Hallo, ich habe einen alten Diascanner, der seit 13 Jahren nicht mehr produziert wird und dessen Netzteil jetzt stirbt. Das macht sich bemerkbar durch immer längere Einschaltzeiten. Nach dem betätigen des Power Schalters passiert minutenlang nichts, dann plötzlich startet er und funktioniert anschließend kontinuierlich einwandfrei. Hatte hier was gefunden: http://www.shtengel.com/gleb/Nikon_8000_9000_power_supply.htm Der Verfasser dort hat allerdings nie das Phänomen gehabt, dass der Scanner verzögert einschaltet. Er hat auf den IC als Fehlerursache getippt. Ich bin kein Elektrotechniker, brauche also jemanden, der fähig ist, das zu analysieren und zu reparieren. Raum Fulda oder Darmstadt - wer kann mir weiterhelfen? Das Gerät ist mir zu wertvoll/unersetzlich, als dass ich daran üben wollte.
Das ist ziemlich sicher nur der kleine Elko links neben dem Trafo, bei dem DIP-8 Chip.
Was genau macht der kleine Elko? Warum sorgt der für ein verzögertes Starten? Ich nehme an, mit einem Multimeter komme ich nicht weit dabei herauszufinden, ob der die Ursache ist?
Martin G schrieb: > Was genau macht der kleine Elko? Die Versorgungsspannung des DIP-8 IC puffern. > Warum sorgt der für ein verzögertes Starten? Kalt hat er zu hohen ESR, und der verringert sich dann mit der Erwärnung, bis es eben reicht. > Ich nehme an, mit einem Multimeter komme ich nicht weit dabei > herauszufinden, ob der die Ursache ist? Ja, da braucht man schon selteneres Gerät: einen Fön.
I had seen people on e-bay offering diagnostics at $50 and then repair at $500. This seems excessive. Bissel a komischer Vogel dieser Typ. Das sind ja (mehrere) verschiedene Netzteile. Warum machst nicht ein Foto von -deinem- Netzteil ? Daß du einen unbezahlbaren Mittelformat-Scanner reparieren willst, ist verständlich. Sowas! kriegst heutzutage gar nicht mehr. Revival: sogar Polaroid-Filme gibts schon wieder. Bald werden wir alle wieder in der Dunkelkammer stehen ...
hinz schrieb: > Ja, da braucht man schon selteneres Gerät: einen Fön. Wäre auch mein Vorschlag, oft genug zum Fehler finden benutzt...
Rudi Ratlos schrieb: > I had seen people on e-bay offering diagnostics at $50 and then repair > at $500. This seems excessive. Gibt im Internet ne Menge Leute, die versuchen andere abzuzocken. > Bissel a komischer Vogel dieser Typ. Das sind ja (mehrere) verschiedene > Netzteile. > > Warum machst nicht ein Foto von -deinem- Netzteil ? Mein Netzteil entspricht dem ersten auf der Seite abgebildeten. Rein äußerlich sieht der Kondensator völlig iO aus, also keine Aufwölbungen oder gar Flüssigkeitsaustritt. Für die Wärme spricht auf jeden Fall, dass wenn man den Scanner ausschaltet und ein paar Minuten später wieder einschaltet läuft er sofort. Werde den Versuch mit dem Fön beim nächsten Kaltstart ausprobieren.
Hatte nochmal weiter im Internet recherchiert. Auf Facebook gibt's ne eigene Gruppe Problemgeplagter. Dort hatte jemand das gleiche Problem und hat den STR-W6756 IC Controller ausgetauscht und das Gerät lief wieder. Werde mir den besorgen. Ist das u.U. ein Folgeschaden eines anderen Bauteils (Elko, Widerstand ...)? Nicht dass ich den IC austausche und der eigentliche Verursacher weiteren Schaden anrichtet.
Ich hab dir mal die zwei verdächtigen Elkos markiert. Und denen sieht man normalerweise nicht an, dass sie defekt sind. Ersatz durch langlebige Low-ESR-Elkos. Den STR-W6756 halte ich zunächst für unverdächtig. Aber auch den kannst du dem Wärmetest unterziehen. Mit Kältespray kann man umgekehrt testen, und deutlich gezielter als mit dem Fön.
Martin G schrieb: > Dort hatte jemand das gleiche Problem und hat den STR-W6756 IC > Controller ausgetauscht und das Gerät lief wieder. Werde mir den > besorgen. Eher unwahrscheinlich. Wenn der Controller defekt wäre, würde das Netzteil gar nicht mehr funktionieren. Martin G schrieb: > Rein äußerlich sieht der Kondensator völlig iO aus, also keine > Aufwölbungen oder gar Flüssigkeitsaustritt. Das hat leider nichts zu heißen.
Martin G schrieb: > Ist das u.U. ein Folgeschaden eines anderen Bauteils (Elko, Widerstand > ...)? Nicht dass ich den IC austausche und der eigentliche Verursacher > weiteren Schaden anrichtet. Tausche zunächst den Elko! Ist ein klassischer Fehler in Schaltnetzteilen und passt exakt zum Fehlerbild.
Martin G schrieb: > Werde den Versuch mit dem Fön beim nächsten Kaltstart ausprobieren. Ja, mach' das und berichte uns von dem Ergebnis. Im Übrigen: Wenn Du hier auch nur ein ganz wenig im Forum gestöbert haben solltest, hättest Du längst erkannt, welch enormes Detailwissen und welch große Kompetenz hinz und Mani in Sachen Elektronik haben. Warum zögerst Du und tauschst den Elko nicht einfach aus? Der Test mit dem Fön ist zwar zielführend, aber den Witz hast Du nicht verstanden.
hinz schrieb: > Ich hab dir mal die zwei verdächtigen Elkos markiert. Und denen > sieht > man normalerweise nicht an, dass sie defekt sind. Ersatz durch > langlebige Low-ESR-Elkos. > > Den STR-W6756 halte ich zunächst für unverdächtig. Aber auch den kannst > du dem Wärmetest unterziehen. > > Mit Kältespray kann man umgekehrt testen, und deutlich gezielter als mit > dem Fön. Vielen Dank für die Hilfe, ich werde das sobald wie möglich umsetzen und berichten.
Martin G schrieb: > Ok, Fön funktioniert schon mal. Start ging nach Sekunden los. Wie zu erwarten war... Ersetze die beiden Elkos, nimm Panasonic FR.
Vielen Dank für die hervorragende Hilfe. Der Scanner läuft wieder :-) :-) :-)
Rudi Ratlos schrieb: > I had seen people on e-bay offering diagnostics at $50 and then repair > at $500. This seems excessive. It seems to be a little expensive, if you'd compare it to the prices for replacement supplies. But on the other side noone wants to work for nothing but good reputation - and for right diagnostics and/or these prices seem to be ok, too. The exact point of view determines someones thinking. > Das sind ja (mehrere) verschiedene Netzteile. "Different Power Supplies?" Hm. No, I don't think so. Maybe you should change your point of view... (...if this is possible at all.) > Bissel a komischer Vogel dieser Typ. Kind of funny, coming from you! ;-)))
Hallo! ich darf mich gleich als nächster hier anstellen bitte :) - ich habe das exakt gleiche Netzteil hier (wie das gepostete Foto), aber ein umgekehrtes Fehlerbild. Die genannten Elkos habe ich schon getauscht - es verhält sich bei mir aber so, dass das Netzteil zunächst anläuft und der Scanner auch die Initialisierung schafft, dann aber stecken bleibt. Wenn man dann das Netzteil erneut aus und einschaltet passiert nichts mehr, bis es wieder vollständig abgekühlt ist. Je nachdem wie weit man es abkühlen lässt dauert es entsprechend länger (oder eben kürzer) bis der Scanner wieder stecken bleibt. (Heißt Power led leuchtet weiter - Firewire-Verbindung bricht aber ab und der Scanner reagiert nicht mehr auf irgendwelche events wie z.B. einschub einer Vorlage..) Ich kann an diesem Punkt natürlich nicht ausschließen, dass das Problem eigentlich nicht das Netzteil ist. Ach und - ich habe einen Fön und ich zögere nicht ihn zu benutzen. Bloß hat es nicht geklappt das zeug zu kühlen... (ernsthaft, dazu bläst der Fön auch ohne Heizung noch zu warm...) LG. Marxen
Markus S. schrieb: > Ich kann an diesem Punkt natürlich nicht ausschließen, dass das Problem > eigentlich nicht das Netzteil ist. Sieht auch nicht danach aus. Kauf dir eine Dose Kältespray.
Wenn man das Netzteil zu keiner weiteren Zusammenarbeit überreden kann, könnte man es doch ersetzen. 5V und 12V sind Standardmodelle, auch gemeinsam in Einem. Die 15 und zertretene Volt kann man mit einem Stepup aus den 12V erzeugen. Interessant wären einzig die Ausgangsströme, die es braucht.
Gerald B. schrieb: > Die 15 und zertretene Volt kann man mit einem Stepup > aus den 12V erzeugen Ausgerechnet die 15V werden durch die Leistungskomponenten aber am meisten belastet. Man könnte höchstens probieren, ob sich die alte Kiste auch mit 12V dort zufrieden gibt. Ansonsten wirds diesmal wohl doch der Sanken Chip sein, der aussteigt. Kältespray und damit testen.
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Gerald B. schrieb: > Wenn man das Netzteil zu keiner weiteren Zusammenarbeit überreden > kann, > könnte man es doch ersetzen. 5V und 12V sind Standardmodelle, auch > gemeinsam in Einem. Die 15 und zertretene Volt kann man mit einem Stepup > aus den 12V erzeugen. Interessant wären einzig die Ausgangsströme, die > es braucht. +15,5V, aber -12,2V!
Danke schon mal! In Ermangelung von Kälstespray habe ich gerade mal probiert das Netzteil abgesteckt vom Scanner warmlaufen zu lassen um dann zu schauen ob der Scanner dann trotzdem anspringt (das würde ja dann dafür sprechen, dass das Netzteil nicht der Übeltäter ist) - das hat zwar das Ergebnis gebracht, dass der Scanner nicht funktioniert, aber das abkühlen des Netzteils auf dem Balkon um dann die Gegenprobe zu machen hat dann nicht dazu geführt, dass er anspringt. Evtl ist es auch der LD1086V33 der am Mainboard verbaut ist (oder seine Peripherie oder Wärmeabführung) - aber da warte ich jetzt noch auf das Kälstespray-Experiment. LG.
H. H. schrieb: > +15,5V, aber -12,2V! Uups! Ohne die Ströme zu kennen, die auf den einzelnen Spannungen gezogen werden, bleibt das alles Lesen im Kaffeesatz.
Hallo! Ich bin heute etwas weitergekommen - zum einen habe ich noch ein paar Elkos am Netzteil getauscht (und die fehlenden bestellt) - zum anderen habe ich mir das Mainboard einmal genauer angesehen und an den gelb markierten SMT Elkos parallel noch einmal 220uf Elkos dazugelötet. Oben links vor und hinter dem Spannungsregler für 3,3V und unterhalb des Steckers der vom Netzteil kommt den Elko der am 5V pin hängt. Das hat den Scanner einmal zurück ins Leben geholt - yay - er läuft jetzt etwa 30-60 Sekunden wenn man ihn einschaltet, bevor er einfriert. (Zuvor hat er teilweise keinen mucks mehr gemacht, wenn man ihn davor nicht mindestens eine Stunde in Ruhe gelassen hat. Und selbst dann wars eher finster. Nachdem ich damit wohl im großen und ganzen den Eingangsstrom puffere und glätte bleibt immer noch die Frage - hab ich dem Mainboard jetzt geholfen all das Brummen des Netzteils zu ignorieren oder sind die Elkos am Mainboard defekt... ich hab jedenfalls mal welche bestellt und werde die auch noch tauschen. Was meinen die Leute mit Ahnung dazu? Sollte ich mir da jetzt noch Gedanken um den Sanken chip machen? Der wird nämlich auch recht schnell recht heiß. LG und Danke!
Markus S. schrieb: > Das hat den Scanner einmal zurück ins Leben geholt - yay - er läuft > jetzt etwa 30-60 Sekunden wenn man ihn einschaltet, bevor er einfriert. Verändern sich dann die Spannungen am Ausgang des Netzteils?
Markus S. schrieb: > Sollte ich mir da jetzt noch > Gedanken um den Sanken chip machen? Gedanken machen schadet sicher nicht. Aber auch ein Test mit Kältespray wäre denkbar. Also Scanner bis zum Aussteigen benutzen, nur den Sanken mit Kältespray behandeln und dann wieder einschalten. Gehts sofort wieder, ist der Sanken schon ein Kandidat. Der wird aber auch warm, wenn er ausserhalb seiner Specs betrieben wird - z.B. durch defekte Elkos in seiner Beschaltung. Es fällt schon auf, das anscheinend einige User des Scanners den Chip als fehlerhaft erkannt haben.
Die Spannungen bleiben konstant die 5v stehen bei 4,99v egal ob nach dem Einschalten oder nach dem "Steckenbleiben" Der Sanken-Chip gibt sich vom Kältespray recht unbeeindruckt. Das Fehlerbild hat sich auch etwas gewandelt: Der Scanner bleibt jetzt recht zufällig aber vor allem in Ruhephasen stecken. Soweit ich das beobachten konnte bleibt scheinbar auch 'nur' der Mikrocontroller/Steuerung stecken - Unterkomponenten wie die Schrittmotorsteuerung scheinen davon nicht betroffen. Ein Beispiel: Der Scanner bleibt stecken während der Schlitten einwärts fährt. Die Folge ist, dass der Schlitten bis zum Anschlag fährt, und dann der Motor aufheult. Aus und wieder einschalten führt sofort dazu, dass der Scanner wieder funktioniert. Immer noch bleibt der Scanner wenn er warmgelaufen ist öfter stecken, aber nicht zwingend. Es ist einfach wahrscheinlicher, dass er stecken bleibt wenn er warm ist. Mir fehlen im Netzteil jetzt noch drei Elkos, die in den nächsten Tagen hoffentlich geliefert werden. Eine Frage habe ich zum Thema low-esr: Verhalten sich die low-esr Elkos in der Schaltung aufgrund des geringeren Widerstandes anders - oder ist das nur für die Effizienz / Lebensdauer relevant? Ich habe jetzt nämlich keine low-esr gehabt und würde die nach Notwendigkeit doch noch ersetzen. Danke!
Markus S. schrieb: > Die Spannungen bleiben konstant die 5v stehen bei 4,99v egal ob nach dem > Einschalten oder nach dem "Steckenbleiben" Dann ist das Netzteil nicht die Ursache des Problems.
Markus S. schrieb: > Verhalten sich die low-esr Elkos in der Schaltung aufgrund des > geringeren Widerstandes anders Ja. Bei einem Schaltnetzteil wird (beispielsweise) der Ausgangselko ja in kurzer Folge geladen und wieder entladen. Beim Laden ist die Spannung höher, je höher der ESR, beim Entladen niedriger -> mit höherem ESR hast du mehr Ripple auf der Spannung. Das kann soweit gehen, dass es die Regelung des Schaltreglers aus dem Takt bringt. MfG, Arno
Ich hab mal ein Oszilloskop ausgeborgt und angehängt - aber ich muss gleich gestehen, ich hab keine Ahnung ob das sinnvoll ist, was ich da gemesse habe, aber mir ist aufgefallen, dass da immer wieder was reinstreut - in der zweiten hälfte der messung.. Ist das relevant?
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