Forum: HF, Funk und Felder Funktion von Filter in UKW-Seefunkantenne


von Sönke P. (snke_p)


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Hallo,

ich habe hier eine UKW-Seefunkantenne, die beim Boot dabei war, aber 
offensichtlich in den letzten Jahren nicht angeschlossen war 
(Kabelbruch).
Die Qualität kommt mir ganz gut vor und die Halterung im Masttopp passt 
speziell auf diese Antenne, also würde ich sie eigentlich gerne wieder 
montieren.

Ich habe allerdings festgestellt, dass im Antennenfuss ein Filter 
verbaut ist.

Es wäre toll, wenn mir jemand anhand der Bilder einen Hinweis geben 
kann, was der für eine Funktion (Bandpass 156..162MHz ?) hat und ob der 
Einsatz mit modernen Seefunkgeräten (UKW bis 25W, digitaler 
Selektivruf/DSC, ggf. AIS-Empfang) überhaupt Sinn macht.

Viele Grüße,
Sönke

von Ralph B. (rberres)


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Bist du dir ganz sicher, das es eine UKW Sendeantenne ist?

Schalenkerne passen irgendwie nicht zu UKW sondern eher zu einen 
Frequenzbereich bis maximal ein paar MHz.

Auch die beiden TO92 Gehäuse lassen eher auf eine LW-MW Empfangsantenne 
mit Empfangsverstärker schließen.

Auch das Platinenlayout passt nicht zu einer UKW Antenne.

Ralph Berres

von Kilo S. (kilo_s)


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Sönke P. schrieb:
> und ob der Einsatz mit modernen Seefunkgeräten (UKW bis 25W, digitaler
> Selektivruf/DSC, ggf. AIS-Empfang) überhaupt Sinn macht.

Hmm, das Koax geht nicht durch den Filter sondern auf einen der zwei 
Transistoren.

Ich würde fast meinen das es eine Antenne mit integriertem Vorverstärker 
ist und somit nicht zum senden geeignet.

Eventuell von einem wetterfaxempfänger?

von Ralph B. (rberres)


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Kilo S. schrieb:
> Eventuell von einem wetterfaxempfänger?

Diese Filterplatine ist nie und nimmer im UKW Bereich angesiedelt. Nicht 
mal in Kurzwellenbereich.

Ralph Berres

von Thomas V. (tomv)


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Auf der Platine ist zu lesen "PHILIPS" und "Antennafilter APN4".
Einfach mal kurz danach gegoogelt und man weiß:

APN4 ist ein Navigationsgerät.
Also eher was zum empfangen.

von Sönke P. (snke_p)


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Super, Thomas, das passt. An Decca 
(https://de.wikipedia.org/wiki/Decca-Navigationssystem) hatte ich gar 
nicht gedacht, da behaupte ich einfach mal, dass das vor meiner Zeit 
gewesen war.

Danke für eure schnelle Hilfe und die wertvollen Tipps!

Also guck ich mich nach einer anderen (echten g) Seefunkantenne um...

von Ach nur so (Gast)


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Hallo,

die Antenne ist für ein DECCA-Navigationssystem, welches im 
Langwellenbereich arbeitet. Sie wurde vermutlich abgebaut, weil es das 
System seit 20 Jahren nicht mehr gibt.

MfG

von Kilo S. (kilo_s)


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Ralph B. schrieb:
> Diese Filterplatine ist nie und nimmer im UKW Bereich angesiedelt. Nicht
> mal in Kurzwellenbereich.

Dann schau dir mal an was die bei DVB-T Aktivantennen so verzapfen was 
trotzdem funktioniert. Oder Zetagi mit ihren Kurzwellen/CB 
Vorverstärkern.

Daher wäre ich anhand des Layout oder des Aufbaus nicht immer sicher das 
es für einen bestimmten Bereich nicht trotzdem funktioniert.

Ich kann ja wenn du möchtest sogar ein persönliches Beispiel zeigen, 
sieht auch nicht nach UKW/VHF aus, funktioniert aber anstandslos. ;-)

von APNutzer (Gast)


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Das ist die Standardantenne des AP-Navigators von Philips.
Google zeigt dir die Bilder von dem Ding.
Funktionierte wunderbar und wurde von mir erst entsorgt als GPS 
verfügbar war.

von Wilhelm S. (wilhelmdk4tj)


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Hallo zusammen.

> die Antenne ist für ein DECCA-Navigationssystem, welches im
> Langwellenbereich arbeitet

Dazu passt auch das Ferritmaterial 3H1 von Philips/Ferroxcube

73
Wilhelm

von Ralph B. (rberres)


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Kilo S. schrieb:
> Dann schau dir mal an was die bei DVB-T Aktivantennen so verzapfen was
> trotzdem funktioniert.

Ich habe bisher noch keine DVBT Antenne zerlegt. Ohnehin bin ich sehr 
skeptisch gegenüber einfachen Indorantennen mit eingebauten Verstärker. 
Diese haben nämlich in der Regel kaum Selektion am Eingang.

Kilo S. schrieb:
> Oder Zetagi mit ihren Kurzwellen/CB
> Vorverstärkern.

Was von diesen Produkten zu halten ist, muss ich wohl nicht 
kommentieren.

Ich war vor 1979 selbst CB-Funker und musste den italienischen Schrott 
reparieren.

Kilo S. schrieb:
> Daher wäre ich anhand des Layout oder des Aufbaus nicht immer sicher das
> es für einen bestimmten Bereich nicht trotzdem funktioniert.

Das oben gezeigte Layout funktioniert allenfalls im unteren 
Kurzwellenbereich noch leidlich. Es gibt keine Definierte Masseflächen, 
sondern nur eine relativ schmale und lange Masseleitung, welche schon 
auf KW wie eine Induktivität wirkt.

Außerdem sind Schalenkerne auf Kw viel zu Verlustbehaftet. Die damit 
realisierten großen Induktivitäten werden allenfalls bei Langwelle 
benötigt. Bei höheren Bändern sind sie kontraproduktiv, wegen der großen 
parasitären Kapazitäten und Verlusten.

Kilo S. schrieb:
> Ich kann ja wenn du möchtest sogar ein persönliches Beispiel zeigen,
> sieht auch nicht nach UKW/VHF aus, funktioniert aber anstandslos. ;-)

na da bin ich aber gespannt was du da aus dem Hut ziehst.

Ist es was, was sauber designt ist, oder was, was zufällig irgendwie 
leidlich funktioniert, wie so oft im Konsumbereich anzutreffen ist, wenn 
es billig sein muss.

Zum guten Schluss wurde meine Einschätzung das es für Langwelle ist ja 
auch bestätigt.

Ralph Berres

von Kilo S. (kilo_s)


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Ralph B. schrieb:
> Ist es was, was sauber designt ist, oder was, was zufällig irgendwie
> leidlich funktioniert, wie so oft im Konsumbereich anzutreffen ist, wenn
> es billig sein muss.

Eigenbau ;-)

Nicht meine hübscheste Arbeit aber funktioniert tatsächlich.

Handelt sich um eine Antennenanpassung für den kompletten VHF bereich. 
(BOS, Afu, Freenet, Seefunk, Betriebsfunk) zumindest sollte sie über 
alle diese Bereiche problemlos abgeglichen werden können.

Vorderseite, Rückseite, Schaltplan.

Mit dem passenden Kondensator (in dem fall aus einem Stück RG174 
gemacht) bis 50W getestet und für praktikabel befunden.

Im Vergleich brachte am selben Standort eine Retevis RHD771 S9 an Signal 
bei der gegenstation, meine L/2 S9+20.
(Küchentisch, Indoor)

Absolut hässlich und nur eben schnell zusammengebrutzelt.
Aber am VNA 46Ohm -j 0,4.

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