Forum: HF, Funk und Felder Eigenbau Antenne für HopeRF RFM69W (868 MHz, SRD)


von Detlef (Gast)


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https://de.wikipedia.org/wiki/Jedermannfunk
> Im Gegensatz zum Amateurfunkdienst ist hier jedoch nur
> der Betrieb von Geräten mit einer bestimmten Zulassung
> erlaubt, die vom Benutzer nicht verändert werden dürfen.

Das HopeRF RFM69W gibt es in Deutschland u.A. in der 868 MHz Version zu 
kaufen. Damit nutzt es die Short Range Device (SRD) Allgemeinzuteilung 
(das Datenblatt spricht von ISM, aber das gilt bei 868 MHz in 
Deutschland nicht, richtig?).

Das Modul beinhaltet keine Antenne. Wenn ich eine Antenne selber baue 
und anschließe, verändere ich dann das Gerät (RFM69W), was unzulässig 
ist, sofern ich kein Funkamateur bin?! Ist einfach nur der 
Wikipedia-Artikel fehlerhaft?

Ich überlege solche Module zu nutzen und mit Richtantenne auszustatten, 
um mehrere hundert Meter zu überbrücken (freie Sicht). Ich beabsichtige 
den Continuous Mode (d.h. Tastgrad 100%, Datenrate ca. 100-200 kbit/s) 
zu verwenden und würde das RFM daher so einstellen, dass 5 mW (ERP) 
dabei heraus kommen (Sendeleistung entsprechend des Antennengewinns 
reduzieren).

SRD Allgemeinzuteilung:
https://www.bundesnetzagentur.de/SharedDocs/Downloads/DE/Sachgebiete/Telekommunikation/Unternehmen_Institutionen/Frequenzen/Allgemeinzuteilungen/2018_05_SRD_pdf.pdf?__blob=publicationFile&v=6

von lächler (Gast)


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Detlef schrieb:
> Das Modul beinhaltet keine Antenne. Wenn ich eine Antenne selber baue
> und anschließe, verändere ich dann das Gerät (RFM69W), was unzulässig
> ist, sofern ich kein Funkamateur bin?!

868 MHz liegt in keinem Amateurfunkband. Es hat also keinen Einfluss auf 
die Zulässigkeit, ob Du Funkamateur bist oder nicht.

:-)

von Volker M. (Gast)


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Detlef schrieb:
> Continuous Mode (d.h. Tastgrad 100%

Bist du sicher, dass das bei 868 MHz zulässig ist? Das Band ist doch 
gerade deshalb funktionsfähig, weil der duty cycle der Teilnehmer eng 
limitiert ist.

Mit Dauersignalen stört du alle und alles.

von Funkie (Gast)


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Detlef schrieb:
>  Ich beabsichtige
> den Continuous Mode (d.h. Tastgrad 100%, Datenrate ca. 100-200 kbit/s)
> zu verwenden und würde das RFM daher so einstellen, dass 5 mW (ERP)
> dabei heraus kommen

Auch bei nur 5mW darfst du auf 868MHz nicht dauernd senden. (Die anderen 
wollen auch mal..)

von Detlef (Gast)


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lächler schrieb:
> Detlef schrieb:
>> Das Modul beinhaltet keine Antenne. Wenn ich eine Antenne selber baue
>> und anschließe, verändere ich dann das Gerät (RFM69W), was unzulässig
>> ist, sofern ich kein Funkamateur bin?!
>
> 868 MHz liegt in keinem Amateurfunkband. Es hat also keinen Einfluss auf
> die Zulässigkeit, ob Du Funkamateur bist oder nicht.
>
> :-)

Hmm ja, da ist was dran.
Aber heißt das, dass niemand ein RFM verwenden darf, sofern es ohne 
Antenne kommt? Wäre ja auch irgendwie blöd...

Funkie schrieb:
> Auch bei nur 5mW darfst du auf 868MHz nicht dauernd senden. (Die anderen
> wollen auch mal..)

Aus dem Eröffnungspost: Detlef schrieb:
> SRD Allgemeinzuteilung:
> 
https://www.bundesnetzagentur.de/SharedDocs/Downloads/DE/Sachgebiete/Telekommunikation/Unternehmen_Institutionen/Frequenzen/Allgemeinzuteilungen/2018_05_SRD_pdf.pdf?__blob=publicationFile&v=6

Das enthält den Abschnitt wie im Anhang zu sehen. Ich kann da keinen 
Tastgrad oder andere Einschränkungen für Datenkommunikation erkennen 
(vgl. die anderen Frequenzbereiche und Leistungen davor und danach, die 
diese haben).

von Phasenschieber S. (Gast)


Angehängte Dateien:

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Funkie schrieb:
> Auch bei nur 5mW darfst du auf 868MHz nicht dauernd senden. (Die anderen
> wollen auch mal..)

Sagt wer und wo?

Meine Aufnahme zeigt zwei Sony-Kopfhörer-Stationen die dauerhaft dort 
senden.
So what?

von Wolfgang (Gast)


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Funkie schrieb:
> Auch bei nur 5mW darfst du auf 868MHz nicht dauernd senden.

Nur weil du das sagst?
Wo ist das festgelegt und was steht da genau?

In der Allgemeinzuteilung für SRD steht jedenfalls:
"Es sind Frequenzzugangs- und Störungsminderungstechniken einzusetzen, 
deren Leistungsniveau mindestens den wesentlichen Anforderungen 
Richtlinie 2014/53/EU bzw. des Funkanlagengesetzes (FuAG) entspricht. 
Werden einschlägige Techniken in harmonisierten Normen, deren 
Fundstellen gemäß der Richtlinie 2014/53/EU im Amtsblatt der 
Europäischen Union veröffentlicht worden sind, oder deren Teile 
beschrieben, ist eine Leistung zu gewährleisten, die mindestens diesen 
Techniken entspricht."

Eine Begrenzung des Arbeitszyklus ist als ALTERNATIVE angegeben:
"Alternativ kann ein maximaler  Arbeitszyklus2) von ...% verwendet 
werden."

von Wolfgang (Gast)


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Detlef schrieb:
> Das HopeRF RFM69W gibt es in Deutschland u.A. in der 868 MHz Version zu
> kaufen. Damit nutzt es die Short Range Device (SRD) Allgemeinzuteilung

Nein

Da das RFM69W von HopeRF keine Antenne besitzt, trifft die SRD 
Allgemeinzuteilung überhaupt nicht auf das Modul zu. Hope RF gibt an, 
welche Sendeleistung das Modul besitzt, die SRD Allgemeinzuteilung macht 
aber Vorgaben für die effektive Strahlungsleistung (ERP). Das sind 
völlig verschiedene Größen.

von Detlef (Gast)


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Wolfgang schrieb:
> Da das RFM69W von HopeRF keine Antenne besitzt, trifft die SRD
> Allgemeinzuteilung überhaupt nicht auf das Modul zu. Hope RF gibt an,
> welche Sendeleistung das Modul besitzt, die SRD Allgemeinzuteilung macht
> aber Vorgaben für die effektive Strahlungsleistung (ERP). Das sind
> völlig verschiedene Größen.

Hmm, ja, ich denke das ergibt Sinn. Ich habe mir mittlerweile auch die 
Testreports angeschaut und es geht darin nur um die Leistung am 
Antennenausgang und die Grenzwerte für Störungen.

Wenn ich nun so ein Modul verwende, die Frequenz und Sendeleistung 
konfiguriere, eine Richtantenne anschließe, darf ich dann das so 
entstandene Short Range Device "ohne weiteres" (CE, BNetzA 
Registrierung, ETSI Konformität, Test report einer Zertifizierten 
Stelle, ...) verwenden (es wird nicht in Verkehr gebracht, rein private 
Nutzung fürs Hobby)? Lediglich auf Anfrage der BNetzA müsste ich die 
Unterlagen dazu herausgeben.

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