Forum: HF, Funk und Felder Versenkte VHF Buchse


von T. P. (thp)


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Moin,
ich suche eine versenkte VHF Buchse fuer Seefunk 150 MHz, 25 W, 50 Ohm. 
PL, BNC, TNC, etc. Buchsen fuer Lochmontage stehen stehen ja immer ab. 
Ich braeuchte eine, die dies nur minimal tut.

Hintergrund, ich habe einen durchgehenden Mast auf einem Segelboot, mit 
zwei Antennen und etwas Beleuchtung. Der Mast ist wie ein Rohr, die 
Kabel werden innen gefuehrt. Jetzt wird der Mast natuerlich in einen 
Sockel gestellt und die Kabel muessen seitlich raus.
Der Mast muss natuerlich erst durch das Deck und hat dort ca. 1 cm 
spiel. Das quetscht natuerlich die Kabel etwas, jedesmal wenn man den 
Mast stellt.

Alternative, waere eine PL Buchse innen im Mast versenkt auf einem 
Alublech zu installieren, nur muss das ja schon ein groesseres Loch 
sein, sonst kann man die Ueberwurfmutter nicht fest Schrauben.

Was gibt es sonst noch?

Fuer die DC Kupplung dachte ich an sowas:
https://www.reichelt.de/se/de/einbaukupplung-frontmontage-ip40-4-pol-lum-kfv-40-p116109.html?search=lum+kfv&&r=1

von Mario H. (rf-messkopf) Benutzerseite


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Thomas P. schrieb:
> ich suche eine versenkte VHF Buchse fuer Seefunk 150 MHz, 25 W, 50 Ohm.

Neutrik NBB75DFI könnte passen.

Edit: Das ist eine 75 Ohm-Version, sehe ich gerade. Eine 50 Ohm-Version 
CLIFF CP30118.

: Bearbeitet durch User
von Michael M. (michaelm)


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Thomas P. schrieb:
> Jetzt wird der Mast natuerlich in einen
> Sockel gestellt und die Kabel muessen seitlich raus.

Was hältst du von einer Kabelkupplung, die während des Stellens und 
Legens im Mast verbleibt und durch eine seitliche Öffnung vorher/nachher 
ein paar cm nach draußen gezogen wird, um die Verbindung herzustellen 
oder zu trennen?
Michael

von T. P. (thp)


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Michael M. schrieb:
> Thomas P. schrieb:
>> Jetzt wird der Mast natuerlich in einen
>> Sockel gestellt und die Kabel muessen seitlich raus.
>
> Was hältst du von einer Kabelkupplung, die während des Stellens und
> Legens im Mast verbleibt und durch eine seitliche Öffnung vorher/nachher
> ein paar cm nach draußen gezogen wird, um die Verbindung herzustellen
> oder zu trennen?
> Michael

Das ist der Plan B, leider braucht das schon ein groesseres Loch um den 
PL Stecker da durch zu bekommen plus ein Blech rein genietet damit der 
Stecker auch dicht beim Loch bleibt.

Hatte auf sowas wie bei der DC Kuppling, Lumberg KFV 40, gehofft, also 
eine HF Stecker wo das Gewinde aussen an der Ueberwurfmutter ist, so 
koennte man die Buchse einfach in ein Loch versenken...

von T. P. (thp)


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Mario H. schrieb:
> Thomas P. schrieb:
>> ich suche eine versenkte VHF Buchse fuer Seefunk 150 MHz, 25 W, 50 Ohm.
>
> Neutrik NBB75DFI könnte passen.
>
> Edit: Das ist eine 75 Ohm-Version, sehe ich gerade. Eine 50 Ohm-Version
> CLIFF CP30118.

Danke, hier kommen wir der Sache naeher! Leider ein etwas grosses Loch, 
aber mit einer versenkten PL Buchse wir es auch nicht kleiner.

von Horst S. (petawatt)


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Kenne jetzt keine Einzelheiten zu deinem Schiff und auch nicht das 
Fahrtgebiet. Der Mast einer Segelyacht ist vom Topp her betrachtet nicht 
wasserdicht. Spritzwasser und mit Salzkristallen vermischter Regen 
finden an den Umlenkscheiben der Fallen und über die Oberfläche der 
Fallen ihren Weg bis zum Mastfuß. Bei den Positionslichtern und 
sonstigen Kabeln ist auf den Wassersack bei der Einführung in den Mast 
zu achten.

Generell gültige Aussage: Es gibt keine korrosionsfeste Steckverbindung 
an Deck oder am Mast.

Bei uns steht der Mast auf einem Schott an Deck, und die Kabel werden 
über eine Flanschverbindung und einen PVC-Schlauch durch das Deck in 
einen Schaltkasten geführt. Das hat sich über Jahrzehnte bewährt.

Steht der Mast auf der Kielplanke, dann muss er im Loch der 
Kajütdachdurchführung "arbeiten" können. Ein Spiel von nur 1cm ist da 
nicht viel. Wenn du den Fußbeschlag des Mastes nicht modifizieren 
kannst, dann montier im Bereich der unteren Kabeldurchführung längs zur 
Mastachse einen oder zwei längliche Abstandshalter am Mast als 
Quetschschutz. Die Kabel geeignet fixieren.  Der Mast muss natürlich 
noch durch das Durchführungsloch passen.

Grüße von petawatt

von T. P. (thp)


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Horst S. schrieb:
> Kenne jetzt keine Einzelheiten zu deinem Schiff und auch nicht das
> Fahrtgebiet. Der Mast einer Segelyacht ist vom Topp her betrachtet nicht
> wasserdicht. Spritzwasser und mit Salzkristallen vermischter Regen
> finden an den Umlenkscheiben der Fallen und über die Oberfläche der
> Fallen ihren Weg bis zum Mastfuß. Bei den Positionslichtern und
> sonstigen Kabeln ist auf den Wassersack bei der Einführung in den Mast
> zu achten.
Das stimmt. Es ist eine alte Albin Alpha welche an schwedischen 
Westkueste segelt.

>
> Generell gültige Aussage: Es gibt keine korrosionsfeste Steckverbindung
> an Deck oder am Mast.
Auch richtig, aber im Moment geht gefuehlt mehr beim Mast stellen, als 
durch Korrosion kaputt.

> Bei uns steht der Mast auf einem Schott an Deck, und die Kabel werden
> über eine Flanschverbindung und einen PVC-Schlauch durch das Deck in
> einen Schaltkasten geführt. Das hat sich über Jahrzehnte bewährt.
Das habe ich schon oft gesehen. Aber unsere Anschluesse sind in der 
Kajuete.


> Steht der Mast auf der Kielplanke, dann muss er im Loch der
> Kajütdachdurchführung "arbeiten" können. Ein Spiel von nur 1cm ist da
> nicht viel. Wenn du den Fußbeschlag des Mastes nicht modifizieren
> kannst, dann montier im Bereich der unteren Kabeldurchführung längs zur
> Mastachse einen oder zwei längliche Abstandshalter am Mast als
> Quetschschutz. Die Kabel geeignet fixieren.  Der Mast muss natürlich
> noch durch das Durchführungsloch passen.

Ja, besonders, da ich ein Fraktionalrigg habe. Koennte auch 2 cm sein, 
auf Jedenfall nicht viel. Es geht auch nur um das Stellen des Mastes, 
die Kabel kommen in der Kajuete aus dem Mast, ca 20 cm vom Mastfuss und 
werden direkt am Mastfuss in der Kajuete angeschlossen.

Wenn man den Mast stellt, muss man erst die Stecker durch das Deck 
fuehren, weil die neben den Mast nicht durch das Deck passen und dann 
den Mast absenken. Die Kabel sind ca. 5 mm im Durchmesser die passen 
neben dem Mast durch die Oeffnung. Hier werden die halt oft gequetscht, 
meisstens machen wir das zu dritt und man kann nicht ueberall sein.

Gruss,
Thomas


>
> Grüße von petawatt

von Horst S. (petawatt)


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Anbei noch zwei Skizzen, denn ein Bild sagt mehr als 1000 Worte. Bei 
unserer Lösung muss aber auch ein Mann unter Deck beim Mastziehen eine 
unzulässige Zugbelastung auf Kabel und Stecker verhindern.

Wenn Corona es zulässt werden wir dieses Jahr an der Westküste Schwedens 
und in Norwegen segeln. Momentan dürfen wir im Segelverein aber nicht 
einmal den Steg für die Binnenflotte aufbauen.

Grüße von petawatt

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Ich hätte auch erst mal nach Koaxverbindern aus Edelstahl gesucht, wegen 
des Salzproblems. Reicht da "A2"? Im Bauhaus haben sie eine eigene 
Abteilung für Bootszubehör, und dort ist alles "Stahlsorte: A4, 
Edelstahl, DIN 125".

von Horst S. (petawatt)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Koaxverbindern aus Edelstahl

Glaub es mir. Es gibt keine korrosionsfesten Steckverbindungen an Deck 
oder im Mast bei Salzwasserluft. Was nützt ein Steckergehäuse aus 
Edelstahl wenn die Kontakte innen dann korrodieren? Die einfachen 
Kabeleinführungen sind auch nicht wirklich dicht.

Die Steckverbindung muss jährlich für das Winterlager getrennt werden, 
und die Kontaktstifte gammeln dann in der scheinbar luftdicht 
verschlossenen Plastiktüte mit Salzresten und dem Kondenswasser aus der 
Luft (beliebter Fehler). Mit aufgesetztem Blindstecker, Fett und viel 
Kontaktspray kann man den Prozess zeitlich verzögern aber nicht gänzlich 
verhindern.

Dann schon lieber Stecker und Buchse unter Deck an nicht zu kurzen 
Kabelstücken und gelegentlich den Verbinder erneuern. Das geht am Kabel 
einfacher als bei einer kompliziert im Mast fest montierten Buchse.

Grüße von petawatt

von T. P. (thp)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Ich hätte auch erst mal nach Koaxverbindern aus Edelstahl gesucht, wegen
> des Salzproblems. Reicht da "A2"? Im Bauhaus haben sie eine eigene
> Abteilung für Bootszubehör, und dort ist alles "Stahlsorte: A4,
> Edelstahl, DIN 125".

Im Salzwasserrevier nur A4 Stahl. Des weiteren ist der Mast ist aus 
Aluminium. Beides an sich ist Seewasserbestaendig, nur wenn man es 
zusammenschraubt gibt es heftige Korrosion mit Seewasserkontakt.
Die elektrische Isolierung, zum Beispiel mit Kunststoffunterlegscheiben, 
ist wichtig.

Ansonsten, zum Beispiel oben an der Antenne, Heisskleber und dann 
Schrumpflschauch. Damit kann man das mit der Heissluftpistole ganz gut 
vergiessen.


IMHO ist das wichtigste, das es Standardkomponenten sind die man einfach 
Austauschen kann. Und unten in der Kajuete hat man nicht so viel 
Salzwasser.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Ich hatte vorhin bei hubersuhner nach N-Buchsen aus Edelstahl gesucht, 
aber da ist anscheinend nur "body: stainless steel", der Rest aus 
anderen Metallen.
https://literature.hubersuhner.com/Technologies/Radiofrequency/RFConnectorsEN/?page=362
andere Hersteller werden es ähnlich halten.

: Bearbeitet durch User
von Michael W. (dbru61)


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Thomas P. schrieb:
> Moin,
> ...
> Alternative, waere eine PL Buchse innen im Mast versenkt auf einem
> Alublech zu installieren, nur muss das ja schon ein groesseres Loch
> sein, sonst kann man die Ueberwurfmutter nicht fest Schrauben.
>
> Was gibt es sonst noch?
>

Moin,

z.B. FME-Stecker, werden im Mobilfunkbereich verwendet. Kabel ist z.B. 
RG 58 Low Loss, der Stecker ist nur unwesentlich dicker als das Kabel. 
Der Stecker selber wird mit 8mm Überwurfmutter gesichert. Das ist zwar 
auch nicht wassserdicht, lässt sich aber womöglich im Mast vor dem 
aufrichten "versenken". Und nachdem man vorher einen Zugdraht 
angetüddelt hat, kriegt man den Stecker auch wieder aus dem Mast raus.

Viel Erfolg

Michael

: Bearbeitet durch User
von T. P. (thp)


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Michael W. schrieb:
> Thomas P. schrieb:
>> Moin,
>> ...
>> Alternative, waere eine PL Buchse innen im Mast versenkt auf einem
>> Alublech zu installieren, nur muss das ja schon ein groesseres Loch
>> sein, sonst kann man die Ueberwurfmutter nicht fest Schrauben.
>>
>> Was gibt es sonst noch?
>>
>
> Moin,
>
> z.B. FME-Stecker, werden im Mobilfunkbereich verwendet. Kabel ist z.B.
> RG 58 Low Loss, der Stecker ist nur unwesentlich dicker als das Kabel.
> Der Stecker selber wird mit 8mm Überwurfmutter gesichert. Das ist zwar
> auch nicht wassserdicht, lässt sich aber womöglich im Mast vor dem
> aufrichten "versenken". Und nachdem man vorher einen Zugdraht
> angetüddelt hat, kriegt man den Stecker auch wieder aus dem Mast raus.
>
> Viel Erfolg
>
> Michael
FME klingt richtig gut, sehe ich das richtig das der weibliche Kontakt 
auch eine lose Verschraubung hat?

Sprich man kann den weiblichen Kontakt in den männlichen Stecker 
Schrauben ohne den Mittelkontakt 'durch zu Nudeln'?

An sich ist der hier ja perfekt versenkt:
https://stecker-shop.net/epages/27edac8b-bca1-4619-a0d8-f53e62f2ef2c.mobile/de_DE/?ObjectPath=/Shops/27edac8b-bca1-4619-a0d8-f53e62f2ef2c/Products/00239

Nur halt mit Mutter hinten, an Aluminium will man nicht löten. Oder 
einen der Stecker für einlochmontage, nur mit zwei Muttern um ihn tiefer 
zu legen...

Danke noch Mama, wir sind auf dem richtigen Weg. Habe gerade sogar 
Seefunk Antennen mit FME gesehen, sprich man könnte alles auf dem 
umbauen.

von Michael W. (dbru61)



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Z.B.:
Du zieht Dir von der Antenne im Top ein Kabel RG 58 Low Loss bis unten 
aus dem Mastfuß heraus und schiebst es bei Bedarf in den Mast. Die Kabel 
gibts fertig konfektioniert in allen möglichen Längen mit beidseitig 
FME-Stecker. An Adaptern gibt es auch alle gängigen Normen: N, BNC, TNC 
und UHF (ungeeignet für Hohe Frequenzen bzw. PL).

: Bearbeitet durch User
von T. P. (thp)


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Der waere perfekt, mal gucken ob man den irgendwo Kaufen kann:
https://www.holund.no/plugger/kontakter/bnc/fme-han-crimp-for-rg58-chassie-montering

Mouser, Farnell, Digikey scheinen den nicht zu haben.

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