Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Prema 5001: "Overflow" im 2V & 200mV Bereich bei offenen Anschlüssen


von /Schätzchenstreichler/ (Gast)


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Hallo ihr Guten,

mein gebraucht erworbenes PREMA 5001 DMM zeigt wenn angeschlossen die 
selben Messwerte wie mein Keithley 2000 [1].
Allerdings zeigt mein P5k Overflow wenn NICHTS ANGESCHLOSSEN in den 
Bereichen 2V u. 200mV (FS).

Ist das normales Verhalten bei einem PREMA 5001?

Ist da was zu verbessern oder nur zu verschlimmern?

Mir ist bewusst dass die hochohmigen Eingangsstufen von hochauflösenden 
DMMs heikel auf Verunreinigungen sind; also bevor ich da meine Pfoten 
reinstecke Frage ich hier die versammelte (versemmelte?) 
Schwarmintelligentia...

Orig. Schema liegt vor: kann referenziert werden.

[1] K2k ooch gebroocht erworben und 2019 oder 2020 an einem Fluke 
Kallibrater (nicht bei mir) für "jut jenuch" gehalten worden = keine 
Justage nötig/sinnvoll/möglich.

.


NB: die Vorschau hier zeigt Zeilenumbrüche NICHT dort wo ich welche im 
Eingabefeld platziert habe. Das ganze nichtmal konsistent: an einigen 
Stellen muss ich 2 Zeilenschaltungen einfügen um 1 vorgeschaut zu sehen, 
an anderen Stellen reicht 1 und es schaut wie erwartet aus.Mal sehen wie 
das Osterei dann gepostet aussehen wird...
NB2: die Vorschau hier zeigt NICHTMAL alle Zeilen welche ich im 
Eingabefeld getippt habe: mittendrinne fehlen ganze 2 Zeilen, resp. 
bloss ein paar Fliegenschisse von hohen Buchstaben sind davon zu sehen. 
:-(

von Teo D. (teoderix)


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/Schätzchenstreichler/ schrieb:
> Ist da was zu verbessern oder nur zu verschlimmern?

Das ist wie die beim KFZ, die Geschwindigkeit beim Parken optimieren....

Schau doch erst mal nach, in wie weit sich da die Eingangsimpedanzen 
unterscheiden!

von /Schätzchenstreichler/ (Gast)


Angehängte Dateien:

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Bild der beiden DMMs parallell angeschlossen.
2 antiseriell verschaltete LR44, also deren Spannungsdifferenz.
Man kann dem "Ladungsausgleich" via Ri¦¦Ri ~0.5GOhm von ca. 1uV/s 
zuschauen...

von Henrik V. (henrik_v)


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1.5 V Batterie und ein10M Widerstand (überbrückbar)
mit beiden Polaritäten die Eingangsimpedanz des Prema checken. Gut 
möglich dass eine der Schutzdioden (in der Regel ein FET als Diode) 
erhöhten Leckstrom hat, zB. nach einem ESD Ereignis.

von /Schätzchenstreichler/ (Gast)


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Henrik V. schrieb:
> Gut
> möglich dass eine der Schutzdioden (in der Regel ein FET als Diode)
> erhöhten Leckstrom hat, zB. nach einem ESD Ereignis.

Auf dem Schema (Benutzerhandbuch DMM 5001/6001, S. 13/4 "Schaltplan 
5001-V-1" Bild 13.4.) sind weit und breit keine FETs, dann also Dioden 
CR4, CR7, CR8, alle Typ PAD50 ?

Interessanterweise ist CR8 als einzige dieser 3 Dioden als Zenerdiode 
gezeichnet... hmmm...

von foobar (Gast)


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Dave Jones (EEVBlog) hatte neulich ein Video zu dem Thema:

  https://www.youtube.com/watch?v=yKb7xIsPjVM

von Achim S. (Gast)


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/Schätzchenstreichler/ schrieb:
> Ist das normales Verhalten bei einem PREMA 5001?

ja. das ist der Unterschied zwischen 10MOhm Eingangswiderstand (in den 
gröberen Messbereichen) und >1GOhm (in den beiden kleinen Messbereichen)

von Der Zahn der Zeit (🦷⏳) (Gast)


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Das macht mein HM8112-2 genauso. Da steckt ja auch Prema-Hardware drin.

von /Schätzchenstreichler/ (Gast)


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Achim S. schrieb:
> /Schätzchenstreichler/ schrieb:
>> Ist das normales Verhalten bei einem PREMA 5001?
>
> ja. das ist der Unterschied zwischen 10MOhm Eingangswiderstand (in den
> gröberen Messbereichen) und >1GOhm (in den beiden kleinen Messbereichen)



Der Zahn der Zeit (🦷⏳) schrieb:
> Das macht mein HM8112-2 genauso. Da steckt ja auch Prema-Hardware drin.

Ok dankesehr ihr zwei.

Ihr beantwortet mir die wichtigere meiner gestellten Fragen aus dem 
Eingangspost.
Ich war auf sowas gefasst, aber unsicher weil das mein erstes Messgerät 
mit Ri>=xGOhm ist.



NB: (J)PAD50 oder andere  "Low Leakage Diodes" mit Ir~50pA schaffe ich 
ohnehin nicht zu finden... (min. 1 nA)
Vorschläge zu erhältlichen Ersatztypen sind Willkommen, mit Dank im 
voraus.

von /Schätzchenstreichler/ (Gast)


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OT: schöne uP-Meilensteine, meine 2 DMMs. Im Prema werkelt ein 6502 
(8-bit), im Keithley ein 68000. Beide haben IEEE-488 
"Netzwerkanschluss".
So passen diese "Alteisen" irgendwie zu meiner Workstation-Sammlung :-P

von Klaus B. (butzo)


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> NB: (J)PAD50 oder andere  "Low Leakage Diodes" mit Ir~50pA schaffe ich
> ohnehin nicht zu finden... (min. 1 nA)
> Vorschläge zu erhältlichen Ersatztypen sind Willkommen, mit Dank im
> voraus.
2N4117/18/19, PN4117/18/19


Butzo*aussen

von zyxwv (Gast)


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Ich bitte darum, das Handbuch (Benutzerhandbuch DMM 5001/6001) hier als 
Anhang hochzuladen / anzuhängen.

Was ist der Unterschied zwischen 5001 und 6001?
Welche 5x7-Displays (16 Stück) werden verwendet?

von Henrik V. (henrik_v)


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: Bearbeitet durch User
von Tippgeber (Gast)


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Im Schaltplan steht nur DS1 und DS2, vermutlich sind es Osram PDSP2110 
oder PDSP2112  8x 5x7-Module:
5.10 [5,08?] mm (0.200") 8-Character 5x7 Dot Matrix Parallel Input
https://www.micro-semiconductor.nz/datasheet/d1-PDSP2113.pdf
PDSP2110  red 5.10 (0.200)       Q68000A8474
PDSP2111  yellow                 Q68000A8503
PDSP2112  super-red              Q68000A8504
PDSP2113  green                  Q68000A8505
PDSP2114  high efficiency green  Q68000A8533

Die gibt es auch etwas kleiner (0.18" 180mil 4,572mm)
https://www.micro-semiconductor.nz/datasheet/61-PDSP1881.pdf
Lead (Pb) Free Product - RoHS Compliant
Red                    PDSP1880
Yellow                 PDSP1881
High Efficiency Red    PDSP1882
Green                  PDSP1883
High Efficiency Green  PDSP1884

Außerdem mit serieller Ansteuerung SCE5780 - SCE5786 in 7 Farben:
https://www.micro-semiconductor.nz/datasheet/39-SCE5784.pdf

Das 6001 ist etwas genauer und kann zusätzlich 4-Leiter-Ohmmessung und 
Temperaturmessung (°C, °F und K) in Vierleitermessung mit Pt100 
(RTD100).

Das sind schon SEHR schöne Geräte.

von Thomas D. (tommi_d)


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Nochmal ein Tip zur ursprünglichen Frage:
Ich habe auch die Schutzdioden CR4 und CR7 unter Verdacht. Oder 
Verschmutzung der Baugruppe. Da reicht schon ein kaum sichtbarer Film, 
der je nach Feuchtigkeit der Luft dann etwas leitet und einen Pfad von 
spannungsführenden Potentialen in die Eingangsschaltung bildet.
Die Dioden könnte man so testen: Polypropylenkondensator ca. 0,01 uF 
(probieren) parallel zum Eingang schalten, 10 s kurzschließen. Dann den 
Kurzschluß aufheben. Keine langen Leitungen dran lassen!
Dann die Kondensatorspannung beobachten und das Ansteigen oder Abfallen 
sowie die zugehörigen Zeiten messen. Daraus kann man dann den Strom 
berechnen der aus dem Gerät kommt, und der im absoluten Leerlauf des 
Eingangs diesen in die positive oder negative Grenze treibt. Diese 
Methode ist allerdings überschlägig und dient eher zum Feststellen von 
beschädigten Schutzdioden, aber nicht zum Feststellen des 
Eingangsstromes eines gesunden Gerätes.-

Alternative Schutzdioden: z.B. BAS33 als NOS-Ware.

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