Hallo, ich möchte einen kleinen Getriebemotor (max. 450mA) mit einem LL N-Mosfet einschalten. Stromversorgung ist ein 18650 LiPo. Mir ist aufgefallen, dass das Drehmoment des Motors ohne Mosfet, direkt am LiPo deutlich kräftiger ist als mit und habe eine kleine Testvorrichtung gebaut. Ich messe am FET eine VDS von 300-500mV was bei einer VCC von 4V ca. 1Ohm RDS ergibt. Laut Datenblatt des IRLZ34N sollte RDS bei 4V bei 0.06Ohm liegen. Getestet habe ich mehrere Standart-FETs (IRLZ34N, IRLU120N, IRLML2402). Alle ungefähr das selbe Ergebnis. Wie schalte ich den Motor ohne Drehmomentverlust? Vielen Dank!
Hast du eine Freilaufdiode parallel zum Motor? Nicht dass der FET bei den Schaltversuchen schon einen Schlag bekommen hat... Allerdings: bei mehreren Versuchen mit verschiedenen Transistoren sollten die nicht gleich alle verreckt sein. Aber die Diode brauchst du jedem Fall!
Teste ich heute Abend nochmal mit Diode und frischem FET. Hätte ich dran denken sollen, stimmt. Glaube aber noch nicht so ganz, dass die alle kaputt sind. Schaltvorgang an sich läuft ja.
MOSFets sind nicht gegen statische Entladungen am Gate geschützt. Wenn da was durchschlägt, wird der MOSFet beschädigt. Das kann man auch messen, indem man das Gate auflädt und dann die Leitfähigkeit des MOSFet misst. Die darf nicht absinken, wenn man das Gate freilässt, ansonsten ist die die Oxidschicht beschädigt und das Gate wird entladen - ab in die Tonne.
Janina F. schrieb: > Getriebemotor (max. 450mA) Das ist der zulässige maximale Strom. Beim Blockieren ist der Strom erheblich höher. Janina F. schrieb: > dass das Drehmoment des Motors ohne Mosfet, direkt am LiPo > deutlich kräftiger ist Wie stellst du das Drehmoment fest? Durch Festhalten (Blockieren) der Abtriebswelle? Dann wär's kein Wunder. Also wie hoch ist der Strom tatsächlich, wenn die 300-500mV zu messen sind?
Die G-S Spannung sinkt aufgrund von dünnen leitungsquerschnitten bei dir ab. Selbst bei knack vollem LI-PO und je 1V Spannungsabfall auf + und - bleiben noch max. 1,9V am Gate. Die Anderen fets geben dir etwa dasselbe ergebnis, weil das Problem nicht der FET ist, sondern deine schaltung.
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Die 450mA sind gemessen bei blockierter Welle. Also wirklich max. Leerlauf ca 80mA.
Flip B. schrieb: > Die G-S Spannung sinkt aufgrund von dünnen leitungsquerschnitten bei dir > ab. Selbst bei knack vollem LI-PO und je 1V Spannungsabfall auf + und - > bleiben noch max. 1,9V am Gate. Die Leitungen sind kurz und ausreichend dimesioniert. Ausserdem fließt durch ein FET Gate ja kein Strom.
Janina F. schrieb: > Ich messe am FET eine VDS von 300-500mV was bei einer VCC von 4V > ca. 1Ohm RDS ergibt. Wie hast Du Strom / Spannung gemessen? RMS? Danke für Aufklärung
Janina F. schrieb: > sollte RDS bei 4V bei 0.06Ohm liegen. Schon, aber: Janina F. schrieb: > Stromversorgung ist ein 18650 LiPo die hat doch mitnichten 4V, sondern 4.2 bis 2.5V, je nach Ladezustand und damit ist dein MOSFET UNGEEIGNET wenn seine Gate-Spannung der Akkuspannung entspricht. Janina F. schrieb: > Getriebemotor (max. 450mA) Was heißt hier max ? max. Stromaufnahme im Dauerbetrieb weil er sonst überhitzt ? Oder max Stromaufnahme im Anlaufmoment = wenn man ihn Blockiert ? Letzteres muss deine Elektronik schaffen, sonst geht sie beim ersten Anlsufen kaputt. Schafft ein IRLZ34 auch aber sein RDSon nimmt dann schon viel vom Drehmoment weg. Keine Ahnung,x warum in diesem Forum immer so ein Steinzeitmüll verbastelt wird, als ob in den 30 Jahren seit dem IRLZ34 nichts mehr in der Weiterentwicklung von MOSFETs passiert wäre. Dabei haben die Dinger heute unter 1mOhm.
Das Ohmsche gesetzt lautet: R = U / I U = 300mV I = 450mA 300mV / 450mA = 0,6 Ohm Das wäre auf jeden Fall zu viel. Bist du sicher, dass die 450mA stimmen?
Die Schaltung macht erst mal keinen Sinn. Und wenn der Motor blockiert, wird der Akku in die Knie gehen. Und damit die GS-Spannung in einen sehr niedrigen Bereich. Man könnte ja alles messen und evtl. zwei Spannungsquellen verwenden.
Janina F. schrieb: > Ausserdem fließt durch ein FET Gate ja kein Strom. Und aus der Source? Üverlege mal was G-S spannung bedeutet, zwischen leerlauf-Gatespannung und g-s unter last liegt innenwiderstand der batterie, leitungswiderstand der masseleitung sowie der +-leitung bis zur abzweigung der gatespannung. Über diesen gegenkopplungsefffekt hast du eine Konstantstromquelle gebaut.
Direkt am MosFet gemessen? Gate - Source und Drain - Source?
Ist bei deinem Aufbau ein Steckbrett beteiligt? Ich denke dabei an Kontakte aus Eisen und Dupont Kabel aus Aluminium oder Eisen.
Peter D. schrieb: > Und was mißt Du dabei als U_gs? Die Ugs sollte man zweckmässig direkt an den Beinchen des FETs messen. Dann spielen irgendwelche Probleme innerhalb der Schaltung keine Rolle. Grundsätzlich kann man sagen, das bei 90% aller Prob- leme mit zu hoher DS-Spannung die zu niedrige GS-Spannu8ng die Ursache ist.
Hallo, nimm doch eine 9v Blockbatteriee zwischen GND und Gate, wenn Spannungsabfall am Fet dann weg ist, weisst du, dass dieser Fet ungeeignet ist. Gruss
Probier ich alles nachher mal aus und melde mich. Danke
Stefan ⛄ F. schrieb: > Ist bei deinem Aufbau ein Steckbrett beteiligt? > > Ich denke dabei an Kontakte aus Eisen und Dupont Kabel aus Aluminium > oder Eisen. Hat mich auch schon fast zum Tobsuchtsanfall gebracht.
Verdammt, es lag am (chinesischen) Steckbrett. Wenn ich die (selben!) Drähte verlöte, funktionieren alle Mosfets tadellos. Danke für die Hilfe und sorry für alle denen ich die Zeit gestohlen habe.
Janina F. schrieb: > Verdammt, es lag am (chinesischen) Steckbrett Jaja. Ich bin zum ersten mal drauf gekommen, weil meine ESP Module dauernd abstürzten.
michael_ schrieb: > Janina F. schrieb: >> es lag am (chinesischen) Steckbrett. > > "Hoch leben Deutsche Steckbretter!" Mit japanischen Steckbrettern gibt es keine Probleme. ;-) Aber irgendetwas in mOhm Bereich würde ich da auch nicht messen wollen. Aber was mich mal interessieren würde: Wie bekommt man die Anschlüsse eines TO220 Gehäuses in ein Steckbrett?
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Andreas B. schrieb: > Wie bekommt man die Anschlüsse eines TO220 Gehäuses in ein Steckbrett? Mit Gewalt schafft man alles. Wenn man allerdings anschliessend versucht, an der selben Stelle einen dünndrähtigen Widerstand einzustecken, wird der nicht mehr kontaktiert.
Harald W. schrieb: > Mit Gewalt schafft man alles. Wenn man allerdings anschliessend > versucht, > an der selben Stelle einen dünndrähtigen Widerstand einzustecken, wird > der nicht mehr kontaktiert. Das ist dann ein dänisches Streckbrett, mit überdähnten Kontakten ;-)
michael_ schrieb: > "Hoch leben Deutsche Steckbretter!" Sagen wir mal so: Mein liebstes Steckbrett ist etwas mehr als 20 Jahre alt, von Conrad und war schweineteuer (verglichen mit den heutigen Preisen). Ich benutze es nicht oft, aber dann gerne weil * dessen Kontakte nur äußerst selten wackelig sind * die Innenwiderstände der Kontakte viel geringer sind Ich kann da sogar Problemlos ein Potentiometer hinein prügeln und danach taugen die gleichen gequälten Kontakte noch für ein DIL IC. Mache das mal mit einem China-Board... Dosenblech und Federkontakte sind eben nicht das Gleiche. Dennoch ist auch dieses Steckbrett mit der Stromaufnahme des ESP8266 überfordert. Ich muss auch dort aufpassen/nachdenken, was ich tue.
Andreas B. schrieb: > Wie bekommt man die Anschlüsse eines TO220 Gehäuses in ein Steckbrett? Mit etwas Kreativität?
Janina F. schrieb: > Mit etwas Kreativität? Eigentlich reicht es, die Beinchen um 90° zu verdrehen (weil sie Rechteckig, nicht Quadratisch sind, meistens jedenfalls).
Janina F. schrieb: > Andreas B. schrieb: >> Wie bekommt man die Anschlüsse eines TO220 Gehäuses in ein Steckbrett? > > Mit etwas Kreativität? Na, dann hättest Du den Aufbau ja gleich ordentlich verlöten können. Ein Steckbrett verwende ich grundsätzlich nur wenn es um Ströme <100mA geht. Bei Potis u.ä. mache ich das allerdings genauso wie Du. ;-) Stefan ⛄ F. schrieb: > Eigentlich reicht es, die Beinchen um 90° zu verdrehen (weil sie > Rechteckig, nicht Quadratisch sind, meistens jedenfalls). So hat sie die Kontakte wenigstens nicht ausgeleiert. Also alles richtig gemacht.
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So etwas ist hier meist von Sunhayato. Gerade mal nachgeschaut: Der eigentliche Hersteller scheint Picotec International Co., Ltd. zu sein: https://akizukidenshi.com/catalog/g/gP-04303/
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Bei all dem wurde wohl bislang übersehen, dass dieser RDson sog LL-Fet spezifiziert ist für UGS=5V und damit für einen Lipo mit 2,5~4,2V ungeeignet ist. Wenn er denn trotzdem funktioniert ist das reine Glückssache. Und nein, Reichelt trifft hier offenbar keine Schuld. Datenblätter lesen und verstehen erspart so manchen Irrweg!
mark space schrieb: > Bei all dem wurde wohl bislang übersehen, dass dieser RDson sog LL-Fet > spezifiziert ist für UGS=5V und damit für einen Lipo mit 2,5~4,2V > ungeeignet ist. Nö, im DB steht beim erstgenannten für 4V UGS max 0.07 Ohm drin. Außerdem hat sie verschiedene MosFets getestet. Ob das jetzt tatsächlich 4V waren wissen wir nicht. mark space schrieb: > Ansonsten - ja, Steckbretter sind die Pest! Nur wenn man sie für Leistungsschalter mißbraucht. Die Größe der Stecklöcher ist nicht umsonst so klein gewählt. Das ist nicht, um die User zu ärgern.
mark space schrieb: > Bei all dem wurde wohl bislang übersehen Darauf wurde schon hingewiesen. Aber der berechnete Wert war so krass daneben, dass es noch ein weitere Ursache (Steckbrett) geben musste.
Andreas B. schrieb: > Wie bekommt man die Anschlüsse eines TO220 Gehäuses in ein Steckbrett? Jedes Beinchen um 90 Grad in Längsachse verdrehen. Schont die Kontaktfedern im Steckbrett.
Stefan ⛄ F. schrieb: >> Jedes Beinchen um 90 Grad in Längsachse verdrehen. > > Willkommen im Club! Es ist bereits alles gesagt, aber noch nicht von Allen!
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