollte man der Detektor-diode auch gleich etwas Vorspannung gönnen. Schon 1 V oder so kann die Kapazität deutlich reduzieren und damit einen größeren Widerstand / kleineren Kondensator erlauben.
Re: Fotodiode/LED an Transimpedanzverstärker (TIA) braucht Umgebungslicht, um das Signal zu verstärk
Hatschi Puh schrieb: > Ich dachte, es wäre ein Rail-to-Rail Typ Selbst wenn, die gezeichnete Schaltung wird nur mit einer negativen Versorgungsspannung funktionieren. Georg
Re: Fotodiode/LED an Transimpedanzverstärker (TIA) braucht Umgebungslicht, um das Signal zu verstärk
Hatschi Puh schrieb: > Was ist der Grund Ich kann zwar an deinen Oszilloskopbildern nichts erkennen, aber: Eventuell Eongangsoffsetspannung des OpAmps.
Re: Fotodiode/LED an Transimpedanzverstärker (TIA) braucht Umgebungslicht, um das Signal zu verstärk
Pandur S. schrieb: > nur unipolar Uwe B. schrieb: > fehlt die Beinfreiheit Damit ist doch auch gemeint, was Armin schon sagte: dass das Signal nicht "durchkommt", weil der OPV-Ausgang nahe Null (V-, GND) nicht mehr richtig funktioniert? Achim S. schrieb: > leg das Bezugspotential deiner Verstärkerstufen auf die > halbe Betriebsspannung (für die Detektordiode ist das dann eine > Sperrspannung) Das wäre dann ein halbes "Ja" zu meinem ersten Gedanken? Hatschi Puh schrieb: > Der Diode einen kleinen Strom aufprägen, bzw. 20 mV am > nichtinvertierenden Eingang anlegen? Ich bin vorerst wieder zurückgerudert und habe die LED als Sensor wieder eingebaut - und den nichtinvertierenden Eingang per Spannungsteiler auf einige mV angehoben. Das Signal ist nun mit und ohne Fremdlicht für meine Zwecke ausreichend vorhanden (Sender mit wenigen mA in 50 cm Abstand). Optimieren werde ich bei Bedarf. Laut diesem Video https://youtu.be/FtdJ4e973bk?t=368 ("Photodiode/Transimpedance Amplifier Design") ist eine geringere Sperrspannung (Bias) besser für die Empfindlichkeit (trifft möglicherweise auf LED nicht zu). Für mich war es einfach nur der geringere Aufwand, und die Möglichkeit, DC erfassen zu können, hätte ich auch gerne. Vielen Dank nochmal für die Hinweise!
Re: Fotodiode/LED an Transimpedanzverstärker (TIA) braucht Umgebungslicht, um das Signal zu verstärk
Hallo Die Ausgangsspannung bei einem Transimpedanzverstärker ist U=-R*I. D.h. du bekommst eine negative Ausgangsspannung. Du kannst aber nur eine negative Ausgangsspannung erhalten wenn der OP am Pin4 eine negative Versorgungsspannung bekommt. Der OP muss demnach mit einer Dual-Power-Supply versorgt werden. Kann auch falsch liegen aber vielleicht hilft das was. LG Mike
Re: Fotodiode/LED an Transimpedanzverstärker (TIA) braucht Umgebungslicht, um das Signal zu verstärk
Hatschi Puh schrieb: > Damit ist doch auch gemeint, was Armin schon sagte: dass das Signal > nicht "durchkommt", weil der OPV-Ausgang nahe Null (V-, GND) nicht mehr > richtig funktioniert? "Achim" statt "Armin" ;-) Aber ansonsten ein ja: die Beiträge meinen inhaltlich wohl dasselbe. Hatschi Puh schrieb: > Laut diesem Video https://youtu.be/FtdJ4e973bk?t=368 > ("Photodiode/Transimpedance Amplifier Design") ist eine geringere > Sperrspannung (Bias) besser für die Empfindlichkeit Hier musste ich erst ein wenig grübeln. Ich glaube der Punkt ist, dass im Video mit sensitivity etwas anderes gemeint ist als ich damit bezeichnen würde. Für mich ist sensitivity (Empfindlichkeit) die Ableitung des Photostroms nach der Bestrahlungsstärke (gemessen in µA/lx oder µA/(W/m^2)). Mir ist kein Effekt bekannt, dass dieses Verhältnis bei steigender Sperrspannung abnehmen würde. (Mag sein, dass es trotzdem einen gibt, dann wäre es interessant ihn kennenzulernen.) Was im Video aber wahrscheinlich mit sensitivity gemeint ist ist die Frage, welche kleinste Bestrahlungsstärke noch nachweisbar ist. Mit steigender Sperrspannung steigt tatsächlich der Dunkelstrom an. D.h. man hat dann im Dunkeln ein größeres "Untergrundsignal", und im Verhältnis dazu wird der Fotostrom geringer. Diesen Effekt gibt es eindeutig, und bei der Absolutmessung kleinster Bestrahlungsstärken ist er wichtig. Bei deiner Anwendung, wo es darum geht, die Modulation des Licthsignals nachzuweisen, wäre der Absolutwert des Dunkelstroms aber imho von geringer Bedeutung. Mike schrieb: > D.h. du bekommst eine negative Ausgangsspannung. Nein: bei dieser Polung der Fotodiode (oder der ersatzweise genutzen LED) ist die Ausgangsspannung des TIA positiv.
Re: Fotodiode/LED an Transimpedanzverstärker (TIA) braucht Umgebungslicht, um das Signal zu verstärk
noch ein Nachtrag: Hatschi Puh schrieb: > Achim S. schrieb: >> leg das Bezugspotential deiner Verstärkerstufen auf die >> halbe Betriebsspannung (für die Detektordiode ist das dann eine >> Sperrspannung) > > Das wäre dann ein halbes "Ja" zu meinem ersten Gedanken? ja. Aber dabei ist nicht die eigentliche Absicht, dass durch die Diode schon ein kleiner Strom fließt (so hast du die Idee im Eröffnungsbeitrag eingeführt). Sondern dass das Ruhepotential des Verstärkers von der negativen Rail weggebracht wird.
Re: Fotodiode/LED an Transimpedanzverstärker (TIA) braucht Umgebungslicht, um das Signal zu verstärk
Achim S. schrieb: > Sondern dass das Ruhepotential des Verstärkers von der > negativen Rail weggebracht wird. Mein Ausgangsgedanke war, das erforderliche Fremdlicht elektronisch zu erzeugen. Ein so plumper Lösungsansatz wie Tippex auf dem Monitor. Lag aber gar nicht so verkehrt ;-) Dunkelstrom habe ich bisher immer überlesen; ich schau es mir mal an. Aber ich stimme zu, es dürfte für meinen Zweck unerheblich sein. Vielen Dank, Achim, dass du dir die Zeit nimmst!
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