Hallo zusammen! Ich weiß nicht mehr weiter... Ich habe eine alte Tischbohrmaschine Flott 13 stw Electronic. Sogar zwei. Absolut toller Rundlauf. Verbaut ist ein Reihenschlussmotor, dessen Drehzahl sich mit einem Poti zwischen 400 und 4500 u/min einstellen lässt. Die Drehzahlmessung läuft über einen Tachogenerator. Bei einer der Maschinen funktioniert die Regelung von hohen Drehzahlen jedoch nicht. Die Drehzahl bricht mit und auch ohne Last sekündlich auf Null ein, dann dreht sie wieder hoch und bricht wieder ein... Bei niedrigen Drehzahlen tritt das Problem nicht auf. Ich habe die Platinen mit der Regelung schon in beiden Maschinen vertauscht. Die Platine scheint in Ordnung. Bleiben nur Tacho oder Motor. Den Tacho habe ich aus der defekten Maschine ausgebaut, aber sehe keinen Defekt. In die gesunde Maschine einbauen kann ich ihn leider nicht. Treibe ich die defekte Maschine mit einem Akkuschrauber an, kann ich mit einem Oszi am Tacho einen schönen Sinus sehen. Nichts Auffälliges jedenfalls. Der Innenwiderstand beider Tachos ist identisch bei 135 ohm. Ich befürchte, dass es nicht der Tacho ist, aber ich habe keine Idee, was es sonst sein könnte... Hat jemand eine Idee, was ich noch untersuchen könnte? Kann der Magnet auf der Welle, den der Tacho misst, defekt sein? Das Problem tritt ab ca. 1200 u/min auf. Der Poti ist zur Zeit gebrückt, das entspricht Vollgas. Einen Schaltplan habe ich, falls der hilft. Ich weiß aber nicht, ob ich den hier posten darf. Dankeschön für Eure Hilfe!
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Gerald H. schrieb: > Ich befürchte, dass es nicht der Tacho ist, aber ich habe keine Idee, > was es sonst sein könnte... Na wenn es weder Elektronikplatine noch Tachogenerator sind, bleibt ja nur der Motor. Der Motor zieht wegen Windungsschluss zu viel Strom, die Elektronik regelt ab ?
Wie kann ich das denn herausfinden? Passt das dazu, dass er bei niedrigen Drehzahlen konstant läuft?
Miss mal Spannung am Motor sowie Spannung am Tacho, dann wirst wohl wissen, was futsch ist. Oder gib dem Motor variable Spannung aus Variac oder so, und miss dann Spannung am Tachogenerator und schau, ob die linear mit der Drehzahl ansteigt.
Rote T. schrieb: > Miss mal Spannung am Motor sowie Spannung am Tacho, dann wirst wohl > wissen, was futsch ist. Ich würde eher den Motorstrom die Tachospannung messen.
Die Drehzahlregelung dürfte das Tachosignal falsch auswerten und manche Impulse "doppelt sehen". Beliebt für sporadische Fehler sind z.B. magnetisierbare Ablagerungen in der Nähe des Tachogenerators und Spiel oder Hakeln der Kugellager des Motors.
Zum Thema am Tacho oder am Motor messen: verstehe ich das richtig, dass ich beides zeitgleich messen soll und dann schauen, ob mess- oder stellgröße falsch sind? Oder wie ist das gemeint? Ich werde mal versuchen, einen stelltrafo aufzutreiben, dann kann ich den Motor mal ungeregelt anwerfen. Spiel spüre ich leider weder im Tacho noch im Lager. Aber das verfolge ich auch mal weiter. Dankeschön bisher! Ich melde mich, wenn es neues gibt!
Ja, Motor drehen lassen und dann schauen, was aus dem Tachogenerator rauskommt. Wenn der Motor nen Schuss hat, dann fliegt die Sicherung am Variac oder dreht sonstwie nicht. Wenn am Tachogenerator kaputt, dann kommt keine Spannung raus. Motorstrom dabei messen schadet sicher auch nicht, sieht man, ob irgendwo Wicklungsschluss oder nicht.
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Hast du nen Saugstauber, wenn der regelbar ist, dann könntest deinen Motor da ranhängen. Wenigstens die vor dem neuesten EU-Dilletantistismus hatten ja um die 2kW.
Würde den Motor zerlegen und den Kollektor vom Anker untersuchen,evtl. ein Wackelkontakt.Entweder sind die Drähte am Kollektor geschweißt oder bei älteren noch gelötet.Oder bei hohen Drehzahlen kommt ein Kollektorlamelle heraus. Gruß Hans
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Ich komme ja kaum mit dem ausprobieren hinterher! Dankeschön für die vielen Ideen!
Hans K. schrieb: > Würde den Motor zerlegen und den Kollektor vom Anker untersuchen,evtl. > ein Wackelkontakt.Entweder sind die Drähte am Kollektor geschweißt oder > bei älteren noch gelötet.Oder bei hohen Drehzahlen kommt ein > Kollektorlamelle > heraus. Das klingt, als kennst Du die Maschine recht gut. Kannst Du mir konkret beschreiben, wie ich da vorgehen kann? Kann ich den Riemen einfach so entspannen und dann nur den Motor nach oben rausziehen? Oder muss das Bohrfutter ab? Daran ist es nämlich bisher gescheitert, dass ich den Motor ausbauen konnte.
So. Da ist der Motor. Wo finde ich da die mögliche Stelle des Wackelkontaktes? Leider fehlen mir die Eier, ihn jetzt mit 4500 Umdrehungen laufen zu lassen... :)
Der Kollektor schaut gut aus, wenns wirklich ein Wackler ist, würd ich am ehesten auf die Kohleanschlüsse tippen.
Habe eine Wabeco Fräsmaschine Bj89 die hat einen ähnlichen Waschmaschinenmotor eingebaut 750 W im Dauerbetrieb,Kurzzeitbetrieb aber 1,5 Kw. Habe mich nach Preisen vom Motor und Elektronik erkundigt,für beide je über 250 Euro.Aber bei mir war nur der Temperaturfühler kaputt,überbrückt und die Maschine funktionierte wieder.Habe auch die Elektronik überarbeitet. Meine Elektronik hat auch gesponnen,in der unteren Bereich ein Gestotter in der oberen Drehzahl keine Regelung.Erst die ganzen Lötstellen nachgelötet und wieder OK. Gruß Hans
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Gerald H. schrieb: > Wo finde ich da die mögliche Stelle des Wackelkontaktes? Das sind mögliche Wackelkontakte: Anschluß der Statorspulen, Anschluß der Ankerspulen am Kommutator, Motorkohlen. Häufig lassen sich die Motoren einfach zerlegen und zusammenbauen. Zuerst Kohlen rausnehmen. Beim Zusammenbau schauen, daß die Lager nicht gegeneinander versetzt sind.
Das wär auch ne einfach realisierbare Möglichkeit, den Temperaturwächter mal rausnehmen. Leider erkennt man nicht, welche Kontakte des Steckers wohin gehen. Das solltest du vielleicht noch nachreichen. Dann hängen da rechts vom Stecker 2 Teile unmotiviert in der Gegend rum. Was machen die und auf welche Anschlüsse vom Stecker.
Einen Temperaturfühler gibt es nicht. Bekomme ich die Lager wieder gut eingestellt, wenn ich das alles auseinander schraube? Habe Angst, dass das eine angestellte Lagerung ist.
Gerald H. schrieb: > Ich habe die Platinen mit der Regelung schon in beiden Maschinen > vertauscht. Die Platine scheint in Ordnung. Das verstehe ich nicht ganz. Du hast zwei identische Maschinen. Eine geht, eine nicht? Es MUSS entweder an der Regelung, dem Tachogenerator, den Steckkontakten oder dem Motor liegen. Also muss der Fehler beim Tausch der Teile entweder mitwandern oder nicht. Wen du also systematisch vorgehst sollte sich der Fehler doch eindeutig eingrenzen lassen. Bevor ich den Motor zerlege würde ich wirklich sicherstellen dass es nicht an der Regelung oder dem Rest liegt. Stichwort kalte/gebrochene Lötstellen. Kalte Lötstellen treten vor allem gerne an durchgesteckten Bauteilen wie Relais, Leistungstransitoren, Elkos etc. auf und sind bei heutiger bleifreier Lötung fast nicht zu sehen. Also mal großzügig nachlöten. Auch würde ich einfach mal den Strom bzw Energieverbrauch der Maschine im Leerlauf bei den unterschiedlichen Drehzahlen messen. Preiswerte funktionierende 230V Energiemonitore gibts für 10-20 Euro, die kann man immer mal gebrauchen.
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Bei den mir bekannten Motoren vergleichbarer Baugrößen sind Lager wie 6202ZZ verbaut. Also normale Rillenkugellager. Häufig gibt es für eines der beiden Lager einige um Axialspiel auf der Achse, um Erwärmung des Ankers auszugleichen. Also alles kein Hexenwerk. Festlager ist idR auf der Abtriebsseite, Loselager läßt sich meist mühelos abziehen, wenn der Dynamomagnet runter ist.
Gerald H. schrieb: > Hallo zusammen! > Ich weiß nicht mehr weiter... > Ich habe eine alte Tischbohrmaschine Flott 13 stw Electronic. Sogar > zwei. Absolut toller Rundlauf. > Verbaut ist ein Reihenschlussmotor, dessen Drehzahl sich mit einem Poti > zwischen 400 und 4500 u/min einstellen lässt. > Die Drehzahlmessung läuft über einen Tachogenerator. > Bei einer der Maschinen funktioniert die Regelung von hohen Drehzahlen > jedoch nicht. Die Drehzahl bricht mit und auch ohne Last sekündlich auf > Null ein, dann dreht sie wieder hoch und bricht wieder ein... > Bei niedrigen Drehzahlen tritt das Problem nicht auf. > Ich habe die Platinen mit der Regelung schon in beiden Maschinen > vertauscht. Die Platine scheint in Ordnung. > Bleiben nur Tacho oder Motor. > Den Tacho habe ich aus der defekten Maschine ausgebaut, aber sehe keinen > Defekt. In die gesunde Maschine einbauen kann ich ihn leider nicht. > Treibe ich die defekte Maschine mit einem Akkuschrauber an, kann ich mit > einem Oszi am Tacho einen schönen Sinus sehen. Nichts Auffälliges > jedenfalls. > Der Innenwiderstand beider Tachos ist identisch bei 135 ohm. > Ich befürchte, dass es nicht der Tacho ist, aber ich habe keine Idee, > was es sonst sein könnte... > Hat jemand eine Idee, was ich noch untersuchen könnte? > Kann der Magnet auf der Welle, den der Tacho misst, defekt sein? > Das Problem tritt ab ca. 1200 u/min auf. Der Poti ist zur Zeit gebrückt, > das entspricht Vollgas. > Einen Schaltplan habe ich, falls der hilft. Ich weiß aber nicht, ob ich > den hier posten darf. > Dankeschön für Eure Hilfe! Schon mal mit Flott direkt Kontakt aufgenommen? Kann ich nur empfehlen, sehr nette kompetente leute an der Strippe. Mailkontakt spitzenmäßig wie Hilfe/Hilfestellung. MfG Eppelein
Udo S. schrieb: > Bevor ich den Motor zerlege würde ich wirklich sicherstellen dass es > nicht an der Regelung oder dem Rest liegt Einfach den Motor direkt an 230V~. Der Kollektor sieht ja noch ganz ok aus.
Gerald H. schrieb: > Ich weiß nicht mehr weiter... Genau DAS (Elektronik und Waschmaschinenmotor in einer Maschine) war damals der Grund, mir eine alte IXION zu kaufen und herzurichten. Der schwere Asynchron-Motor ist unkaputtbar und der externe! FU fliegt in die Tonne, wenn er mal mit spinnen anfängt. Fürn Hunni gibst dann einen gebrauchten Siemens-FU aus der Bucht. Hätte ich so eine Flott, wüsste ich jetzt auch nicht weiter. Aber das wusste ich schon damals.
Michael B. schrieb: > Einfach den Motor direkt an 230V~. Wenn man will, dass der Motor auseinander fliegt, macht man das.
> Wenn man will, dass der Motor auseinander fliegt, macht man das.
Blödsinn. Aber ich werde jetzt nicht nochmal extra für Dich erklären,
wieso ein Waschmaschinenmotor im Leerlauf nicht gleich nach ein paar
Sekunden an 230V auseinanderfliegt. Es ist mir zu blöde und euch eine
viel zu spektakuläre und höchst gefährliche Vorstellung, um euch davon
zu verabschieden.
Helge schrieb: > , wenn der Dynamomagnet runter ist. Krieg ich den zerstörungsfrei runter und wieder drauf? Lagerabzieher?
Eppelein V. schrieb: > Schon mal mit Flott direkt Kontakt aufgenommen? Leider bisher keine Antwort...
Udo S. schrieb: > Das verstehe ich nicht ganz. > Du hast zwei identische Maschinen. > Eine geht, eine nicht? > Es MUSS entweder an der Regelung, dem Tachogenerator, den Steckkontakten > oder dem Motor liegen Motor und Tacho lassen sich sehr schwer voneinander trennen, so dass ich das für die funktionierende Maschine nicht machen möchte. Die Regelung konnte ich tauschen und daher dort einen Defekt ausschließen. Bleiben nur Tacho oder Motor... Der Magnet im Tacho könnte noch nen Schuss haben, aber den bekomme ich bisher nicht runter und selbst dann wüsste ich nicht, wie ich ihn untersuchen oder ersetzen könnte.
schreib mal Deine Rufnummer und Maschinennummer....
Während ich auf den stelltrafo vom Kumpel warte spekuliere ich mal weiter: Michael B. schrieb: > Der Motor zieht wegen Windungsschluss zu viel Strom, die Elektronik > regelt ab ? Würde das nicht auch bei niedrigen Drehzahlen passieren? Nicht sogar noch viel eher, weil da die Lamellen längere Zeit im Eingriff mit den Bürsten sind? Oder lohnt es, alle Wicklungen einzeln durchzumessen?
Gerald H. schrieb: > Eppelein V. schrieb: >> Schon mal mit Flott direkt Kontakt aufgenommen? > > Leider bisher keine Antwort... Hatte diesbzgl. noch nie Probleme gehabt, komisch. MfG Eppelein
So. Jetzt habe ich gemessen, ab welcher motorspannung es anfängt. Dann habe ich den defekten Motor parallel zur intakten Maschine betrieben und beide eingeschaltet. Bei der kritischen Motorspannung von ca. 50V sehe ich tatsächlich Zacken im Oszibild des defekten tachos... Habt Ihr dafür Erklärungen, warum das erst bei hohen Drehzahlen passiert? Oder besser: Ideen, was ich jetzt tun kann? Dankeschön!
Sauber gemacht ist ja eh schon, ich gehe mal davon aus, daß kein staub und keine Späne an Spule und Tachomagnet sind. Die Lager sind auch alle leise und spielfrei, hattest du geschrieben. Bleibt noch, daß Tachospule und Magnet spielfrei und passend positionert sind. Wenn das alles paßt und trotzdem kommen Spikes aus der Spule, könnte die ab einer bestimmten Spannung einen Schluß haben. Hab ich noch nicht erlebt, aber man weiß ja nie.
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