Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik ESP32 Pin auf GND ziehen beim 3,9V


von Robert (Gast)


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Hi,

ich habe einen Gerät, bei dem wenn man ein pin auf GND zieht eine Taste 
simuliert wird. Ich möchte ein ESP32 PIN (Output) verbinden und 
programmatisch auf LOW setzen, damit Betätigung des Buttons simuliert 
werden kann.

Das Problem ist, dass ESP32 nur 3,7V Verträgt und die Spannung beim dem 
Gerät pin beträgt 3,9V.

Ist die Spannung nur im pin INPUT Modus relevant, oder kann ESP32 auch 
im Output Modus alleine durch Anschluss eines Gerätes mit Spannung über 
> 3,7V beschädigt werden?

von Chris K. (Gast)


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Mach einen Transistor als open collector dazwischen und Dreh die Logik 
bei der Ansteuerung um. Dann ist die Spannung des zu steuernden Gerätes 
fast egal.

von Frank K. (fchk)


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Robert schrieb:

> Ist die Spannung nur im pin INPUT Modus relevant, oder kann ESP32 auch
> im Output Modus alleine durch Anschluss eines Gerätes mit Spannung über
>> 3,7V beschädigt werden?

Ja, kann er. Output heißt, der Chip hat einen Transistor, der den Pin 
aktiv auf Vcc zieht, und er hat einen Transistor, der den Pin auf GND 
zieht. Einer von beiden ist immer an. Wenn da jetzt extern noch eine 
Spannung anliegt, ist das (a) nicht gut für den Transistor, der auf VCC 
zieht, noch für alles andere, was an VCC hängt.

Die einfache und sichere Lösung besteht darin, einen externen Transistor 
(irgendwas ganz einfaches wie BSS138) zu nehmen, der das Signal auf GND 
zieht. Der ESP32-Pin kommt dann ans Gate des Transistors, Source auf 
GND, Drain an das Signal. Damit gibts dann auch keine Rückwirkung mehr 
auf den ESP32. Zur Sicherheit nimmst Du noch einmal 100k zwischen Gate 
und GND, damit der Transistor sicher aus ist, wenn der ESP bootet.

fchk

von Robert (Gast)


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ist ein Optokoppler nicht besser?

von Frank K. (fchk)


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Robert schrieb:
> ist ein Optokoppler nicht besser?

Nur wenn die beiden Schaltungsteile keine leitende Verbindung haben 
dürfen. Wenn die beiden Schaltungsteile letztendlich eh aus der gleichen 
Versorgung gespeist werden, ist ein Transistor die bessere Wahl.

fchk

von Keller (Gast)


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Ein so exotisches Bauteil wie
ein Widerstand könnte helfen

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Robert schrieb:
> und die Spannung beim dem Gerät pin beträgt 3,9V.
Und dann kommt es noch drauf an, wie du diese Spannung gemessen hast. 
Wenn das Potential dort 12V wäre bei 33% Abfragefrequenz, dann würde ein 
Multimeter auch nur 4V anzeigen...

Robert schrieb:
> ist ein Optokoppler nicht besser?
Hier wahrscheinlich schon.
Denn: darfst du überhaupt einfach so die Masse deiner ESP-Schaltung mit 
der Masse des zu steuernden Gerätes verbinden?

Robert schrieb:
> oder kann ESP32 auch im Output Modus alleine durch Anschluss eines
> Gerätes mit Spannung über 3,7V beschädigt werden?
Bei zu hoher Spannung wird halt die Schutzdiode im Ausgangstreiber 
leitend und es fließt Strom nach Vcc(3,3V). Wenn dieser Strom nicht 
verbraucht wird, dann steigt Vcc an.

Keller schrieb:
> ein Widerstand könnte helfen
Ich würde im einfachsten Fall mit einer Schottkydiode was probieren.

Robert schrieb:
> programmatisch
Du solltest bei der Verwendung dieses Wortes aufpassen. Engländer sagen 
dazu "false friends": es hört sich an, wie das was man meint, es 
bedeutet aber ganz was anderes.
https://de.wiktionary.org/wiki/programmatisch
https://de.wikipedia.org/wiki/Programmatik

"Programmgesteuert" wäre die bessere Wortwahl.

: Bearbeitet durch Moderator
von Stefan F. (Gast)


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Lothar M. schrieb:
>> programmatisch
> Du solltest bei der Verwendung dieses Wortes aufpassen. Engländer sagen
> dazu "false friends": es hört sich an, wie das was man meint, es
> bedeutet aber ganz was anderes.

Interessant, ich habe es wohl auch jahrelang falsch nachgeplappert.

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