Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Lwl durchs erdreich verlegen?!


von Udo Lindenzwerg (Gast)


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Hallo
Ich möchte meine Garage mit Strom und Netzwerk ausrüsten. Die Garage ist 
20m vom Wohnhaus ca und 50 m vom Serverraum. Die Leitungen möchte ich 
vergraben.
Für das Netzwerk würde ich lwl verlegen.
Frage Gibt es Erdbodenfeste vorkonfektionierte Lwl Leitungen mit LC 
Stecker?
Oder in welchen Rohren kann man die Sicher unter der Erde verlegen?

von Christian H. (netzwanze) Benutzerseite


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Udo Lindenzwerg schrieb:
> Oder in welchen Rohren kann man die Sicher unter der Erde verlegen?

Ich würde einfaches Kunststoffwasserrohr für Erdverlegung verwenden.

von flip (Gast)


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Mikrokabelrohr was dafür vorgesehen ist, also nahtloses Pe rohr. Gibt es 
einzeln auch als pneumatikschlauch z. b. von festo. Die Faserenden 
einfach in Gelstecker.

von Jens M. (schuchkleisser)


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Einfach ein oder zwei schöne PE-Wasserrohre (quasi harter 
Plastikschlauch in Daumendick) legen und das Strippchen da durchstecken.
Haben wir auch so gemacht, geht einwandfrei auch mit Stecker durch, bloß 
muss man eben recht große Radien legen oder einen Ziehdraht haben, sonst 
ist nicht gut schieben.

Normale Wasserrohre würde ich nicht nehmen, die Dichtungen können evtl. 
Wurzeln ziehen oder Wasser einsickern lassen, außerdem muss das dann 
relativ gerade sein.
Dem PE-Rohr ist eine Biegung egal und es gibt keine Fugen wo es 
reinlüllen könnte.

von Udo Lindenzwerg (Gast)


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> Kunststoffwasserrohr
Die Idee gefällt mir klingt günstig und einfach.
Aber wenn man schon ein Wasserdichtes Wasserrohr verlegt. Müssen die 
Stromleitungen dann eigentlich noch Erdkabel sein? Da müssten doch die 
Billigen nym auch überleben?

von Reinhard S. (rezz)


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Udo Lindenzwerg schrieb:
> Frage Gibt es Erdbodenfeste vorkonfektionierte Lwl Leitungen mit LC
> Stecker?

Ja. Musst du halt passend konfektionieren lassen.

> Oder in welchen Rohren kann man die Sicher unter der Erde verlegen?

Üblich sind HDPE-Rohre mit 32/40/50mm Außendurchmesser.

von LWL Bastler (Gast)


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flip schrieb:
> Die Faserenden  einfach in Gelstecker.

Hier wäre mal eine konkrete Artikelbezeichnung/Best.Nummer/www-Link 
hilfreich (für den LWL Noob)

von Andre (Gast)


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Udo Lindenzwerg schrieb:
> Da müssten doch die Billigen nym auch überleben?

Aber nur, wenn du sicher stellen kannst dass sich in dem Rohr kein 
(Kondens-)Wasser sammelt. Ansonsten gammelt dir das NYM zügig weg.

von simon (Gast)


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z.B. https://a.aliexpress.com/_vbYFYZ

Gibt jede Menge youtube Videos zur Verarbeitung.

von lambda (Gast)


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Es gibt auch LWL für direkte Erdverlegung. Wenn du dort nicht häufiger 
buddelst und ein Trassenband zur Information drüber legst, spricht da 
eigentlich nichts dagegen.

Ich habe kürzlich hier welche gekauft, hat gut geklappt:
https://www.glasfaserkabel.de/LWL-Kabel-4-Adern/LWL-Erdkabel-4-Adern-Multimode-4G-OM3-LC-LC::276.html

Ob Rohr oder nur Kabel solltest du dir da dann Gedanken machen über die 
wasserdichte Durchführung in Haus und Garage falls das unter der Erde 
passieren soll. Die Abdichtungen kosten gerne mal mehr als das Kabel 
oder Rohr selbst.

von P. W. (deneriel)


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Wir haben kürzlich für Outdoor Accesspoints fertig konfektionierte Kabel 
besorgt. Ich meine das war von Telegärtner. UV beständig und natürlich 
Wasserdicht.
LC duplex beidseitig. Relativ dick und stabil.
Gabs fertig konfektioniert in 10m Stufungen als OM4 und OS2 Faser.
Einbuddeln würde ich die nicht direkt, aber in einem Schutzrohr sollte 
das kein Problem sein.
PE Wasserleitung ginge dafür sicherlich. Muss halt der Stecker durch 
passen. Also 20, besser 25mm innen sollten es schon sein.

Ich würde das Kabel aber einfach zusammen mit dem Strom in einem KG oder 
HT Rohr einziehen, fertig.
Das geht im nicht UV exponierten Bereich ehrlicherweise auch mit nem 
normalen Patchkabel, die sind aber recht empfindlich wenn der 
Grobschlosser Funkenschmied da ne Drehstromleitung auf 20m Parallel rein 
prügeln will.

Ich nehme mal an, dass das im Keller startet, dann das Rohr einfach mit 
Gefälle zum Haus hin legen.
Innen 2cm überstehen lassen. Für die Einführung anrauhen, mit 
Brunnenschaum (dauerelastisch) einkleben und von außen dick 
Schwarzanstrich über die Stelle.
Sollte das undicht werden, fließt das Wasser zum Keller. Dank der 2cm 
Vorsprung aber nicht an der Wand runter, sondern du kannst nen Eimer 
drunter stellen und bekommst das mit.
In der Garage gehste mit 2 45 Grad Winkeln rauf und durch den Boden. 
Wenn alle Kabel drin sind, auf einer Seite mit Schwamm oder dergleichen 
zustopfen, dass es nicht durch zieht.

Für den Zweck wird das die einfachste und günstigste Lösung sein. BTDT.



Richtiges Erdkabel gibt es schon noch. Das ist armiert und entsprechend 
dick. Ist aber durch Mikrorohre und geeignete Kabeltypen eigentlich 
verdrängt worden.
Statt einem Mikrorohr tut es für deine Anwendung jn der Tat auch ein 
Pneumatikplastikschlauch mit entsprechendem Durchmesser. Da rein kommt 
dann das Kabel.
Gelstecker wären z.B. 3M NPC, gibts aber sicher auch billiger und 
markenlos.
Das heißt aber auch beidseitig das Kabel auf Spleißboxen oder nen 
Patchfeld abzufangen und dann mit Patchkabeln weiter zu den Geräten.


Vermutlich wird das ja eh nur ein Switch mit SFP Port. In einer Garage 
für daheim ist das verlegte Patchkabel dann die deutlich günstigere 
Variante. Wenns tatsächlich mal kaputt geht, ziehste halt ein Neues ein.


Und noch nen Hinweis:
Glas ist schon die ideale Lösung.
Auf die Entfernung könntest du aber auch problemlos noch Kupfer nehmen.
Verlegung mit Strom im gleichen Rohr ist jetzt nicht ideal, wird aber 
trotzdem kein Problem sein.
Strom kommt ja eh mit aus dem Haupthaus. Die Einspeisung zur Garage 
5adrig mit separatem PE, dann hast du auch kein Problem mit 
Potentialunterschieden. Schirm am Verteiler im Haus sauber erden, dann 
kann da auch mut Induktion nix passieren.
In so nem DN100 KG ist locker Platz für ein Bündel Cat Kabel. Das spart 
auf Garagenseite den Bedarf an aktiven Komponenten und ermöglicht PoE.
Von der Handhabung könnte das einfacher sein.
Preislich wird es sich nicht viel nehmen.

von Reinhard S. (rezz)


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P. W. schrieb:
> Ich nehme mal an, dass das im Keller startet, dann das Rohr einfach mit
> Gefälle zum Haus hin legen.
> Innen 2cm überstehen lassen. Für die Einführung anrauhen, mit
> Brunnenschaum (dauerelastisch) einkleben und von außen dick
> Schwarzanstrich über die Stelle.
> Sollte das undicht werden, fließt das Wasser zum Keller.

Nein, in die Wand.

> Richtiges Erdkabel gibt es schon noch. Das ist armiert und entsprechend
> dick. Ist aber durch Mikrorohre und geeignete Kabeltypen eigentlich
> verdrängt worden.

Nein, das wird durchaus noch verwendet, wenn auch halt nicht mehr so 
oft. In Summe ist ein Erdkabel nicht nennenswert dicker als ein 
Mikrorohr mit Kabel drin.

> Vermutlich wird das ja eh nur ein Switch mit SFP Port. In einer Garage
> für daheim ist das verlegte Patchkabel dann die deutlich günstigere
> Variante. Wenns tatsächlich mal kaputt geht, ziehste halt ein Neues ein.

Super. Gerade wenn alles durch ein 100er-KG-Rohr geht bekommt man da bei 
mehreren Kabeln schnell Probleme. Da dann doch lieber einmal richtig 
machen.

von Experte (Gast)


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P. W. schrieb:
> Das heißt aber auch beidseitig das Kabel auf Spleißboxen oder nen
> Patchfeld abzufangen und dann mit Patchkabeln weiter zu den Geräten.

Würde ich aber immer empfehlen, egal ob Glas oder Kupfer.

Es gibt kleine Abschlussboxen, Panels etc. und die kosten auch nicht 
viel. Wem die fertigen Lösungen nicht gefallen, kann auch einfach ein 
größeres Wandgehäuse nehmen und über den Kabelauslass montieren und eine 
(oder zwei) Unterputz-Netzwerkdosen in das Gehäuse einbauen.

Ein mechanisch ordentlicher Abschluss des Kabels ist schon sinnvoll.

von Jan S. (Gast)


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simon schrieb:
> z.B. https://a.aliexpress.com/_vbYFYZ
>
> Gibt jede Menge youtube Videos zur Verarbeitung.

Braucht man da wirklich ein 'Faser-Abbrechwerkzeug' order reicht da auch 
'ne scharfe Kante wenns nicht auf jedes dB ankommt (geringe Entfernung)?

Das Gel soll ja wohl die Unebenheiten ausgleichen, IMHO.

von Matthias B. (turboholics)


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Hi!

Sofern du keine besonderen Ansprüche an das Netzwerk hast, nimm 
PowerLAN. Habe damit Garten und Garage versorgt, für "mal schnell im 
Internet gucken" und Webradio reichts.

Entfernung vom Sender jeweils jm die 40m.

VG
Matthias

von Reinhard S. (rezz)


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Matthias B. schrieb:
> Hi!
>
> Sofern du keine besonderen Ansprüche an das Netzwerk hast, nimm
> PowerLAN. Habe damit Garten und Garage versorgt, für "mal schnell im
> Internet gucken" und Webradio reichts.

Die DSL-nutzenden Nachbarn freuts.

von Matthias B. (turboholics)


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1.: wär mir wurscht, gemelder hat sich noch keiner
2.: hab nen Netzfilter verbaut

von Reinhard S. (rezz)


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Matthias B. schrieb:
> 1.: wär mir wurscht, gemelder hat sich noch keiner

Und wenn sich einer meldet?

> 2.: hab nen Netzfilter verbaut

Nutzt nur nix bei Abstrahlung...

von simon (Gast)


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Jan S. schrieb:
> simon schrieb:
>
>> z.B. https://a.aliexpress.com/_vbYFYZ
>> Gibt jede Menge youtube Videos zur Verarbeitung.
>
> Braucht man da wirklich ein 'Faser-Abbrechwerkzeug' order reicht da auch
> 'ne scharfe Kante wenns nicht auf jedes dB ankommt (geringe Entfernung)?
> Das Gel soll ja wohl die Unebenheiten ausgleichen, IMHO.

Geht sicher auch ohne. Alles nötige Werkzeug gibts aber für sehr wenig 
Geld (<30€ oder mit Messgerät um 60€) als Kit beim chinamann.

von Matthias B. (turboholics)


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Reinhard S. schrieb:
> Matthias B. schrieb:
>> 1.: wär mir wurscht, gemelder hat sich noch keiner
>
> Und wenn sich einer meldet?
>
>> 2.: hab nen Netzfilter verbaut
>
> Nutzt nur nix bei Abstrahlung...

Wenn sich einer meldet, wird man sich schon einig, wir sind hier im 
Osten auf dem Dorf.

Zumal das Powerlan nur bei Bedarf aktiv ist und die nächsten Nachbarn 
50-70m entfernt sind.


VG

von P. W. (deneriel)


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Ihr habt ja recht. Erdkabel oder Verlegekabel in Rohr mit korrekter 
Hauseinführung wäre das Optimum. Beidseitig ne hübsche Spleißkassette im 
Rack.
Auf der Arbyte würde ich es nicht anders akzeptieren wenns darum ginge 
Unterverteiler zu verbinden.
Da muss das aber auch gescheit laufen und ein Ausfall kostet mich 
erstmal Arbeitszeit (und damit Geld). Redundanz sei Dank ist n-1 kein 
Problem.

Nicht falsch verstehen: Es ist absolut sinnvoll ein Kabel mechanisch 
abzufangen und mit einem definierten Abschluss zu versehen! Es ist auch 
sinnvoll verlegte Kabel durchzumessen um die Funktion sicherstellen zu 
können. Glas, wie Kupfer. Und ich spreche nicht von einem 15€ 
Durchgangstester sondern von qualifizierender Messung.
Ich bezweifle nur aufgrund persönlicher Erfahrung, dass das im 
Privatbereich passiert, wenn man nicht zufällig über Vitamin B Zugriff 
auf entsprechende Messtechnik hat.

Aufgrund der Anforderung "Garage erschließen" und fehlender weiterer 
Spezifikation "12 Fasern für Anwendung xyz, Geschwindigkeit 3,2 Tbit/s" 
oder sowas bin ich aber davon ausgegangen dass es darum geht einen 
Medienkonverter oder Switch in einem Nebengebäude zu erschließen "Damit 
da auch Netzwerk ist".
Spleißboxen, Gelstecker, Brechwerkzeug. Alles davon kostet einzeln nicht 
viel aber es läppert sich doch schon zusammen.


@Matthias:
Powerline? Das Kabel wird gerade neu verlegt, da gibt es nun wirklich 
keinen Grund Störsender als Übertragungstechnik zu installieren.
Das ist eine Notlösung die funktionieren kann (nicht immer tut, oder 
muss) wenn zum Zeitpunkt der Errichtung des Gebäudes keine 
entsprechenden Leitungen gelegt wurden und der Aufwand zur anderweitigen 
Erschließung zu groß ist.


@Reinhard:
Du hast recht; meine Aussage war missverständlich. Kopf schneller als 
die Finger an der Tastatur.
Eine Hauseinführung mit Brunnenschaum und Schwarzanstrich ist möglich. 
Ohne professionellen Anspruch. Wenn diese undicht wird, hat das Wasser 
einen Ansatz in die Wand zu gelangen.
Die saubere Möglichkeit wäre natürlich eine ordentliche Hauseinführung 
dafür. Wenn man die zu akzeptablen Preisen bekommt, wäre das zu 
bevorzugen.

Meine Aussage mit dem Wassereinbruch und dem Eimer bezog sich auf die 
Rohrstrecke selbst. Wenn diese beschädigt wird oder Dichtungen versagen, 
beispielsweise durch Erdarbeiten im Rohrbereich, wird das Wasser durch 
das Rohr dem Gefälle nach fließen und soll dann in besagtem Eimer 
landen.

Was das KG-Rohr angeht: Es ging um einmal Strom und einmal Netzwerk. Bei 
einem geraden Rohrverlauf geht das recht unspekakulär.
Ätzend wird es halt wenn man Kurven drin hat und die Kabel sich dort 
ineinander drücken.
Es gibt sicherlich professionellere und bessere Lösungen.
Was aber dafür spricht: Das Zeug kostet fast nix, man kann es als 
Privatkunde an jeder Ecke kaufen ohne irgendwo betteln zu müssen dass es 
jemand mit Gewereschein beim Großhandel bestellt, und ein weiteres 
Kabel/Rohr da durch zu popeln ist immer noch weitaus weniger nerfig als 
20m Strecke neu aufgraben.


@Threadersteller:
Du hast jetzt mehrere Lösungen auf dem Tisch liegen. Alle haben ihre 
Vor- und Nachteile. Über die Gewichtung musst du dir selbst klar werden.
Letztendlich führen viele Wege nach Rom.

Achso, die Antwort auf deine Ursprungsfrage:
"Gibt es fertig konfektionierte LWL-Erdkabel mit LC-Steckern?"

Auf Länge ab Lager im Normalfall nicht, du kannst sie aber bei den 
üblichen Verdächtigen (Spleißer, Distris, Großhändler) auf Länge 
fertigen lassen. Das wird bei Indoor-Kabeln so gemacht und Erdkabel 
lässt sich selbstverständlich auf die gleiche Art und Weise vorbereiten.

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