Forum: Offtopic Altes Keithley Netzteil mit ausgelaufenem PCB Kondensator


von Michael S. (snickers)


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Hallo,

ich bin vor ein paar Monaten in den Besitz eines Keithley 6516A 3kV 
Netzteils aus den 60er Jahren gekommen, welches ich wieder herrichten 
wollte. Nun hatte ich mal Zeit mich mit dem Gerät zu beschäftigen.

Als ich es geöffnet hatte, habe ich festgestellt das in dem Gerät 3 
Sprague Clorinol Hochspannungskondensatoren drin sind und einer ist 
etwas ausgelaufen. Auf der Platine ist ein ganz dünner Ölfilm mit dem 
Zeugs und auf den Kabeln vom Kondensator zu der Platine ist auch ein 
Ölfilm (Vielleicht ist das Öl darüber auf die Platine gelangt).  Sonst 
ist nichts im Gerät betroffen, der Rest ist sauber.

Jetzt habe ich herausgefunden, das in den Clorinol Kondensatoren PCB 
enthalten ist. Es ist mein erstes Gerät mit PCB haltigen 
Öl-Kondensatoren, daher weiß ich gerade nicht was ich damit tun soll 
(Habe es jetzt erstmal auf dem Balkon stehen).

Nun meine Frage an die Experten:

Kann ich das Gerät noch irgendwie retten, also Platine reinigen und 
Kondensatoren im Sondermüll entsorgen, oder sollte ich besser das ganze 
Gerät direkt an der Sammelstelle abgeben, weil es jetzt kontaminiert ist 
?


Gruß

Michael

von XY (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Kann ich das Gerät noch irgendwie retten, also Platine reinigen und
> Kondensatoren im Sondermüll entsorgen,

Der Admin hat extra für Dich die Funktion geschaffen Bilder zu posten;-)

von Michael S. (snickers)



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Hier ein paar Bilder.

Das Bild mit den 2 Kondensatoren, im linken Anschluss vom linken 
Kondensator ist etwas Öl drinnen, ich denke da kam es her. Beide 
Kondensatoren sind auch ausgebeult, der der große dritte scheint noch 
intakt zu sein.

Auf dem Foto mit Blitz kann man sehr gut den Ölfilm erkennen. Die ganze 
Platine ist damit überzogen.

Wenn eine Reinigung möglich wäre, müssten die Kondensatoren entfernt, 
die Platine gereinigt und die Kabel ausgetauscht werden.

von Maik .. (basteling)


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Ich persönlich würde es kompromisslos entsorgen.
Gesamtgerät Hanschuhe an, Maske auf - Eintüten, zukleben, kennzeichnen. 
Sondermüllannahmestelle.

Der Senf ist aus der Tube - den kriegst Du nicht mehr zurück. Reinigen 
würde ich sein lassen - sonst geht das noch in Lösung auf die Haut oder 
in die Lunge. Und wenn das im Gerät z.B. auf erhitzten Bauteilen oder 
beim Löten verbrennt- entsteht daraus das gute "Seveso" Dioxin.

Hinweise zu PCB Kondensatoren findest Du auch vom ZVEI oder VDE und den 
Schweizern in deren Hersteller Positivlisten.

Da jetzt wieder irgendwelche Experten aus ihren Höhlen gekrochen kommen 
.... PCB kriegt die Leber gut kaputt, ist reproduktionstoxisch, baut 
sich im Körper nicht ab.   Im Zweifel mal zum Envio Skandal googeln...

Also - Gerät abschreiben, unter Lehrgeld verbuchen. Hatte ich auch schon 
mit einem schönen alten Röhrenfunkgerät. Da war es in den Kabelbaum 
gezogen.

Den PCB Geruch kennst Du ja jetzt, so dass Dir sowas nicht nochmal so 
schnell ins Haus kommt. Nicht extra dran schnüffeln.

von Bernd G. (Gast)


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> Ich persönlich würde es kompromisslos entsorgen.
Darauf wird es wohl hinauslaufen müssen.

Beitrag #6643475 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Michael S. (snickers)


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Bernd G. schrieb:
>> Ich persönlich würde es kompromisslos entsorgen.
> Darauf wird es wohl hinauslaufen müssen.

Das ist zwar dann echt Schade um das schöne Gerät, aber wenn das Zeug so 
schlimm ist, bringe ich es lieber weg. Gesundheit geht vor.

Gibt man das dann bei der Stadt am Recyclinghof ab oder gibt es da extra 
Sammelstellen ?

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Hui, das kann man ja bis hier riechen... :D

Wenn Du es wirklich entsorgen willst - ist Sondermüll, aber ich glaube 
die Recyclinghöfe nehmen es von Privatpersonen. Die nehmen ja auch 
Asbest-Faserplatten oder Altöle.

von Michael S. (snickers)



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Ben B. schrieb:
> Hui, das kann man ja bis hier riechen... :D

Man riecht erst was, wenn der Deckel auf ist. Und dann auch nicht 
Fruchtig wie überall beschrieben, eher muffig wie ein Röhrenradio und 
auch nicht extrem.

Komischerweise stehen in der Schweizer Kondensatorenliste die Sprague 
Kondensatoren als PCB-frei drin, aber in amerkanischen Quellen wird 
Clorinol als PCB-haltig angegeben.

Zum Glück hab ich das per Zufall rausgefunden mit dem PCB, sonst hätte 
ich das Ding auseinandergebaut und fleißig gereinigt und die 
Kondenstoren in den Müll geworfen. Für die Zukunft weiß ich nun 
bescheid.

von Zo Z. (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Gibt man das dann bei der Stadt am Recyclinghof ab oder gibt es da extra
> Sammelstellen ?

Ruf die Gemeinde an, Nicht jeder Wald- und Wiesenbauhof hat einen 
Giftexperten. In einigen Lkr. klappert ein sogg. Giftmobil mit Experte 
an Bord regelmäßig die Hauptorte ab, Termine dafür in der 
(Werbe-)Zeitung.

von Jörn P. (jonnyp)


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Jörg P. R. schrieb:
> Der Admin hat extra für Dich die Funktion geschaffen Bilder zu posten;-)

DER ist gut;-))

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