Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Präzisionswiderstand 'komponieren'


von Bernd K. (bmk)


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Hallo Leute, ich brauche mal euren Rat.

Es geht um das obige Präzisions-Milliohmmeter gemäß Applikationsbeispiel 
von Isabellenhütte, welches ich gerne nachbauen möchte.

Die Besonderheit liegt ja darin, dass unmittelbar nach dem Abgleich per 
S2 jegliche Drift, Offset und sonstige Fehler kompensiert sind. Die 
Genauigkeit ist dann nur noch von der Präzision des Widerstandsnetzwerks 
abhängig.

Leider gibt es das mit ‚IWN 3D - 0.1%‘ bezeichnete Widerstands-Netzwerk 
nicht mehr. Es geht also darum, ein solches nachzubilden: 0,1 Ohm - 0,9 
Ohm - 9 Ohm mit 0,1%.

0,1 Ohm ist in trockenen Tüchern.
Ein PBV0,1 von Isabellenhütte kommt zum Einsatz: 0,1 Ohm 10W 0,5% TK30
(Wäre bei Bürklin mit 0,1% Toleranz lieferbar, aber zum 3fachen Preis)
Gemessen: 100,45 mOhm = +0,45% Toleranz.
22 Ohm Widerstand parallel dazu geschaltet.
Gemessen: 99,95 mOhm = -0,05% Toleranz. Passt.

Jetzt die Problemkinder 0,9 Ohm und 9 Ohm.
Legt man bei der Suche den Maßstab 0,1% und TK<=30 an, ist nichts zu 
finden.

Meine Idee: Die Werte durch parallelschalten zu realisieren.
Reichelt hat THT Metallschichtwiderstände mit 0,1% 0,6W TK25
Die nachfolgend genannten Widerstandswerte sind verfügbar.

11x10 Ohm|| und parallel dazu 90,9 Ohm ergibt rechnerisch 0,9000X Ohm.
Nennlast: 6,6W  Kosten: 1,68€

10 Ohm parallel 90,9 Ohm parallel 9,1k ergibt rechnerisch 9,0000X Ohm.
Nennlast: 0,7W  Kosten: 0,42€

Meine Frage: Kann man das so machen?
Rechnerisch hat ja der jeweils resultierende Wert 0,1% Toleranz und 
TK25.

: Verschoben durch Moderator
von Helge (Gast)


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Das geht schon.
Alternativen:
3 x 27Ω parallel ergibt auch 9Ω.
11 x 10Ω || 43Ω+47Ω ergibt auch 0,9Ω.

von Uli S. (uli12us)


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2*1,8R parallel wär auch möglich.

von Reihaus (Gast)


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nimm für T1 einen FET. dann hast Du keinen Fehler durch den Basisstrom.
Steht auch in der A25 von 1996.

von Sebastian S. (amateur)


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Vielleicht hilft Dir die Suche nach "widerstandsnetzwerk" bei farnell.de 
(u.A.).
Da gibt es so was in fertiger Form.
Müsste sich auch in der Bucht finden lassen.

von MaWin (Gast)


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Bernd K. schrieb:
> Die Besonderheit liegt ja darin, dass unmittelbar nach dem Abgleich per
> S2 jegliche Drift, Offset und sonstige Fehler kompensiert sind

Daher ist rs völlig egal, welche Werte du nimmst.

Auch 0.12, 1 und 10 Ohm gehen, du musst halt mit S1 auch 120, 112 oder 
111 einstellen.

Wesentlich schlauer wäre bei Verwendung eine 200mV ICL7106, den 
(ungeschalteten 0.1/1/10) Ohm Widerstand gleich an REFLO und REFHI zu 
legen, da muss man gar nichts mehr kalibrieren einfach statt 9V halt 
irgendwas zwischen 0.1 und 1V an Referenzwiderstand und zu messenden 
Widerstand in Reihe anlegen.

von A. S. (Gast)


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Bernd K. schrieb:
> Meine Frage: Kann man das so machen?
> Rechnerisch hat ja der jeweils resultierende Wert 0,1% Toleranz und
> TK25.

Willst Du denn 1000 davon bauen? Sonst geht auch messen und entsprechend 
korrigieren.

von Bernd K. (bmk)


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Vielen Dank für die konstruktiven Antworten. Hilft mir weiter.

Auch der Ansatz von MaWin hat was. (Wohl diesmal der echte).
Aber ich überlasse die Anzeige (5st) dann doch meinem Fluke 189.

Und für die Widerstände 0,9R und 9R nehme ich die Werte von Helge.
Das ist easy zu realisieren und geht rechnerisch ohne Rest auf.

Reihaus schrieb:
>nimm für T1 einen FET. dann hast Du keinen Fehler
>durch den Basisstrom. Steht auch in der A25 von 1996.

Sorry, verstehe ich nicht. Der genannte BUZ10 ist doch ein FET.

Ich habe allerdings vor, für die Versorgung einen LiIon 18650 zu nehmen, 
1p oder 2p je nach Platz. Läßt sich leicht ohne Balancer laden.

Der MOSFET sollte dann allerdings für 2,5V spezifiziert sein und in der 
SOA eine DC Kennlinie haben, die bei 1A 4V hoch genug drüber liegt. Das 
kann z.B. der IRLR6225.

Als OPAMP ist der AD8629 vorgesehen. Mit dem 2. Kanal kann dann eine 
Unterspannungsanzeige <3V realisiert werden.

Soweit meine Gedanken. Für weiteren Input wäre ich dankbar.

von DalliDalli (Gast)


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Es ginge auch so

Milliohm messen in 10 Sekunden - EXTREM EINFACH u. GENAU | Milliohmmeter 
Selbstbau | DIY | Tutorial
https://www.youtube.com/watch?v=LXzG2qk1J6Q

von Bernd K. (bmk)


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Sehr informatives Video, kannte ich aber schon.
Nach dem Verfahren habe ich meinen 0,1 Ohm gemessen und abgeglichen.

Es ist aber, wie im Video zu sehen, eine genaue Konstanststromquelle 
erforderlich. Und das leistet letztlich mein Bauvorhaben.

von Piter K. (kurczaq)


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oder den gesuchten wert oft genug in serie und dann parallel dann 
gleichen sich die tolelranzen irgendwann aus.

von Uli S. (uli12us)


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Da würd ich mich nicht drauf verlassen, normalerweise liegen die Werte 
immer ziemlich auf derselben Höhe. Wenigstens wenn man nicht bloss 3 
Stück zusammen kauft.

von Hp M. (nachtmix)


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Bernd K. schrieb:
> Die Besonderheit liegt ja darin,

... dass Schaltbild und Teileliste nicht übereinstimmen.
Wen D1 eine Zenerdiode ist, stimmt das Schaltbild, da Zenerdioden in 
Sperrichtung betrieben werden.
Für kleine Spannungen kann man an Stelle von ZD auch ganz gut LED 
verwenden, aber die muss man dann in Flussrichtung betreiben. Dann also 
mit der  Kathode nach unten, Richtung Minuspol der Batterie, einbauen.

: Bearbeitet durch User
von Rainer V. (a_zip)


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...was mich jetzt nachdenklich macht...gäbe es den gewünschten 
Widerstand noch zu kaufen, würde man da das ganze Brimborium 
veranstalten??? Ich glaube nicht...also macht man 
Parallel/Serienkombination auf den Wert und gut is!
Gruß Rainer

von Anja (Gast)


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Hp M. schrieb:
> Für kleine Spannungen kann man an Stelle von ZD auch ganz gut LED
> verwenden,
Früher (TM) als die roten LEDs noch einen scharfen Durchbruch bei 1.6V 
hatten war das noch richtig. Heutzutage bei den "hellroten" LEDs mit 
2.3V Flußspannung würde ich lieber eine 1.2V Referenzdiode (TLV431) 
hernehmen.

Gruß Anja

von Marek N. (Gast)


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Haben Sie noch mehr der Application Notes von Isabellenhütte?
Ich würde sie gerne in mein Archiv aufnehmen.

von Sebastian S. (amateur)


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Es gibt Widerstände in der Reihung/Stufung:
1 - 9 - 99 - 999
fertig zu kaufen.

von Armin X. (werweiswas)


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Marek N. schrieb:
> Haben Sie noch mehr der Application Notes von Isabellenhütte?
> Ich würde sie gerne in mein Archiv aufnehmen.

Das ist eine Schaltung die immer wieder im Netz rumgeistert.
Weitere würden mich auch Interessieren.

von Rainer V. (a_zip)


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was ich sagen/fragen will...wenn ein Widerstandswert mit entsprechenden 
Parametern nur noch durch Verschaltung von gleich-spezifizierten 
Widerständen nachgebildet werden kann, was soll dann irgendein 
Herumgemesse??! Oder bin ich nur blöd und naiv?
Gruß Rainer

von Zo Z. (Gast)


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Bernd K. schrieb:
> Die
> Genauigkeit ist dann nur noch von der Präzision des Widerstandsnetzwerks
> abhängig.

Glatte Lüge + Miniaugenwischerei: zu Deiner salamitaktikjetzt meinen 
Salamiwurstroman - have fun!

Ist das ein altes Messchiebeinstrumrent, das selbst keine Werte, sondern 
irgendwelche Elektromechanisches hin-und her schiebt

Ist das Instrument geeicht, hast Du selbst die Zeigerstellungen auf der 
Skala überprüft oder warum glaubst Du zu wissen, daß die angezeigten 
Zeigerwerte stimmen?

Kennst Du nicht Kompassverzerrungen durch Metallmassen oder leisesten 
schwachen Stromfluß in Instrumentnähe?

Was Du da hast ~  ein Indianer, der Rauchzeichen von sich gibt, für 
deren interpretation aber nur die Optik aka nicht nur ein gutes Auge 
gefragt ist, sondern die Interpretation des Schiebewinkels. Falls der 
andere Indianer eine schlechte Optik hat und nur der leiseste Wind 
dazwischenblässt gibts Verzerrungsblasen.

Die genauen Originalbedienungsanleitungen zum Gebrauch der 
Bioelektrischen Datenverarbeitungsystems des HS (homon sapens) nach den 
Angaben des Herstellers sind leider verschollen, aber es wird fleissig 
daran rekonstruiert... in etwa 378 Jahren ists soweit ;)

Die Neuronen täuschen gerne falsche Werte bei der Einnahme getürkter 
Medizin.

Ich nehme an, das Instrument hat eine Skala mit einem Spiegel gegen 
Paralaxenfehler -aka Ablesung - die kommen häufig sogar bei 1/20 
Messschiebern vor.

OK, es gab auch billigskalas ohne...

Ein Foto vom echten Gerät sagt mehr als 100 Worte einer Todesanzeige, 
das weißt Du aber und zeigst es trotzdem nicht zuerst?

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