Forum: Platinen Carbondruck oder Hartgold oder Nickel?


von Bauform B. (bauformb)


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Servus!

Batteriehalter für Knopfzellen sind entweder nicht verpolungssicher oder 
so erschütterungsfest, dass man die Batterie nicht wieder raus bekommt. 
Und dann gibt es diesen, mit Verpolungsschutz und Griff zum Anfassen:
https://www.batteryholders.com/part.php?pn=BHX1-2450-SM&original=&override=
Für die CR2032 gibt es den genauso, nur kleiner. Allerdings steht bei 
dem nichts von Verpolungsschutz dabei
https://www.batteryholders.com/part.php?pn=BHX1-2032-SM&original=&override=
Hat den mal jemand in der Hand gehabt und könnte mich aufklären? Ich 
würde auch die CR2450 einbauen, aber die gibt es nicht an jeder 
Tankstelle.

Der Halter selbst kontaktiert ja nur den Pluspol, für den Minuspol gibt 
es diverse Lösungen. Passend zum Material der Batterie wären solche 
Nickelblech-Kontakte
https://www.battery-contacts.com/part.php?pn=BK-2982&original=&override=
https://www.keyelco.com/product.cfm/product_id/773
oder "einfach" ein vernickeltes Pad auf der Platine, nur bietet das 
niemand an. Hartgold gibt es ja teilweise sogar im Pool, aber 
anscheinend nur für Stecker am Platinenrand. Also bleibt noch 
Carbondruck, aber dazu finde ich nur bei contag etwas, auch eurocircuits 
hat nur ein Datenblatt von Peters. Taugt Carbon wirklich nur für 
Großserien?

von No Y. (noy)


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Ist schon Freitag?

Ich denke nicht das da irgendwas Verpolungssicher ist.. Die Batterie 
kann man immernoch einfach andersherum einlegen..

Und zu deiner Oberfläche... Wie oft willst du die Batterie wechseln??
Normales ENIG reicht dicke.. Hartgold geht vermutlich auch mitten auf 
der Platine  macht aber kein / kaum Sinn da die Batterie wohl kaum >100 
mal gesteckt wird und die "Kräfte die da entlang schaben" minimal sind 
gegenüber richtigen Federklemmen usw. wozu normalerweise Hartgold 
verwendet wird..

von Andreas B. (bitverdreher)


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Wenn der Pluspol außen abgegriffen wird, kann man eigentlich nichts 
verpolen. Wenn die Batterie falsch herum drin liegt, hast Du halt keine 
Spannung an Deiner Schaltung.
Diese Bügel da oben finde ich deshalb nicht so prickelnd als Halter.

von No Y. (noy)


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Was heißt bietet niemand an? Du legst dir ein Footrpint an, großer 
runder Kreis (größe der Batterie) und stellst da die Soldermask frei.. 
Und passend dazu machst du die Lötpads für deinen Batterie 
Einschubhalter....

Siehe Beispiel im Bild..

"Seriöse" Hersteller sind z.b. Renata..
Ggf. findest du da was du suchst..

: Bearbeitet durch User
von Andreas B. (bitverdreher)


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No Y. schrieb:
> Siehe Beispiel im Bild..
Halt ohne Verpolschutz. :-(

von No Y. (noy)


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Ja ohne Verpolschutz.. Aber das Bild war ein Beispiel da ja der TO 
scheinbar nicht weiß wie er den - Pol auf die Platine bekommt und mit 
Carbondruck, Hartgold oder irgendwelchen Nikel Plättchen arbeiten 
wollte..

Gibts die Batteriehalter tatsächlich mit Verpolschutz? Hab ich noch 
nicht gesehen.. Aber ja wenn die nur auf der Seite Kontaktieren könnte 
das klappen..

Übrigens für UL müssen entwerder 2 Dioden in Serie oder 1 Diode und 
Widerstand in Serie am Pluspol.. Da ist dann eh der Verpolschutz 
gegeben..

Bei dem oben angegeben Link der Halter hat aber auch keinen 
Verpolschutz... Außer der Schlitten lässt sich nur in eine Richtung 
einstecken und die Batterie passt nur in eine Richtung rein.. Sieht aber 
nicht so aus..
Wohl eher ein Schreibfehler auf der Webseite..

: Bearbeitet durch User
von Andreas B. (bitverdreher)


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No Y. schrieb:
> Gibts die Batteriehalter tatsächlich mit Verpolschutz?
Diese nicht, aber andere schon.
Bei diesem könnte man natürlich einen Halter konstruieren, wo sich die 
Batterie nur in eine Richtung einlegen läßt. Dieser Kunstoffhalter wird 
dann in den eigentlichen Batteriehalter hineingeschoben. Direkt 
reinschieben kann man die Batterie dann natürlich trotzdem, aber 
Sabotage wollen wir hier mal nicht unterstellen.

von Michael B. (laberkopp)


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Bauform B. schrieb:
> oder "einfach" ein vernickeltes Pad auf der Platine, nur bietet das
> niemand an.

ENIG ist Nickel, mit einer unrelevanten Hauchgoldschicht drüber.

No Y. schrieb:
> Ich denke nicht das da irgendwas Verpolungssicher ist

Man könnte die Plastikwanne so bauen, daß die Batteriezelle nur mit dem 
Kopf (Minuspol) nach unten reinpasst, denn dessen Rand ist schräger als 
der vom PLuspol.
Und wenn die Zelle falsch im Plastik liegt, ist es zu dick und lässt 
sich nicht reinschieben.

Bloss ob die das so machen...

: Bearbeitet durch User
von Bauform B. (bauformb)


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No Y. schrieb:
> Was heißt bietet niemand an? Du legst dir ein Footrpint an...

Footprint ist einfach, aber niemand vernickelt das große blanke Pad. 
Galvanisch vergolden macht auch niemand freiwillig. Am Telefon hatte ich 
zwar den Eindruck, als ob ich Multipcb überreden könnte, nur mag das 
dann niemand bezahlen. Man braucht eben ein etwas größeres Goldbad wo 
der ganze Nutzen oder ein ganzes Panel rein passt. Für Stecker reichen 
ja 2cm Wassertiefe.

Michael B. schrieb:
> Bauform B. schrieb:
>> oder "einfach" ein vernickeltes Pad auf der Platine, nur bietet das
>> niemand an.
>
> ENIG ist Nickel, mit einer unrelevanten Hauchgoldschicht drüber.

Aber man liest schreckliche Sachen über diese Schichten: Das Gold wird 
gebraucht, damit das Nickel nicht vergammelt. Trotzdem kann man die nach 
einem Jahr kaum noch löten. Und das Gold diffundiert überall hin und 
macht die Lötstelle noch spröder als sie eh schon ist :(

Anscheinend gibt es zum Carbondruck nichts zu sagen, man bestellt den 
einfach mit und fertig. Jedenfalls ist das für den Online Kalkulator von 
eurocircuits reine Routine wie Bestückungsdruck oder so. Er weiß auch, 
wie groß die Produktionspanel sind und rechnet mir vor, dass ich 120 
Platinen nehmen soll. Weil die auch nur 480 Euro kosten, genau wie 1 :)


> No Y. schrieb:
>> Ich denke nicht das da irgendwas Verpolungssicher ist
>
> Man könnte die Plastikwanne so bauen, daß die Batteriezelle nur mit dem
> Kopf (Minuspol) nach unten reinpasst, denn dessen Rand ist schräger als
> der vom PLuspol.
> Und wenn die Zelle falsch im Plastik liegt, ist es zu dick und lässt
> sich nicht reinschieben.
> Bloss ob die das so machen...

Naja, so könnten sie ihr Versprechen aus der Werbung einlösen, deshalb 
glaube ich mal, dass das so gemacht wird. Die Zeichnung von der 
Plastikschublade kann man auch so interpretieren. Aber es geht doch 
nichts über "mit den Fingern schauen".

Dieser Verpolungsschutz ist mir deshalb so wichtig, weil ich die 
UL-Angst-Diode weglassen will. Maxim verspricht, dass ihre RTCs die 
nicht brauchen
1
The device [MAX31343] is UL recognized to ensure against reverse
2
charging when used with a primary lithium battery. Go to
3
www.maximintegrated.com/qa/info/ul for more information.
Und wenn die RTC versehentlich 24V statt 3.3V erwischt ist der Rauch 
immerhin zertifiziert ;)

: Bearbeitet durch User
von No Y. (noy)


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Also ich arbeite für keine kleine Klitsche. Bei uns ist alles in ENIG 
schon alleine für die 0,5/0,4 Pitch BGAs..

Da gibt's keine Probleme mit löten und soweit ich weiß sind ENIG sogar 
länger lötbar als HASL usw.

Wir beziehen größtenteils aus China oder AT&S in Europa.. Die meckert 
niemand über "zu viel" Platine für ENIG.. Und unsere Panel/Nutzen sind 
auch voll..

Siehe Bild.. Geht also...;-)

Also die "Batteryholder.com" sind garantiert nicht die Hersteller.. Ohne 
Datenblatt was das ganz klar bestätigt am besten auch die UL Zulassung 
würde ich das nicht kaufen. Bzw. würde ich sowieso nicht bei so jemandem 
für eine Serie / 480 Platinen kaufen..

Und auch wenn da Maxim sagt UL ohne Diode zugelassen sieh lieber eine 
vor nicht jede Prüfstelle wingt das ohne Murren durch..

Wenn es dir um die abfallende Vf geht nimm z.b. RV3028  da tut die Diode 
+ Widerstand nicht weh.. ;-)

von Irgend W. (Firma: egal) (irgendwer)


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Bauform B. schrieb:
> Dieser Verpolungsschutz ist mir deshalb so wichtig, weil ich die
> UL-Angst-Diode weglassen will.

Angst ist bei sowas noch nie ein guter Ratgeber gewesen. Die Dinger 
werden täglich millionenfach verbaut und keiner davon macht sich um eine 
extra Beschichtung für die Kontaktflaschen oder gar irgendwelche Dioden 
Gedanken zu machen. Das ist Technik vom aller billigsten und 
funktioniert sogar.

https://www.mouser.de/ProductDetail/Linx-Technologies/BAT-HLD-001?qs=K5ta8V%252BWhta7hbVGfm4dqA%3D%3D

Bei den "Bügelhalten" hast du den Verpolschutz in dem bei diesen 
meistens die Seiten mit der (vertauschten) Oberseite einfach 
kurzgeschlossen wird. Die Schaltung bekommt also gar keine Spannung ab.

Oder du nimmst einen der teuren Halter die nur an der Seite und unten 
abgreifen. Wenn du da die Batterie falschrum reinlegst werden maximal 
beide Kontakte verbunden und der eigentliche zweite Pol der Batterie 
zeigt in die Luft.

https://www.mouser.de/ProductDetail/Harwin/S8421-45R?qs=Qom7kyPojXY6z0Gmx3V3RQ%3D%3D


Nimm einfach mal sie eine Batterie in die Hand und überlege was passiert 
– Die Dinger sind garnichtmal so dumm aufgebaut…

von MaWin (Gast)


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No Y. schrieb:
> am besten auch die UL Zulassung würde ich das nicht kaufen

UL interessiert sich nicht für Knopfzellen.

Verschluckbare Kleinteile.

von No Y. (noy)


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Nicht für Knopfzellen aber Brennbares Plastik usw. (glowwire test).. Das 
meinte ich.
Und da er ja die UL Diode sparen will scheint er ja eine UL Zulassung 
erreichen zu wollen?

von Fragender (Gast)


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Kann mir jemand schreiben, welche UL Norm diese Diode vorschreibt?

von No Y. (noy)


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von Bauform B. (bauformb)


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Baut überhaupt jemand (außer No Y.) diese Diode ein? Die diversen RTC 
Breakout Boards müssten doch alle eine haben? Oder ist das der Grund, 
warum die Maxim RTCs so verbreitet sind?

von X2 (Gast)


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Wir hatten so einen Halter mal auf einer Platine. Die Schublade ist so 
gestaltet, das die Knopfzelle nur bündig reinpasst, wenn der minuspol 
nach unten zeigt, hat dort also einen geringeren Durchmesser.

Ob das bei allen so ist, keine Ahnung. Aus irgendeinem Grund, der mir 
nicht mehr einfällt haben wir aber dann eine eigene Schublade designt 
und spritzen lassen. Kann also noch irgendein Problem geben ;-)

von Walter T. (nicolas)


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Wo liegt denn die Frage? Der erstgenannte Batteriehalter ist für CR2032 
und hat einen mechanischen Verpolschutz (in der Zeichnung zu erkennen). 
Und was ist daran verkehrt?

: Bearbeitet durch User
von Bauform B. (bauformb)


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Walter T. schrieb:
> Und was ist daran verkehrt?

der Halter hat keinen Kontakt für den Minuspol.

Es gibt extra vernickelte Blechkontakte zum einlöten, aber die 
SMD-Version ist 0.4mm dick und macht auch dann Kontakt, wenn die 
Batterie verkehrt rum drin steckt.
Die THT-Version ist nur 0.2mm dick, da bleibt evt. genug Luft. Das 
Oberteil soll aber SMD sein und wie bestückt man das dann? Mit einem 
THT-Oberteil schließt man die Batterie kurz, wenn man die Platine ins 
Blechregal legt.

Denkbar wären noch diese Durchkontaktierungs-Nieten. Ich bin sicher, 
dass ich mal vergoldete verbaut hab', aber natürlich hat Bungard nur 
blankes Kupfer.

Ohne solche Blechteile muss ein Pad auf der Platine als Kontakt 
funktionieren, deshalb mag man eine geeignete Oberfläche
- Zinn ist elektrochemisch ziemlich weit weg vom Nickel der Batterie
- Hartgold wäre ok, aber Pads mitten in der Platine sind unbezahlbar
- ENIG ist nur für die Optik gut und dem Nickel dadrunter traue ich 
nicht
- bleibt noch Carbondruck. Da ist die Frage: liest man darüber so wenig, 
weil es problemlos funktioniert oder ist es so schwierig, dass es 
niemand verwendet? Und, nicht immer braucht man 100 Platinen oder mehr.

von Walter T. (nicolas)


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Danke für die Erklärung. Jetzt habe ich die Frage verstanden.

(Da ich keine Lösung kenne, bin ich dann aber raus. Ich habe bislang für 
SMD-Knopfzellenhalter einfach ENIG genommen- habe aber auch keine echten 
Anforderungen an die Dauerhaltbarkeit >10 Jahre.)

von asd (Gast)


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> - ENIG ist nur für die Optik gut und dem Nickel dadrunter traue ich
nicht

Warum traust du dem nicht? Die Oberfläche der Batterie ist ja auch 
Nickel?

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