Hallo, ich habe seit eben ein Problem mit meinem 40 Jahre alten Hameg HM 605, das jetzt ca. 30 Jahre eingemottet war, aber seit Wochen anstandslos gelaufen ist. Grade dachte ich es wäre total hin, da nur noch eine seltsame verwaschene Schleife zu sehen war, egal welche Einstellung, dann bin ich auf den Beitrag "Hameg HM203-5 Horizontalablenkung defekt" gestoßen und habe in diesem Zusammenhang bemerkt, dass der Schalter "Komponententester" gedrückt war. Den wieder ausgeschaltet war das Bild erstmal OK, aber nach 1/2 Minute waren seltsame Geister im Bild zu sehen und so ist es bis jetzt geblieben, trotz mehrfachen Betätigens aller Schalter und Regler. Zu den Bildern: 1) Ausgangsspannung eines nanoVNA SAA-2N mit 234kHz 2) dasselbe, länger belichtet 3) dasselbe, 4cm nach unten rausgeschoben 4) dasselbe, bis zum Anschlag nach unten verschoben 5) Video ohne Signal, Zeitbasis 5ms/div., mit Y-Regler auf-ab verschoben Und: Beim Ausschalten kommt auf X=Y=0 ein ganz heller Strahlpunkt, der sonst unterdrückt ist. Da muss es also irgendwas mit Austastung oder so geben? Ist das der Ansatzpunkt?
Fang mal mit einer Grundreinigung an und behandel alle mechanischen Schalter mit Oyxlöser, Kontaktwäsche und Schutzspray für Kontakte. Ich habe an alten Oszis schon recht merkwürdige Effekte gehabt die häufig über die korrodierten Kontakte kamen. In lang gelagerten Geräten findet sich auch manchmal allerlei verendetes Insektengetier und deren Hinterlassenschaften was die Qualität der analogen Signalverarbeitung nicht verbessert. Danach die üblichen Verdächtigen, d.H. Elkos und Lötstellen prüfen. An gestorbene Halbleiter mag ich da jetzt erstmal nicht denken. Die sind heil oder kaputt aber selten beides. Bild 2 z.B. würde auch so aussehen wenn der Bereichsschalter korrodiert ist und einen Serienwiderstand zum Messteiler aufbaut. Vielleicht ist auch was durch Feuchtigkeit oxydiert und Oxyde können Halbleitereigenschaften haben. Erstmal das alles ausschliessen bevor Du weitersuchst.
Hallo Josef, das sieht aus als wäre die Rücklaufunterdrückung defekt. Zur Erklärung: Wenn der Sägezahn für die X-Achse am Scheitelpunkt angekommen ist und wieder nach Null rauscht, sorgt ein Kondensator dafür, dass der Kathodenstrahl bei abfallender Flanke dunkel getastet wird. Es gibt jetzt 2 Möglichkeiten für den Fehler: 1. die Dunkeltastung ist defekt (Kondensator) 2. Der Sägezahn ist nichtmehr steil genug beim Abfall. Da bräuchtest du jetzt ein anderes Scope um dir diesen Sägezahn anzuschauen.
Danke euch beiden! Im Serviceteil der Bedienungsanleitung wird auch
gleich eingangs auf visuelle Kontrolle der Bauteile und Reinigen
hingewiesen und dass man sich damit oft viel Messen und Suchen ersparen
kann. Andererseits war es ja nach dem Ausschalten des Komponententesters
kurzzeitig OK, d.h. das 234-kHz-Signal klar und rein ohne diese
schwachen Treppchen und eine verbogene Nullinie dazwischen. Ich mache
mal Grundreinigung, visuelle Kontrolle insbesondere beim Schalter des
Komponententesters. Verkohlte Insekten sind sicher eher Leiter als
Isolatoren, und verkohlte Staubmäuse auch.
> anderes Scope?
Woher nehmen? Ich kann einen Spiegel davorstellen :-)
Im Ernst: Kann ich das nicht mit dem ja nicht ganz defekten selber
messen? Einen Trennkondensator dazwischenschalten?
Verstärkung/Abschwächer, Zeitbasis etc. funktionieren ja noch, es zeigt
nur zusätzlich zu dem was es anzeigen soll noch Schrott an, den kann man
ja gedanklich ausblenden.
@xyz Die Strahlhelligkeit habe ich aufgedreht damit man sieht was da zusätzlich noch im Bild zu sehen ist was VORHER nicht da war! Vorher war es eine saubere Rechteckschwingung, bzw. mit den abfallenden Dachschrägen, ohne irgendwelchen sonstigen Schnickschnack im Bild.
Josef L. schrieb: > Im Ernst: Kann ich das nicht mit dem ja nicht ganz defekten selber > messen? Einen Trennkondensator dazwischenschalten? Würde ich lassen. Es sei denn Du hast den Schaltplan vorliegen und kannst genau sagen was Du in dem Moment schon durch den Tastkopf an zusätzlichen Eigenschaften da rein bringst. Fang mal mit Putzen an und besorg das service Manual. WENN Du im Schaltplan erkennen kannst woran Du messen musst und WAS da zu sehen sein sollte, kannst Du eigentlich auch gleich die Bauteile direkt überprüfen. Da es manchmal geht und nach einer Zeit nicht mehr, such nach schlechten Lötstellen und arbeite mit wattestäbchen und Kältespray. NICHT reichlich Kältespray da reinjauchen, den Kälteschock mögen Bauteile auch nicht gerne.
Bei solchen Fehlersuchen zuallererst alle Hilfsspannungen prüfen. DC und auch AC Anteil. Das geht auch mit Multimeter. Bei ausgetrockneten Elkos rippelt das kräftig und da kann die beste Schaltung nicht richtig arbeiten.
Josef L. schrieb: > Und: Beim Ausschalten kommt auf X=Y=0 ein ganz heller Strahlpunkt, der > sonst unterdrückt ist. Da muss es also irgendwas mit Austastung oder so > geben? Ist das der Ansatzpunkt? Genau dort liegt der Hase im Pfeffer. Die Kathodenstrahlunterdrückung funzt nichtmehr. Bie Röhrengeräten: Sowohl die Rückschlagunterdrückung, alsauch die Kathodenstrahlunterdrückung beim Ausschalten, werden von einem Kondensator bewerkstelligt, welcher das Gitter der Bildröhre während des Vorgangs negativ schaltet. Bei Halbleitergeräten: Wird die o. bez. Unterdrückung durch einen Komparator bewerkstelligt. Im Bild mal ein Blockschaltbild in dem du den Komparator lokalisieren kannst.
Du hast im o. gez. Bereich eine Menge Schalter und Poti. Selbige würde ich als Erstes mal ordentlich reinigen und entoxidieren. Dann weiter sehen.
mkn schrieb: > mit Oyxlöser, Kontaktwäsche und Schutzspray für Kontakte Darf man fragen was du dafür genau nimmst?
Also das ist so ziemlich die dreckigste Ecke, von unten sieht alles fast wie neu aus. Stand im Schrank, nicht im Keller. Ich warte noch etwas mit Reinigen, wegen 14 kV.
Josef L. schrieb: > Also hier irgendwo? "Unbl. Generator" ? Genau das ist das Teil welches für die Dunkeltastung verantwortlich ist.
Udo S. schrieb: > Darf man fragen was du dafür genau nimmst? z.B. http://www.kontaktchemie.com/KOC/KOCproductdetail.csp?product=KONTAKT%2060%20PLUS
https://www.amazon.de/-/en/Teslanol%C2%AE-T6-OSZILLIN-Contact-Tuner-Spray/dp/B001FSXMO2/ref=sr_1_5?dchild=1&keywords=teslanol&qid=1618500281&sr=8-5 Damit habe ich bisher beste Erfahrungen. Auch Potis werden, wenn noch nicht durchgeschliffen, dauerhaft gängig!
Problem ist, dass die Schalter (zB oben links im Bild) alle gekapselt sind. Wo soll ich da hinsprühen? Ich will ja keine Überschwemmung bzw. wenn da Alkohol drin ist keine Verpuffung wenn ich nach 1 Std wieder einschalte? Bin vielleicht etwas überängstlich, auch angesichts Beiträgen wie "Netzteil riecht seit einiger Zeit" und ähnlichen Anfragen...
Josef L. schrieb: > habe in diesem Zusammenhang bemerkt, dass der Schalter > "Komponententester" gedrückt war. Den wieder ausgeschaltet war das Bild > erstmal OK, aber nach 1/2 Minute waren seltsame Geister im Bild zu sehen Konzentriere und kümmere dich mal auf/um diesen Schalter. Gekapselte Schalter sehe ich nicht so als Fehlerursache und oxidierete Kontakte können häufig durch mehrere Schaltvorgänge zumindest wechselnde Fehlerbilder erzeugen. Bleibt der Fehler aber konstant, unabhängig der Schalterstellung, dann würde ich die Ursache zunächst mal nicht dort suchen.
Also Grundreinigung mit Pinsel und Staubsauger hat nichts gebracht, hätte mich auch gewundert. Mein 20 Jahre alter UKW-Tuner ist da innen bedeutend mehr verstaubt. Ich suche jetzt mal nach dem Austastdings, die Hameg-Anleitung bietet ja Blockschaltbild, Schaltbild und Bestückungspläne.
Ohne Überschwemmung und 100mal Schalter + Poti betätigen gehts ohnehin nicht und auch dann sind die Möglichkeiten von Kontaktreiniger begrenzt. Dann schalte eben erst nach einer Nacht auf der Heizung wieder ein. Um da irgendwas zu zünden braucht es erstmal einen kräftigen zündfunken und zu den reinigern gibts auch eine Anleitung. Also weder Kernschmelze noch eingeäscherte Strassenzüge sind zu befürchten wenn man die beachtet. Check die Lötstellen, klopf bei Betrieb mit was isolierendem PCB und Kabel ab und beobachte den Bildschirm ob was passiert. Benutz auch Kälte und Wärme. Du möchtest gerne einen eindeutigen Defekt in einer speziellen Baugruppe, aber da es mal geht und mal nicht, wird es so einfach nicht sein. Sowas kann man ewig und drei tage suchen und zuallererst macht man die Hausaufgaben und schaltet die wahrscheinlichsten Fehler aus. Messen ist das eine, die Interpretation das andere. Kannst Du denn einen Fehler bei der Messung überhaupt erkennen wenn Du ihn vor Dir siehst? Dazu müsstest Du sehr genau wissen wie das Signal aussehen müsste und ab wann es kritisch wird. kann man alles machen, aber vorher mach die Hausaufgaben und check was vorgeschlagen wurde. 80% der Fehler sind dann erschlagen und an den 20% kann man viel Zeit verbringen. Haarrisse, Kerkobruch, vorgeschädigte Halbleiter die Du nicht mehr kaufen kannst etc. Man muss dann schon recht motiviert sein, um die olle Kiste zu reparieren. Ich bin ohnehin ein Verfechter von modernen Digitaloszis. Kosten nicht mehr die Welt und bieten 100 Dinge die das olle Hameg nicht kann. Aber das ist wohl nicht das was Du hören willst. Ich würde mir die Mühe nicht mehr machen und mir eine schickes 100Mhz Siglent oder Rigol holen aber das muss jeder für sich selbst entscheiden.
Stimmt meine Lokalisation? Ich frage nur nach, weil das ziemlich nahe an der Bildröhre und der Hochspannung liegt. Der Optokoppler kann es wohl nicht sein, oder?
Du bist an der richtigen Stelle. Dieser Optokoppler müsste ein Signal synchron mit dem Sägezahn für die Horizontal-Ablenkung zeigen, aber leider hast du ja kein zweites Scope. Die fallende Flanke des Sägezahns erzeugt einen Puls der die Kathodenstrahlröhre dunkel tastet. Man muss jetzt rausfinden ob der Optokoppler, oder die ihn steuernde Stufe richtig arbeitet.
Ich habe mal auf die Schnelle ein ähnliches Unblanking gefunden wie bei deinem Hameg, nämlich beim Hameg 203-6. Da siehst du das Unblankig-Modul etwas detaillierter, eventuell iste es bei deinem gleich oder ähnlich. http://bee.mif.pg.gda.pl/ciasteczkowypotwor/Hameg/hameg_hm203-6_oscilloscope_sch.pdf Seite 13 Du siehst, daß der Transistor des Optokoppler beim Rücklauf durchschaltet und die Kathode solange auf positives Potential zieht, wodurch der Bildschirm dunkel getastet wird.
Den Messpunkt (ChP5) habe ich gefunden. Soweit ich sehe liegen an der Kathode 1,3kV?? Ist mir sowieso schleierhaft wie die dann gegen den Heizfaden isoliert sein kann. Und 2. Oszilloskop: Ich habe mein vor 40 Jahren erstes und einziges selbstgebautes 3cm-3MHz-Oszilloskop wiedergefunden. David rettet Goliath! Das schafft 30Vss, man soll ja noch einen Teiler 10:1 davorhängen. Einen Kondensator 2kV habe ich, ist allerdings auch schon älter. Oder ich hänge mehrere hintereinander, ich habe noch 3 für je 1kV, aber nur 7/13/14nF. Ist das praktikabel, oder fliegt mir was um die Ohren?
Josef L. schrieb: > Ist mir sowieso schleierhaft wie die dann gegen den > Heizfaden isoliert sein kann. Muss ja nicht, die Heizung selbst liegt auf diesem neg. Wert, da muss der Trafo spannungsfest sein. So wie ich das lese, gibt es ein Poti (VR604) zum Einstellen der korrekten Werte. Nimm dieses Poti erstmal unter die Lupe. Zum messen kannst du den Kondenser bestimmt nehmen. Mehrere in Reihe würde ich nicht machen. Ein 10:1 Tastkopf bietet ja 10Meg als R an, da passiert nicht viel.
Sämtliche Schalter/ Drehschalter mit z.B Kontact WL reinigen. Dazu die Schalter mehrfach betätigen. Die Schaltflächen werden schwarz und sind korridiert.
genau, dann hat man eine unbekannte chemische Brühe im Schalter der vorher völlig neutral in einem fast dichten Gehäuse über Jahre funktioniert hat. Evtl. noch ein wenig Olivenöl? Da gibt es auch gute oder doch lieber etwas aus einer Kokosfrucht? Egal, Hauptsache der Schalter wird zur Sau gemacht.
Thomas S. schrieb: > z.B Kontact WL Ja, muss man erstmal haben! 40 Jahre keine Probleme gehabt (nicht mit dem Oszi, mit anderen Geräten), sowas hab ich nicht mehr im Haus. Bis das geliefert wird, ist das Wochenende rum, es sei denn, ich zahle 24h-Lieferdienst und am Ende das 3-fache. Ob Hornbach sowas hat müsste ich schauen, dann wegen Covid nur mit Negativtest. Aber danke für den konkreten Tip. Ich behalte es im Auge. Kann das sein dass im Schalter etwas hängengeblieben ist? Alle Schalter hören sich gleich an, sind leichtgängig wie schon immer. Das Gerät war schon alle paar Jahre mal wieder in Betrieb und verschwand dann wieder im Schrank. Ich werde trotzdem mal den Componententest-Schalter 200x betätigen, wenn sich nichts ändert, gehe ich erstmal davon aus dass er es nicht ist, und suche bei den anderen Kandidaten.
Tolles Selbstbau-Scope, Kompliment! Hat diese Bildröhre in deinem Selbstbau eine einstellbare Nachleuchtdauer? Für Ablenkfrequenzen kleiner 1 HZ? War zu Anfangszeiten des ATVs sehr begehrt. Meine Eigenbauten sahen bei Weitem nicht so schön aus, nochmal Hut ab.
Das Gehäuse hat 86x130x139mm, Länge ist durch die Röhre bedingt (müsste D 3-10 GJ sein). Nach dem Schaltbidl müsste ich kramen, sind aber nur Transistoren verwendet, noch keine ICs, auch nicht im Netzteil, soweit ich das im Gedächtnis habe. Trafo selbstgewickelt, Gehäuse aus 1/4 m² Alublech 1,5mm sägen lassen. Zeitbasis von 0,3Hz (3.3s) bis 3.3 MHz (0.3µs) / div. Aber es hat nur 100k Ohm Eingangswiderstand. Wenn ich da 10 M davorsetze - naja, aus 33V werden 0.33V, das schafft es locker.
@Josef, deine eingangs gezeigten Bilder erscheinen mir insgesamt etwas zu hell, d.h. nichtnur die Dunkeltastung, sondern auch die Helltastung wäre betroffen. Dafür ist das gleiche Modul verantwortlich (unblanking). Mache die einfachsten Dinge zuerst. Dein Scope zeigt ja noch ein Bild. Merke dir die Stellung des Reglers VR604 und drehe mal daran. Das Ergebnis kannst du ja direkt auf dem Schirm ablesen. Möglich, dass sich die Arbeitspunktverschiebung des Moduls auf diese Weise korrigieren lässt. Der Ort des Geschehens ist auf jeden Fall dort lokalisiert.
> VR604
Der Vorschlag klingt vernünftig, aber erstmal will ich nur was am Schirm
sehen bzw. messen. Drehen nur wenn es nicht anders geht. Steht auch
irgendwo in der Anleitung.
Von wegen zu hell: Das liegt erstens an der Kamera, für die das ganze
Bild recht dunkel ist und dann werden die paar hellen Linien
überbelichtet. Wenn ich die Belichtung zurücknehme, ist die Skala nicht
mehr sichtbar. Das Auge kann da einen viel höheren
Helligkeitsunterschied bewältigen als die Kamera. Außerdem habe ich die
restlichen Bilder extra heller eingestellt, damit man die
Rücksprungzeilen oder was immer es ist sehen kann, denn das war zuvor
NICHT da. Nicht bei normaler Helligkeit und auch nicht wenn heller als
nötig eingestellt.
Ja gut, du kennst ja dein Gerät und weißt wie hell der Bildschirm sein muss. Ich weiß auch, daß gerade bei älteren Geräten, auch dann die Dunkeltastung nurnoch eingeschränkt funktioniert, wenn man die Helligkeit zu weit hoch gedreht hat. Die Spanne zwischen ganz hell und ganz dunkel (Dynamik) ist begrenzt und muss genau eingestellt werden. Alte Fernseher, die auf Grund von Alterung ihre Helligkeit verloren hatten, wurden früher einfach heller gestellt, bis zu dem Punkt wo die Dunkeltastung nichtmehr gegriffen hat, da sah man dann ganz deutlich den Zeilenrücklauf. Dann war Ende Gelände. Naja, die ganz Verwegenen haben dann einen Klingeltrafo zum Pimpen der Heizleistung an die Kathode gehängt. Das hat dann nochmal ein halbes Jahr ein gutes Bild beschert, bevor dann die Bildröhre endgültig der Exitus ereilt hat. Aber ich schweife ab, dein Fehler kam ja plötzlich und hat sicher nichts mit Alterung der Bildröhre zu tun. Jedoch könnte sich der Arbeitspunkt der Steuer-Einheit verschoben haben, warum auch immer. Erledige erstmal die einfachen Dinge, wie Reinigung der Bedienteile und Einstellregler. Ich habe allerdings meine Zweifel, daß das zum Erfolg führt. Gerade plötzlich auftretende und dann nichtmehr verschwindende und nichtmehr beeinflußbare Erscheinungen, deuten auf einen Defekt/Ausfall eines Bauteiles hin. Gerade dieses Nachleuchten eines zentralen hellen Punktes in der Mitte des Schirms beim Ausschalten, kenne ich nur zu gut.
Das mit dem 3cm-Gerät war wohl nix, ich bekommen das Signal nicht getriggert. Ich habe es jetzt wie in der Anleitung über den Kondensator, hat halt 22nF, und einen 10:1 Tastkopf vorne eingespeist, und bekomme eine Rechteckschwingung, die bei 5ms/div. auf 10 div. genau 5 Schwingunge hat, also 100 Hz. Egal welche Zeiteinstellung, Frequenz ist konstant 100 Hz. Der Anfang ist ca. 33 V unter der Null-Linie, danach fällt die Amplitude ab (Kondensator entlädt sich?), Tastverhältnis ist etwa 4:1, aber es sind nicht besonders steile Flanken. Die Geisterlinien oben sind der Effekt der ja weg soll. Und: Verdrehen von V604 hat keinerlei Wirkung, von ANshclag zu Anschlag! In meiner schriftlichen Anleitung heißt er auch so, in der Beschaltung die ich oben geschickt habe aber V607. Ist hier im Bild der 2k5. Aber ChP5 ist doch direkt die Kathode! Dann wäre das Signal ja in Ordnung?? Bis auf die Flanken. Die sollen ja so steil sein dass man sie gar nicht sieht, und ich sehe ganz deutliche Flanken, auch im Foto, selbst bei 5 Schwingungen. ChP1 liefert doch den Input auf die LED des Optokopplers. Das messe ich heute nochmal, liegt ja wohl irgendwo zwischen 12V und Masse; dann rzft das Bett...
An ChP1 (Steuersignal die LED des Optokopplers messe ich mit 10:1 0,6V, also 6V Signal, Abfall in 0.6, Anstieg in 0.8 ms, Auszeit dazwischen 1.5 ms. Das heißt für mich, dass irgendwas in dem rechteckgenerator nicht stimmt, wenn da kein richtiges Rechteck rauskommt. Außerdem schauen Anstieg und Abfall etwas verwaschen aus, sind also nicht bei jedem Durchgang gleich, entweder schwankt die Anfangszeit oder die Dauer.
Moin, ich habe mir gerademal, quasi als Frühstück, das Service-Manual deines Scopes reingezogen. Problem: Je mehr man darin liest, desto mehr eventl. Fehlerquellen tun sich auf. So wie ich das lese, gibt es keine dedizierte Leuchtpunktunterdrückung, weshalb ich weiterhin davon ausgehe, daß Selbige gemeinsam mit der Rücklaufunterdrückung in diesem Unblankig-modul generiert wird. Deshalb komme ich nochmal auf deine Eingangssituation zurück: Du hast diese Umschaltung auf Komponententester betätigt und kurz darauf erschien das Fehlerbild. Bei diesem Komponententest wird der Sägezahngenerator mitsamt Unblanking-Modul abgeschaltet. Beim Wiedereinschalten ist nach kurzer Zeit der Fehler erschienen. Überprüfe mal diesen Signalweg. Leider habe ich das Gerät nicht vor mir stehen und sich nur durchs Service-Manual zu wühlen, ist nicht zielführend.
Ich würde zu allererst mal mit einen Oszillografen messen, ob am Emitter von T684 ein Rechteckimpuls zu sehen ist ( Dunkeltastimpuls). Hier kann man noch gefahrlos messen, weil hier noch keine Hochspannung anliegt. Wenn Impuls vorhanden dann sind am warscheinlichsten die Transistoren T681 und T682 oder der Optokoppler defekt. Aber ACHTUNG !! hier liegen -1300V an. Man kann hier also nicht so einfach mit einen Oszillografen messen. Hauptsächlich erfolgt die Dunkeltastung über den Optokoppler. Der C607 dient nur zur Versteilerung der Flanken, weil der Optokoppler nicht schnell genug ist. Der C607 könnte natürlich einen Feinschluss haben. Dann funktioniert diie Dunkeltastung womöglich auch nicht mehr. Aber als aller ersts würde ich die Betriebspannungen ( nicht die Hochspannung , da kann man nur schwer messen ) sowohl auf Einhaltung der Gleichspannung kontrollieren ( 10% Abweichung sind noch OK ) aber vor allem ob auf den Gleichspannungen ein 50Hz oder 100Hz Ripple zu sehen ist. 100Hz Ripple lässt ein tauben Siebelco vermuten, 50Hz Ripple eine defekte Diode im Brückengleichrichter. Ralph Berres
hallo ihr beiden, danke, ihr hängt euch ja rein als wär's euer eigenes Gerät! Soweit ich sehe, sind sich die Signale an Katode (ChP5) und Emitter von T604 (ChP1) [du schreibst T684, die Schrift ist sehr klein] sich sehr ähnlich, ich schließe den Optokoppler als Fehlerquelle aus. Notfalls kann ich ihn separat durchtesten, er sitzt ja in einer Fassung. Aber es ist halt kein Ich prüfe mal, was die Basis von T605 bekommt, am besten am mit (6) bezeichneten Punkt "P2-6/1 ChP Pulse". Abgesehen davon können schon die Schalter eine Rolle spielen; den Komponententester-Schalter habe ich ca. 20x betätigt, scheint korrekt zu schalten, andererseits hat die Feder des INV1-Schalter nach einigen Schaltvorgängen ihren Geist aufgegeben und geht nicht meht ohne Ziehen in die Ausgangsstellung zurück.
Josef L. schrieb: > ich schließe den Optokoppler als Fehlerquelle aus. In 90% der Fälle wie Du den Fehler beschreibst sind es folgende zwei Ursachen: - Kontaktprobleme am Umschalter Normalbetrieb/Komponententest. - Optokoppler teildefekt (current transfer ratio paßt nicht mehr). Da der OK eh gesockelt ist: Testweise austauschen.
Andrew T. schrieb: > Testweise austauschen Lieber Andrew, auf diese Weise bräuchte ich Monate! Das ist ein CQY 80, sowas hat man nicht einfach in der Kramkiste, solange die nicht begehbar ist! Wenn ich das Teil auf Verdacht bestelle, ist es vielleicht morgen da, kostet mit Porto 20 €, und der Fehler ist immer noch da! Solche Ratschläge sind bei Allerwelts-Bauteilen (Widerstand, Kondendator, BC549C, 1N4148/4007) höchst sinnvoll, bei Sachen wie hier, oder zB AF379, AA113, CFY11 usw. eher der letze Weg. Und: Ich messe an Punk 6 "ChF Pulse" Null, nada! Testhalber auch auf Kanal2 probiert, 0 mV! Spannungsversorgung in dem Bereich ist OK, Punkt 5 +12.11V, Punkt 3 -11.70V, mit Multimeter gemessen. Nur: Nach erneutem Einschalten habe ich jetzt nur noch einen Strahlpunkt, der sich in Schärfe, Helligkeit und XY-Position verändern lässt, Totalausfall der Zeitbasis... Wie nennt man sowas? Multiples Organversagen? Naja, der größte fehler sitzt immer vor dem Bildschirm.
Josef L. schrieb: > Wie nennt man sowas? Multiples Organversagen? Naja, der größte fehler > sitzt immer vor dem Bildschirm. Kopf hoch! DIESES Oszilloskop zu reparieren lohnt sich definitiv. Zur Sache kann ich leider nichts beitragen, aber ist das HM 605 nicht ein 60 MHz-Oszilloskop? Ich weiß das zu schätzen, ich habe in den 80er Jahren mit einem 10 MHz-Oszilloskop von Trio gearbeitet, das war schon teuer. Viel Erfolg!
Rainer Z. schrieb: > Viel Erfolg! Danke für die Aufmunterung! Ja, das war damals Ende der 70er mit ca. 1800 DM (Vorkasse!) schon viel für einen Studenten, zumal ein Tastkopf nicht mitgeliefert wurde und ich auf den Kosten sitzengeblieben bin, die (Garagen-)Firma gab's dann plötzlich nicht mehr. Frühes ebay eben. Mein erstes Auto war kaum teurer.
Habe erstmal am Ausgang des Netzteils gemessen, Kontaktleiste ChP auf dem Y-Board: Soll gemessen (6) -12V -11.68V (7) +5V +4.92V (8) +12V +12.12V (9) -12/+4.3V -8.45V (10) +140V +108.9V (11) +4.65V +4.18V (12) +68V +52.1V Die letzten 3 erscheinen mir etwas niedrig. Außerdem habe ich einen Elko im Netzteil entdeckt, bei dem die Plastikumhüllung aufgesprungen ist, sonst scheint er aber äußerlich unbeschädigt. Naja, es kommt auf die inneren Werte an, und auch Leichen ... OK, da scherszt man nicht. Das ist C2500, der Siebelko für die 140V, siehe da! 220µF/100V?? Achso, die 140 sitzen auf den 68V auf! Habe jetzt allerdings nur ebenfalls ältere Bauteile, ungebraucht von Mitte der 80er, aus altem Computernetzteil Ende der 90er...
Das geplatzte Plastik würde mich nicht beunruhigen, das leidet unter Ausgasung und platzt, wichtiger ist, daß die Füße der Kondenser trocken geblieben sind und keine Ausbeulungen zeigen. Ist halt nur schlecht zu sehen, weil der Body direkt drauf sitzt. Josef L. schrieb: > (9) -12/+4.3V -8.45V > (10) +140V +108.9V > (11) +4.65V +4.18V > (12) +68V +52.1V Das hier sieht schon sehr verdächtig aus. Das ist nichtmehr mit Toleranzen zu erklären. Das musst du überprüfen. Entweder schon in der Erzeugung ein Defekt, oder in den davon versorgten Baugruppen.
Ich habe jetzt den C2500 mal ausgelötet, ging grade so, ohne die Platinen auszubauen, sie haben ja fast 7cm Abstand, und mit dem 16W Lötkolben kommt man auch gut nach hinten. Der Elko ist unten aufgebläht, bestimmt 2mm, und der Boden ist an 2 Stellen schon 2mm eingerissen. Der zweite ist unten offenbar glatt, also man sieht nichts auffälliges. Aber leider kann man nicht genau von der Seite draufschauen. Die beiden aus dem alten Netzteil ausgelöteten machen dagegen einen vertrauenerweckenden Eindruck. Doppelte Kapazität, und 220V wenn (bis zu) 140V anliegen, ich werde einen morgen vormittag mal einlöten. Für heute lasse ich es gut sein.
Dein Oszilloskope ist ein Schätzchen und es ist es wert mal eine Rundum-Kur zu erfahren. Das zahlt zwar nicht die Deutsche Rentenversicherung, auch nicht die Krankenkasse, aber dürfte auch nicht zuuuu teuer werden ;-) Damit das Gerät auch weiterhin noch lange arbeiten kann (Ziel jedweder Kur), würde ich radikal alle Elkos erneuern. Damit wäre von dieser Seite dann erstmal Ruhe, denn nach Murphys Gesetz, geht das Ding immer dann kaputt, wenn man es am dringendsten braucht. Viel Erfolg wünsche ich dir dabei und den Spaß wirst du sicher auch haben. ...und bitte berichte weiterhin über den Reparaturverlauf, das ist ein spannendes Thema, spannender als einen Detektor zu bauen 😍
Ich habe jetzt mal den C2500 gegen den 470µf/220V getauscht. Anschließend keine Veränderung, Spannungen wie zuvor. An C2501 messe ich die 52V (statt der 68), an C2500 liegen die vollen 109V wie an P2-4/1 an! Kein Wunder dass das mit 100V dimensionierte Teil den Geist aufgegeben hat. An sich sind das doch zweimal etwa 70V die da in Serie geschaltet sein sollten, T2501/3 als Längsregler? Ich frage mich wie der Minuspol von C2500 auf Masse liegen kann? Er müsste doch über T2501 auf 68V (oder meinetwegen jetzt 52V) - ca. 1V (UEB) liegen???
Ich habe jetzt den fraglichen Teil des Netzteils mal mit einigermaßen äquivalenten Teilen in PSpice (for TI) nachgestellt - es hat erst eine neue Version aufgespielt, mit scheußlichen Icons, ich fand die alten besser! - und sehe dass da etwa 65 und 132 V rauskommen sollten. Jetzt werde ich mal prüfen, was an den anderen Schaltungspunkten für Spannungen anliegen sollten.
Im Foto - DSCN3367.jpg ist links ein grauer Elko zu sehen. Auch wenn dieser nun gerade nix mit dem Fehler zu tun hat, der gehört auch getauscht. Ich hab einen HM-1005 da war auch ein fehler im Zusammengang mit diesem Elko. Aber frag mich nichr mehr nach dem Fehlerhbild. Sollten im Netzteilbereich noch die roten Elkos drin sein. Die müssen getauscht werden. Erst dann weitere Fehlersuche
Thomas S. schrieb: > links ein grauer Elko Im HM605 sind knapp 60 Elkos drin, davon fast die Hälfte diese grauen 10µF Typen. Praktisch alle anderen sind offenbar vom gleichen Hersteller, bis auf 2 dasselbe Grau, schwarzer Aufdruck. Da ich sowieso eine Bestellung bei Conrad oder Reichelt vorhabe, die Dinger kosten ja nicht die Welt. Danke für den Tipp.
Anbei die beiden 68/140V-Züge des Netzteils mit den von PSpice simulierten Spannungen in ROT und den gemessenen DC Spannungswerten in GRÜN in Klammern dazugeschrieben. Warum ist der Minuspol von C2501 auf -19V statt -1V? Und der Minuspol von C2500 auf 0,27V statt 63.75V? Die Spannungsteiler R2504/5 und R2514/5 scheinen OK zu sein, halt nur mit der falschen Spannung, ebenso R2510/11 mit VR2500. An allen 4 Transistoren sehe ich einen Spannungsabfall 0.4-0.7V zwischen Basis und Emitter, ebenso an den Dioden. ???
Moin, auf den ersten Blick eine vage Einschätzung: Zwei kaskadierte Spannungsregeler bei denen jeweils der neg. Zweig geregelt wird. Josef L. schrieb: > Warum ist der Minuspol von C2501 auf -19V statt -1V? Sehr wahrscheinlich weil der T2503 (BUX87) nicht genug durchschaltet. Deine Spannungsreferenz ist die Masse und wenn dieser T2503 nicht genug durchschaltet, steigt die neg. Spannung an C2501 und analog dazu fällt die pos. Ausgabespannung von Soll 68V auf deine gemessene 52,1V. Der zweite Regler (oben) setzt auf die pos. Ausgabespannung des unteren auf und liefert zwar seine Soll-Spannung, aber diese setzt auf die untere auf und folglich ist die Summe zu niedrig. Konzentriere dich auf den unteren Regler und das Geschehen um den BUX87. Wie gesagt, ein erste vage Einschätzung, at a glance würde der Ami sagen.
uuups, habsch übersehen. Der T2501 sollte durchschalten, der liegt an der vollen Spannung. Bitte mal durchmessen.
Phasenschieber S. schrieb: > 1. die Dunkeltastung ist defekt (Kondensator) Das müsste mein gemeinter Kondi auf der Bildrohrplatte gewesen sein. Diesen meinte ich. Entweder 1 uF oder 10 uF.
Thomas S. schrieb: > Sollten im Netzteilbereich noch die roten Elkos drin sein. Die müssen > getauscht werden. Erst dann weitere Fehlersuche Josef L. schrieb: > Im HM605 sind knapp 60 Elkos drin, davon fast die Hälfte diese grauen > 10µF Typen. Praktisch alle anderen sind offenbar vom gleichen > Hersteller, bis auf 2 dasselbe Grau, schwarzer Aufdruck. wenn es nicht gerade diese orangeroten oder kaminroten Plstikbecher von Röderstein sind , welche von unten vergossn sind, würde ich diese wilde Elkotauscherei erst mal sein lassen, und nur die Elkos tauschen welche auch tatsächlich defekt sind. hat der C2514 1nF eventuell einen Feinschluss? Ralph Berres
Danke für die Rückmeldungen! Den 1nF kann ich tauschen, ist ja von der Spannung her unbedenklich. 63V-Typ müsste reichen, habe auch 250V Typen. Mit den Transistoren wird es am Wochenende schwieriger, der T2501 BF458 macht keine Probleme, ich habe noch einige BF459, ist ja normaler Horizontalendstufentyp. Es ist derT2503 BUX87 (450V/500mA/20W), da kann ich den BF459 nicht nehmen, der macht nur 100mA, ansonsten habe ich nur BD-Typen im SOT-32-Gehäuse, zB BD139 (100V/1.5A/8W) und TFK S150T (sollte BD237 sein, 100V/4A/30W). Sonst könnte ich noch TO3-Eumel wie BU100 (150V/10A/15W) oder BU208 (700V/5A/7.5W) ausprobieren. Was ist da am ehesten geeignet?
Josef L. schrieb: > Es ist derT2503 BUX87 (450V/500mA/20W) Ich glaube noch nicht daran, das der BUX87 defekt ist. Eher glaube ich das die Ansteuerung des BUX87 irgendwas faul ist. vielleicht der T2504 oder IC2500 ? obwohl auch eher unwarscheinlich. Es könnte aber auch einer der Widerstände hochohmig geworden sein. was ist denn mit R2506? das ist so wie ich es sehe ein Widerstand mit höhere Belastbarkeit. Das könnte ein Kanidat sein. Ralph Berres
In deiner Schaltungssimulation sind mir ein paar Dinge aufgefallen: 1)Der Amplitudenwert deiner Trafowicklung, ist das ein Spitzenwert oder ein Effektivwert? (ich denke, im HM605-Schaltplan sind das Effektivwerte) 2)Die Spannungen der oberen und unteren Spannungsquellen sind vertauscht im Vergleich zum realen Schaltplan. 3)Hast du die Spannungen ohne Last simuliert, aber im Gerät mit Last vermessen? 4)Sind die Transistormodelle wirklich mit den real eingebauten Transistoren vergleichbar? 5)Wie ist der Wert von R8 in der Simulation? Weiterhin: Sind alle Gleichrichterdioden Im Netzteil OK? Ich selber glaube nicht so recht an einen Defekt in der Rücklauf-Strahlunterdrückung. Meiner Meinung nach sehen die Oszibilder nicht danach aus. Wenn du im XY-Modus bist, kannst du den Strahl mit Intens-Steller gut in der Helligkeit einstellen (von unsichtbar bis hell)? Kannst du im XY-Modus den Leuchtpunkt mit den X/Y-Pos-Stellern in alle Ecken stellen?
Ralph B. schrieb: > wenn es nicht gerade diese orangeroten oder kaminroten Plstikbecher von > Röderstein sind , welche von unten vergossn sind, würde ich diese wilde > Elkotauscherei erst mal sein lassen, und nur die Elkos tauschen welche > auch tatsächlich defekt sind. Das sind die roten Elkos, die von unten gelb vergossen sind. dies sind im Netzteilbereich. Diese meine ich. Sollten so 6-8 Stk. sein. Und bitte keine 08/15 Elkos. 105 Grad und frische. Wenn Conrad, dann über den Bussines-Bereich
Thomas S. schrieb: > Das sind die roten Elkos, die von unten gelb vergossen sind. dies sind > im Netzteilbereich. Diese meine ich. Sollten so 6-8 Stk. sein. Diese würde ich in der Tat tauschen, aber nur diese!! Was auch gerne kaputt geht sind die Tantalperlen, wenn sie zur Abblockung von Stromversorgungsleitungen dienen. Sie reagieren recht empfindlich gegen zu hohe Ladeströme. Aber nicht sofort ( das würde ja bei der Inbetriebnahme direkt auffallen ) sondern erst Jahre oder oft auch Jahrzehnte später. Und zwar mit einen Kurzschluss. Das stand sogar im Datenblatt solcher Tantals. Nur haben sich viele daran gehalten. Rakph Berres
Das ist ne Menge Input, werde ich die Reihe nach abarbeiten. Anbei noch ein Bild des Netzteilbereiches - es sind nur graue und 1 schwarzer Elko (ganz links) verbaut, der große schwarze ist der von mir getauschte C2500. Er ist ja zu groß und muss daher liegen; on der anderen Seite kann ich ihn stehend erst einbauen, wenn ich die Platine rausschraube. Mit roten meint ihr die auf dem 2. Bild? Sowas ist im ganzen Gerät nicht verbaut. Der blaue Typ ist der 1nF-Kondensator (2.5%). Die Widerständer haben alle 1/4 W, sehen alle nach Metallfilm aus. Zur Simulation: 1) Ich habe grade nochmal überprüft, je 1 Fühler an V1 unten und oben, beide Spannungen und Differenz anzeigen lassen: Differenz ist ein Sinus 50Hz mit Maximum +68V und Minimum -68V, also 2x68Vss oder 48Veff, aber der Siebkondensator lädt sich ja auf den volle Amplitudenwert auf. 2) Ja, 68/70 habe ich aus Versehen vertauscht, ändere ich. 3) Ja, ist ohne Belastung. Ich gehe die Schaltung mal durch um zu sehen was da evtl. an Belastung da sein könnte, in Summe natürlich weniger als der Trafo liefern kann (Nennwattaufnahme Gerät), aber auch weniger als die Transistoren vertragen (BF458 100mA, BUX87 500mA. 4) Ich habe noch die dat1/dat3 von ECA Datenlexika, A...BUZ und 2N..., und da Typen rausgesucht mit vergleichbaren Daten, die in der TI-Modellsammlung vorhanden waren. Statt TI430 habe ich nur 431 gefunden, aber ich kann nochmal tiefer suchen.
Jetzt habe ich erstmal die Spannungen an den Trafowicklungen (in der Schaltung, also mit nachgeschalteten Gleichrichtern) gemessen; ohne Belastung 82.4 bzw. 80.7 Veff (Digitalmultimeter düwi 07975) für die 70 bzw. 68 V-Wicklung; mit Belastung 2x4.7kΩ/2W parallel 81.7 bzw. 80.1 Veff (35mA), mit 2x680Ω/2W in Serie 81.1 bzw. 79.3 Veff (etwa 55mA), spricht für einen Wicklungswiderstand von etwa 21Ω ± 10%. Ich gebe das jetzt mal in die Simulation ein. Tatsächliche Belastung muss ich noch herausfinden.
Du läufst Gefahr dich zu verzetteln. An den beiden Ladeelkos C2500 und C2501 müsste annähernd Spitzenspannung anstehen. Gemessen über die Elkos, nicht gegen Masse. Eines ist natürlich klar, das Unblanking-Modul, welches für das Fehlerbild verantwortlich ist, kann nicht richtig arbeiten wenn seine Ernährung nicht adäquat sichergestellt ist. Andererseits könnte auch die Ernährung einknicken, wenn das Modul auf Grund eines Defektes zuviel Strom zieht. Kannst du mal die Verbindungen des Netzteiles abtrennen und dann die Spannungen nochmal messen?
Phasenschieber S. schrieb: > Kannst du mal die Verbindungen des Netzteiles abtrennen und dann die > Spannungen nochmal messen? Das dürfte bei dem HM605 nicht ganz einfach sein, ohne die Leiterplatte halb abzuräumen. Ralph Berres
Ralph B. schrieb: > Das dürfte bei dem HM605 nicht ganz einfach sein, ohne die Leiterplatte > halb abzuräumen. Ich sehe auf dem letzten Photo eine Menge Drahtbrücken, vielleicht gechieht ja die Versorgung über eine dieser Brücken? Bräuchte man dann nur einseitig auslöten.
Vielen Dank für die Antworten! @phasenschieber Was meinst du genau mit "Verbindungen des Netzteiles abtrennen"? Auf DSCN3424.jpg ist links oben zu sehen, wie die Anschlüsse des Trafos reinkommen und dort von oben an Lötstützpunkte gelötet sind, direkt oberhalb der Brückengleichrichter. Grün=70V-, Blau=68V-Wicklung, daran habe ich die 82.4 buw. 80.7Veff AC mit dem Multimeter gemessen. Die könnte ich natürlich ablöten und direkt an den Trafowicklungen messen. Aber ich glaube nicht dass das andere Resultate gibt. Die Spannungen entsprechen Amplituden von 116.5 bzw. 114V für die Sinusschwingung, das habe ich mal in PSpice eingegeben. Als Last für die 68V 270Ω genommen, für 140V 1.1kΩ (Widerstände im X bzw Y Endverstärker). Letzteres funktioniert in der Simulation nicht, bei weniger als 3.5kΩ bricht die Spannung auf 2V zusammen, daher 3.5kΩ angenommen. Anbei die Spannungen an den Abgriffpunkten gegen Masse, blau die Differenz = Spannung am jeweiligen Ladekondensator. Die ist die erste viertel Sekunde bei über 100V. Ich schreibe mir jetzt nochmal die Spannungen für diese Simulation raus. Im Schaltbild steht ja nichts dazu außer Versorgungsspannungen.
Josef L. schrieb: > Was meinst du genau mit "Verbindungen des Netzteiles abtrennen"? Ich meinte die Verbindung vom Netzteil zur Baugruppe, in deinem Bild die Punkte ChP-10 und ChP-12. Dort hängt ja die eigentliche Last am NT. Deine gemessenen AC-Werte erscheinen mir arg hoch. Was liegt denn an den beiden Ladeelkos? Dort müsste dann ja annähernd Spitzenspannung, so um 115V liegen. Das erscheint mir für eine Ausgabespannung von ~70V deutlich zu hoch.
Aus den Spannungen an R2501 und R2508 lässt sich die Belastung zurückrechnen. Das sind etwa 110mA an den 68V und 28mA an den 140V.
Dieter W. schrieb: > Das sind etwa 110mA an den 68V und 28mA an den 140V. richtig, im Moment mit den zu niedrigen Spannungen und nicht funktionierender X-Ablenkung. In den Endverstärkern sehe ich da bei 140V 2x560Ω in Serie und bei 68V die Kombination aus 6x820Ω, die zusammen 270Ω ergeben. Momentan ist also nur eine Last von 3.9kΩ an 140(109)V und 620Ω an 68(52)V. @phasenschieber 70.9V an C2501 bei 116.5VAC am Gleichrichter, und 108.3V an C2500 bei 114.1VAC am Gleichrichter. Der erste Wert erscheint mir sehr niedrig, bei der wohl verminderten Last im momentanen Zustand. Ich tausche jetzt noch den Ladeelko C2501.
C2501 getauscht, wie bei C2500 ist jetzt auch ein 470µF/220V drin. Der alte war zwar äußerlich in Ordnung, aber unten war er wohl auch 1/2mm aufgewölbt. Jetzt messe ich an ihm eine Spannung von 99.1V DC, am C2500 105.5V DC, statt zuvor 70.9 bzw. 108.3V. Die Ausgangsspannungen sind jetzt in der korrekten Höhe von 67.9V bzw. 138.6V, der Elko war also offenbar die Ursache. An sich wäre jetzt alles wieder in Ordnung, wenn die Zeitbasis wieder funktionieren würde, die ja kurz nach Auftreten des Fehlers ausgefallen ist. Ich habe jetzt also ohne Signal einen mittigen Leuchtpunkt. X-Ablenkung bzw. Verstärker scheint zu funktionieren, da ich beim Einschalten des Komponententesters einen waagrechten Leuchtstrich bekomme, und Y-Ablenkung auch, da am Kanal 1 bei 10mV/div. beim Anfassen (Brummeinstreuung) eine Auslenkung in Y zu sehen ist. Mal sehen woran das wieder liegt, die anderen Versorgungsspannungen sind unverändert, also OK.
10µF bipolarer Elko am Komponententester schaut OK aus. Also X/Y-Verstärker sind in Ordnung.
Dei beiden ausgelöteten Elkos zeigen nur eine waagrechte Linie => Unterbrechung, ein korrekter 220µ-Elko wäre wie im 2.Bild ein schmales längliches Oval.
Also ist der Sägezahngenerator ausgefallen. Selbiger wird ja mittels Umschalter an der Front bedient, kann es sein, dass bei der Reinigungsaktion etwas abgerissen ist? Inspiziere mal den Zeitschalter.
Die Platine war auf der Oberseite so sauber, dass ich da gar nichts gemacht habe. Ich prüfe dort jetzt erstmal die Versorgungsspannungen. Problem ist, dass in der gedruckten Anleitung das Schaltbild und die Bestückungspläne andere Teilenummern haben als im PDF, letzteres ist mit 4.85 bezeichnet, meines ist wohl älter. Ich musste das einscannen und Ausschnitte vergrößert ausdrucken.
Dieses PDF mit dem handchriftlichen Eintrag 4.85 auf Seite 2 habe ich (4.85 steht ja auf jeder Seite unten), aber mein gerät hat eine gedruckte Anleitung dabei Stand 11.83, da unterscheiden sich die Schaltpläne und Platinen teilweise geringfügig, und die Bauteile haben andere Nummern. Beispielsweise sind im Netzteilbereich im 4.85 drei Widerstände parallel angeordnet, bei meinem ist der eine dagegen quer dazu. OK, wenn ich noch was poste dann mit Bild und passender "Übersetzung". Habe nur grade zu Abend gegessen...
Es kommt noch schlimmer: Beide Bestückungspläne (und möglicherweise die Schaltbilder) stimmen im Bereich Timebase nicht mit der vorliegenden Platine überein! Ich sehe jedenfalls im Bereich T3005 (BSX19) nur drei Dioden, keine 4, und in meinem Schaltbild ist auch keine Zufuhr -12V zu sehen. T3003/4 sind direkt gekoppelt, nicht über ein Netzwerk. Das ist momentan egal, es geht nur um die Lokalisation der Spannungszufuhr. R3016 habe ich lokalisiert, statt +12V liegen dort 0.02V an, an seinem anderen Ende 0.01V. Kein Wunder dass sich da nichts tut. Jetzt muss ich mich da rückwärts tasten, wo im Schaltbild der Pfeil herkommt.
In dem Schaltbild mit den eingetragenen Spannungen sticht die Umgebung des TL 430 heraus. Die Spannung am Steuerpin ist nicht mit den 2 Spannungen am Poti davor zu erklären. Die weitere Abweichung ist dann nur eine Folge davon.
Problem gelöst. Wie üblich sitzt der Fehler vor dem Bildschirm, mindestens aber die Hälfte. Einerseits konnte ich ja nicht an den Lötkontakten selber messen sondern nur an den kurzen Drahtstücken der Bauteile. Bei SMD wäre das etwas besser. Problem ist hier, dass die Widerstände ja lackiert sind, und im Falle des 6R8 war offenbar die Lackierung soweit gegangen, dass ich nicht den blanken Draht mit der Meßspitze erwischt habe. Am 10µF-Elko Widerstand 12.12V. Es sollte also alles gehen. Ich bin also alle Schalter nochmal durchgegangen, und siehe da, auch der für X-Y (für Lissajous-Figuren) war nicht richtig raus, stand offenbar auf ON, also gibt es keine X-Ablenkung. Richtig rausgezogen und schon OK. Sorry, aber am Wochenende habe ich halt keinen Zugriff auf Sprühdosen, und ohne (ich habe nur eine alte Dose mit Druckluft) war die Hausaufgabe nicht vollständig zu lösen. Jedenfalls werde ich mir die Schalter kommende Woche nochmal vornehmen und evtl. noch einige der Elkos tauschen, zuerst die 3-4 mit höherer Spannungsbelastung. Jetzt kann ich endlich versuchen, die 234kHz von RTL auf Langwelle mit dem Detektor nachzuweisen! Danke nochmal, war alles hilfreich! Auch das mit dem verzetteln ;-)
Gratulation 👍 Josef L. schrieb: > Jetzt gönn' ich mir/uns erstmal was! öhmmm...der andere Part von "uns" besitzt ebenfalls eine Vielzahl von Abstimmknöpfen; eine Verstimmung derselben kriegst du nicht so schnell wieder hin, also sei behutsam ;-)
@phasenschieber s. Bild (Suche auf diversen festplatten, hat lang gedauert) @APW Ja, lag wohl an der fehlenden Unterdrückung Rücklauf / Strahlaustastung, diese und X+Y Verstärker sind ja auf die 68+140V angewiesen. Keine Ablenkung, keine Strahlunterdrückung, also bleibt der Punkt. Warum er nochmal heller wird kann man spekulieren. Ursächlich für den Fehler war wohl der Ausfall des einen Elkos, der dann - so zeigt die Simulation - eine höhere Spannung im anderen Zweig und damit am anderen Elko zur Folge hat, die den dann in kurzer Zeit ebenfalls zur Aufgabe zwingt. Erst Strich, dann Punkt. Ein "N" im Morsecode. Und nochmal vielen Dank für die Unterstützung!
Phasenschieber S. schrieb: > So wie ich das lese, gibt es ein Poti (VR604) zum Einstellen der > korrekten Werte. In dem mir vorliegenden Plan des HM605 (4.85, Seite D10), ist VR604 die Minimaleinstellung des Intensity-Reglers. Der Strahl wird zwar dunkler, wenn ich den Intens-Regler nachziehe, ist es aber genau wie vorher. Welcher Trimmpoti ist mit VR604 gemeint (evtl. andere Plan-Revision mit anderer Teile-Nummerierung)?
Das ist die Anleitung, auf die sich meine Frage nach VR604 bezieht: https://www.mikrocontroller.net/attachment/501351/ChP5.jpg
Danke, welche Revision (Strich-Nr) ist das denn? Hast Du vielleicht den passenden Schaltplan(ausschnitt), ich möchte ja auch verstehen, woran ich da drehe?
Hat sich schon erledigt, danke nochmal. Bei meinem HM605 (85) müßte das VR607 sein, nicht VR604. Hameg hat das wohl vergessen anzupassen).
Auf dem Bild mit der Sockelplatine ist am linken Bildrand ein grauer Elko zu sehen. Wenn Du dies nun eh offen hast, tausche diesen Elko aus. Der macht Ärger. Der ist eh schon platt.
Josef L. schrieb: > Bei meiner Rev. 11.83 - siehe Bild Hast Du vielleicht das komplette Service Manual zum HM605 in dieser Super-Qualität? Die Manuals, die ich gefunden habe, sind recht übel eingescannt und dicht an der Lesbarkeitsgrenze.
PC-Freak schrieb: > Wenn Du dies nun eh offen hast, tausche diesen Elko aus. Danke für den Tipp - aber die Aufnahme ist vom 15. April, und noch tut er's offenbar, ich hatte das Gerät gestern zuletzt an.
_Gast_ schrieb: > Hast Du vielleicht das komplette Service Manual zum HM605 in dieser > Super-Qualität? Die Manuals die ich online gefunden habe sind ausnahmslos ohne Schaltbilder und Platinenlayout. Ich habe mein Original in Papierform und müsste es erst einscannen.
Josef L. schrieb: > Die Manuals die ich online gefunden habe sind ausnahmslos ohne > Schaltbilder und Platinenlayout. Ich habe mein Original in Papierform > und müsste es erst einscannen. Naja, Schaltbilder habe ich zwar gefunden, sie sind teilweise nur schwer oder gar nicht zu lesen (Qualität siehe meine beiden Bilder). Danke nochmals fürs Einscannen der Z-Leiterplatte, das hilft mir schon weiter!
Beitrag #6888070 wurde von einem Moderator gelöscht.
Ärgerlich ist dass ich die Pläne vor Monaten schon teilweise gescannt habe und die Scans nun nicht mehr finde. Der hier ist neu und ich hoffe er wird ohne Verkleinerung wiedergegeben.
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