Ich möchte kleine (< 5x5cm) Platinen einseitig mit SMD Bauteilen bestücken, vorallem LGA, QFN, 0402. Ich habe Löterfahrung und arbeite derzeit mit Lötkolben und Heißluft (Stencil+Paste), was bei 0402 und allem mit Beinchen auch super funktioniert. Aber besonders bei LGA ist Heißluft zu zeitaufwändig und fehleranfällig. Bestücken lassen fällt weg, da die Bestückung sehr variiert. Im Forum gibt es einige Beiträge zu Reflowöfen, Heizplatten und IR-Preheatern, z.B. Beitrag "Heißluft, Heizplatte oder Reflow-Ofen?" Allerdings scheint es keinen klaren Favoriten zu geben. Übliche Meinungen sind: Reflow-Öfen: Pizzaöfen sind günstig, aber erfordern Basteln (ich suche eine fertige Lösung). Echte Reflowöfen werden in einigen Beiträgen relativ schlecht bewertet oder können ganzschön teuer werden (einige Tausend €). Einige schlechte Bewertungen beziehen sich allerdings auf schlechte Temperaturverteilungen bei großen Platinen, evtl ist das bei sehr kleinen Platinen kein Problem? IR-Preheater: Heizen ungleichmäßig auf (abhängig von Farbe). Klingt oft nach einem Totschlagargument, allerdings gibt es dafür erstaunlich viele kommerzielle Produkte auf dem Markt... Heizplatten: Hierzu findet man im Forum primär Bastellösungen mit Pfannen etc. Meine Anforderungen sind: - Nur kleine (< 5x5cm) Platinen, 2-4 Layers, einseitig SMD - keine Bastellösungen - Budget: ein paar hundert € Nachdem ich einige Beiträge gelesen habe tendiere ich zu einer Kombination aus Heizplatte und Heißluft. Mit der Platte wird die Platine auf eine gewisse Temperatur gebracht und dann punktuell mit Heißluft weiter auf den Schmelzpunkt erhitzt. Stimmt meine Annahme oder ist Ofen/IR-Preheater doch die bessere Lösung? Hat jemand eine Empfehlung für eine Heizplatte? Es gibt aus China z.B. dieses "Spielzeug", auf einigen Youtube-Kanälen kommt das Ding garnicht so schlecht weg: https://www.banggood.com/MHP30-Mini-OLED-Hot-Plate-Preheater-60W-350-Soldering-Station-Preset-Temperature-with-PD-Power-Supply-for-PCB-SMD-Heating-p-1776522.html?utm_source=googleshopping&utm_medium=cpc_organic&gmcCountry=DE&utm_content=minha&utm_campaign=minha-de-en-pc¤cy=EUR&cur_warehouse=CN&createTmp=1&utm_source=googleshopping&utm_medium=cpc_bgs&utm_content=frank&utm_campaign=frank-ssc-de-css-all-0310-2quad&ad_id=504699973152&gclid=EAIaIQobChMI96-O9P3p7wIVqwWiAx0PEgxcEAQYASABEgKmSvD_BwE Viele Grüße Johannes
Der Lötvorgang sollte so nach spätestens 5 Minuten abgeschlossen sein. Eine exakte Erhitzungskurve muss nicht unbedingt eingehalten werden, aber Übertemperatur sollte vermieden werden. Die meisten Bauteile reagieren gutmütig auf Übertemperatur, aber eben nicht alle - weiss man leider erst nachher. Wenn man kein Geld für was vernünftiges hat ( einen gebrauchten, halbwegs guten Reflowofen gibt's so ab 2000.-)erscheint mir die Heiz oder Herdplatte noch am besten. Die Hitze kommt von unten, das Bauteil wird am wenigsten heiss, man hat immer Sicht-Kontrolle über das Lötgut. Ich selbst hab seit 8 Jahren einen DIMA Breeze 403 Ofen mit Stiftketten und Konvektion, mit dem bin ich recht zufrieden.Früher hatte ich einen Essemtec Ro180 mit reichlich IR Strahlern drin, aber in der Serienproduktion hat es da doch einige Ausfälle von überhitzten Bauteilen gegeben. Von daher kann ich nur einen Konvektionsofen empfehlen.
Eventuell ist sowas hier geeignet. Da ist unten eine Heizplatte, oben eine IR.Heizung, aber falls das nicht klappt, kannst du auch nen Heissluftfön verwenden. Dazu ists noch ne Lötstation. https://www.ebay.de/itm/T862-BGA-Infrarot-Rework-Station-IR-Lotstation-SMD-IRDA-Welder-Lotstation-NEU/193990050046?hash=item2d2ab540fe:g:zl4AAOSwcylfTM~B Das war jetzt grade der erste link, den ich gefunden hab. Also weder ist das das günstigste Angebot, noch irgendeine Empfehlung. Was ich so über Reflowöfen gelesen hab, scheinen die mit Heissluft eine deutlich bessere Wärmeverteilung zu haben. Eventuell lässt sich dann mit ner aufgesetzten Haube, die die Luft umwälzt eine gleichmässigere Hitze erzeugen. Das Problem ist höchstens, obs der Lüftermotor aushält, so heiss zu werden.
Nach der Rücksendung einer teilbestücken Leiterplatte aus China, mache ich eine selektives Solder-Dispensing mit einem 3D-Drucker, sowie die fehlende SMD-Bestückung um danach dessen Heizplatte auf 80°C zu fahren. Jetzt wird der Zigarettenanzünder-IR-Kopf (Hot-End) am 3D-Drucker aktiviert: https://www.youtube.com/watch?v=8CHrTF6IY60 und alle Positionen abgefahren. Damit die Warmluft nicht gleich nach seitlich nach oben wegsteigt, liegt der Zigarettenanzünder in einem etwa 2mm größeren Rohr in dem ein leichter Luftstrom nach unten austritt...auch zwischen den Windungen. So das nix weggepustet wird. Dieser Luftstrom wird von der Mini-Pick-Place-Pumpe als Abluft erzeugt und ist am Austritt zusätzlich temperaturkontrolliert, wie eben das Hot-End am 3D Drucker. Noch nie konnte man so einfach und so billig kleine Elektronikprojekte umsetzen. mfg Tomy
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Bearbeitet durch User
sehr hot, hast du auch ein Video von dem Ablauf im 3D-Drucker?
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