Guten Morgen Leider gibt es was RoHS etc. angeht ein ziemliches Durcheinander. Insbesondere die Tabellen mit den Bauteilen finde ich schwierig. Man weiß nie, welches Bauteil welche Ausnahme gerade verwendet und wann diese dann ausläuft. Die Datenblätter sind, was das angeht, oft ungenau. Dieses Jahr kommt wider eine Verschärfung. Mouser, Digikey etc. haben zwar oft ein Feld mit RoHS, die sind jedoch nicht einheitlich. QM macht es sich meist einfach. Vom EMS wird ein Zertifikat bezüglich RoHS eingefordert. Damit ist das Endprodukt RoHS konform. Es wäre jedoch wünschenswert, RoHS während der Entwicklung zu berücksichtigen, ohne zu viel Aufwand zu investieren. Meine Hoffnung war, in Altium die Hersteller-Teilesuche zu verwenden. Die scheint jedoch nur auf Octopart zu verweisen. Die Felder sind nicht gut gepflegt und oft unterschiedlich benannt. Hat jemand einen guten Tipp für mich, wie man RoHS sinnvoll während der Entwicklung berücksichtigt? Ich suche keine 100% Lösung sondern etwas, dass vom Kosten-Nutzen-Faktor gut ist. Vielen Dank.
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Für den Alltag reicht die Annahme, dass es RoHS ist. Alles andere musst du selbst erforschen.
Franz schrieb: > Ich suche keine 100% Lösung sondern etwas, dass vom Kosten-Nutzen-Faktor > gut ist. Dann verwende einfach was Du kaufen kannst. Ob das RoHS Konform durch Ausnahme (PB freie Bleigelakkus z.B. :-)) oder wirklich vegane glutenfreie Bauteile aus glücklicher Bauteilhaltung sind kann Dir doch Schnurz sein. Wir hatten mal einen Berater bei uns der erzählte das sie in ganz EU Beratungsstellen dafür aufgebaut haben. >2000 Anfragen in DE und keine 100 im Rest der EU. Solange Du keine Plastiktrinkhalme beilegst kannst Du ja auch in 2Kg nicht recykelbaren Kunststoffschaum verpacken. Auch das ist dann Öko made in Germany ;-) Die Sinnfrage darf man sich einfach nicht stellen.
Ich kann ehrlich gesagt nicht ganz folgen... Die Situation wie du sie beschreibst dürfte 2006/2007 so gewesen sein. Heute kriegt man ja praktisch kaum noch Bauteile, die nicht konform sind. Wenn es kostenlos sein soll: Findchips.com, wenn es gut und teuer sein darf: Siliconexperts. Die erschlagen auch gleich das Thema PCNs mit. Das Jahresabo kostet aber so viel wie ein Kleinwagen.
Das Problem ist konform nach welcher RoHS? Wie bereits geschrieben gibt es viele Tabellen mit Ausnahmen, die auslaufen. Dazu gehört z.B. Blei in Glas oder Cadmium in Relais-Kontakten. Somit gibt es Bauteile, die RoHS hatten und dieses verlieren.
Franz schrieb: > Bauteile, die RoHS hatten und dieses verlieren. Evtl. steht bei diesen Teilen irgendwo eine neue DIN dazu? https://de.wikipedia.org/wiki/RoHS-Richtlinien Solange das Zeug nicht vom Schrottplatz kommt, sollte eigentlich der EU-Handel wunschgemäß gesetzestreu liefern? Wenn Du natürlich alles direkt in .cn bestellst, sind Wunder möglich (oder werden durch den Einkäufer verursacht).
Naka, DIN hat bei EU Dingen schon lange nichts zu melden. ;) Aktuell ist ROHS 3 von 2019. Da hab ich nichts zu im Wiki Artikel gefunden. Die Aussage mit Handel und gesetzestreu verstehe ich nicht. RoHS gilt für das fertige Gerät. Bleilot gibts auch noch zu kaufen. Mir geht es auch im namenhafte Hersteller, z.B Vishay.
Das macht man am elegantesten ähnlich wie bei Konfliktmineralien: man lässt sich vom Lieferanten bestätigen, dass die angebotene und gelieferte Ware den aktuellen Bestimmungen entspricht. Der wird dann auch ein Wischiwaschi-Schreiben aufsetzen, wo er bestätigt, dass seines Wissens nach alles "sauber" ist und die Verantwortung seinerseits auf seine Vorlieferanten abwälzen. Es geht in aller Regel nicht unbedingt darum, ob die Baugruppe RoHS-konform ist, sondern wer hinterher das Theater hat wenn doch irgendwas faul ist.
Beitrag #6657414 wurde von einem Moderator gelöscht.
Franz schrieb: > Somit gibt es Bauteile, die RoHS hatten und dieses verlieren. Ja das ist schlimm. Ich kaufe von den seriösen Distris und wenn die sagen RoHS konform, dann ist das für mich RoHS Konform. Auszug aus Wikipedia zu RoHS Nachweispflichten: Welche Art von Dokumenten notwendig ist, beurteilt der Hersteller anhand der Zuverlässigkeit des Lieferanten und der Wahrscheinlichkeit, dass bestimmte Bauteile oder Materialien gegen die Vorgaben der RoHS verstoßen. Es kann ausreichend sein, dass vertragliche Vereinbarungen oder Zuliefererklärungen vorliegen. Prima, ich habe eine Zulieferererklärung eines renomierten Unternehmens und habe damit weder vorsätzlich noch fahrlässig gehandelt. Niemand verpflichtet mich jede Widerstand einer Röntgenfluoreszenzanalyse zu unterziehen und die offiziellen Dokumente in Zweifel zu ziehen.
Letztendlich geht es vor allem darum, dass man es sich bei RoHS einfach machen kann. Wenn alle Bauteile RoHS erfüllen, erfüllt es das Gesamtgerät auch. Ich wollte mich erkundigen, ob jemand eine vernüftige Datenbank kennt. Stefan und mkn, Danke für eure Antworten. Letztendlich wird es auf eure Vorschläge hinauslaufen. Markenartikel verwenden, da Bauteil akzeptieren, wenn im Datenblatt RoHS drin steht und sich am Schluß vom EMS eine Bescheinigung ausstellen lassen. Genau um das Theater geht es letztendlich. Es wäre unschön, wenn man eine fertgie Baugruppe anpassen muss, weil es keinen RoHS-konformen Ersatz gibt.
Wenn es deine Bauteile auch für Automotive gibt, muss der Hersteller die Einhaltung von ROHS, REACH & Co sicherstellen. Da gibt es dann auch Materialdatenblätter beim Hersteller. Du könntest dich auch bei IMDS schlau machen, dort sind zumindestens immer die neuesten Vorschriften veröffentlicht. Arno
Normalerweise weiss man welche der Bauteile RoHS sind resp ein Problem damit haben. Dann muss man's ueberlegen. Ja, man kann einen Quecksilberschalter haben, er muss einfach klein genug gegenueber dem Ganzen sein. Also, solange eine 2 Tonnen Anlage rundrum ist, ist gut. Man sollte aktuelle Bauteile kaufen. Normale Haendler, also nich aus der bucht, liefern eine Erklaerung mit. Ob man vielleicht ein einzelnes altes Bauteil mit Kontamination verbaut ist weniger wichtig.
Franz schrieb: > Das Problem ist konform nach welcher RoHS? Es gilt immer die EU Richtlinie 2011/65/EU incl. aller Änderungen bis heute. Für China-RoHS dem entsprechend das Gleiche. > Wie bereits geschrieben gibt es viele Tabellen mit Ausnahmen, die > auslaufen. > Dazu gehört z.B. Blei in Glas oder Cadmium in Relais-Kontakten. > Somit gibt es Bauteile, die RoHS hatten und dieses verlieren. Nicht ganz richtig: Beispielsweise darf durch die Ausnahmeregelung 7C-II in Keramikkondensatoren mit einer Nennspannung von mindestens 250 V auch Blei enthalten sein. Diese Kondensatoren sind NICHT RoHS-konform, dürfen aber dennoch verwendet werden, so lange die Ausnahme gilt. Wenn du es richtig machst, klassifizierst du deine Bauteile nach - RoHS konform - Ausnahme ABC bis zum XX.YYYY in Kraft - nicht konform - nicht geprüft Jetzt weg mit dem Troll schrieb: > Ja, man kann einen > Quecksilberschalter haben, er muss einfach klein genug gegenueber dem > Ganzen sein. Also, solange eine 2 Tonnen Anlage rundrum ist, ist gut. Nein. Es gilt die Stoffmenge in homogenen Materialien. Wenn ein Schalter einen Tropfen Quecksilber beinhaltet, besteht die homogene Masse "Quecksilbertropfen" zu 100 % aus Quecksilber und ist damit über dem Grenzwert von Quecksilber. Damit ist der ganze Schalter nicht RoHS-konform und damit ist das ganze Kreuzfahrtschiff drum herum nicht RoHS-konform.
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