Hallo, kurz vorweg, ich habe mich hier neu angemeldet, ich bin Sammler und Bastler, mitte 50, und bastel auch immer mal wieder mit Elektronik, wobei es dabei meist um nachbauen geht, Schaltungen entwickeln kann ich nicht. Ich habe in der Bastelwerkstatt jetzt Teile für eine Nachtsichtgerät für o.g. Röhre gefunden. Die Teile habe ich Anfang so um 1983 gekauft, die Bildwandlerröhre ist irgendwann mal verloren gegangen, ich konnte jetzt aber eine neue erwerben. Die Originalröhre hatte ich damals bei Bühler gekauft mit einer Anleitung, die aus einem englischsprachigen Magazin übersetzt wurde. Ein Link dazu wurde unter Beitrag "Re: Konstruktion eines neuen Hochspannungsblocks für Nachtsichtgeräte" von jkam gepostet. (Die Übersetzung von Bühler habe ich mal als .pdf angehängt) Ein sehr bewanderter Schulkamerad hatte damals dazu eine eigene Schaltung entwickelt die etwas einfacher ist. (Schaltplan angehängt.) Er hatte auch ein funktionsfähiges Gerät aufgebaut. Die Hochohm-Widerstände habe ich bei RS-online eingekauft, den Transistor und die Hochspannungskaskade, sowie den Zeilentrafo von 1983 habe ich noch. Beim Zeilentrafo ist allerdings der Kunststoffverguß bröselig, so dass ich mir einen neuen besorgen müsste. Meine Frage ist, gibt es für den Aufbau der Hochspannungsquelle mit den geforderten Werten vielleicht eine "modernere" Möglichkeit oder sollte ich bei der Retroschaltung bleiben. Mfg Axel
Im selbstgemachten Schaltplan gibt es eine kleine Unstimmigkeit, denn der 2N3055(E) ist ein NPN Typ, eingezeichnet ist aber ein PNP, der es auch sein muss, denn sein Emitter liegt auf der positiven Versorgungsspannung. Ansonsten ist das ein üblicher Sperrwandler. Ein PNP, der dem 3055 ungefähr komplementär ist, wäre der 2N2955 (MJE2955) oder ein BD246.
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Der Plan wurde von dem Schulkameraden im Physikunterricht sozusagen aus der Hand aufgezeichnet, nachdem er das Gerät vorgeführt hatte und die Spannungsverläufe an der Tafel erläutert hatte. Der Physiklehrer dachte wohl, ihn mit der Frage nach der Schaltung aus der Reserve locken zu können... Mfg Axel
Axel S. schrieb: > Meine Frage ist, gibt es für den Aufbau der Hochspannungsquelle mit den > geforderten Werten vielleicht eine "modernere" Möglichkeit oder sollte > ich bei der Retroschaltung bleiben. Die ist schon nicht schlecht, und um den Trafo kommst du sowieso nicht herum. Das 220 Ohm Poti sollte eine Drahtausführung sein, da hier etwas Leistung verbraten wird. Ideal wäre es, ein kleines Farbportabel zu plündern, da ist alles drin, was man so braucht. Muss man alles neu kaufen, ist ein moderner Thermopile Sensor vermutlich günstiger und leichter zu handhaben.
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Matthias S. schrieb: > Muss man alles neu kaufen, ist ein moderner Thermopile Sensor vermutlich > günstiger und leichter zu handhaben. Es geht mir mehr darum zu testen, wie die Selbstbaulösung funktioniert. Ansonsten habe ich noch so ein binokulares IR-Nachtsichtgerät aus russischer Militär-Produktion (1980/90er), dieses Modell, das wie ein Fernglas mit Kabelanschluss aussieht und irgendwie am Helm befestigt werden kann. Mfg Axel
Die russischen Dinger sind ganz ähnlich, plus ein Kondensator parallel zur Batterie vor dem Schalter, und Germanium-pnp. Als Übertrager eignet sich ziemlich alles, was in glow-lichtern oder Schwarzweiß-Fernsehern verbaut war. Kleiner durch Selbstbau ist theoretisch möglich (siehe russische), macht aber sehr viel Aufwand. Ich habe damals genau 1 mal versucht, einen Zeilentrafo neu zu wickeln. Würde die losen Bröseln runter nehmen und die Spule mit Lack behandeln. Idealerweise mit wechselnd Überdruck und Unterdruck, damit gut durchtränkt ist. Optimierung: Vielleicht die Gitterspannung aus VF runterteilen. 2kV aus 5kV statt 20 sind weniger Bauteile. Macht aber auch kaum was aus.
Wenn die Wunsch-Hochspannung bekannt wäre, wäre alles viel leichter. Spannungsquellen im Bereich von einigen kV gibt es für Laserdrucker. Die wären dann wesentlich einfacher modifizierbar als so ein alter Zeilentrafo. Bei den 2kV die oben erwähnt sind, wäre auch an die Kombination eines Spannungswandlers für CCFL-Röhren ( LCD-Bildschirme) mit einer Spannungsvervielfacher-Kette denkbar. Übrigens: hohe Spannung ergibt nicht unbedingt Lebensgefahr, wird halt bei Überschlägen recht unangenehm. Da gibt es eine VDE-Grenze, abhängig von der Energie im Kondensator, der die DC-Hochspnnung glättet: W = CU²/2 Wert: 0,5Ws (oder 1Ws)
Bildersuche mit "night vision 6032" Hier gibt es eine Beschreibung mit Datenblatt zur Röhre von RCA: http://www.r-type.org/exhib/aab0086.htm http://www.r-type.org/pdfs/6032.pdf " Type 6032 was first introduced in 1958." Foto der Originalverpackung von RCA, "Februar 1952"??: https://www.ebay.com/itm/RCA-6032-INFRA-RED-IMAGE-CONVERTER-TUBE-NOS-NIGHT-VISION-NOS-/123955849342 Noch zwei Fotos: https://www.worthpoint.com/worthopedia/6032a-infrared-sniperscope-rca-ir-251130509 für "Sniper", also Scharf- oder Heckenschützen Auch ein paar Netzteilvorschläge 2N3055 und Hochspannungskaskade https://electronics.stackexchange.com/questions/270679/high-voltage-low-current-power-supply-for-night-vision-gen-1-tube-single-a
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Axel S. schrieb: > den > Transistor und die Hochspannungskaskade, sowie den Zeilentrafo von 1983 > habe ich noch. > Beim Zeilentrafo ist allerdings der Kunststoffverguß bröselig, so dass > ich mir einen neuen besorgen müsste. Das dürfte allmählich schwierig werden. Selbstbau von derartigen Trafo ist fast unmöglich, wenn man nicht mindestenst Feinvakuum erzeugen kann. Kleinste Gasblasen im Verguß sorgen sonst nach wenigen Stunden für das Ende der HV-Wicklung. Ich würde einen Spannungsvervielfacher vorziehen. Gleichrichterdioden mit Sperrspannungen von 1000V und mehr sind für ein paar Cent zu haben und auch Kondensatoren für über 1000V sind beim Restpostenhändler billig zu bekommen. 1000Vss, das sind ja nur 350Veff, sollte jeder kleine umgedrehte Netztrafo beherrschen, wenn man ihn mit etwas erhöhter Frequenz betreibt. Bei höherer Frequenz können auch die Kapazitätswerte des Vervielfachers ziemlich klein ausfallen, der Laststrom beträgt ja nur ein paar µA. Falls eine Fokussierspannung benötigt wird, kann man sie auch zwischen zwei Stufen an einer passenden Stelle in der Vervielfacherkette abgreifen. Für die Feinjustierung könnte ich dir ein paar unbenutzte Focusregler überlassen. Das sind zwischen etwa 0,3 und 30MOhm linear einstellbare Widerstände (keine Potis).
P.S.: Wegen Kondensatoren: z.B. https://www.pollin.de/p/folienkondensator-8200-pf-1-6-kv-200394 Wenn man in den unteren Stufen größere Kapazitätswerte braucht, kann man auch welche parallel schalten ;-)
Eine andre Lösung wäre ein Zeilentrafo in split-diode-Bauform. Da wäre das Gleichrichter-Problem mitgelöst. Eine fertige Einheit CCFL-Wandler ist halt doch relativ leicht aus einem LCD-Schirm ausschlachtbar oder als Restposten erhältlich. Mit Vervielfacherkette, die sich sogar für die Fokusspannung (1/10) anzapfen lässt, erscheint mir das als mögliche Lösung. Leider hab ich mit so einem zehnfach- Vervielfacher keine Erfahrung. Bei Ali gibts auch Spannungserzeuger für angeblich 15 kV, die sich auf die benötigten 18 kV hochschummeln ließen. (ob diese Wndler das halten was Versprochen wird?) Problem wäre halt der Gleichrichter. Wegen der Streukapazitäten lassen sich da Dioden nicht einfach in reihe schalten.
Hallo! So wie es schon angesprochen wurde, würde ich auch einen ccfl-Inverter + nachfolgende Kaskade verwenden. Damit bekommst du eigentlich ohne Probleme 18 kV zusammen. Nimm für die Kaskade so wie ich je 3 Stück uf4007 in Serie und 10nF/3 kV Kondensatoren. Die bekommst du auf ebay oder aliexpress nachgeworfen. Hier meine Kaskaden zur HV-Erzeugung: https://stoppi-homemade-physics.de/kaskaden/
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Hallo, danke an alle für die vielen Hinweise. Ich werde mir zur Sicherheit erstmal einen alten kleinen Farbfernseher besorgen und brauchbares dort ausbauen, damit ich notfalls auf die Ursrpungsvariante zurückkommen kann. Ansonsten gefallen mir die Aufbauten von Stoppi gut und ich werde damit mal versuchen eine Spannungsversorgung mit ccfl-Inverter aufzubauen, ich habe hier noch einen aus einem zerlegten Notebook. Außerdem werde ich mir nochmal so eine Röhre zulegen, man kann nie wissen. Mfg Axel
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